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Dariya Lutschenko 25.03.

2020
Seminar 1
1. Das Indoeuropäische/Indogermanische. Die Sprachverwandtschaft. Die
Gliederung der indoeuropäischen Sprachen. Die Stellung des deutschen unter
anderen indoeuropäischen Sprachen.
Das Deutsche gehört zur Gruppe der indoeuropäischen Sprachen, deren
Verwandtschaft durch die vergleichende Sprachwissenschaft nachgewiesen
worden ist.
Zu der indoeuropäische Gruppe gehören folgende Sprachen: das Indische, das
Iranische, das Armenische, das Phrygische, das Thrakische , das Tocharische, das
Hethitische, das Griechische, das Pelasgische, das Albanische, das Illyrische, das
Italische, das Venetische, das Keltische, das Baltische, das Slawische, das
Germanische.
Die Verwandtschaft dieser Sprachen ergibt sich aus weit gehenden
Übereinstimmungen im Wort- und Lautbestand sowie in der grammatischen Struktur.
Als Beispiel seien einige Wortgleichungen angeführt: AIND. matar - AGR. meter -
L. mater - GwR. мать - GwE. mother - GwD. Mutter.
2. Das Germanische. Sprachliche Besonderheiten des Germanischen:
2.1. Die Entwicklung des germanischen Konsonantismus. Die erste
(germanische) Lautverschiebung und das Vernersche Gesetz
Der Ausdruck Lautverschiebung beruht auf der alten Auffassung, dass die betreffenden
Konsonantengruppen beim Übergang zum Urgermanischen gegenseitig ihre Plätze
gewechselt bzw. «verschoben» hätten.
Die 1. germanische Lautverschiebung besteht aus drei Akten:
1) Erster Akt: Die indoeuropäischen stimmlosen Verschlusslaute [p], [t], [k] wurden
zu den germanischen stimmlosen Reibelauten [f], [^], [h], wenn diesen kein anderer
Reibelaut vorausging:
[p] > [f] - L. precor - GOT. fraihnan [frexnan] - AE. frignan [frijnan]; L. piscis -
GwDÄ. Fisk [t] > [fc] - L. tres - GwR. три - GOT. preis [GrPs] - AE. pn, pry [GrP];
[k] > [h] - L. octo - GwD. acht.
2) Zweiter Akt: Die indoeuropäischen stimmhaften Verschlusslaute [b], [d], [g]
wurden zu germ. stimmlosen Verschlusslauten [p], [t], [k]:
[b] > [p] - GwR. болото - GwLI. balä - AE. pöl [pnl] - GwE. pool; [d] > [t] - L. duo
- GwR. два - AE. twa ['tua] - GOT. twai ['tuai] - GwE. two; GwR. едят - GOT. itan ['itan]
- AE. etan ['etan] - GwSW. äta; [g] > [k] - L. ego - GwNL. ik.
3) Dritter Akt: Die indoeuropäischen stimmhaften behauchten Verschlusslaute [bh],
[dh], [gh] wurden zu germ. stimmhaften nichtbehauchten Reibelauten [b], [d], [g] durch die
Übergangsstufe [b], [d], [g]:
[bh] > [b] - SS. bharami - AGR. pherö (pepco) - AE. beran ['beran]; SS. bhrata -
GwR. брат - AGR. phratör (pparcop) - L. frater - GOT. bröpar ['brnGar] - AHD. bruodar
['bruodar] - GwD. Bruder - AE. bropor ['broöor] - GwE. brother; SS. nabhah - L. nebula -
GwR. небо - AE. ni- fol ['nivol] - AHD. nebal ['nebal] - GwD. Nebel;
[dh] > [d] - SS. madhyas - GOT. midjis ['midiis] - AE. medo ['medo]; SS. rudhiras -
GwR. руда (кровь) - AE. rmd [rea:d] - GOT. raups [r^Gs] - GwE. red - GwD. rot;
[gh] > [g] - SS. stighnömi - AGR. steihö (sieixco) - GwD. steigen.

2.2. Akzentverhältnisse.

Der Akzent war frei im IE. Der Akzent im Germanischen wurde noch während des
Ablaufs der ersten Lautverschiebung auf die erste Silbe festgelegt. Das betraf die einfachen
Wörter und die nominalen Präfixbildungen (z.B. GwD. Antwort, Urteil), so dass im
Deutschen die überwiegende Zahl der Wörter Anfangsbetonung aufweist. Eine Ausnahme
machen besonders: 1) die verbalen Präfixbildungen, die erst nach der Festlegung des
Akzents auf die erste Silbe entstanden sind, und ihre Ableitungen (z.B. GwD. entstehen -
Entstehung); 2) eine Reihe anderer (dreisilbiger) Wörter (z.B. GwD. lebendig).

2.3. Grammatische Formen

Die urgermanischen Verben sind die starken Verben. Im Germanischen bildeten sie
ihre Grundformen mit Hilfe der inneren Flexion (des Ablauts). Ablaut ist ein
allgemeinindoeuropäisches Mittel der Formbildung des Verbs, so ist also der Ablaut vom
Anfang an ein grammatischer Wechsel des Wurzelvokals in verschiedenen Formen des
Verbalparadigmas. Der Ablaut hatte auch eine wortbildende Funktion bei der Ableitung,
besonders bei den adverbalen Ableitungen. Bei der vorgenommene Analyse betrifft nur
zwei Stämme des Verbs - die des Präsens und des Präteritums. Die anderen Formen des
Verbs werden bei der Beschreibung der Ablautreihen im AHD behandelt werden.

2.4. Zum Wortbestand des Germanischen:


2.4.1. Frühe Lehnbeziehungen mit Nachbarnvölkern
2.4.2. Germanisch und Romanisch
Das Vokabular der romanischen und germanischen Sprachen, weist starke Unterschiede auf,
wodurch sich Wörter der germanischen Sprachen nur von Wörtern einer anderen
germanischen Sprache ableiten lassen, was genau so für romanische Vokabeln gilt.

Die grammatikalischen Strukturen haben jedoch in unterschiedlichen Bereichen deutlich


erkennbare Ähnlichkeiten, welche damit zusammenhängen, dass beide Sprachgruppen ihren
Ursprung in dem Indogermanischen haben.

3. Germanen im Altertum: Lebensweise, Kultur, Glaube


Bei dem Begriff “Germanen” handelt es sich um eine Fremdbezeichnung durch die
Griechen und Römer. Bis heute konnte nicht abschließend geklärt werden, woher das
Wort stammt und was es vom Wortsinn her bedeutet.Über die antiken Schriftquellen
können wir aber dennoch nachvollziehen, was mit dem Begriff in der Antike gemeint
war: “Germanen” waren für die Römer wilde, große und ehrenhafte Barbaren, die
rechts des Rheins in Stämmen lebten. Wichtig ist jedoch, dass diese Beschreibungen
kaum die Wirklichkeit wiedergeben, sondern dazu dienten, die Germanen als Feinde
und die Römer als kulturell überlegen darzustellen. Die Germanen lebten in großen
Wohnstallhäusern, die aus Holz errichtet wurden. Dort lebten sie unter einem Dach
mit dem Vieh. Außerdem gab es Speicherbauten, Grubenhäuser, Brunnen und Zäune.
Jede Großfamilie hatte ein Gehöft, welches aus einem Wohnstallhaus und mehreren
Nebenbauten bestand und von einem Zaun o. ä. begrenzt wurde. Ihre Versorgung
bewerkstelligten die Germanen hauptsächlich durch Ackerbau und Viehwirtschaft.
Außerdem gibt es Belege für Metallverarbeitung, Textilherstellung, Töpferei,
Knochenbearbeitung u. a
Entstanden ist die germanische Kultur durch verschiedene eisenzeitliche Einflüsse, z.
B. keltische. Auch die Römer beeinflussten die Entstehung der germanischen
Gruppen. Das Ende der kaiserzeitlich-germanischen Epoche ist der Übergang zur
Völkerwanderungszeit, also ca. das Ende des 4. Jh.

4. Die germanischen Stämme und die germanischen Einzelsprachen:


4.1. Gliederung der germanischen Stämme und Sprachen

Die Siedlungs- und Gesellschaftsstruktur der verschiedenen Germanenstämme war


im Wesentlichen gleich. Die Familie bildete den Kern der germanischen Gesellschaft. Ihr
gegenüber waren alle Mitglieder zu voller Loyalität verpflichtet. Das Oberhaupt hatte die
Aufgabe, die gesamte Familie zu schützen. Zu einer Sippe zählten alle Blutsverwandten.
Zusammen siedelte man in einer Dorfgemeinschaft und kämpfte im Krieg als geschlossener
Verband. Kam es zu Streitigkeiten, besaßen die Sippen das Recht, ihre Angelegenheiten
selbst zu regeln. Wurde ein Mitglied einer Sippe angegriffen, stand die ganze Sippe
zusammen und verteidigte es. Alle freien und kampffähigen Männer einer Stammes-
Gemeinschaft bildeten zusammen den sogenannten Thing, der als Versammlung des
Stammes das Oberhaupt wählte. Ebenso schnell konnte ein Oberhaupt auch wieder
abgesetzt werden, wenn es seine Pflichten im Sinne der Gemeinschaft nicht erfüllte.
Während des Thing, der meist im Freien an heiligen Stätten stattfand, galten strikte Regeln.
Die Versammlung war den Göttern geweiht, eine Störung beleidigte diese und wurde von
den Priestern hart bestraft. Jedes Mitglied des Rates hatte eine Stimmе

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