Im Integrationsprozess der EU sind zwei Arten der Entwicklung erkennbar: die Vertiefung und die Erweiterung. Die Vertiefung bedeutet die immer engere Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten, sowie die Ausdehnung des Gemeinschaftsrechts auf immer mehr Gebiete der Staatsverwaltung und der Wirtschaft. Die Erweiterung bedeutet die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten in die EU. Die immer höheren Stufen der Integration wurden durch Grundverträge erreicht, die mit der Ratifizierung in den Mitgliedstaaten in Kraft traten. Die erste Stufe rief Robert Schuman ins Leben, als er 5 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, am 9. Mai 1950 seinen Plan über der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vorlegte. Dieser Plan wurde mit der Unterzeichnung des Vertrags von Paris im April 1951 Wirklichkeit. Sechs Staaten befanden sich unter den Unterzeichnern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Der nächste wichtige Schritt begann 1957 mit den Romischen Verträgen: Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) wurden gegründet. Die EWG hatte die Entwicklung einer Zollunion als Hauptziel, die bis 1968 ausgebaut wurde. 1967/68 wurden die Institutionen der EWG, der EGKS und der EURATOM unter dem Namen Europäische Gemeinschaften zusammengezogen. Durch die Unterzeichnung der Einheitlichen Europäischen Akte im Februar 1986 verpflichteten sich die Mitgliedstaaten, den einheitlichen Markt mit Hilfe des freien Personen-; Kapital-, Güter- und Dienstleistungsverkhers zu schaffen. Im Februar 1992 unterzeichnete man den Vertrag von Maastricht, durch den die Gemeinschaft den Namen „Europäischen Union” erhielt. Im Vertrag von Maastricht wurde auch über die Einführung der Wirtschaft- und Währungsunion (WWU) entschieden. Die EU wurde durch den Beitritt Dänemarks, Irlands und des Vereinigten Köngreichs 1973 um 9 Mitglieder erweitert. Als zehntes Mitglied nahm man Griechenland 1981 in die Gemeinschaft auf. 1986 traten Spanien und Portugal ebenfalls der Europäischen Gemeinschaft, 1995 Österreich, Finnland und Schweden der Europäische Union bei. Am 1. Mai wurde die Eu um Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern erweitert. Am 1. Januar 2007 stieg die Zahl der Mitgliedstaaten durch den Beitritt Bulgariens und Rumäniens auf 27.
Die Organe der Europäischen Union:
Die wichtigsten Organe der EU sind folgende: Das Europäische Parlament – mit Sitz in Strassburg und weiteren Dienstorten in Brüssel und Luxemburg – hat drei grundlegende Aufgaben: Gesetzgebung, Festlegen des Haushalts und Kontrolle der Exekutive. Der Rat der Europäische Union besteht aus Vertretern der Mitgliedstaaten auf Ministerebene. Diese handeln verbindlich für die jeweilige Regierung. Die Europäische Kommission hat drei Hauptaufgaben. Sie erarbeitet Vorschläge für das Parlament, sie sorgt für die Umsetzung politischer Beschlüsse und handelt im Namen der Union mit Drittländern. Zwei weitere Einrichtungen spielen eine wesentliche Rolle: der Europäische Gerichtshof sorgt für die Einhaltung des europäischen Rechts, und der Europäischen Rechnungshof prüft die Finanzierung der Aktivitäten der Union.
2.tétel: Globalisierung
Globalisierung: Neue Verteilungskämpfe
Die Welt is nach dem Ende des Kalten Krieges nicht friedfertiger worden. Im Gegenteil: Durch das Auftreten der neuen mächtigen Länder kommt es zu ganz neuen Formen von Verteilungskämpfen. Es drehen neue kalte Kriegs. Arbeitsplätze: Denn durch den Eintritt Chinas und Indiens steht dem globalen Arbeitsmarkt die unserstellbare Zahl von rund drei Milliarden neuen Arbeitskräften zur Verfügung. Sie konkurrieren immer mehr mit denen im Westen, ob Fabrikarbeiter oder Büroangesteller. Talente: Trotz Massenarbeitslosigkeit fehlen dem Westen zunehmend die nötigen Fachkräfte, um in weltweiten Innovationswettlauf mithalten zu können. Vor allem die USA „produzieren” viel zu wer… Ingenieure. Ganz im Gegensatz zu den asiatischen Ländern. Es droht ein War of Talents. Ideen und Patente: Weil sich for allem die Chinesen wenig um das Recht an geistigem Eigentum künmern, wird es zunehmend Konflikte um Ideen und Patente geben. Märkte: Bis vor kurzem beherrschten die großen Konzerne des Westens die globale Märkte. Sie waren nahezu konkurrenzlos. Doch nun treten immer mehr Wettbewerber aus den neuen aufstrebenden Ländern Asiens auf. Rohstoffe: Die Auseinandersetzungen vor allem um Öl und Gas werden weiter zunehmen. Aus zwei simplen Gründen: Die Nachfrage steigt vor allem durch den Energiebedarf der beiden rasant wachsenden Mächte China und Indien enorm, und das Angebot an Öl geht langsam zurück. Diese drohenden Auseinandersetzungen haben unterschliedliche Eskalationsstufen. Nur eine Auseinandersetzung hat das Potenzial zum gewaltsamen Konflikt: Der Kampf um Öl und Gas. Denn Öl is die treibende Kraft der Industriegesellschaften. Und keine Nation kann überleben, wenn diese „Blutzufuhr” gestoppt wird.
Globalisierung in der Chefetage:
Immer mehr US-Konzerne werden von Managern geführt, die aus dem Ausland stammen. Der gebürtige Ágypter Louis Camilleri leitet Altria, die indischstämmige Indra Nooyi ist die Chefin von Pepsi, und der Marokkaner Alain Belda steht Alcoa vor. Unter den 100 größten Unternehmen der USA gibt es schon 15 mit einem ausländischen Boss. Zum Vergleich: 1996 waren es nur neun. Damals kamen fast alle nicht-amerikanischen aus Kanada oder Europa. Mittlerweile rekrutieren die Firmen ihre CEOs in der ganzen Welt. Allerdings: Die Mehrheit kommt immer noch aus klassichen englishsprachigen Ländern wie Irland oder Großbritannien. Bestes Beispiel ist Medienmogul Rupert Murdoch, ein gebürtiger Australier. Das Intresse an ausländischen Vorständen hat einen einfachen Grund: In Zeiten der Globalisierung müssen sich die Firmen international aufstellen. Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt sind da nützlich. Im Nächsten Jahr, erwarten Experten, könnten die Unternehmen, aus dem Aktienindex Standard & Poor’s 500 schon die Hälfte ihrer Umsätze im Ausland erwirtschaften. „Obwohl die Unternehmen ihren Sitz in den Vereinigten Staaten haben, sehen sie sich immer weniger als amerikanische Unternehmen”, sagt Michael Usee, Managment-Professor an der University of Pennsylvania, in der „New York Times”. In vielen Business-Schulen seien die Klassen schon zu 40 Prozent mit ausländischen Studenten gefüllt. Weltoffen statt heimatverbunden, das ist neue Devise. Auch bei Headhuntern wie Korn Ferry International heißt es, dass Manager aus dem Ausland schwer gefragt sind. Im Gegenzug verbringen viele Amerikaner einen Teil ihrer Karriere im Ausland, um die gewünschten Erfahrungen zu sammeln. „Ausländer sind von Natur aus Unternehmer”, sagt Farooq Kathwari, der Chef von Ethan Allen Interiors, laut „New York Times”. „Wer seine Heimat verlässt und in ein fremdes Land kommt, hat den Instinkt eines Unternehmers.”