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2004 05 Tiroler Schützenzeitung TSZ - 0504 Luis Amplatz
2004 05 Tiroler Schützenzeitung TSZ - 0504 Luis Amplatz
2004 05 Tiroler Schützenzeitung TSZ - 0504 Luis Amplatz
Bozen
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036
I.R.
Der Grabstein von Luis Amplatz, Südtiroler Freiheitskämpfer der 60er Jahre, am Friedhof in Bozen.
Die Worte könnten für ihn nicht treffender sein wenn es heißt: „Freund, der du die Sonne noch schaust,
grüß mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt.“
Die Boshaftigkeiten gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung nah- informiert war und zugleich für
men täglich zu und nicht selten kam es zu Prügeleien zwischen den italienischen Geheimdienst
Zuwanderern und Einheimischen. arbeitete, verraten. Am 7. Sep-
In diesem Milieu, das Unrecht immer mehr erkennend, wuchs Luis tember 1964, wie zu Andreas
Amplatz auf. Hofers Zeiten, führte der Verrä-
Das Aushängen der Tiroler Fahne war in dieser Zeit strengstens ter die Sicherheitskräfte auf die
verboten, dem Luis jedoch war es eine wahre Freude, an den waghal- „Brunner Mahder“. Dort
sigsten Orten (Hochstromleitungen, Felsen usw.) Tiroler Fahnen zu his- erschoss Luis Kerbler Amplatz
sen. Viel zu schnell entschwand die Jugendzeit und das eingetretene und verletzte Jörg Klotz. Letzte-
Unglück des Zweiten Weltkriegs ging auch an dem jungen heimatbe- rem gelang schwer verwundet
wussten Luis nicht spurlos vorüber. die Flucht über die Grenze.
1944 wurde er nach Schlanders zum Polizeiregiment Alpenvorland Luis Amplatz war ein über-
einberufen und nach seiner Ausbildung schließlich zum Partisa- aus lustiger und geselliger
neneinsatz nach Oberitalien geschickt. Von den Amerikanern gefan- Kamerad, dem die Zukunft sei-
gen genommen kam er nach Süditalien, von wo er - seinem freiheits- ner Heimat sehr am Herzen lag.
liebenden Wesen entsprechend - ausbrach und in seine Heimat flüch- Es stimmt traurig, wenn der
tete. Einsatz von Luis Amplatz mit
Nach dem Krieg heiratete Luis Amplatz, wurde Vater von drei Kin- den Terroranschlägen der Roten
dern und bearbeitete als Kleinbauer in der Kaiserau seine kleines Obst- und Schwarzen Brigaden und
gut. Damit es zum Leben für ihn und seine Familie reichte, musste er Anarchistengruppen verglichen
zusätzlich auch landwirtschaftliche Gelegenheitsarbeiten in den Wein- wird.
gärten und als Tagelöhner annehmen. Obwohl er in Sichtweite der Luis Amplatz steht jenseits
qualmenden Industriezone wohnte und sich öfters für ein festes Gehalt der extremen Verfechter der
und ein Minimum an sozialer Absicherung für seine Familie bemühte, Anarchie und des Marxismus-
hatte er, wie damals so viele Südtiroler, keine Chance, dort eine Luis Amplatz als Oberjäger Leninismus mit ihren men-
Anstellung zu bekommen. der Schützenkompanie Gries schenverachtenden Beweggrün-
den und Geheimdienstver-
strickungen. Auch die jüngsten Ereignisse in Russland haben nichts,
aber auch schon gar nichts mit dem Geiste der Freiheitskämpfer von
damals zu tun. Luis Amplatz war ein Idealist, ein Patriot, der immer
jegliches Blutvergießen verhindern wollte. Er forderte einzig und
allein die Rechte unserer völkischen Minderheit ein, Rechte, die in den
50er und 60er Jahren mit Füßen getreten wurden. Unsere Generation,
unsere Wohlstandsgesellschaft kann nur voll Bewunderung auf Män-
ner wie Luis Amplatz, Sepp Kerschbaumer, Jörg Klotz und alle ihre
Kampfesbrüder zurückblicken. Lassen wir ihre Opfer und die Opfer
ihrer Familien nicht umsonst sein, lassen wir ihren aufrechten Ruf
nach Freiheit nicht im Winde verhallen. Nehmen wir uns ein Beispiel
an ihrem ritterlichen Handeln und ihrem Einstehen für unsere Heimat.
Wir, die wir bis heute das in der Geschichte unseres Landes seltene
Glück hatten, von Krieg und
Unheil verschont zu bleiben,
bündeln wir unsere Kräfte
Die „Brunner Mahder“: Hier wurde Luis Amplatz von Christian Kerbler und handeln wir im Gedenken
ermordet.
an die Männer, mit allen uns
In seiner Entschlossenheit, endlich dem tatenlosen Zusehen der zur Verfügung stehenden
Politik Abhilfe zu schaffen, schloss er sich den Südtiroler Freiheits- friedlichen Mitteln, damit das
kämpfern an. Unvergessen ist sein Auftritt bei der Kundgebung im Ansinnen eines Luis Amplatz
Jahre 1957 auf Schloss Sigmundskron, wo er auf einem Mauergesims irgendwann in Erfüllung
in schwindelnder Höhe stehend patriotische Parolen in die Menge rief. gehen möge.
Bereits vor der „Feuernacht“ im Juni 1961 führte Luis Amplatz Wir beugen uns in Ehr-
demonstrative Sprengstoffanschläge auf in Bau befindliche Volks- furcht vor diesem für unsere
wohnhäuser durch, die für die italienischen Zuwanderer bestimmt Heimat gefallenen Freiheits-
waren. Der großen Verhaftungswelle nach der Herz-Jesu-Nacht des helden, welcher Gesundheit,
Jahres 1961 entkam er und konnte sich durch eine dramatische Flucht Familie und sein Leben für
einer Verhaftung entziehen. In Österreich angekommen, wurde er von unser Land aufs Spiel setzte
den Behörden nach Wien verbannt. und im Kampfe für eine bes-
Seine Liebe zur Heimat und seiner Familie war jedoch stärker als sere Zukunft unseres Landes
die Angst erwischt zu werden. Vom Heimweh geplagt nahm er, mit meuchlings ermordet wurde.
seinem Freund und Schützenkameraden Jörg Klotz, den gefährlichen
Paul Bacher
Weg über die Berge auf sich, um wenigstens für kurze Zeit in seine
Landeskommandant
Heimat zurückzukehren. Wohl wissend, dass eine Verhaftung eine lan-
ge Zeit der Haft nach sich ziehen könnte. Beide, Amplatz und Klotz,
Am Tatort erinnert noch ein
übernachteten in einer Almhütte im Passeiertal. Dabei wurden sie vom Marterle an die schreckliche
vermeintlichen Freund Christian Kerbler, der von ihrem Vorhaben Bluttat vom 7. September 1964
Nummer 5 - Oktober 2004 3
Offizier sein, was heißt das? Schützenoffiziere müssen sagen, was sie denken und tun, was sie
sagen, sonst verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit.
An den vorigen Artikel der Serie „Offizier sein, was heißt das?“
anschließend, sei noch hinzugefügt, dass es ebenso undenkbar ist, dass c.) Das Verhalten:
Offiziere für sich das Privileg in Anspruch nehmen, die Tracht will- Wie unser Verband ohne Zweifel seine Wurzeln im soldatischen
kürlich zu verändern. Genau diese Offiziere möchten gleichzeitig ger- Bereich hat, so haften ihm auch starke demokratische Züge an. So
ne mit den Finger auf Schützen und Marketenderinnen zeigen, die wird auch das Verhalten eines Schützenoffiziers innerhalb und außer-
ihrer Meinung nach nicht korrekt gekleidet sind. Es ist auch hier wie- halb der Kompanie sowohl nach militärischen Gesichtspunkten, als
der darauf hinzuweisen, auch wenn es eigentlich für jeden eine Selbst- auch nach den Regeln der üblichen Umgangsformen gemessen bzw.
verständlichkeit sein sollte, Schützenoffiziere sind in erster Linie hat er sich danach zu richten.
„Schützen“ und werden nur auf Zeit mit einem Amt betraut. Aber fah- Der Schütze in Tracht ist immer im Dienst, auch außer Dienst ist er
ren wir fort und kommen wir zum zweiten Kriterium, welches einen immer Schütze!
Offizier kennzeichnen sollte. Nach militärischen Gesichtspunkten soll er strammes und aufrech-
tes Gehen, eine saubere Adjustierung (Hutschmuck, Schuhputz, Fest-
b.) Die Ausstrahlung: abzeichen usw.) und gerade Haltung zeigen. Innerhalb der Formation
Das Auftreten eines Schützenoffiziers soll ruhig, gelassen und ist Rauchen, Sprechen und Verlassen seiner Position ungehörig und
selbstsicher wirken, dies aber ohne Arroganz. Er muss Selbstdisziplin unerlaubt - wo bleibt sonst das Vorbild für die Schützenkameraden?
und Verlässlichkeit besitzen, selbstkritisch und bescheiden sein, ohne Es ist immer wieder ärgerlich und anstößig, wenn Ehrengäste beim
Unterwürfigkeit. Aufmarsch quasseln, winken und die Marschordnung stören.
Ein Schützenoffizier soll Ansehen und gesellschaftliche Kontakte in Nach den Regeln der üblichen Umgangsformen soll ein Schützen-
der Gemeinde (Pfarrer, Verbände, Vereine usw.) besitzen. Er muss sich offizier sich also zuvorkommend, diszipliniert und höflich geben, eine
bewusst sein, dass sein Verhalten in der Öffentlichkeit wie im Privaten gute sprachliche Ausdrucksform haben, den Überblick über sich und
auf das Ansehen der Kompanie (Bataillon, Bezirk, Bund) abfärbt. Die seine Männer wahren und nüchtern sein, sei es in der Beurteilung der
Würde (und Bürde) eines Schützenoffiziers trägt man immer, man Situation als auch sonst.
kann sie nicht je nach Opportunität an- oder ablegen.
Ein Schützenoffizier hat die Zielsetzungen und Ideale des Schüt-
zenwesens, die allgemeine Gültigkeit haben, in Verbänden und Partei-
en, denen er angehört, einzubringen und nicht umgekehrt, Lobby für Ankündigung:
eine Interessensgruppe zu machen. Nicht jeder kann ein guter Redner
sein, aber klare Sprache und gute Aussagen kann man sich aneignen. Von Wittelsbach zu Habsburg
Die Deutlichkeit und Klarheit seiner Aussagen können durch etwas Maximilian I. und der Übergang der Gerichte
Diplomatie in ihrer Härte gemildert werden, dürfen dabei aber ihren
Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel von Bayern
Inhalt nicht verlieren oder verwaschen wirken.
an Tirol 1504–2004
Eine Tagung des Tiroler Landesarchivs der Universität Innsbruck und
der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayeri-
schen Akademie der Wissenschaften
Kaiser Karl, der Diener Gottes mit acht Kindern gesegnet: Otto, Adelheid, Robert, Felix, Karl-Ludwig,
Rudolf, Charlotte und Elisabeth.
Im fernen Jahre 1887 wird Erzherzog Otto und Erzherzogin Josefa in Die Familie und die Hingabe an Gott stehen für sie an erster Stelle,
ihrem Familiensitz Persenbeug, Österreich, ein Sohn geboren. Er erhält und sie bemühen sich um ein einfaches, ruhiges Familienleben,
den Namen Karl Franz Josef Ludwig Hubert Georg Otto Maria, ist der während Karl seine militärische Laufbahn fortsetzt. Am 28. Juni 1914
Erstgeborene des Paares und wird freudig und dankbar willkommen kommt aus Sarajevo die Nachricht, dass ein Attentat auf den Thron-
geheißen. Das österreichische Kaiserhaus ist erfreut über die Geburt folger Erzherzog Franz Ferdinand verübt wurde, wodurch Karl zum
eines Großneffen des Kaisers Franz Josef; im Rest des Reiches wird neuen Thronfolger wird und sein Leben sich für immer ändert. Infol-
jedoch kaum Notiz davon genommen – steht doch der neue Erzherzog ge des Mordanschlags bricht der Krieg aus, und binnen kurzer Zeit
in der Nachfolgelinie weit unten. Man weiß noch nicht, dass eine Rei- wird Europa in ihn verstrickt.
he von Tragödien und Ereignissen sein Schicksal und das des Reiches Karl wird zur Leitung mehrerer militärischer Einsätze gerufen und ver-
verändern werden. hält sich tapfer und ehrenhaft. An der Ost- und Südfront führt er sieg-
Karl erlebt eine einfache und gesunde Kindheit, erhält Privatunterricht reiche Unternehmungen an und ist dafür bekannt, dass er seine mora-
und geht am Wiener Schottengymnasium zur Schule. Er wird im lischen Überzeugungen in seine Schlachtpläne einfließen lässt. In Ita-
katholischen Glauben erzogen und praktiziert ihn mit Inbrunst. Man lien befiehlt er seinen Offizieren, unnötiges Blutvergießen zu vermei-
kennt ihn als liebenswürdiges und mitfühlendes Kind, das verschie- den und sicherzustellen, dass die Verwundeten so rasch wie möglich
denste Aufgaben übernimmt, um Geld für die Armen aufzutreiben und versorgt werden und dass die Soldaten immer so gut wie möglich ver-
Geschenke für Leute in seiner Umgebung zu kaufen. sorgt sind. „Ich verbiete den Befehl, keine Gefangenen zu machen. Ich
Als er heranwächst wird offenkundig, dass er in der militärischen verbiete ausdrücklich Diebstahl, Plünderungen und mutwillige Zer-
Laufbahn in die Fußstapfen seines Vaters treten wird. Mit sechzehn störungen.“, waren nur einige seiner Aussagen.
Jahren wird Karl zum Oberleutnant der kaiserlichen Armee ernannt. Für Karl ist die Kultur, die er lebt, das Christentum. Und da man sich
Man schätzt die Intelligenz und Gewissenhaftigkeit, die volle Loyalität nun einmal in einem Krieg befindet, den er für unmoralisch hält,
und Zuverlässigkeit des jungen Mannes. Für seine Mitsoldaten ist er besteht er umso mehr darauf, dass er und die Armee moralisch han-
ein Ansporn, und er steigt durch laufende Beförderungen stetig im deln.
Rang auf. So wird er bewusst auf seine künftige Rolle im Reich vor- Mitten im Krieg wird er an die Seite eines müden und gealterten Kai-
bereitet, wobei man jedoch davon ausgeht, dass er allenfalls nach sei- sers Franz Josef gerufen. Am 30. November 1916 betet Karl am Ster-
nem Onkel und seinem Vater, also vielleicht in dreißig oder vierzig bebett des Kaisers gemeinsam mit Zita den Rosenkranz, als er zum
Jahren, die Thronfolge antreten würde. ersten Mal die Worte „Eure Majestät“ als an ihn gerichtet vernimmt.
Als 1911 der junge Erzherzog Karl an eine Heirat zu denken beginnt, Oberste Priorität für ihn als Kaiser ist es, Europa und seinem Reich
entsinnt er sich der jüngeren Schwester eines seiner Spielgefährten aus Frieden und Sicherheit zurückzugeben. Über seine Schwäger, die Prin-
der Kindheit: Da war die schöne, lebhafte und doch fromme junge zen Sixtus und Xavier von Bourbon-Parma, die in der Lage sind,
Prinzessin Zita von Bourbon-Parma, die Karls Herz gewonnen hatte, Briefe Karls an die Entente-Führer in Frankreich und England zu
der bald fest entschlossen war, diese außergewöhnliche Frau heimzu- schmuggeln, beginnt er geheime Friedensverhandlungen. Diese Ver-
führen. Weil er Frauen gegenüber schüchtern ist, bittet er seine Stief- handlungen finden zwischen 22. November 1916 und 20. Februar
großmutter, Erzherzogin Maria Theresa – die zufällig auch Zitas Tan- 1917 statt, bis eine neue französische Regierung die Gespräche
te ist – um Hilfe. Sie arrangiert auf ihrem Gut eine achttägige Jagd- abbricht.
gesellschaft, lädt die beiden jungen Leute ein und gibt ihnen so die Er beginnt eine neue Reihe von Versuchen, die bis zum Ende des Krie-
Möglichkeit, sich zu treffen, miteinander zu sprechen und einander ges andauern. Bei diesen Verhandlungen diskutieren sein Außenminis-
kennen zu lernen. Danach nimmt Karl Zita zum Marienheiligtum ter Graf Czernin und der französische Beauftragte Graf Armand in der
Mariazell mit, wo er ihr im Angesicht des Heiligen Sakraments einen Schweiz über die Bedingungen. Diese Gespräche bleiben jedoch ergeb-
Heiratsantrag macht und ihre Verlobung unter den Schutz der Gottes- nislos und werden durch die französische Enthüllung der „Sixtus-
mutter stellt. Als Tag der Vermählung wird der 21. Oktober 1911 fest- Affäre“ gegenüber der Weltpresse torpediert. Diese Indiskretion be-
gesetzt. Am Vorabend sagt Karl zu seiner Braut: „Nun müssen wir uns einträchtigt Karls Ruf und seine Fähigkeit, als Friedensvermittler zu
gegenseitig helfen, in den Himmel zu kommen.“ Ihre Verbindung ist fungieren.
Papst Benedikt XV. unterbreitet ebenfalls einen
Friedensplan, doch nur Kaiser Karl akzeptiert
die Vorschläge des Papstes – die übrigen Krieg
führenden Staaten sind darauf bedacht, den
Krieg zu ihrem eigenen egoistischen Vorteil
fortzusetzen. Mit dem Kriegseintritt der Verei-
nigten Staaten stellt Präsident Wilson seine
„Vierzehn Punkte“ als Bedingung für die Been-
digung des Krieges auf. Karl akzeptiert sie alle,
doch zu diesem Zeitpunkt erkennt die Entente
ihn schon nicht mehr als legitimen Herrscher
an. Obwohl Karls Bestreben während seiner
gesamten Regentschaft auf den Frieden gerich-
tet ist, muss er immer noch einen Krieg führen,
der nicht sein Werk ist, und sich um sein lei-
dendes Volk kümmern.
Bei der Thronbesteigung gewährt er eine Gene-
ralamnestie. Im militärischen Bereich verbietet
er das Duellieren sowie die Praktiken der Prü-
gelstrafe und der Fesselung der Handgelenke
Kaiser Karl in der Zeit des Ersten Weltkriegs im Kreise seiner Offiziere am Bahnhof in Trient an die Fußknöchel. Er lehnt den Einsatz von
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Senfgas gegen den Feind ab und verbietet ihn ebenso wie die Führung unrechtmäßig zu behalten, unternimmt Karl einen zweiten Versuch,
eines U-Boot-Krieges. Er befiehlt, dass Soldaten und Verletzte, auch der die zustimmende Unterstützung des Volks genießt, das sich auf sei-
Gefangene, human zu behandeln seien und initiiert ein großes Pro- nen Krönungseid beruft. Darüber hinaus herrscht in Ungarn ein „weis-
gramm zur Versorgung der Soldaten mit guten Büchern. Wann immer ser Terror“ gegen Juden, Gewerkschaftler und die politische Oppositi-
es möglich ist, wandelt er – sowohl militärische als auch zivile – on. Horthy verrät seinen legitimen Monarchen jedoch abermals,
Todesstrafen um. nimmt ihn fest und übergibt ihn der Entente als Gefangenen. Zita
Im zivilen Bereich organisiert er Suppenküchen, verwendet die Pferde begleitet ihn bei diesem zweiten Versuch und folgt ihm auf der langen
und Kutschen des Hofes, um den Wienern Kohle zu liefern, er kämpft Reise ins letzte Exil auf die Insel Madeira.
gegen Wucher und Korruption und verschenkt seinen persönlichen Auf Madeira steht das Kaiserpaar völlig mittellos da, ohne jede Mög-
Reichtum – indem er Spenden verteilt, die seine Mittel übersteigen. Er lichkeit zum eigenen Unterhalt. Die Kinder, die anfänglich von ihnen
ist weltweit der erste Regent, der ein Ministerium für Sozialwesen ein- getrennt gehalten werden, können ihre Eltern mehrere Monate lang
führt, das den Auftrag hat, sich mit der Fürsorge für die Jugend, für nicht erreichen. Am 2. Februar 1922 ist die Familie endlich wieder ver-
die Kriegsversehrten, die Witwen und Waisen, sowie mit der Sozial- eint und tröstet sich damit, dass sie wenigstens alle beisammen sind.
versicherung, den Arbeiterrechten und dem Arbeitsschutz, der Arbeits- Ihre Freude erweist sich als kurzlebig, weil Karl wenige Wochen spä-
vermittlung, der Arbeitslosenhilfe, dem Emigrantenschutz und der ter an Lungenentzündung und Grippe erkrankt. Kaiser Karl betet und
Wohnungsvermittlung zu befassen. leidet mehrere Tage lang und sagt: „Ich muss so viel leiden, damit mei-
In gläubiger Haltung teilt der Kaiser die Entbehrungen mit seinem ne Völker wieder zusammenfinden.“ Als er sich bewusst wird, dass er
Volk und befiehlt dem Hof, die Lebensmittelrationierung einzuhalten im Sterben liegt, ruft er seinen Sohn Erzherzog Otto ans Bett, um ihm
und die Portionen zu verkleinern. In allen Erlässen und Regierungs- Lebewohl zu sagen und ihm zu zeigen, „wie ein Katholik und Kaiser
handlungen beruft er sich auf Gott, er schafft eine katholische Presse stirbt“.
und plant den Bau weiterer Kirchen in Wien, um den wachsenden Am 1. April 1922 flüstert er seiner Gemahlin zu: „Ich sehne mich so
Bedürfnissen der Gläubigen gerecht zu werden. sehr danach, mit dir heim zu gehen. Warum wollen sie uns nicht heim
Der Kaiser arbeitet bis zur Erschöpfung, doch der Krieg zehrt das Reich gehen lassen?“ Sie hält ihn die längste Zeit des Morgens in ihren
mehr und mehr aus, bis am 11. November 1918 der Zusammenbruch Armen, und er empfängt die heilige Kommunion und die Sterbesakra-
erfolgt. Der Krieg ist endlich vorbei, doch vorbei ist auch der Zusam- mente. In seinem Schlafzimmer wird Eucharistie gefeiert und Karl ver-
menhalt des Habsburgerreichs. Karl wird zur Abdankung aufgefordert; sucht, ein Kruzifix in seinen Händen zu halten. Kurz nach Mittag ver-
doch er weigert sich, indem er erklärt, seine Krone sei ein ihm von sucht er, das Kruzifix zu küssen und flüstert: „Dein heiliger Wille
Gott gegebenes heiliges Pfand und niemals werde er Gott, seine Unter- geschehe. Jesus, Jesus, komm! Ja - ja. Mein Jesus, Dein Wille ge-
tanen oder das Erbe seiner Dynastie verraten. Schließlich wird er von schehe - Jesus.“ Ein letztes Mal flüstert er „Jesus“ und haucht sein
seinen Ministern gezwungen, auf seine persönliche Beteiligung an der Leben aus. Der Friedenskaiser, Gemahl, Vater und Mann des Glaubens
Regierung zu verzichten und sich mit seiner Familie auf deren Jagd- ist im Alter von 34 Jahren gestorben.
schloss in Eckartsau zurückzuziehen. Dennoch sieht die neue, sozialis- Aus: „Karl aus dem Hause Österreich“, Br. Nathan Cochran, O.S.B.
tische Regierung in Kaiser Karl eine Bedrohung, weil er nicht abge-
dankt hat, und schickt ihn daher in die Schweiz ins Exil. In der Seligsprechung von Kaiser Karl in Rom
Schweiz kann die Familie ein ruhiges einfaches Leben führen, bis der
Kaiser von vielen seiner Untertanen hört, die ihn bitten, in sein unga- Am Sonntag, dem 3. Oktober 2004, um 10.00 Uhr beim
risches Königreich zurückzukehren und erneut die Zügel der Macht in Pontifikalamt, wird der letzte Kaiser unseres Vaterlandes
seine Hände zu nehmen. Karl unternimmt zwei Versuche, seinen Thron Österreich von Papst Johannes Paul II. in Rom
zurückzuerlangen.
selig gesprochen.
Während des ersten Versuchs überzeugt sein Reichsverweser Admiral
Horthy den Kaiser davon, dass der Zeitpunkt dafür noch nicht günstig Schon bald nach seinem Tode bildete sich die Gebetsliga
sei und er in die Schweiz zurückkehren solle, bis alle erforderlichen Kaiser Karl. Seit über 50 Jahren läuft das Seligsprechungs-
Vorkehrungen getroffen sein würden. verfahren, das vor einem Jahr positiv zu Ende ging.
Als klar wird, dass Horthy ihn verraten hat und plant, die Macht
Hohe Auszeichnungen
des Landes Tirol
Die Festveranstaltungen am Hohen Frauentag, am Sonntag, dem 15.
August 2004, fanden heuer auf der Festung Kufstein statt. Der Anlass
dazu war das Gedenken an „500 Jahre Kufstein bei Tirol".
Gesamttiroler Schützenwallfahrt
nach Absam
ABSAM - Die traditionelle Wallfahrt der Schützen mit ihren
Angehörigen und Freunden findet heuer am Sonntag, dem 10. Okto-
ber 2004, statt.
Erzbischof Dr. Alois Kothgasser wird sie anführen und die Festpre-
digt halten.
Als Umschlagbild wurde der „Atlas Tyrolensis von Peter Anich (1723-1766)
und Blasius Hueber (1725-1814) sowie eine Abbildung der alten Kompanie-
fahne gewählt.
Die feierliche Feldmesse in Absam ist die Krönung der Schützenwallfahrt.
grund stehen und damit gleichsam auch einen kleinen Einblick in die
Die drei Tiroler Schützenbünde mit ihren Landeskommandanten und Zeitgeschichte unserer Vorfahren geben. Also Fragen, wie sie gelebt,
Kuraten rufen alle Schützen auf, zahlreich an dieser Wallfahrt teil- was sie erlebt, erfahren, geschützt haben.
zunehmen und zu beten, zu beten für eine Heimat ohne Grenzen, die Zwei Exemplare dieser Festschrift, eigentlich ein kleines Buch,
Einheit im Glauben, die Anliegen unserer Zeit und für all jene, die sowie alle Festschriften müssen laut Mediengesetz an die Univ.-Biblio-
sich dafür einsetzten und ihr Leben wagten. thek Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Tiroler Landesarchiv, beide
Innsbruck, sowie an die Nationalbibliothek in Wien gesandt werden.
Treffpunkt ist um 13.45 Uhr Sie werden dort als Quellenmaterial zu verschiedenen Studien ver-
beim Vorplatz vor dem Gemeindehaus wendet.
(ca. 400 Meter östlich der Basilika Absam).
Garmisch
Partenkirchen
Was gilt davon aber in der heutigen. modernen Zeit? Den großen
Bataillone und Bezirke Ängsten durch Globalisierung in Wirtschaft, Verkehr und Umwelt
kann man durch die Zusammenarbeit in überschaubaren Räumen ent-
Großes Schützenfest in Strassen gegenwirken.
Die Kooperation der drei Landesteile des alten Tirol ist für das ver-
STRASSEN - 29 Schützenkompanien aus Ost-, Süd- und Nordtirol, einte Europa eine wertvolle Basis. Wenn man die wirtschaftliche Ent-
Trentino und Cortina sowie drei Musikkapellen waren beim Gesamt- wicklung auch mit den Werten der Religion und Tradition verbindet,
Pustertaler Schützentreffen und Baons-Schützenfest am 8. August mit kann man optimistisch in die Zukunft blicken.“
ca. 1.000 Trachtenträgern in Strassen. Die Landeshauptmänner aus Auch Südtirols LHptm. Dr. Luis Durnwalder betonte „man darf
Tirol, Südtirol und Trentino betonten die Wichtigkeit der Schützen. nicht darauf warten, bis man in Brüssel erfindet, was für die Tiroler
Die Strassener Kompanie sorgte nicht nur für eine perfekte Organisa- richtig ist. Alle drei Landesteile sollten einen gemeinsamen Kultur-
tion, auch die renovierte Schützenfahne wurde geweiht und am Vor- und Wirtschaftsraum schaffen und die wertvolle gemeinsame Traditi-
abend konnte das, unter Mithilfe der Schützen, restaurierte Krieger- on weiterpflegen.“ „Von Gesamt-Tirol als Europa im Kleinen“, sprach
denkmal feierlich eingeweiht werden. Zu diesem großen Schützentref- der LHptm. von Trentino, Dr. Lorenzo Dellai: „Die Schützen würden
fen wurde von der Kompanie eine Festschrift herausgegeben, die das dafür schon jetzt wichtige Beiträge leisten.“
Prädikat ausgezeichnet verdient (siehe auch Seite 4!). Vor den Ansprachen konzelebrierte Ortspfarrer David mit Schüt-
Über die Bedeutung der Tiroler Schützen in Geschichte und Gegen- zenkurat Cons. Eduard Niederwieser den Festgottesdienst und meinte:
wart sprach LHptm. DDr. Herwig van Staa: „Schon mit der damals „Die Schützenfahnen, die meist religiöse Motive und Worte zeigen,
modernen Verteidigungsordnung des Landlibells von 1511 zeigte sich sind keine Museumsstücke. Sie rufen jedem Kameraden zu: Zeige auch
Kaiser Maximilian I. als Förderer des Schützenwesens. In den Tiroler im Alltag christliche Flagge!“ Nach dem Gottesdienst segnete Pfarrer
Freiheitskämpfen 1797 und 1809 schlug für die Landesverteidiger die David die renovierte Fahne der Kompanie Strassen.
Stunde der Wahrheit. Obwohl diese Verteidigungskriege letztlich ver- Zahlreiche Ehrengäste gaben den Schützen die Ehre, unter ande-
loren gingen, waren sie Vorbild für die Aufstände im übrigen Europa rem Alt-NR Hubert Huber, NR Helga Machne, die LA Elisabeth Grei-
gegen die Knechtschaft durch Napoleon. In all den Jahrhunderten derer und Dr. Andreas Köll und BH Dr. Paul Wöll. Von den Schützen
waren die Schützen auch eng mit der Religion verbunden, der Herz- waren die LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi und LHptm. Karl Steininger mit
Jesu-Bund 1796 und die eifrige Marienverehrung sind Zeichen dieser Kameraden der jeweiligen Bundesleitungen erschienen.
Volksfrömmigkeit. Im Rahmen des Festaktes wurden auch zwei verdiente Persönlich-
Die Landeshauptmänner Dr. van Staa, Dr. Durnwalder und Dr. Dellai
betonten die Stellung der Schützen in unserer Gesellschaft.
Hohe Offiziere (o.r.) aus allen Teilen der Alpenregion gaben dem Fest die
Ehre.
keiten geehrt. Bertl Jordan stellte durch 18 Jahre als Bez.-Mjr. dem
Baon Osttiroler-Oberland seine Ideen und organisatorischen Talente
zur Verfügung. Für seine Verdienste wurde er in der Baon-Versamm-
lung am 12. April zum EMjr. ernannt. Dr. van Staa und Viertel-Kdt.
Mjr. Hermann Huber überreichten die Ehrenurkunde.
Bezirk Bozen
4. Bezirksschützenfest in Völs am Schlern
VÖLS a. SCH. - Am 22. und 23. Mai 2004 fand in Völs am Schlern
das Bezirksschützenfest des Bezirkes Bozen statt. Ausgerichtet wurde
das Fest von der rührigen Kompanie Völser Aicha, da es in Völs bis
dato leider keine Kompanie mehr gibt.
Prof. Dr. Luis Ploner (r.) hält die Totenehrung, Bez.-Mjr. Karl Marmsoler (l.)
und im Vordergrund ein strammer Jungschütze.
Defilierung der Kompanie Völs mit Hptm. Thomas Wirth vor den Ehrengä-
sten: v.l.: LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi, die Bgm. von Völs bei Innsbruck Dr.
Sepp Vantsch und von Völs am Schlern Josef Kompatscher, LKdt. Mjr. Paul
Bacher, LKdt.-Stv. Otto Riffesser, Bezirksfahnenpatin Gisela Schatzer, LA Ulli
Mair, die Erstellerin der Festschrift, Dr. Christine Kompatscher, Fraktionsvor-
steher von Völser Aicha, Othmar Stampfer, und Mjr. Werner Wenighofer
„Dieses Fest soll jedoch beitragen, dass auch in Völs eine Kompa-
nie wiedergegründet wird“, so der Hptm. von Völser Aicha, Andreas
Verant. Auch Pfarrer Peter Paul Huber würdigte die Schützen im
besonderen Maße und hofft auf eine Kompanie in Völs am Schlern!
Die Festrede hielt LKdt. Mjr. Paul Bacher.
anderem LHptm. Dr. Luis Durnwalder, LR Hans Berger sowie Bürger- Dir. Dr. Paul Rainer zelebriert. Als Ehrenkompanie fungierte die Kom-
meisterin Marianne Überbacher-Unterkircher. panie Mareit. Nach der hl. Messe begrüßte Bez.-Mjr. und Hptm. Kurt
Der strömende Regen am Sonntag konnte viele Kompanien aus nah Egartner alle Ehrengäste, darunter Tirols Alt-LHptm. Dr. Wendelin
und fern nicht davon abhalten, mit ihren Fahnen zum Fest zu erschei- Weingartner, den LAbg. Pius Leitner, die Bgm. Christian Egartner
nen. Der Gottesdienst, der in der Kirche abgehalten wurde, wurde von (Brenner), Martin Heiss (Tittingen/Eichstätt) und Wolfram Gum (See-
Generalvikar Josef Michaeler, Pfarrer Norbert Slomp und Pfarrer Phi- feld/Oberbayern), LKdt. Mjr. HR Dr. Otto Sarnthein und LKdt.-Stv. Dr.
lipp Tauber zelebriert und von der Schützenkapelle Meransen musika- Peter Piock. Bei seiner anschließenden Ansprache offenbarte der Bür-
lisch umrahmt. Bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal erin- germeister Christian Egartner den Anwesenden, dass die Gemeinde
nerte der Generalvikar daran, dass auch heute noch Menschen in Krie- Brenner das pilzförmige Abfertigungshäuschen am Brenner nun um
gen sterben müssen, dass wir noch immer nichts gelernt hätten und EUR 10.000,– kaufen und anschließend abreissen könne. Unter
forderte dazu auf, sich für den Frieden einzusetzen. großem Applaus erklärte Festredner Wendelin Weingartner, dass er die
Bgm. Marianne Überbacher-Unterkircher wies die Schützen auf das Hälfte der Summe zur Beseitigung des „giftigen“ Pilzes beisteuern
Problem des Transitverkehrs hin und bezeichnete die Schützen als die werde. Am anschließenden Umzug beteiligten sich neben den Schüt-
„Bewacher des Landes“. zenabordnungen die MK Gossensass, eine Abordnung des Südtiroler
Der LHptm. von Tirol, DDr. Herwig van Staa, rief in seiner sehr Kriegsopfer- und Frontkämpferverbandes des Bezirks Wipptal und die
ergreifenden und bewegten Festansprache die Schützen in ihre Pflicht, MK Aubachthaler aus Hechendorf und Gries am Brenner. Anlässlich
Tradition und Glaube hoch zu halten. des 35-jährigen Wiedergründungsjubiläums möchte die Schützenkom-
Bez.-Mjr. Florian Fischler (Hall) gab zu bedenken, wie wichtig der panie Gossensaß vor allem den noch heute lebenden Gründungsmit-
Austausch zwischen den Kompanien aus allen Landesteilen sei und gliedern Kurt Egartner und Italo Festini danken.
dass bei solchen Festen wie dieses wieder neue, tiefere Kontakte
Silvia Rainer und Dietmar Schneider
geknüpft werden können. Grußworte sprachen auch LKdt. Mjr. Paul
Bacher und Oberst Carl v. Veenendaal.
Es folgte der Festzug und Jungschützen ließen Luftballons mit Frie- Internet-Quiz des Bezirkes Brixen
dens- und Erinnerungsbotschaften steigen.
Als Besonderheit wurde heuer das Fest mit dem „Großen Öster- Der Schützenbezirk Brixen wird voraussichtlich Ende Oktober im
reichischen Zapfenstreich“, aufgeführt von der Musikkapelle Natz und Internet ein Gewinnspiel zum Thema „Unser Land Tirol im Wandel der
der Schützenkompanie „Alte Pfarre“ Natz, am Sonntag um 21.00 Uhr Zeit“ veröffentlichen. Die Internet-Adresse lautet: www.unserLandTi-
auf dem Dorfplatz offiziell beendet und abgeschlossen. rol.com. Wir würden uns freuen, wenn viele interessierte Schützen,
Marketenderinnen, Freunde und Gönner diese Seite besuchen und mit-
Margareta Schrott spielen würden.
Margareta Schrott
Gelungenes Bezirksschützenfest
GOSSENSASS - Gleich zwei Gründe zum Feiern gab es für die ört- Kameradschaft in der Alpenregion
liche Schützenkompanie unter Hptm. Kurt Egartner am 24. und 25.
Juli in der Marktgemeinde Gossensass. der Schützen
Als kleinen Beitrag dazu darf ich diese wohl seltene Aufnahme von
Schützenoriginalen senden, die, wie ich glaube, ein kleines Zeichen
des Zusammenrückens der Schützenbünde unserer Alpenregion
zum Ausdruck bringt.
Das Bild entstand bei unserer Ausrückung Ende Juli 2004 zum
Bataillonsschützenfest nach Oberammergau.
In geselliger, kameradschaftlicher Runde wurden nach dem Fest-
umzug im Festzelt Erinnerungen und Erfahrungen an die verschie-
densten Ausrückungen ausgetauscht.
Oj. Martin Wimmer
Schriftführer der „Christian Blattl“ Schützenkompanie Fieberbrunn
Den feierlichen Gottesdienst im Passionstheater von Oberammergau zelebrierte Weihbischof Dr. Franz Dietl, der auch die Fahne weihte und 1.600 Teilnehmer
aus Bayern und Tirol boten ein imposantes Bild bei diesem Bataillonsfest.
Kiem-Pauli-Medaille
für Herzog Max in Bayern
KREUTH - In Würdigung der im außerge-
wöhnlichen Maße um die Pflege des alpen-
ländischen Volksliedes erworbenen Verdiens-
te wurde S.K.H. Herzog Max in Bayern die
Kiem-Pauli-Medaille verliehen.
LHptm. Karl Steininger hob bei der Über-
reichung besonders hervor, dass Herzog Max
ein Vorbild für die Jugend ist. Er ist nicht nur
ein Förderer der Volksmusik, sondern spielt
selbst Klarinette in der Kreuther Klarinetten-
musik. Das Königliche Haus kümmert sich
um die Pflege des Grabes vom Kiem Pauli in
Kreuth und trägt maßgeblich dazu bei, das
Werk des Kiem Pauli lebendig zu erhalten.
Herzog Max bedankte sich für die ihm
zuteil gewordene Ehre und meinte, diese Aus-
zeichnung gebühre eigentlich seinem
Großonkel Herzog Ludwig Wilhelm und sei-
nem Vater Herzog Albrecht, die zeitlebens
den Kiem Pauli materiell unterstützten, damit
er seiner Volksliedsammelarbeit nachgehen LHptm. Karl Steininger (2.v.r.) überreichte die Kiem-Pauli-Medaille mit Urkunde an S.K.H. Herzog Max in
konnte. Bayern; es gratulierten Benedikt Demmel (l.) und Beni Eisenberg (r.) vom Kuratorium
„Abenteuer Heimat“ 2004 ersten großen Höhepunkt - die Preisverteilung für Orientierungslauf
und Heimatkunde-Quiz.
GÖFLAN - Viel Spaß, lehrreiche Stunden und eine tolle Gemein- Anschließend wurde gemeinsam der Gottesdienst gefeiert, den
schaft, das sind wohl die Schlagworte, die das diesjährige Zeltlager Pfarrer Alois Oberhöller aus Tschengl sehr schön gestaltete. Nach dem
„Abenteuer Heimat“ am Besten treffen. An die 90 Jungschützen und Mittagessen verließ eine Gruppe nach der anderen die Stätte der
Jungmarketenderinnen sowie rund 25 Betreuer hatten sich am Don- gemeinsamen schönen Tage – nicht ohne die obligatorische Frage:
nerstag, dem 15. Juli 2004, im Rahmen des Fortbildungsprogramms „Wo geht’s nächstes Jahr hin?“ Und nicht zu vergessen: Ein großes
für Jungschützen des SSB hoch über Göflan am Nördersberg in „Has- „Vergelt`s Gott“ der Schützenkompanie Göflan für die gute Betreuung.
lereben“ (Vinschgau) eingefunden, um mehr über ihre Heimat, ihre Kameradschaft geht auch durch den Magen!
nähere Umgebung und vor allem auch über den Nationalpark Stilfser-
joch zu erfahren.
Nach der Eröffnung durch den Bundes-JS-Betr. Mjr. Dr. Peter Piock
kam es gleich zum ersten Höhepunkt, dem Hissen der Lagerfahne.
Petrus meinte es gut mit den angereisten Mädchen und Buben und ließ
die Schlechtwetterfront der letzten Tage abziehen. Somit konnten alle
ihre Zelte im Trockenen aufbauen. Bald schon war das Lagerfeuer ent-
zündet und das Abendessen zubereitet.
Der darauf folgende Freitag war ein echter „Arbeitstag“: Die Jung-
schützen wurden in überschaubare Gruppen eingeteilt und befassten
sich eingehend mit Kompass und Landkarte, Bergen und Tälern des
Vinschgaus sowie mit Nadelbäumen, Ameisen und Flechten – und das
alles unter strahlendem Sonnenschein.
Am Abend erschien der Parkwächter Robert Dietl mit Leinwand und
Lichtbildern und vermittelte anschaulich viel Wissenswertes über den
Nationalpark Stilfserjoch: Was dort anders ist als in gewöhnlichem
Gelände, über die strengen Regeln und über die Schönheit der Land-
schaft und den Blumenreichtum, der dadurch erhalten geblieben ist.
Aber auch über die daraus entstehenden Probleme sprach Robert Dietl:
Die geehrten Marketenderinnen (v.l.) Margot Gamper, Alexandra Kastl und
„Im Gebiet darf nicht gejagt werden, die Überpopulation an Rot- und die Jungmarketenderin Katharina Haberer. Dahinter Bezirksmarketenderin
Steinwild richtet in Wald und Feld Schäden an." Martina Sinn und Hptm. Sigmar Stocker
Die angekündigten Wärmegewitter machten sich übrigens auch
bemerkbar, und am nächsten Tag galt es, nicht nur Schlafsäcke und Ehrung für Marketenderinnen
Schuhe - sondern auch Tränen zu trocknen.
Der Orientierungslauf am Samstag hielt wie immer Jungschützen TERLAN - Anlässlich der diesjährigen Sebastianifeier wurden die
und Betreuer in Atem. In Mannschaften zu je acht bewiesen sie ihr Marketenderinnen Alexandra Kastl, Margot Gamper und die Jungmar-
Wissen über Natur, Berge, den Umgang mit Karte und Kompass und ketenderin Katharina Haberer für fünfjährige treue Mitgliedschaft
kämpften um Sekunden. Alle waren mit Feuereifer bei der Sache. geehrt. Die Urkunden wurden im Beisein von Bürgermeister Josef Plat-
Am Sonntag wurde dann schon wieder für den feierlichen Abschied ter und der Bezirksmarketenderin Martina Sinn übergeben. Die Terla-
vorbereitet. Nach dem Frühstück und dem Antreten zum Zeltplatz- ner Schützenkameraden wünschen weiterhin viel Freude und Einsatz
aufräumen, trafen die Eltern ein, dann war es auch schon Zeit für den zum Wohle der Kompanie.
20 Nummer 5 - Oktober 2004
Hochzeit in Milland
LÜSEN - Am Samstag, dem 5. Juni 2004, empfingen Anita
Runggatscher aus Brixen und unser Lüsner Schützenkamerad Albert
Ploner in der alten Millander Pfarrkirche „Maria am Sand“ das Hl.
Sakrament der Ehe.
EHptm. LHptm. Dr. Herwig van Staa mit Ehrenurkunde, mit Hptm. Josef
Haidegger (r.) und Obm. Hannes Fraisl beim Festakt in Amras
(Foto: Kronenzeitung)
Hotel „Charlotte“ - zum schon über 30 Jahre stattfindenden Grillfest - und wird als solches verehrt. Fahnen signalisieren, sie sind Bekennt-
wurde noch vor versammelter Mannschaft dem verdienten Obm. Han- nis für soziale Einheiten und für Funktionen.
nes Fraisl zu seinem 70. Geburtstag gratuliert. Zur Geschichte eurer Fahne: Eure Fahne wurde im Vorfeld der Tiro-
Der Familie Steixner wollen wir für ihren Einsatz und das große ler Jahrhundertfeier 1809-1909 geweiht. Auf der einen Seite der Fah-
Entgegenkommen wieder einmal unseren besonderen Dank ausspre- ne steht „Für Gott, Kaiser und Vaterland“, darüber ist das Herz Jesu
chen. Bild abgebildet. Auf der andern Seite ist der Tiroler Adler zu sehen und
der Spruch „Friede und Einigkeit“ zu lesen. Werte, die nach fast 100
Olt. Ing. Werner Erhart
Jahren auch in der Gegenwart an Aktualität nichts verloren haben.
Bei einer Nachtwallfahrt nach St. Georgenberg hörte ich bei der
45 Jahre Kompanie Gries i. Sellrain Predigt den Spruch, der mir immer wieder im Kopf umgeht: Friede ist
Ruhe in der Ordnung und als Schütze habe ich gleich als Beispiel eine
GRIES i. S. - Am 31. Juli feierte die Schützenkompanie Gries i. S.
Schützenkompanie vor mir gesehen. Friede ist der Zustand des Zusam-
ihr 45-jähriges Bestehen zugleich mit der Weihe ihrer restaurierten
menlebens in Ruhe und Sicherheit. Ruhe ist ein durch kein Geräusch
Fahne.
und lebhaftes Treiben gestörter Zustand. Ordnung ist ein geordneter,
Über 250 Schützen aus dem Bataillon Sonnenburg - als auch der
übersichtlicher Zustand, der auf die Einhaltung der Disziplin bestimm-
benachbarten Baone -, unter dem Kommando von Kdt. Mjr. Toni Pertl,
ter Regeln im Rahmen einer Gemeinschaft achtet. Einigkeit wiederum
gaben dem Fest einen entsprechend schönen Rahmen.
gibt Kraft und stärkt die Gemeinschaft. Einigkeit sichert den Frieden
Die hl. Messe feierte Pfarrer Michael mit den Schützen und der
und schafft die Grundlagen eines geordneten Miteinander und Einig-
Bevölkerung und wurde von der Musikkapelle musikalisch umrahmt.
keit gibt Kraft, um Ziele gemeinsam zu verwirklichen. Friede und
Hptm. Günther Rauchenberger schilderte in seinen Worten die Ent-
Einigkeit in eurer Kompanie als auch in der dörflichen Gemeinschaft
wicklung der Grieser Kompanie in der Gemeinde, in der sich die Kom-
waren auch die Voraussetzungen für zwei Aktivitäten im kulturellen
panie einen hohen Stellenwert erwarb.
und sozialen Bereich. Vor einiger Zeit wurde das Grieser Kriegerdenk-
Mit folgenden Worten ging BBO Mjr. Karl Pertl auf das Jubiläum
mal von euch Schützen erfolgreich restauriert.
der Grieser ein: „Die Schützenkompanie Gries im Sellrain wurde im
Jahre 1959 gegründet. Wie viele Schützen von der Jugend bis zum rei-
fen Alter waren in diesen 45 Jahren Mitglied der Grieser Kompanie
und fanden Kameradschaft und Bestätigung in dieser Traditionsge-
meinschaft.
Wie in den meisten Kompanien unseres Landes gibt es kaum einen
Führungswechsel aus Streitigkeiten; in 45 Jahren gab es bei euch erst
zwei Hauptleute. Der damals gewählte Hptm. Toni Holzer, verstorben
1998, führte die Kompanie bis 1994 und übergab aus Altersgründen
das Kommando an Günther Rauchenberger, der seit 10 Jahren in
Zusammenarbeit mit Obm. Werner Kofler die Kompanie mustergültig
führt.
In diesen 45 Jahren waren es also zwei Hauptmänner und mehrere Matreier Altschützen
Obleute, die für die Geschicke eurer Gemeinschaft maßgeblich mitver-
antwortlich waren. Viele unserer Kommandanten - damals wie heute MATREI i. O. - Die Schützenkompanie Matrei i. 0. darf sich glück-
- haben keine spezielle oder gar akademische Schulung in Menschen- lich schätzen, drei hochbetagte Mitglieder in ihren Reihen zu haben,
führung und doch haben sie ein gutes Gespür und großartige Fähig- und zwar Gregor Lublasser - geb. 12. 12. 1913, Anton Preßlaber - geb.
keiten, sonst wären sie nicht, oft jahrzehntelang, an der Spitze einer 29. 4. 1914 und Vitus Rainer - geb. 25. 7. 1914.
freiwilligen Gemeinschaft, die aus den verschiedensten Menschen Die drei rüstigen Schützenkameraden konnten im Kreise ihrer
zusammengesetzt ist, was Alter, charakterliche Eigenschaften oder Familien, in körperlich und geistiger Gesundheit, ihren 90. Geburtstag
Beruf anlangt. feiern. Im Jahre 2002 wurden sie von der Schützenkompanie mit der
Heute wird nach erfolgter Restaurierung eure Fahne wieder 70-jährigen Langjährigkeitsmedaille ausgezeichnet!
geweiht. Die Fahnen dienen seit alters her als Sinnbild der Zusam- Die Schützen wünschen viel Glück und Gesundheit und hoffen,
mengehörigkeit. Die Fahne teilt mit, für wen sie weht, sie ist Symbol dass sie noch oft bei den Altschützentreffen dabei sein können.
24 Nummer 5 - Oktober 2004
Schwazer Landsturm sen. Die Schützenkompanie Thierberg bildete damals den 1. Zug der
Schützenkompanie Kufstein.
Im Jahre 1922 erfolgte unter der Federführung des Gastwirtes
Alfons Nocker die Gründung der Schützengilde Thierberg als Nachfol-
gerin der 1918 aufgelösten Standschützen.
Bereits am 16. November 1924 fand am Schießstand beim
Edschlössl das erste KK-Auslöschschiessen statt. 1938 wurde die
Schützengilde wieder aufgelöst.
Im Jahre 1950 erstand die Schützengilde Thierberg von neuem und
am 14. Mai 1951 konnte auch die neue Schützenfahne am Lehenhof
unter Fahnenpatin Dr. Gerda Henkel geweiht werden.
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung war 1954 die Einwei-
hung des neuen KK-Schießstandes in Morsbach. Dieser Schießstand
bildet mit Schützenheim den geselligen Mittelpunkt für alle
Schießwettbewerbe, Schützentreffen und kulturellen Veranstaltungen
im Kufsteiner Stadtteil Zell. Nach dem Brandunglück im April 2002
wurde der Schießstand wieder hergestellt und das Schützenheim mit
einem vielseitig verwendbaren Veranstaltungsraum ausgestattet. Für
Gemeinderat Ingrid Schlierenzauer mit Hptm. Johann Mair (l.) und Olt. Man-
das alljährlich stattfindende Auslösch- und Königsschießen wurde von
fred Steidl nach der Übergabe der Ehrenurkunde. der Gilde die Schützenkönigskette gestiftet, der Schützenkönig wird
mit dem besten Schuss auf die Königsscheibe ermittelt. Die Schützen-
SCHWAZ - Am Herz-Jesu-Sonntag wurde Frau Gemeinderat Ingrid gilde unter Oberschützenmeister Martin Wagner jun. hat weit über
Schlierenzauer für ihre Verdienste um den Schwazer Landsturm mit hundert Mitglieder und befasst sich sehr wesentlich mit der Ausbil-
dem Ehrenkranz des BTSK ausgezeichnet. Hptm. Johann Mair und Olt. dung ihrer Schützen und Jungschützen und die Durchführung von
Manfred Steidl gratulierten im Namen der Kompanie. Die neue Ehren- Schießwettbewerben innerhalb und außerhalb der Gilde.
kranzträgerin bedankte sich mit einer anschließenden Feier. Zusammen mit der Schützenkompanie Thierberg haben sich die
„Thierberger“ die Erhaltung der Wallfahrtskirche Thierberg und die
Renovierung und Ausgestaltung des Bergfrieds als Aufgabe gestellt.
Die Thierberger Schützen Im neurenovierten Bergfried befindet sich ein vom Langkampfener
THIERBERG - Sie nennen sich auch „Die Thierberger“, bestehen aus Krippenbauverein detailgetreu gestaltetes Modell der einstigen Fes-
Schützengilde und Schützenkompanie und leiten ihren Namen von der tungsanlagen. Der Bergfried wurde in den vergangenen drei Jahren
im 18. Jahrhundert aus der Hofmark Thierberg entstandenen Gemein- mit Hilfe des derzeitigen Besitzers, Christoph Henkel, unter der Patro-
de Thierberg ab. nanz der Thierberger Schützen mit Hptm. Martin Wagner, völlig
Der Thierberg, ein bewaldeter Bergrücken westlich des Inns, findet restauriert und als Aussichtsturm mit Museum ausgebaut.
schon frühgeschichtlich Erwähnung. Die Römerstraße führte von Mat-
zen bei Brixlegg kommend über Neuhaus am Thierberg nach Eichel- Die Feste Thierberg
wang und weiter Richtung München. Im 13. Jahrhundert, genau im Jahre 1285, wird die Burg Thierberg
Der Gemeinde Thierberg wurde im Jahre 1848 ein eigener erstmalig in den Urkunden als Besitz der „Freundsberger“ erwähnt.
K.u.K.-Schießstand von der hohen Obrigkeit genehmigt. Es war ziemlich sicher die letzte östliche Feste, welche das
Ende 1848 verzeichnet der neue Schießstand beim Geschlecht der „Frundsperger“ zu dieser Zeit in ihren Besitz gebracht
Edschlössl bereits 50 immatrikulierte Stand- hat. Im Jahre 1379 musste Georg von Frundsberg sein Schloss am
schützen. Vor Ausbruch des I. Weltkrieges Thierberg an die Herzöge von Bayern verkaufen. Die Feste Thierberg
verfügte ganz Nordtirol schon über war für die Bayern eine wertvolle Verstärkung der Befestigungsanla-
ein geordnetes Schützenwe- gen um Kufstein. Im Jahre 1504 wurde der Thierberg mit Kufstein von
Herzog Albrecht von Bayern an Österreich abgetreten. Ab dem 16.
Jahrhundert wechselten die Besitzer des Thierbergs immer häufiger
und die Festungsanlagen verfielen immer mehr. Die letzte Lehensfa-
milie, von Millau, bewohnte die Burg nicht mehr und verkaufte sie an
den Münchner Kaufmann Roman Mayr. Dessen Schwiegersohn Mat-
thias Oberhummer veräußerte den Besitz an die Familie Dr. Hugo Hen-
kel in Düsseldorf.
Die Wallfahrtskapelle
Die heutige Wallfahrtskirche zum Hl. Johannes dem Täufer wird
bereits im Jahre 1315 in den Aufzeichnungen über die Diözese Frei-
sing als Filiale der Pfarrkirche Langkampfen erwähnt.
Sie dürfte als Schlosskapelle gebaut und ausgestattet worden sein.
Durch die Gründung der Bruderschaft des Hl. Johannes im Jahre 1676,
die eine Reliquie des Hl. Johannes auf dem Thierberg zur Verehrung
ausstellte, wurde die Kapelle weitum bekannt und viel besucht. Sogar
ein eigener Kaplan betreute zeitweise diese Wallfahrt. Am 3. Dezem-
ber des Jahres 1700 wurde die Kapelle durch eine schwere Feuers-
brunst fast völlig zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. Seit
Der Bergfried der Burg Thierberg wurde mit Hilfe der Thierberger
dem Ende des 18. Jahrhunderts befindet sich eine Muttergottesstatue,
Schützen renoviert und von ihnen zum Aussichtsturm und Museum
ausgebaut. „Die Thierberger Muttergottes“ in der Wallfahrtskirche. Die Statue
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stammt aus einem Frauenkloster in München. Es ist eine Nachbildung Säbel überreicht wurde. Der Festakt, an dem auch der Kamerad-
des Gnadenbildes von Montserrat in Spanien „Maria mit dem Jesus- schaftsbund und die Röcklgwandfrauen teilnahmen, wurde von der
kind und Granatapfel“. Musikkapelle Reith musikalisch umrahmt, die anschließend auch zum
Bis vor einigen Jahren lebte noch ein Einsiedler auf dem Thierberg. Frühschoppen aufspielte. (Ehrungen siehe letzte Seite!)
Derzeit sind es die Thierberger Schützen, die die Einsiedelei und den
Bergfried betreuen. Die Wallfahrtskirche Thierberg mit dem Bergfried Wörgötter, EHptm.
gilt als weithin sichtbares, zweites Wahrzeichen Kufsteins, das jahraus, Pressereferent des Baons
jahrein von vielen Gläubigen und Touristen gerne besucht wird.
Ehrung langjähriger Mitglieder
Die Schützenkompanie Thierberg
Die Schützenkompanie Thierberg wurde im Jahre 1975 wiederge- STRASS i. Z. - Im Anschluss an das Kirchenpatrozinium des Hl.
gründet. Jakobus, am 25. Juli 2004, fand die Ehrung langjähriger Mitglieder der
Schützenkompanie Strass i. Z. statt.
Sie wird derzeit befehligt von Hptm. Martin Wagner sen. aus Kuf-
Die geehrten Kameraden der Schützenkompanie Strass i. Z.: v.l. Hptm. Ger-
stein. Etwa 40 gewehrtragende Schützen mit ihren Offizieren und ein hard Mallaun, Obm. Jakob Fischler, EHptm. Johann Eberharter, Gerda Ringler,
Trommlerzug stehen unter seinem Kommando. Durch ihre Teilnahme Fhr. Ernst Mantinger, Andreas Eberharter, Robert Knabl, Alois Oberladstätter,
an den verschiedenen kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten tra- Richard Hechenblaikner, Eduard Fill, Bgm. Olt. Klaus Knapp, Kathrin Haaser.
gen sie maßgeblich zur Erhaltung Tiroler Tradition bei.
Die Urkunden und Medaillen wurden beim Jakobikonzert der BMK
Strass i. Z. im Festsaal feierlich überreicht. Ihnen zu Ehren wurde
Schützenjahrtag der Kompanie anschließend der Marsch von Florian Pedarnig „Dem Land Tirol die
„Viertl Reit“ Treue“ gespielt und von der Kompanie gesungen.
Geehrt wurde für 7 Jahre Mitgliedschaft Marketenderin Gerda
REITH b. K. - Am Hohen Frauentag, dem 15. August, fand in Reith Ringler. (Ehrungen siehe auch letzte Seite!)
der schon traditionelle Jahrtag der Schützenkompanie „Viertl Reit“
statt.
Nach dem Festgottesdienst mit Kräuterweihe in der Pfarrkirche
Einmal Ahrntal und zurück
wurde vor dem Musikpavillon der Festakt abgehalten, in dessen Mit- ST. JOHANN i. T - Nach der anspruchsvollen Tour im Vorjahr, vom
telpunkt Ehrungen standen. Dabei wurden vom Baons-Bildungsoffi- Schlegeisstausee über den Großen Möseler (3.480 m) ins Südtiroler
zier Dipl.-Ing. Lt. Christian Hopfensperger an den Hptm.-Stv. Olt. Josef Ahrntal, setzten die St. Johanner Fellerschützen in diesem Jahr mehr
Widmayr die „Silberne Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler auf Kameradschaftspflege und Erwandern der gemeinsamen Heimat.
Schützenkompanien“ verliehen. Höhepunkt der Ehrungen war die
Ernennung des Bürgermeisters Stefan Jöchl, langjähriger Funkti-
onsträger der Kompanie, zum Lt., wofür ihm als sichtbares Zeichen ein
Wie schon seit 20 Jahren Tradition wurde auch dieses Jahr wieder
Hptm. Georg Hauser übergibt dem neu ernannten Lt. Bürgermeister Stefan
ein Partnerschaftsmarsch von den Feller-Schützen St. Johann in Tirol
Jöchl den Säbel, lk. EHptm. Georg Pendl zu den Schützen in St. Johann im Ahrn organisiert. Der Weg führte
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dieses Mal vom Ziller Grund auf die Plauenerhütte und weiter über das
Hl.-Geist-Joch (2.658 m) nach Kasern.
Nach der Wiedersehensfeier mit den Südtiroler Kameraden wurde
am nächsten Tag eine Höhenwanderung unternommen. Das Ziel war
die Gruber-Alm auf 1.839 m. Am vierten Tag ging es dann über das
Hörndl Joch (2.553 m) und den Sunder Grund zurück zum Ziller
Grund.
Der Partnerschaftsmarsch hat den teilnehmenden Schützen wieder-
um einen beeindruckenden Teil unseres schönen Landes vor Augen
geführt und viel für die Kameradschaft in den eigenen Reihen und mit
den Südtiroler Freunden beigetragen.
EHptm. Valentin Holzmann, der auch am 15. August in Kufstein mit der Ver-
dienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet wurde, im Kreis seiner Marke-
tenderinnen, die in den 20 Jahren seiner Tätigkeit unter ihm Dienst taten.
90 Jahre Fahnenweihe –
50 Jahre Wiedergründung
PLATT - 50 Jahre Wiedergründung der Schützenkompanie und 90 Sechs junge Sarner Schützen wurden zu Fronleichnam angelobt.
Jahre Weihe der Fahne standen an. So luden die Platter Schützen zur
großen Jubiläumsfeier und hielten Rückschau auf viele Jahre gelebtes Die feierliche Prozession durch den Hauptort des Tales ist ob seiner
Schützenwesen im hinteren Passeiertal. prächtigen Kirchenfahnen und der großen Zahl an Trachtenträgern
Das Schützenwesen hatte es hier, ebenso wie im restlichen Südtirol, landesweit bekannt. Die Schützenkompanie Sarntal trägt traditionell
nicht immer einfach. Nach jahrelangem Verbot durch das faschistische das Herz-Jesu Standbild und feuerte nun schon zum dritten Mal eine
Regime konnte im Oktober 1953 wieder eine aktive Schützenkompa- Ehrensalve nach den Evangelien ab. Einige Schützen nehmen auch
nie in Platt in Passeier gegründet werden. Trachten durften wieder stets am Umgang in Reinswald teil. Nach dem Bittgang nahm die
getragen werden und die alte Kompaniefahne der Platter Schützen von Kompanie Aufstellung vor dem Schützenheim.
1913 wurde wieder mit Stolz gezeigt. Hptm. Sighard Unterkalmsteiner hieß die neuen Mitglieder herzlich
Erst nach der Aufhebung des durch die Aktionen der Freiheits- willkommen und bemerkte, dass ein Schütze - neben einigen Rechten,
kämpfer hervorgerufene erneuten Verbotes des Schützenwesens in den die er genießt - viele Pflichten in der Kompanie und im gesellschaft-
60er Jahren, konnte sich die Kompanie endlich wieder am kirchlichen lichen Leben zu erfüllen hat. Er wünschte ihnen viel Genugtuung im
und kulturellen Leben im Dorf, im Passeier, sowie im ganzen Land Kreis der Gemeinschaft und dankte ihnen für ihre Bereitschaft, sich
aktiv beteiligen. aktiv am Vereinsleben zu beteiligen.
Es waren an die 600 Schützen aus den verschiedenen Landesteilen Fünf der sechs Angelobten haben bereits die notwendigen Exer-
sowie auch ein ganzes Bataillon übers Timmelsjoch vom benachbar- zierstunden zur Teilnahme an der Gewehrformation abgeleistet.
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In der Gelöbnisformel bekannten sich die Schützen zur geistigen Die noch nicht geweihte Fahne wurde nun restauriert und geweiht.
und kulturellen Einheit des Landes Tirol und zu den Grundsätzen des Das Fest begann schon am Samstag, dem 17. Juli 2004, mit dem
Schützenbundes, versprachen die Treue zu Gott und dem Erbe unserer „Großen Österreichischen Zapfenstreich“, durchgeführt von der Ehren-
Ahnen und gelobten, sich für den Schutz von Heimat und Vaterland kompanie Sarntal mit Hptm. Sighard Unterkalmsteiner und der Musik-
einzusetzen. Nach altem Schützenbrauch wurde die Angelobung kapelle Lengmoos.
abschließend bei einem guten Tropfen gebührend gefeiert. Am Sonntag erfolgte der Höhepunkt der Feierlichkeiten. Es war ein
beeindruckendes Bild, als die 15 Abordnungen, darunter die Ehren-
Gebhard Stuefer
kompanie „Peter Mayr“ Brixen mit Hptm. Sepp Kirchler, begleitet von
der Musikkapelle Lengmoos, in Richtung Kirchplatz marschierten.
„Glück Auf“
beim „Knappenloch am Nussnbachl“
TERLAN/MÖLTEN - Der vergangene Barbaratag, 4. Dezember 2003,
war ein besonderer Tag für Terlans Bergbaugeschichte: Das „Knap-
penloch am Nussnbachl“ wurde von den Schützenkompanien Terlan
und Mölten für die Bevölkerung zugänglich gemacht.
Der Terlaner Männerchor
hatte eigens Bergwerkslieder
für die Eröffnungsfeier einstu-
diert und Hptm. Sigmar
Stocker konnte viele Ehrengäs-
te und an die 150 Interessierte
an diesem Donnerstagnachmit-
tag begrüßen. Die Bürgermei-
ster von Terlan, Josef Platter,
Inga Hosp ist die Fahnenpatin der kürzlich geweihten Fahne der Schützen-
und Mölten, Alois Heiß, spra- kompanie Ritten.
chen Grußworte und würdigten
diese Initiative. Der von Pfarrer Christian Blümel zelebrierte Festgottesdienst fand
Lt. Albert Haberer berichte- unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Unter ihnen befan-
te den Anwesenden aus der den sich auch mehrere Ehrengäste, so die Fahnenpatin Inga Hosp,
Bergwerksgeschichte Terlans, LKdt. Mjr. Paul Bacher, LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi, EU-Parlamentarier
gab einen Überblick über die Dr. Michl Ebner sowie EMjr. Bruno Hosp.
geleisteten Arbeiten von Seiten Nach dem Festgottesdienst, der Heldenehrung durch LKdt. Paul
der Schützen und „technische Bacher und der Fahnenweihe richtete Hptm. Florian Schweigkofler
Daten“ zum freigelegten Knap- Glück auf hieß es vor kurzem in Terlan.
Die Schützenkompanien von Mölten und
einige Grußworte an die Anwesenden. Auch die Vizebürgermeisterin
penloch. Die Ersterwähnung Terlan ließen die alte Bergwerkstradition Luise Vieider überbrachte Grußworte und EMjr. Bruno Hosp hielt die
des Terlaner Bergbaus geht auf im Rahmen der Eröffnung eines von Festrede. Nach dem Abspielen der Landeshymne erfolgte der Festum-
das Jahr 1322 zurück, wobei ihnen freigelegten alten Stollens wieder zug zum Festplatz.
die Blütezeit zwischen dem 15. aufleben. Die Schützenkompanie „Peter Mayr“ Ritten dankt vor allem der
und 16. Jahrhundert war. Fahnenpatin Inga Hosp für die großzügige Unterstützung und allen,
In Terlan wurden Blei- und Silbererze gefördert. Auf dem die dazu beigetragen haben, dass diese Veranstaltung zu einem ein-
Tschögglberg gibt es zwischen 40 und 50 Knappenlöcher. drucksvollen Ereignis wurde.
Für die Freilegung des „Knappenlochs am Nussnbachl“ wurden ca.
370 Stunden gearbeitet, es hat eine Länge von 130 Metern. Am Mund- 30 Jahre Freundschaft
loch wurde auch eine Tafel mit der Geschichte des Knappenlochs
angebracht. Anschließend segneten der Dekan von Terlan, Josef Weiß, LANA/BUCHHOLZ (D) – Vom 9. bis zum 12. Juli 2004 fand ein
und der Dekan von Bozen, Johannes Noisternigg, das Knappenloch. großes Schützenfest in Buchholz in der Nordheide (kurz vor Hamburg)
Hptm. Sigmar Stocker dankte abschließend allen für das Gelingen statt.
dieses Werks, vor allem dem Besitzer des Knappenlochs, Franz Vor dreißig Jahren (1974) fuhr die Schützenkompanie Lana, unter
Schwarz - „Oberlegar“, der Gemeinde Mölten und der Forstbehörde für der Führung vom damaligen Hptm. Jörg Pircher-Hofmann, das erste
das jeweilige Einverständnis für dieses Unterfangen. Mal auf Einladung des Schützenvereins Buchholz 01 zu deren Schüt-
zenfest in der Nordheide (kurz vor Hamburg). Heuer, diesmal unter
Glück auf! Hptm. Eduard Graber, fuhren die Schützen von Lana wieder zu den
Die Schützen von Terlan und Mölten Freunden nach Buchholz, um mit ihnen das 30-jährige Partner-
schaftsjubiläum zu feiern.
Fahnenweihe am Ritten Nach 14-stündiger Fahrt und 1.100 zurückgelegten Kilometern
wurden die Lananer Schützen von den Freunden aus Buchholz herz-
RITTEN - Die Rittner Schützenkompanie "Peter Mayr" hatte im ver- lich empfangen.
gangenen Sommer allen Grund zum Feiern - eine Fahnenweihe mit Am Samstagvormittag wurde auf den „Vogel“ geschossen, den
besonderem Hintergrund war der freudige Anlass. dann Joachim Trientbacher zur Strecke bringen konnte und er dadurch
Die Fahne, welche vor 45 Jahren in feinster Klosterstickerei ange- als neuer Schützenkönig der Kompanie Lana feststand; der Beiname
fertigt worden war, war in in den sechziger Jahren verschwunden. Sie „Joachim, der Hilfsbereite“ wurde ihm dabei zuteil.
trägt das Abbild des Tiroler Freiheitskämpfers Peter Mayr, einen Am Sonntag, beim Festessen, konnte Hptm. Graber dem Präsiden-
gebürtigen Rittner und Namenspatron der Schützenkompanie, im Ker- ten des Buchholzer Schützenvereins, Jürgen Steinhage, eine Schüt-
ker angekettet, daneben sein Familienwappen. zenscheibe mit dem Porträt von Jörg Pircher-Hofmann und Heinrich
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sie ist das Sinnbild der Kameradschaft. Überdies steht die Fahne für
Väterglauben, für Tiroler Sinn, Tiroler Brauch und für den Erhalt der
Tiroler Wesensart in unserer angestammten Heimat.“ Er gratulierte
weiters für die langjährige Partnerschaft mit den Fellerer Schützen und
sprach den Wunsch aus, dass die Freundschaft noch lange bestehen
bleiben solle. Das Fest wurde mit einem Frühschoppen fortgesetzt und
klang bei gemütlichem Beisammensein aus.
Schützenfeldmesse am Tschögglberg
VÖRAN - Bei strahlendem Wetter konnten die Schützen der Schüt-
zenkompanie Meran-Stadt am 1. August mit ihren Angehörigen einer
besinnlichen Feldmesse bei Vöran beiwohnen.
Eine große Anzahl an Jung- und Altschützen folgten, zuvor einer
festgelegten Wanderroute am Tschögglberg zum Zielpunkt „Maurer-
30 Jahre gibt es nun schon die Partnerschaft zwischen der Schützenkompanie
Hof“. Tiroler-Fahnen, ein von Schützen selbst geschnitztes Holzkreuz
Lana aus Südtirol und Buchholz im Norden Deutschlands. und ein mit Wiesenblumen geschmückter Feldaltar erwarteten die
Wanderer.
Matthis - die beiden Gründer der Freundschaft - überreichen. Abends
wurde eigens für die Lananer Schützen ein Tirolerabend veranstaltet,
wobei die „Hopfenmusi“ aus Südtirol für tolle Stimmung und volle
Tanzböden sorgte. Am Montag, dem 12. Juli, wurde die Heimreise
angetreten.
All jenen, die zu dieser einmaligen Freundschaft beigetragen haben,
gebührt ein herzliches Vegelt’s Gott - mögen noch viele Jahre der
Freundschaft folgen!
Richard Andergassen
25 Jahre Partnerschaft
und Schützenfahne
ST. JOHANN i. A. - Seit 25 Jahren pflegt die Schützenkompanie St.
Johann in Ahrn eine enge Freundschaft mit den Feller Schützen aus
St. Johann in Tirol. Unter freiem Himmel las Schützenkurat Martin Steiner die Sonn-
Aus diesem Anlass fand am 9. Mai - beginnend mit den Böller- tagsmesse, unterstützt von Meraner Jungschützen und Marketenderin-
schüssen - eine Feier statt. Pfarrer Markus Küer zelebrierte die an- nen. In seiner Ansprache erinnerte er besonders an die fraglichen Wer-
schließende hl. Messe. te in der Gesellschaft, an die Überbewertung irdischer Zielsetzungen,
Hptm. Franz Steger konnte zahlreiche Ehrengäste auf dem Kirch- da unser aller Leben wie ein „Windhauch“ vergänglich ist - und eben-
platz begrüßen, unter aderem BMjr. Dr. Luis Zingerle, Bez.-Mjr. so auch Materielles wie ein „Windhauch“ verfliegen kann.
Richard Stoll, die LA Pius Leitner und Ulli Mair, den Vizebürgermei- Beim anschließenden Grillfest kamen alle Teilnehmer auf ihre
ster von der Marktgemeinde St. Johann in Tirol, Georg Zimmermann, Kosten. Ein für Jungschützen und Marketenderinnen organisiertes
und den Bürgermeister der Gemeinde Ahrntal, Dr. Hubert Rieder. Scheibenschießen sowie lustige Wasserspiele, gute Laune und das
Nach den Grußworten der Ehrengäste folgte die Festansprache von gemeinsame Singen von Tiroler-Liedern - begleitet von flotten Zieh-
Dr. Luis Zingerle, in der er die Werte aufzeichnete, für welche die harmonika-Klängen - füllten das Nachmittagsprogramm.
Schützenfahne steht. „Die Fahne hält den Verband zusammen, sie war Nach einer spontanen und erfolgreichen Spendensammlung für
und ist das Feldzeichen für ihn, sie ist das Symbol der geistigen und einen guten Zweck in der Pfarrgemeinde St. Nikolaus/Meran konnte
menschlichen Verbundenheit aller Mitglieder der Schützenkompanie, der Heimweg angetreten werden.
Spende der Meraner Schützen
MERAN - Anlässlich des letzten Grillfestes (siehe vorheriger Arti-
kel), kamen unter den Schützenkameraden die kostspieligen Sanie-
rungsarbeiten der Pfarre St. Nikolaus/Meran zur Sprache. Die aufwän-
digen Entfeuchtungsarbeiten im Bereich der „St. Barbara-Kapelle“
neben der Pfarrkirche - und die Restaurierung der wohl größten und
schönsten Glocke Merans im Turm der „St. Nikolaus-Kirche“ – alles in
unmittelbarer Nähe des den Schützen von der Pfarre zur Verfügung
gestellten Schützenheims.
Nach spontanen Solidaritätsbekundungen entstand der Wunsch,
etwas Konkretes tun zu wollen. Gesagt - getan, man sammelte unter
den Schützenkameraden ganz gezielt für diesen Zweck und nahm eine
stattliche Summe von 500,– Euro ein. Diese Spende konnten die Mera-
ner Schützen dem Dekan der Pfarre St. Nikolaus, Dr. Albert Schöntha-
ler, mit Freude übergeben.
25 Jahre Freundschaft: V.l.n.r. Oj. Franz Gruber, Olt. Walther Hofer, Hptm.
Franz Steger und Hptm. Alois Foidl Renato des Dorides
30 Nummer 5 - Oktober 2004
Auszeichnungen wurde er vom Hermann trat bereits 1956 der schützenzug gegründet, zwei Er gehörte der Kompanie über
Bataillon zum EMjr. und von der Kompanie Anras bei und wech- Fahnen angeschafft und zwei 40 Jahre als aktiver Kamerad an,
Kompanie zum EHptm. ernannt. selte 1966 zur Kompanie Sillian, restauriert. Das Bestreben, die zuletzt als Zimmermann und war
Mit dem Musikstück vom wo er mehrere Jahre JS-Betr. Kameradschaft mit der „Peter über 25 Jahre Mitglied des Kom-
„Guten Kameraden“, mit war. Die Jungschützen waren Mayr“ Schützenkompanie Brixen panieausschusses.
Ehrensalve und Böllerschüssen ihm ein großes Anliegen. auszubauen, wurde mit der
verabschiedeten sich die Musik- Ehrenmitgliedschaft derselben
kapelle und die Schützen in der belohnt.
christlichen Annahme, dass sein 1999 übergab Hptm. Plunser
irdisches Sterben der Übergang die Kompanie in jüngere Hände
in das ewige Leben ist. und widmete sich nun verstärkt
der Idee, Kulturdenkmäler zu
Josef Auer † erhalten. Die Renovierung der
Sonnenkapelle, der alten Fried-
ROPPEN - Am 15. Juli verab- hofskapelle in Hall und der
schiedete sich die Schützenkom- Schönwehrerkapelle, an der er
panie Roppen von ihrem aktiven während des Krieges täglich als
Kameraden Josef Auer - „Plampl Schuljunge von Judenstein kom-
Seppl“ - der unerwartet am 13. mend vorbei musste war ihm ein
Juli verstorben ist. Anliegen.
Zgf. Siegfried Egger †
Hermann Jungmann †
Schwazer
Landsturm Zgf. Otto Ortner (50 Jahre) Ptf. Karl-Heinz Brunner
Weitere Infromationen: Südtiroler Schützenbund, Bozen, Tel. +39 / 0 471 / 97 40 78, Fax 98 21 14, e-mail: info@schuetzen.com
Welschtiroler Schützenbund, Carlo Cadrobbi, Mezzokorona, Tel. +39 / 0 461 / 60 28 86
Bund der Tiroler Schützenkompanien, Innsbruck, +43 / (0) 512 / 56 66 10, Fax 58 17 67
Termine 2004
10. Oktober: Schützenwallfahrt in Absam
25./26. Oktober: Offiziersschulung in Matrei a. Br.
18. November: Vortrag „Vom Attentat in Sarajevo bis zum Zusammenbruch der Donaumonarchie“ in Lana
21. November: Franz-Höfler-Gedenkfeier in Lana
28. November: Rorate im Brixner Dom
28. November: Seminar für Jungschützen und Neumitglieder
2. Dezember: Diavortrag „Standschützen verteidigen Tirol!“ in Lana
8. Dezember: Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls
12. Dezember: Dr.-Josef-Noldin-Gedenkfeier in Salurn