Eth 29847 02

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Diss. ETH Nr.

17321

Modellierung der Baugrundverbesserung


mit Schottersäulen

Abhandlung
zur Erlangung des Titels

DOKTOR DER TECHNISCHEN WISSENSCHAFTEN

der
ETH Zürich

vorgelegt von
Thomas Michael Weber

Dipl.-Ing., Bauhaus-Universität Weimar

geboren am 13. Januar 1974


in Königs Wusterhausen, Deutschland

Angenommen auf Antrag von


Prof. Dr. Sarah M. Springman
Prof. Dr. Helmut F. Schweiger
Prof. Dr. Jitendra Sharma
Dr. Jan Laue

Zürich 2007
Foreword

Foreword
Embankment construction on soft soils is accompanied by significant settlement and
risk of bearing capacity failure. Ground improvement offers significant economic
advantages, ranging from rigid inclusions, such as piles, to more flexible options,
such as stone columns or sand compaction piles. When combining the latter optimal-
ly with a base geosynthetic layer under the embankment, load transfer will be impro-
ved, settlements reduced, failure prevented and the consolidation process will be
accelerated. This dissertation explores how the various elements interact, as em-
bankment loads and settlements increase towards external and internal failure,
through bearing capacity, slope stability or stress concentration in the stone columns,
respectively.
Physical and numerical modelling of the entire soil-embankment system, as re-
presented by a given prototype model, was conducted, beginning with installation of
stone columns through to the placing of an embankment and dissipation of the ex-
cess pore pressures in the soft soil. There was significant innovation during this stu-
dy, in particular in the physical modelling in a geotechnical centrifuge, and in the
post-test laboratory and imaging investigations. Dr Weber led the construction and
implementation process for a device to construct the stone columns in-flight, to re-
produce the stress history of the soil. The radial compression in the soft soil and a
smear zone in the annulus around the column were replicated through repeated
compaction of the granular material in the excavated hole, resulting in increased
lateral earth pressure in the surrounding soil. Parametric studies were then carried
out in the centrifuge strong boxes and the full drum centrifuge, with untreated as well
as improved instrumented soft soil sections, loaded either to working conditions or to
failure.
Smear zones around the stone columns were investigated at particle scale
through a combination of mercury porosimetry and environmental scanning electron
microscopy, to determine the change in porosity and density of the clay immediately
adjacent to the column. Various zones were identified around the stone column as a
result of installation. Of greatest significance was a residual shear zone was caused
by penetration of the construction tool, which could reduce both the axial bearing
capacity of the sand columns and the radial permeability essential for promoting
accelerated pore pressure dissipation.
Numerical modelling using finite elements replicated the installation processes
within a single unit cell analysis to simulate the placement of the column and subse-
quent compaction, as well as representation of the pore pressure, settlement, system
load transfer, stress concentration in the stone columns and the relative settlements
within the sand column and surrounding clay. Parametric studies were carried out to
determine the influence of the reinforcement degree. Subsequently, a two-
dimensional plane strain approximation of the three-dimensional stone column sys-
tem was compared with the centrifuge model test carried out in the container.
Dr Thomas Weber has completed a particularly challenging research project with
notable success, resulting in delivery of several innovative solutions to this problem
of engineering significance, both in Switzerland and further afield. Insights obtained
from this thesis make a valuable contribution to understanding the interacting me-
chanisms and will undoubtedly be applied in future in practice. In the meantime, Dr

III
Foreword

Weber’s developments have been adopted for further doctoral studies into ground
improvement methods for problematic soils.

Prof. Dr. Sarah Springman OBE

IV
Danksagung des Verfassers

Danksagung des Verfassers


Vor 6 Jahren eröffnete mir Frau Prof. Sarah M. Springman die Möglichkeit, am Insti-
tut für Geotechnik der ETH Zürich eine Doktorarbeit zu beginnen. Trotz anfänglich
mangelnder Kenntnisse im Bereich Stoffmodelle und theoretische Bodenmechanik
hatte sie vollstes Vertrauen in mich, eine Forschungsarbeit über Schottersäulen in
weichem Ton durchzuführen. Aufgrund ihrer Ideen und Unterstützung während der
letzten Jahre konnte ich meine Promotion absolvieren und vielfältige Erfahrungen
sammeln. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihr für das entgegengebrachte Enga-
gement ganz herzlich bedanken. Dazu zählt neben Nachtschichten im Zentrifugenla-
bor auch das Beschaffen von finanziellen Mitteln, ohne die das Projekt so nicht reali-
siert worden wäre. Der Schweizer Nationalfond (Nr. 200021-100 362 und Nr.
200020-107 483) hat die Arbeit für 3 Jahre finanziert, vielen Dank dafür.
Mein besonderer Dank gilt auch Herrn Dr. Jan Laue für die Betreuung der Arbeit.
Sein persönlicher Einsatz bei der Erarbeitung und der Durchführung der Zentrifugen-
versuche ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die offene Diskussion mit ihm hat
massgeblich zum Gelingen meiner Doktorarbeit beigetragen. Ferner möchte ich
meinen beiden Korreferenten Herrn Prof. Jitendra Sharma und Herrn Prof. Helmut F.
Schweiger danken. Sie standen als anregende Gesprächspartner auf verschiedenen
Konferenzen und Workshops zur Verfügung. Durch ihre Anmerkungen und Kritiken
konnte die Dissertation bedeutend verbessert werden.
Weiterhin bin ich allen technischen Mitarbeitern des Instituts zu grossem Dank
verpflichtet, ohne deren Mitarbeit das Projekt nicht gelungen wäre. Herr Markus Iten
hat die bestehenden Ideen in einen realen Versuchsaufbau umgesetzt und als Zentri-
fugenfahrer alle Versuche gelenkt. Ernst Bleiker hat sich immer hervorragend um die
Elektronik in der Zentrifuge gekümmert – ohne ihn gäbe es keinen einzigen Mess-
wert – und auch mit persönlichem Einsatz bei der Versuchsdurchführung mitgehol-
fen. Heinz Buschor fertigte in der Werkstatt verschiedene Werkzeuge an und wurde
während meiner Zeit zum vollwertigen Zentrifugenfahrer. Nicht zu vergessen ist Al-
fredo Privitello, der den Prototypen des sogenannten Schottersäuleninstallations-
werkzeugs mit entwickelt und angefertigt hat. Mengia Amberg, Dusan Bystricky,
Alfred Ehrbar, Beat Hornung, Cornelius Senn, Marco Sperl, Felix Wietlisbach, Adrian
Zweidler standen immer mit ihrer Hilfe bei der Bewältigung verschiedener Aufgaben
zur Verfügung. Allen einen herzlichen Dank.
Ein grosser Dank geht an meine Kollegen unserer Forschungsgruppe. Ravi Chi-
katamarla und Philippe Nater führten mich in die Geheimnisse der Zentrifuge ein und
gaben unvoreingenommen ihr Wissen an mich weiter. Mit meiner langjährige Büro-
kollegin Sophie Messerklinger führte ich anregende Gespräche, vor allem bezüglich
stofflicher Modellierung. Juliane Buchheister, Bernd Imre, Ralf Herzog, Peter Hilty,
Jan Najser, Emma Pooley, Matthias Sieber und Andrea Thielen unterstützten meine
Arbeit auf vielfältige Weise, z.B. durch aufschlussreiche und kritische Diskussionen
oder durch Motivation ausserhalb der Arbeitswelt in Sport und Freizeit.
Einen besonderen Dank möchte ich Herrn Dr. Michael Plötze aussprechen, für die
Unterstützung und Beratung in tonmineralogischen Fragen sowie für Untersuchun-
gen in seinem Labor. Aus seinen Ideen haben sich einige sehr interessante Erkennt-
nisse im Rahmen dieser Arbeit ergeben. In diesem Zusammenhang möchte ich auch
Frau Gabriele Peschke vom Institut für Baustoffe herzlich danken, die für mich die

V
Danksagung des Verfassers

ESEM Untersuchungen durchgeführt und phantastische Bilder geliefert hat. Weiter-


hin möchte ich Beat Schäffer für seinen persönlichen Einsatz bei der Durchführung
der Röntgenuntersuchungen danken sowie dem Institut für Biomechanik der ETH
Zürich für die Nutzung des Röntgentomographen.
Besonders wertvoll war für mich der Besuch des Zentrifugenlabors der National
University of Singapore und die zum Teil länger währenden Kontakte zu J. Darama-
linggam, G.R. Dasari und F.H. Lee. Von ihrer Erfahrung im Bereich der Zentrifugen-
modellierung von Schottersäulen konnte ich in grossem Masse profitieren. Ausser-
dem möchte ich mich für die Korrespondenz mit D. König, B.V.S. Viswanadham und
F. Bussart bedanken, die mich bei der Verwendung von Geokunststoffen in der Zent-
rifuge beraten haben.
Weiterhin danke ich meinem langjährigen Studienfreund Jan Hebig, dessen Idee
mit dem Bleischrot ein für mich scheinbar unlösbares Problem beseitigte, sowie
meinem Onkel Hartwin Obernik für die akribische Prüfung meiner Arbeit. Meinen
Eltern Sieglinde und Lothar bin ich in besonderem Masse dankbar, da sie mich mein
ganzes Leben uneingeschränkt unterstützt haben.
Rückblickend muss ich sagen, dass man auf enorm viel Hilfe Anderer angewiesen
ist, ohne die ein solches Forschungsprojekt nicht zu bewerkstelligen wäre. Obwohl
am Ende mein Name darauf steht, ist es doch nicht nur die Arbeit eines Einzelnen.
Ich bin überrascht, wie lang die Liste der Personen geworden ist, denen ich mich zu
Dank verpflichtet fühle. Abschliessend möchte ich allen Personen danken, die mich
bei der Anfertigung der Doktorarbeit und in meinem Leben unterstützt haben, deren
Namen hier nicht genannt worden sind.

VI
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Foreword .................................................................................................................. III


Danksagung des Verfassers.................................................................................... V
Inhaltsverzeichnis .................................................................................................. VII
Kurzfassung........................................................................................................... XIII
Abstract ...................................................................................................................XV
1 Einleitung .............................................................................................................. 1
1.1 Einführung in die Fragestellung....................................................................... 1
1.2 Ziele, Methoden und Struktur der Arbeit ......................................................... 2
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen ............... 5
2.1 Ziele und Anwendungsbereiche der Baugrundverbesserung.......................... 5
2.2 Bauverfahren................................................................................................... 7
2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung ..................... 9
2.3.1 Tragverhalten.........................................................................................................9
2.3.1.1 Interaktionsverhalten ......................................................................................9
2.3.1.2 Setzungsdifferenzen zwischen Schottersäule und anstehendem
Tonboden bei schlaffen Lasten ....................................................................10
2.3.1.3 Spannungskonzentration in den Schottersäulen..........................................11
2.3.2 Versagensformen ................................................................................................14
2.3.3 Gewölbewirkung in der Dammschüttung .............................................................16
2.3.4 Einsatz von Geokunststoffen als Basisbewehrung ..............................................17
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen .................................................... 18
2.4.1 Berechnung der Tragfähigkeit .............................................................................18
2.4.1.1 Versagensbild Ausbauchen..........................................................................18
2.4.1.2 Versagensbild Scherbruch ...........................................................................19
2.4.1.3 Versagensbild Einsinken ..............................................................................21
2.4.1.4 Versagensbild Böschungsbruch...................................................................21
2.4.2 Berechnung der Setzungen .................................................................................23
2.4.2.1 Gleichgewichts- und elastische bzw. elastisch-plastische
Berechnungsmethoden ................................................................................23
2.4.2.2 Empirische Berechnungsmethoden .............................................................26
2.4.2.3 Numerische Berechnungsmethoden ............................................................31
2.4.3 Vergleich der Bemessungsmethoden..................................................................31
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur
Schottersäuleninstallation ............................................................................. 33
2.5.1 Beobachtungen zur Eindringung von Pfahlgründungen ......................................33
2.5.2 Änderung der Baugrundeigenschaften durch Einbau von Schottersäulen ..........35
2.5.3 Störzone mit reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit.......................................40
2.5.4 Hohlraum-Expansions-Theorie ............................................................................42
2.5.5 Radiale Drainage im Schottersäulenraster ..........................................................43
2.6 Zusammenfassung zum Stand der Technik zur Baugrundverbesserung...... 45

VII
Inhaltsverzeichnis

3 Zentrifugenmodellierung ................................................................................... 47
3.1 Einführung zur Zentrifugenmodellierung ....................................................... 47
3.1.1 Prinzip der Zentrifugenmodellierung ....................................................................47
3.1.2 Zentrifugenmodellierung von Baugrundverbesserungsmassnahmen und
Dammschüttungen auf weichen Böden ...............................................................48
3.2 Zentrifugentechnik......................................................................................... 53
3.2.1 Trommelzentrifuge...............................................................................................53
3.2.2 Schottersäuleninstallation in der Trommelzentrifuge ...........................................54
3.2.2.1 Schottersäuleninstallationswerkzeug ...........................................................55
3.2.2.2 Einbauprozedur der Schottersäulen.............................................................55
3.2.2.3 Technische Anforderungen an die Zentrifugensteuerung ............................56
3.2.2.4 Technische Schwierigkeiten beim Einfüllen von Sand .................................57
3.2.3 Verwendete Messgeräte und Messtechnik..........................................................58
3.2.3.1 T-Bar-Penetrometer .....................................................................................58
3.2.3.2 Drucksondierung ..........................................................................................60
3.2.3.3 PPT – Porenwasserdruckmessgeber...........................................................62
3.2.3.4 Laseroptischer Distanzmesser .....................................................................63
3.3 Verwendete Materialien ................................................................................ 64
3.3.1 Birmensdorfer Seebodenlehm .............................................................................64
3.3.1.1 Klassifikation des Birmensdorfer Seebodenlehms .......................................64
3.3.1.2 Mechanische Eigenschaften des Birmensdorfer Seebodenlehms ...............65
3.3.1.3 Mineralogie des Birmensdorfer Seebodenlehms .........................................68
3.3.2 Quarzsand ...........................................................................................................69
3.3.2.1 Schottersäulenmaterial.................................................................................69
3.3.2.2 Drainageschicht im Trommelmodell und Auflastmaterial .............................70
3.3.3 Modellgeogitter als Basisbewehrung der Dammschüttung..................................70
3.3.4 Dammschüttmaterial............................................................................................71
3.3.4.1 Eisenerz .......................................................................................................71
3.3.4.2 Bleischrot......................................................................................................71
3.4 Herstellung des Bodenmodells...................................................................... 72
3.4.1 Aufbereiten des natürlichen Birmensdorfer Seebodenlehms ..............................73
3.4.2 Herstellung des Bodenmodells im Versuchscontainer ........................................74
3.4.3 Herstellung des Bodenmodells in der Trommel ...................................................75
3.4.3.1 Einbau der Drainageschicht .........................................................................75
3.4.3.2 Einbau der Tonsuspension und Konsolidation im Flug ................................76
3.4.4 Installation der Porenwasserdruckmessgeber .....................................................78
3.4.5 Präparieren des Säulenrasters ............................................................................80
3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche ........................... 81
3.5.1 Übersicht der Zentrifugenmodellversuche ...........................................................81
3.5.2 Bodenmodelle in der Zentrifuge...........................................................................82
3.5.2.1 Modellaufbau im Versuchscontainer ............................................................82
3.5.2.2 Modellaufbau in der Trommel.......................................................................85
3.5.2.3 Einbau des Dammschüttmaterials................................................................86
3.5.3 Prinzipieller Versuchsablauf ................................................................................87
3.5.4 Probleme bei der Versuchsdurchführung ............................................................88
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche.................................................... 91
4.1 Ausgangszustand der Bodenmodelle............................................................ 91
4.1.1 Modell im Versuchscontainer...............................................................................91
4.1.2 Modell in der Trommel .........................................................................................94

VIII
Inhaltsverzeichnis

4.2 Einfluss des Verdichtungsregimes auf die Beschaffenheit der


Schottersäulen .............................................................................................. 97
4.2.1 Durchmesser der Schottersäule ..........................................................................97
4.2.2 Lagerungsdichte der Schottersäule .....................................................................98
4.3 Beobachtungen während des Einbaus der Schottersäulen........................... 99
4.3.1 Einbau einer unverdichteten Schottersäule .......................................................100
4.3.2 Einbau einer verdichteten Schottersäule ...........................................................101
4.3.3 Einbau eines Schottersäulenfeldes ...................................................................102
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau ...........................107
4.4.1 Versuch v3.........................................................................................................110
4.4.2 Versuch v4.........................................................................................................110
4.4.2.1 Modellquerschnitte .....................................................................................111
4.4.2.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................112
4.4.2.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................113
4.4.2.4 Anschnitt des Bodenmodells ......................................................................116
4.4.3 Versuch v5_s1 ...................................................................................................117
4.4.3.1 Modellquerschnitt .......................................................................................117
4.4.3.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................118
4.4.3.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................119
4.4.4 Versuch v5_s4 ...................................................................................................122
4.4.4.1 Modellquerschnitt .......................................................................................122
4.4.4.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................122
4.4.4.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................123
4.4.4.4 Modellanschnitt ..........................................................................................125
4.4.5 Versuch v5_s5 ...................................................................................................127
4.4.5.1 Modellquerschnitt .......................................................................................127
4.4.5.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................127
4.4.5.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................128
4.4.5.4 Modellanschnitt ..........................................................................................131
4.4.6 Versuch v5_s6 ...................................................................................................132
4.4.6.1 Modellquerschnitt .......................................................................................132
4.4.6.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................133
4.4.6.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................134
4.4.6.4 Modellanschnitt ..........................................................................................136
4.4.7 Versuch v5_s7 ...................................................................................................137
4.4.7.1 Modellquerschnitt .......................................................................................137
4.4.7.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................138
4.4.7.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................138
4.4.7.4 Modellanschnitt ..........................................................................................140
4.4.8 Versuch v5_s3 ...................................................................................................141
4.4.8.1 Modellquerschnitt .......................................................................................141
4.4.8.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................142
4.4.8.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................142
4.4.8.4 Modellanschnitt ..........................................................................................145
4.4.9 Versuch v5_s8 ...................................................................................................146
4.4.9.1 Modellquerschnitt .......................................................................................146
4.4.9.2 Setzungsbeobachtungen............................................................................147
4.4.9.3 Porenwasserdruckentwicklung...................................................................147
4.4.9.4 Modellanschnitt ..........................................................................................150
4.5 Übersicht der Messwerte aller Zentrifugenversuche ....................................151
4.6 Auswertung der Bodenmodelle ....................................................................154
4.6.1 Zusammenfassung des Zeitsetzungsverhaltens ...............................................154

IX
Inhaltsverzeichnis

4.6.2 Analyse des Faktors der Bodenverbesserung...................................................156


4.6.3 Analyse der Konsolidationsbeschleunigung ......................................................156
4.6.4 Analyse zur Bodenverdrängung während des Schottersäuleneinbaus .............158
4.6.5 Systematische Unterschiede bei der Modellierung von
Bodenverbesserungsmassnahmen zu einem Prototypen .................................160
4.6.5.1 Spannungsverteilung im Tonmodell ...........................................................160
4.6.5.2 Spannungsverteilung im Dammkörper .......................................................161
4.6.5.3 Einbauzeiten der Stopfsäulen ....................................................................162
4.7 Ergänzende Untersuchungen am Tonmodell ...............................................162
4.7.1 Untersuchung des Tons in Schottersäulenumgebung .......................................162
4.7.1.1 Analyse der Porosität in der Schottersäulenumgebung .............................162
4.7.1.2 Mikroskopische Untersuchung mittels ESEM.............................................164
4.7.1.3 Untersuchung mittels Röntgentomographie ...............................................165
4.7.1.4 Zusammenfassung zur Untersuchung der Schottersäulenumgebung .......166
4.7.2 Beobachtungen von Sedimentationsphänomenen im Tonmodell .....................167
4.8 Zusammenfassung zur Zentrifugenmodellierung .........................................169
5 Numerische Analyse .........................................................................................173
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung .................................................173
5.1.1 Berechnung von Dämmen auf weichem Ton.....................................................173
5.1.2 Numerische Berechnung von Rüttelstopfsäulen................................................178
5.1.2.1 Homogenisierungsmethoden .....................................................................178
5.1.2.2 Modellierung des Einbauprozesses einer Säule ........................................179
5.1.2.3 Sonstige Betrachtungen an der Einheitszelle.............................................181
5.1.2.4 Diskrete Modellierung von Schottersäulen in 2D und 3D...........................181
5.1.3 Vorgehen bei der numerischen Berechnung von Rüttelstopfsäulen..................185
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle........................186
5.2.1 Finite Element Modell der Einheitszelle.............................................................187
5.2.1.1 Aufbau des FE-Modells ..............................................................................187
5.2.1.2 Modellierung des Einbauprozesses der Schottersäulen ............................189
5.2.1.3 Variation der Randbedingungen der Säulenzelle.......................................191
5.2.2 Berechnungsergebnisse ....................................................................................191
5.2.2.1 Darstellung des Einbauprozesses und der Änderung des
Spannungszustandes im Boden.................................................................191
5.2.2.2 Einfluss des Bewehrungsgrades und der Belastung auf den
Verbesserungsfaktor der Setzungsreduktion .............................................199
5.2.2.3 Verteilung der Spannungskonzentration in den Schottersäulen ................201
5.2.2.4 Einfluss der Einbausimulation der Schottersäulen auf das
Tragverhalten .............................................................................................203
5.2.2.5 Setzungsunterschiede zwischen Schottersäule und anstehendem Ton
unter einer schlaffen Last ...........................................................................204
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand ...........................205
5.3.1 Finite Element Modell ........................................................................................205
5.3.1.1 Aufbau der FE-Modelle ..............................................................................205
5.3.1.2 Bodenparameter des zweidimensionalen FE-Modells ...............................207
5.3.1.3 Berechnungsschritte...................................................................................210
5.3.2 Berechnungsergebnisse ....................................................................................211
5.3.2.1 Einbau der Schottersäulen .........................................................................211
5.3.2.2 Deformationen des Systems nach dem Dammeinbau ...............................212
5.3.2.3 Spannungszustände und Porenwasserdrücke...........................................213
5.3.2.4 Verhalten des Geokunststoffes als Basisbewehrung .................................218
5.3.2.5 Vergleich mit den Zentrifugenmodellversuchen .........................................219

X
Inhaltsverzeichnis

5.4 Zusammenfassung zur numerischen Berechnung .......................................224


6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen.................................................227
6.1 Spannungsgeschichte des Untergrundes ....................................................227
6.2 Effekte durch den Einbau der Schottersäulen ..............................................227
6.3 Spannungskonzentration in den Schottersäulen ..........................................229
6.4 Setzungsunterschiede von Schottersäule und anstehendem Boden bei
schlaffen Lasten ...........................................................................................230
6.5 Vergleich ausgewählter Berechnungsmethoden ..........................................230
6.6 Offene Arbeiten und Fragen.........................................................................232
7 Anhang ...............................................................................................................235
7.1 Invarianten des Spannungstensors..............................................................235
7.2 Kalibrationskurven der Messinstrumente .....................................................239
7.2.1 T-Bar..................................................................................................................239
7.2.2 Drucksonde CPT ...............................................................................................239
7.2.3 Porenwasserdruckmessgeber ...........................................................................240
7.2.4 Laser..................................................................................................................242
7.2.5 Arbeitsarm der Werkzeugplattform ....................................................................243
7.3 Abbildungsverzeichnis .................................................................................244
7.4 Tabellenverzeichnis .....................................................................................253
7.5 Verzeichnis der Abkürzungen und Symbole.................................................255
7.6 Literaturverzeichnis ......................................................................................260

XI
Kurzfassung

Kurzfassung
Weiche, feinkörnige Böden bergen als Baugrund eine Reihe geotechnischer Proble-
me. Neben einer hohen Kompressibilität weisen sie oft eine niedrige Scherfestigkeit
auf. Durch ihre geringe Durchlässigkeit zeigen sie auch ein stark zeitabhängiges
Verhalten. Im Rahmen von Infrastrukturbauten, z.B. Bahn- oder Strassendämmen,
auf solchem Untergrund, ist mit grossen, über viele Jahre eintretenden Setzungen zu
rechnen, die die Grenzwerte der Gebrauchstauglichkeit überschreiten können. Fer-
ner ist die Tragfähigkeit nur mit Zusatzmassnahmen zu gewährleisten. Bei solchen
Gegebenheiten sind Baugrundverbesserungsmassnahmen erforderlich. Hier bietet
sich die Bodenverbesserung mit Schottersäulen an. Die drei Hauptaufgaben beste-
hen in der Erhöhung der Steifigkeit und der Scherfestigkeit des Untergrundes sowie
der Beschleunigung der Konsolidation des feinkörnigen Bodens. Damit wird eine
Reduktion der Setzungen erreicht, die zeitlich rascher eintreten, und die Sicherheit
gegen Grundbruch bzw. Böschungsversagen wird erhöht. Eines der gebräuchlichs-
ten Verfahren zur Herstellung von Schottersäulen ist die Rüttelstopfverdichtung.
Über die Jahre wurden verschiedene Berechnungsverfahren für Schottersäulen
mit unterschiedlichen Ansätzen und Annahmen entwickelt. Prinzipiell unterteilen sich
die Bemessungsverfahren in Verfahren zur Berechnung der Tragfähigkeit und in
Verfahren zur Berechnung der zu erwartenden Setzungen. Aufgrund des komplexen
Tragverhaltens von Schottersäulen basieren diese Berechnungsverfahren auf empi-
rischen Ansätzen und vereinfachten Annahmen. Verschiedene Phänomene, wie z.B.
der Einfluss des Säulenherstellungsprozesses auf die Bodeneigenschaften, Set-
zungsdifferenzen zwischen Schottersäulen und umgebendem Erdboden bei schlaf-
fen Lasten und das Verhalten von Säulengruppen, werden in einer derartigen Be-
rechnung überhaupt nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. An dieser Stelle soll
mit der vorliegenden Arbeit ein Beitrag geleistet werden, das Tragverhalten von
Schottersäulen unter einer Dammlast besser zu verstehen und die bislang in der
Berechnung vernachlässigten Einflüsse in die Betrachtung einzubeziehen.
Den Hauptbestandteil der vorliegenden Arbeit bilden kleinmassstäbliche Modell-
versuche in einer geotechnischen Trommelzentrifuge mit einem künstlichen Schwe-
refeld von 50-facher Erdbeschleunigung. Das Tragverhalten der Schottersäulen wird
im Gebrauchszustand untersucht. Für eine realitätsnahe Modellierung der Baugrund-
verbesserung ist es notwendig, die Schottersäulen bei rotierender Zentrifuge einzu-
bauen. Durch den verdrängenden Einbauprozess der Rüttelstopfverdichtung finden
im Boden Spannungsumlagerungen und Strukturänderungen statt, die einen Einfluss
auf das Tragverhalten der Schottersäulen haben. Zu diesem Zweck wird ein Schot-
tersäuleninstallationswerkzeug für die Trommelzentrifuge entwickelt, welches das
Verfahren der Rüttelstopfverdichtung als Vorbild hatte. In zwei umfangreichen Ver-
suchsserien werden Tonmodelle in einem Versuchscontainer und im Trommelkanal
getestet. Während des Versuches wird kontinuierlich der Porenwasserdruck im Ton
und Setzung an der Modelloberfläche gemessen. Anhand der Entwicklung des Po-
renwasserdrucks lässt sich eine Aussage über die Spannungsänderung im Boden
während des Säuleneinbaus treffen und in Verbindung mit der Zeitsetzung nach dem
Dammeinbau auch eine Analyse des Konsolidationsverhaltens des Säulenrasters
vornehmen. Im Nachgang zu den Zentrifugenversuchen werden mittels Elektronen-
mikroskopie, Quecksilber-Druckporosimetrie und Röntgentomographie Untersuchun-

XIII
Kurzfassung

gen am Tonmodell vorgenommen, die Aussagen über die Strukturänderung des


Tons in der Schottersäulenumgebung durch den Einbauprozess liefern.
Ergänzend zu den Zentrifugenmodellversuchen werden numerische Analysen mit
der Methode der finiten Elemente (FEM) durchgeführt. Die FE-Berechnungen werden
an einem axialsymmetrischen Modell der Einheitszelle sowie an einem zweidimensi-
onalen Modell einer Dammschüttung im ebenen Verzerrungszustand vorgenommen.
Die numerische Berechnung bietet eine Hilfestellung, Prozesse zu erkennen, die
aufgrund der beschränkten Messtechnik in der Zentrifuge schwierig identifizierbar
sind. Durch die Simulation des Einbauprozesses der Schottersäule in der FE-
Analyse gelang eine gute Wiedergabe des Verhaltens der Zentrifugenmodelle.
Anhand der Ergebnisse der Zentrifugenversuche lässt sich feststellen, dass die
Spannungsgeschichte des Tonbodens einen starken Einfluss auf den Faktor der
Bodenverbesserung ausübt. Das Tonmodell mit höherem Überkonsolidationsverhält-
nis (OCR) und steiferem Verhalten zeigt hierbei einen geringeren Verbesserungs-
grad im Vergleich zum Ton mit geringerem OCR. Durch den Einbauprozess der
Schottersäulen steigt der Porenwasserdruck im Ton stark an, was nach einer Rück-
rechnung mittels Hohlraum-Expansions-Theorie in weiten Bereichen des Bodens
einen passiven Versagenszustand hervorruft. Der Einbauprozess der Schottersäulen
führt zu einer Verdichtung des Tonbodens in der Säulenumgebung, welche durch die
Volumenbilanz von gemessenen Hebungen an der Modelloberfläche und eingebau-
ter Säulensandmenge sowie auf der Grundlage der Dichtemessung mittels Quecksil-
berdruckporosimetrie nachgewiesen werden kann. Ferner wird durch Elektronenmik-
roskopie eine Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit identifiziert. In direkter Säu-
lenumgebung erfahren die Tonpartikel eine Neuorientierung und verringern damit die
Drainagewirkung der Schottersäulen. Durch die Verdichtung des Tons findet eben-
falls eine Reduktion der Durchlässigkeit statt. Der Einflussbereich der Störzone um-
fasst etwa den doppelten Säulendurchmesser. Die Beeinträchtigung des Drainage-
verhaltens lässt sich anhand der Konsolidationszeiten im Zentrifugenmodell quantifi-
zieren, da die im Versuch bestimmten Werte stark von den theoretisch idealen Drai-
nagebedingungen abweichen.
Die Ergebnisse der numerischen Berechnung bestätigen und ergänzen die Resul-
tate der experimentellen Zentrifugenmodellierung. Bei der rechnerischen Simulation
des Schottersäuleneinbaus steigen die horizontalen Spannungen in der Säulenum-
gebung an. Es werden Erddruckbeiwerte bis 2.5 ermittelt, die mit den rückgerechne-
ten Werten aus den Zentrifugenversuchen vergleichbar sind. Ferner wird gezeigt,
dass der Faktor der Bodenverbesserung lastabhängig ist und bei zunehmender Be-
lastung sinkt. Der Betrag der Spannungskonzentration in den Schottersäulen ist
sowohl last- als auch tiefenabhängig. Bei grossen Lasten stellt sich eine konstante
Spannungskonzentration über die Tiefe mit Werten zwischen 2.5 und 4 ein. Flächen-
verhältnisse as bis 30% haben einen untergeordneten Einfluss auf die Spannungs-
konzentration in den Säulen. Für die Berechnung des Zeitsetzungsverhaltens ist die
Annahme einer Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit wichtig, da die zeitabhängi-
gen Verformungen stark von den Drainagebedingungen beeinflusst werden.
Abschliessend wird ein Vergleich der Zentrifugenergebnisse mit Resultaten aus-
gewählter analytischer Berechungsverfahren durchgeführt. Die Ergebnisse weisen
starke Differenzen auf, die durch unterschiedliche vereinfachte Annahmen in den
Berechnungsmethoden begründet sind. Die besten Übereinstimmungen konnten mit
den Verfahren nach Balaam & Booker (1981) und Priebe (1995a) erzielt werden.

XIV
Abstract

Abstract
Building structures on soft and fine-grained subsoil can cause several geotechnical
problems. These clays exhibit high compressibility as well as low shear strength. Due
to their low permeability, they also show very strong time dependent behaviour.
When building infrastructure such as road or rail embankments, significant settle-
ments are likely to occur over a long period of time and these may exceed the ser-
viceability limit state. Also, there is a high potential for slope failure without counter-
measures to increase the stability. Ground improvement is needed under such cir-
cumstances. One common method of ground improvement is the construction of
granular columns in the soft soil. The main objectives of stone columns are to in-
crease the stiffness and shear strength of the subsoil, and to accelerate the consoli-
dation processes. Because of this, reduction in settlement can be achieved and over
a shorter period time. The degree of safety against bearing failure is also increased.
One of the more conventional construction methods of stone columns is the vibrodis-
placement technique.
Over the years, a variety of calculation methods for stone columns has become
available using different assumptions and analytical approaches. The methods are
divided into the calculation of bearing capacity or slope stability, and the calculation
of deformations. Due to the complex bearing behaviour of stone columns and their
interaction with the structure and the surrounding soil, the calculation methods are
based on simplified analytical and empirical approaches. Several phenomena are not
taken into account, such as the effects resulting from column installation, settlement
differences between stone columns and surrounding soil under flexible loads, and
group behaviour of a grid of stone columns. The intention of the work presented is a
contribution to research in order to deepen understanding of the processes occurring
and to investigate their effects on the bearing behaviour of stone columns that are
not taken into account in the current design methods.
The main part of this work was the execution of model tests in the drum centrifuge
under an artificial acceleration field of 50 times gravity. The objective of the tests was
the investigation of stone column behaviour under working load. In order to simulate
realistic behaviour, the stone columns need to be installed in-flight. This is because
there are significant changes in stress state and structure of the clay caused by the
construction method for the stone columns. In the first phase, a stone column instal-
lation tool for the drum centrifuge was developed, which should reproduce the vibro-
displacement method at model scale. Two extensive test series were performed; one
using a small test container, and the other conducted by filling the whole drum chan-
nel with a clay model. Pore water pressures and surface settlements were measured
continuously throughout the whole test. Using these data, information about the
stress changes during column installation and the consolidation behaviour after em-
bankment construction could be derived. After completion of the centrifuge tests,
samples were taken from the clay models and examined by means of electron mi-
croscopy, mercury intrusion porosimetry and X-ray tomography, to investigate the
changes in clay structure in the vicinity of the column caused by installation.
Supplementary to the centrifuge tests, numerical analyses were performed using
the finite element method. The calculations were conducted using an axisymmetric
model simulating a unit cell in a stone column, as well as a two dimensional plane
strain model of an embankment. Numerical modelling helps to identify processes that

XV
Abstract

are difficult to detect in centrifuge tests because of the limitations of measuring tech-
niques. By simulating the construction process of a stone column, it was possible to
reproduce the centrifuge model behaviour.
Results from the centrifuge model test show that the clay behaviour is strongly
dependent on the stress history of the soil. This also influences the response to load-
ing pertubations on ground improved with stone columns. The soil model with a
higher over consolidation ratio (OCR) shows greater stiffness and a smaller factor of
settlement reduction in comparison to the model with a lower OCR and softer behav-
iour. Pore water pressures in the clay increase substantially during the construction
process of the stone columns. From back calculation of these stress changes using
cavity expansion theory, it can be shown that large areas of clay surrounding the
stone columns are close to a passive failure state. The clay was shown to have been
compacted around the columns, firstly with a volume balance of inserted sand
against surface heave of the model, and secondly with density measurements using
mercury intrusion porosimetry. Furthermore, a smear zone of reduced permeability in
the clay surrounding the columns could be identified. A reorientation of the clay parti-
cles in direct contact with the stone column was observed from electron microscopy.
Together with the compaction and higher density of the clay around the columns, the
permeability was reduced decreasing the drainage performance of the improved soil.
The area influenced by the smear zone measures about double the column diameter.
The amount of disturbance to the consolidation process caused by the smear zone
can be analysed by comparison with ideal drainage conditions within the column grid.
The results from numerical analysis corroborate and complete the centrifuge
modelling results. The stress changes in the soil can be investigated by simulation of
the construction process of stone columns. The coefficient of earth pressure was
calculated as maximum of 2.5 which is consistent with the centrifuge results. Fur-
thermore, the factor of settlement reduction is strongly load dependent. With increas-
ing load the factor of settlement reduction decreases. The stress concentration in the
stone columns is load dependent but also dependent on soil depth. Small loads give
stress concentrations up to 8, which decrease with depth, while high loads result in a
constant distribution of stress concentration over depth with values between 2.5 and
4. The area ratio of ground improvement has only a minor influence on the stress
concentration in the stone columns. To analyse time settlement behaviour, it is of
great importance to model the smear zone around stone columns, because the de-
formation behaviour is strongly dependent on the drainage conditions.
Finally, calculations with selected analytical design methods were performed in
order to compare the results with centrifuge test data. It can be shown that the factor
of settlement reduction determined varies considerably depending on the design
method applied due to the different assumptions and models used by these methods.
The best agreement was found using Balaam & Booker's (1981) method. Priebe
(1995a) also gave a good correlation, but this was found to lie on the more conserva-
tive side.

XVI
1.1 Einführung in die Fragestellung

1 Einleitung
1.1 Einführung in die Fragestellung
Bei der Gründung von Bauwerken auf weichen Böden sind verschiedene geotechni-
sche Probleme zu berücksichtigen. Durch die Kompressibilität der weichen Boden-
schichten treten grosse Verformungen auf, die im Allgemeinen über das Mass der
Nutzungsverträglichkeit hinausgehen. Bei feinkörnigen Böden entwickeln sich diese
Deformationen aufgrund der geringen hydraulischen Durchlässigkeit erst über einen
längeren Zeitraum und sind somit stark zeitabhängig. Ferner weisen weiche Böden
auch häufig geringe undrainierte Scherfestigkeiten auf und besitzen somit ein erhöh-
tes Risiko in Bezug auf Stabilitätsversagen für die aufgehende Konstruktion.
In der Schweiz sind weiche Seebodenlehme mit mittlerer bis hoher Plastizität in
den Tälern des Alpenvorlandes anzutreffen. Aufgrund ihrer nacheiszeitlichen Entste-
hungsgeschichte sind diese Tone unter normalkonsolidierten Bedingungen abgela-
gert und besitzen eine geringe undrainierte Scherfestigkeit. Um in solchen Gebieten
mit anstehenden weichen Tonen Baukonstruktionen zu errichten, sind Massnahmen
der Baugrundverbesserung erforderlich. Diesbezüglich gibt es eine Reihe von Me-
thoden, um den Baugrund für das geplante Bauwerk zu ertüchtigen. Vor allem bei
grossflächigen Bauten, wie z.B. im Verkehrswegebau, sind wirtschaftliche Verbesse-
rungsmassnahmen in Erwägung zu ziehen.
Eine verbreitete Methode der Bodenverbesserung ist der Einsatz von granularen
Stopfsäulen. Dabei handelt es sich um säulenförmige Einbauten in den feinkörnigen
Untergrund, die aus Schotter, Kies oder Sand hergestellt werden. Diese Massnah-
men verbessern die Bodeneigenschaften im Vergleich zum unverbesserten Bau-
grund durch eine Erhöhung der Steifigkeit und Reduktion der Setzungen, durch bes-
sere Drainagebedingungen und Beschleunigung der Konsolidation, durch eine Zu-
nahme der Scherfestigkeit und Erhöhung der Stabilität sowie durch Homogenisierung
des Untergrundes und Reduktion von differentiellen Setzungen. Zur Herstellung von
Schottersäulen stehen verschiedenen Verfahren zur Verfügung. Eines der gängigs-
ten Verfahren weltweit ist die Rüttelstopfverdichtung.
Das Tragverhalten solcher Schottersäulenfelder ist sehr komplex und von der In-
teraktion zwischen Schottersäule, anstehendem Boden und Baukonstruktion geprägt.
Die genaue Erfassung dieser komplizierten Wechselwirkungen ist kaum möglich, und
deshalb sind bei der Herstellung und Bemessung von Schottersäulen regionale Er-
fahrungen von grosser Bedeutung. Für die Bemessung existieren eine grosse Anzahl
empirischer und vereinfachter analytischer Berechnungsmethoden, welche das Ver-
halten der Schottersäulen und die Interaktion mit dem Bauwerk nur unvollständig
erfassen. Bei der Setzungsberechnung gehen diese Verfahren häufig von Betrach-
tungen an einer Einheitszelle aus und entsprechen damit einem unendlich ausge-
dehnten Säulenraster. Für die Tragfähigkeit wird der Versagenszustand einer Einzel-
säule untersucht, womit das Verhalten von begrenzten Säulengruppen nicht genau
erfasst werden kann. Die Verfahren beziehen sich meist auch auf steife Lasten mit
gleicher Zusammendrückung von Schottersäule und umgebendem Ton, was so nicht
zwingend für schlaffe Lasten, wie bei Dammschüttungen, zutreffen muss.
Aufgrund der langjährigen Entwicklungsarbeit besteht mittlerweile ein gutes Ver-
ständnis für das Tragverhalten von Einzelsäulen. Bezüglich des Verhaltens von Säu-

1
1 Einleitung

lengruppen unter abgegrenzten Gründungsflächen existieren jedoch noch weitge-


hende Unklarheiten. Inwieweit einzelne Schottersäulen in einer Gruppe interagieren,
die Last sich im Untergrund verteilt und die Position der Säule im Raster einen Ein-
fluss ausübt, sind noch zum Teil unklar bzw. schwierig zu erfassen. Ferner ist auch
das Tragverhalten von schwimmenden Säulengruppen kaum untersucht worden und
unterscheidet sich von Schottersäulen, die auf tragfähigen Bodenschichten aufste-
hen.
Ein weiterer wesentlicher Punkt, der bisher in den Bemessungsverfahren keine
Berücksichtigung findet, ist die Zustandsänderung des anstehenden Untergrundes
aufgrund von Effekten bei der Säulenherstellung. Die meisten Installationsverfahren
verursachen eine Verdrängung des anstehenden Erdreiches. Daraus folgt eine Ver-
dichtung sowie eine Spannungs- und Strukturänderung des die Säule umgebenden
Bodens. Dies hat zur Folge, dass die Baugrundverbesserung nicht nur durch die
Schottersäule allein erzeugt wird, sondern auch die Verfestigung des Tonbodens
einen Anteil dazu beiträgt. Für einen optimierten Entwurf der Baugrundverbesserung
durch Schottersäulen sollte dieser Anteil in der Bemessung Berücksichtigung finden.

1.2 Ziele, Methoden und Struktur der Arbeit

In der vorliegenden Arbeit wird primär das geotechnische Problem der Baugrundver-
besserung von weichem Ton mit Schottersäulen untersucht, die mit einer geokunst-
stoffbewehrten Dammschüttung belastet werden. In Abb. 1.1 ist schematisch eine
solche Konstruktion dargestellt. Dabei werden vor allem das Verhalten der Baukon-
struktion im Gebrauchszustand näher betrachtet sowie die Wechselwirkungen der
einzelnen Konstruktionselemente in Bezug auf die Setzungsreduktion und das Kon-
solidationsverhalten beleuchtet.

Abb. 1.1: Interaktionsproblematik einer Dammschüttung mit synthetischer Basisbewehrung


auf weichem, mit Schottersäulen verbesserten Ton

Ein Teil der Arbeit ist der Analyse der aus der Einbauprozedur von Schottersäulen
resultierenden Strukturänderung des Bodens gewidmet. Besonders interessant ist
die Fragestellung der Spannungsänderung des weichen Bodens durch die Säulen-
herstellung mit einem bodenverdrängenden Installationsverfahren und dessen Bei-
trag zur Baugrundverbesserung.
Um ein vertieftes Verständnis für das Verhalten von Schottersäulen und der Inter-
aktion mit dem Erdbauwerk zu erlangen, wird mittels kleinmassstäblicher Modellver-
suche in der geotechnischen Zentrifuge diese Art der Bodenverbesserung eingehen-
der untersucht. Als erster Schritt der Analyse dieses Interaktionsproblems wird der
Einbau der Schottersäulen in den weichen Ton in der Zentrifuge simuliert. Zu diesem

2
1.2 Ziele, Methoden und Struktur der Arbeit

Zweck wurde ein Schottersäuleninstallationswerkzeug für die geotechnische Trom-


melzentrifuge des IGT entwickelt, da eine realitätsnahe Änderung des Spannungszu-
standes in der Tonschicht durch den Bauprozesses der Schottersäulen nur während
der Rotation der Zentrifuge erfolgt. Der Einbau der Dammschüttung wurde ebenfalls
unter den Bedingungen des erhöhten Schwerefeldes durchgeführt. Die aufwändig
instrumentierten Zentrifugenversuche geben ein geschlossenes Bild bezüglich der
Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell und des Zeitsetzungsverhaltens der
Dammschüttung. Nach Abschluss der Zentrifugentests wurden Nachuntersuchungen
am Tonmodell durchgeführt, um die Strukturänderung im Ton der Säulenumgebung
näher zu beleuchten, die aus dem Einbauprozess der Schottersäulen resultierte.
Ergänzend zu den Zentrifugenversuchen wurde eine Serie von numerischen Mo-
dellberechnungen mittels der Finite-Elemente-Methode durchgeführt. Durch Rück-
rechnung der Zentrifugenversuche konnten die Erkenntnisse zum Tragverhalten von
Schottersäulen erweitert werden. Ferner wurde analysiert, inwieweit die numerische
Untersuchung im ebenen Verzerrungszustand die Charakteristiken des Tragverhal-
tens eines dreidimensionalen Schottersäulenfeldes wiedergeben kann und welche
Annahmen in der numerischen Modellierung von Schottersäulen zu treffen sind, um
eine praktikable Berechnung durchführen zu können.

3
1 Einleitung

4
2.1 Ziele und Anwendungsbereiche der Baugrundverbesserung

2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit


Schottersäulen
2.1 Ziele und Anwendungsbereiche der Baugrundverbesserung
In der Vergangenheit haben sich sehr viele Arbeiten mit dem Thema der Baugrund-
verbesserung mittels granularer Säulen befasst. Ausführliche übersichtliche Darle-
gungen dazu finden sich zum Beispiel bei Mitchell (1981), Greenwood & Kirsch
(1983), Barksdale & Bachus (1983), Van Impe (1989), Bergado et al. (1994), Ou &
Woo (1995) und Van Impe et al. (1997b, 1997c, 1997a).
Bezüglich der Begrifflichkeit von granularen Säulen werden verschiedene Ausdrü-
cke verwendet, die prinzipiell die gleiche Konstruktion umschreiben. Im deutschspra-
chigen Raum werden die Termini Rüttelstopfverdichtung, Stopfsäule, Schottersäule,
verdichtete Kies- oder Sandsäule verwendet. Die Unterschiede liegen vor allem bei
der Art der Zugabematerialen und des Herstellungsverfahrens. Alle Säulen beinhal-
ten kein Bindemittel und müssen vom umgebenden Erdreich gestützt werden. Dies
ist der wesentliche Unterschied zu vermörtelten Säulen bzw. Betonrüttelsäulen, die
ein Tragverhalten wie eine Pfahlgründung mit Spitzendruck und Mantelreibung besit-
zen. In der vorliegenden Arbeit wird primär die Bezeichnung Schottersäule verwen-
det. Die Bezeichnung Schotter bezieht hier sich auf grobkörniges Material, dessen
Korngrösse nicht näher definiert ist und welches aus Fluss- und Geröllablagerungen
bzw. gebrochenem Fels gewonnen wird. Im Englischen wird häufig der Begriff „stone
column“ gebraucht, welchen man mit dem Wort Schottersäule übersetzen kann. Im
Unterschied zu „stone columns“ gibt es auch „sand compaction piles“, verdichtete
Sandpfähle, die anstelle von Schotter aus einem sandigen Zugabematerial bestehen
und im Allgemeinen eine geringere Steifigkeit und Scherfestigkeit besitzen als die
Schottersäulen. Ferner werden auch Sanddrains als Vertikaldrainagen zur Boden-
verbesserung in feinkörnigen Böden eingesetzt. Dabei handelt es sich um unverdich-
tete Sandsäulen, die im Vergleich zu verdichteten Säulen keinen nennenswerten
Beitrag zur Steifigkeitserhöhung des Untergrundes leisten und meistens einen gerin-
geren Durchmesser besitzen.
Im Rahmen von Baugrundverbesserungsmassnahmen in feinkörnigen Böden
werden mit dem Einsatz von Schottersäulen verschiede Ziele verfolgt. Die primären
Aufgaben bestehen in einer Erhöhung der Steifigkeit und Scherfestigkeit des anste-
henden Bodens sowie in einer Verbesserung der Drainagebedingungen im Unter-
grund. Daraus ergeben sich eine Reduktion der zu erwartenden Setzungen sowie
eine Erhöhung der Tragfähigkeit und Sicherheit gegen Grundbruch und Stabilitäts-
versagen. Ausserdem werden durch die entwässernde Wirkung der Schottersäulen
die Konsolidationszeiten reduziert. Ein weiterer positiver Effekt von Schottersäulen ist
die Homogenisierung des Baugrundes, welche zu einer Reduktion differentieller
Setzungen führt.
In Spezialfällen werden Rüttelstopfsäulen auch zur Reduktion der Gefährdung
durch Bodenverflüssigung in seismisch aktiven Gebieten eingesetzt. In locker gela-
gerten Feinsanden und Silten führen die Vibrationen des Rüttlers zu einer Verdich-
tung des anstehenden Bodens und wirken diesem Phänomen entgegen (Dobson,
1987; Tsukamoto et al., 2000; Brennan & Madabhushi, 2002 ).

5
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Der Vorteil der Rüttelstopfverdichtung liegt in der flexiblen Anwendung und der
breiten Einsatzmöglichkeit für verschiedene Bodenarten. Abb. 2.1 zeigt die Einsatz-
grenzen der Rüttelstopfverdichtung im Vergleich zur Rütteldruckverdichtung. Bei der
Rütteldruckverdichtung wird locker gelagerter Sand oder Kies verdichtet. Dadurch
entsteht eine Senkmulde, die mit anstehendem Boden verfüllt wird. Bei der Rüttel-
stopfverdichtung hingegen wird ortsfremdes grobkörniges Material in Säulenform in
den Untergrund eingebracht, wobei die Anwendung primär im feinkörnigen Bereich
Anwendung findet (Baumann & Bauer, 1974).

Abb. 2.1: Anwendungsbereich für die Bodenverbesserung mit Tiefenrüttlern (Schmidt &
Seitz, 1998)

Eine Anwendungsgrenze der Rüttelstopfverdichtung ist von der Standfestigkeit des


feinkörnigen Bodens abhängig. Da die Schottersäule kein Bindemittel enthält, ist sie
auf eine seitliche Stützung des umgebenden Erdbodens angewiesen und kann in
sehr weichen, strukturempfindlichen Böden nicht angewendet werden. In der Litera-
tur werden verschiedene Werte für die undrainierte Mindestscherfestigkeit angege-
ben, z.B. 7.5 kPa bei Greenwood (1970) und 15 kPa bei Greenwood & Kirsch (1983).
In Deutschland wurde die Empfehlung einer undrainierten Scherfestigkeit des Bo-
dens von 15 kPa bis 25 kPa gegeben (Forschungsgesellschaft für das Strassenwe-
sen, 1979). Mit der Zeit erwies sich dieser Wert als recht konservativ und sollte nach
Priebe (2003) auf etwa 5 kPa korrigiert werden. Im asiatischen Raum wurden um-
fangreiche Erfahrungen bei Dammbauprojekten gesammelt, in denen die Rüttel-
stopfverdichtung in Böden mit undrainierten Scherfestigkeiten bis zu 5 kPa erfolg-
reich ausgeführt wurde (Raju, 1997).
Als Obergrenze für die undrainierte Scherfestigkeit des anstehenden Bodens
werden nach Barksdale & Bachus (1983) Werte zwischen 50 kPa bis 100 kPa ange-
geben. Oberhalb dieser Werte sollte der Boden ausreichend gute Trageigenschaften
auch ohne Baugrundverbesserung besitzen, denn das Eindringen der Rüttelsonde
wird zunehmend schwieriger und energieaufwändiger.
Im Allgemeinen werden Säulenlängen zwischen 6 und 20 m in Abhängigkeit vom
angewendeten Einbauverfahren ausgeführt. Unter besonderen Umständen sind
schon Säulen in sehr weichem Boden bis zu einer Tiefe von 30 m eingebaut worden.
Übliche Säulendurchmesser liegen zwischen 0.7 m und 1.1 m bei einem gängigen
Rasterabstand von 1.5 m bis 2.5 m (Raju & Sondermann, 2005).

6
2.2 Bauverfahren

2.2 Bauverfahren
Zur Herstellung von Schottersäulen gibt es diverse Bauverfahren, die sich nach ihren
Einbringungsmethoden unterscheiden. Prinzipiell gibt es Verdrängungs- und Aus-
tauschverfahren. Die Verdichtung des eingebrachten Sand- oder Kiesmaterials er-
folgt durch Vibration, Stopfen oder Rammung. Je nach Energieeintrag des Verdich-
tungsgerätes kann verschieden grobes Material verwendet werden, was auch zu
unterschiedlich hohen Steifigkeiten der Säulen führt.
Ein übliches Verfahren zur Herstellung von Schottersäulen ist die Rüttelstopfver-
dichtung im Trockenverfahren. Der Einbau erfolgt mit einem Schleusenrüttler, der an
einem Mäkler geführt wird. Nach der Befüllung des Rüttlers mit Zugabematerial der
Korngrössen 10 mm bis 40 mm (Greenwood & Kirsch, 1983) wird die Sonde unter
Druckluft in den Untergrund eingedrückt und verdrängt dabei den umgebenden Bo-
den. Nach dem Heben der Sonde fliesst am Fussende des Rüttlers unter Druckluft
das Zugabematerial in den entstandenen Hohlraum. Durch Heben, Senken und Vib-
rieren der Sonde wird der eingebrachte Kies verdichtet. Durch das Innenrohr des
Rüttlers kann während des Stopfvorganges weiteres Material nachgefüllt werden, bis
die Rüttelstopfsäule erstellt ist (Keller Grundbau, 2002). Mit speziellen Schleusenrütt-
lern wurden Stopfsäulen von bis zu 43 m Tiefe hergestellt (Wehr et al., 2005). Sche-
matisch ist die Herstellungsabfolge einer Schottersäule in Abb. 2.1 dargestellt.

(a) (b) (c) (d)

Abb. 2.2: Rüttelstopfverdichtung im Trockenverfahren: (a) Befüllen des Schleusenrüttlers,


(b) Eindrücken, (c) Nachstopfen und Verdichten, (d) Oberfläche planieren (Keller
Grundbau, 2002)

Andere trockene Herstellungsverfahren für granulare Säulen haben sich regional


unterschiedlich entwickelt, z.B. die „Compozer-Method“ in Japan (Murayama, 1958,
Aboshi et al., 1979). Eine Vibrationsverrohrung mit Rüttelmotor am Kopf der Sonde
wird unter Pressluft in den Boden eingedrückt. Das Zugabematerial tritt am Fussende
der Sonde aus und wird durch Nachstopfen und Vibrationen verdichtet. Diese Me-
thode wird vor allem für die Herstellung von verdichteten Sandsäulen angewendet
(Greenwood & Kirsch, 1983).
Alternativ zu den Trockenverfahren gibt es die Rüttelstopfverdichtung im Nassver-
fahren (Abb. 2.3). Der Rüttler wird unter Wasserspülung im Boden versenkt und trägt
dabei das die Sonde umgebende Erdmaterial aus. Nach Erreichen der Zieltiefe wird
von oben Kies oder Schotter in das Loch eingefüllt. Durch Auf- und Niederfahren des

7
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Tauchrüttlers wird die Säule verdichtet und im Boden verstopft (Brauns, 1978, 1980).
Bei diesem Verfahren erfolgt teilweise ein Bodenaustausch. Durch Verlängerungen
und Rüttelaufsätze können bei ausreichend standfestem Boden grössere Tiefen als
mit dem Schleusenrüttler erreicht werden. Ein grosser Nachteil ist hingegen die Auf-
bereitung des mit feinkörnigem Boden verschmutzten Spülwassers (Kirsch, 2004).
Das Verfahren der Rüttelstopfverdichtung ist mit einer abgeänderten Rüttlereinrich-
tung auch in flachen Gewässern einsetzbar (Raju & Sondermann, 2005).

Abb. 2.3: Rüttelstopfverdichtung im Nassverfahren (nach Baumann & Bauer, 1974)

Neben den im Vibrationsverfahren hergestellte Stopfsäulen gibt es auch gerammte


Schottersäulen. In Abb. 2.4 ist das Herstellungsverfahren nach Franki (Franke, 1997)
schematisch dargestellt. Anstelle von Beton wird in einem Stahlrohr ein Kiespfropfen
angestampft, der dann mittels innen geführten Rammbärs auf die gewünschte Tiefe
getrieben wird und das Stahlrohr aufgrund der Verspannung mitzieht. Der Kiespfrop-
fen wird ausgeschlagen und von oben wird durch die Verrohrung weiteres Material
zugegeben und festgestampft. Durch den Einbau der Rammsäule wird der umge-
bende Boden verdrängt. Anhand der Schlagzahlen des Rammbären lassen sich
Rückschlüsse auf den Untergrund und die Qualität der Rammsäule ziehen (Van
Impe et al., 1997a).

Abb. 2.4: Schotterrammsäule nach dem Verfahren von Franki (Van Impe et al., 1997a)

8
2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Rammsäulen ist die Methode nach Geo-
pier (Abb. 2.5). Mit einem Bohrgerät wird ein Loch in den Boden abgeteuft. Bei wenig
standfesten Böden kann dies auch mit einer Verrohrung ausgeführt werden. In das
offene Bohrloch wird lagenweise Schotter eingefüllt und mit einem Rammgerät ver-
dichtet. Das Verfahren zeichnet sich durch die Verwendung einfacher Bautechnik
aus und ist deshalb auf geringe Tiefen beschränkt. Bei dieser Herstellung der Schot-
tersäulen wird primär der anstehende Boden ausgetauscht. Durch das Rammen
findet aber zudem eine Verbreiterung des Säulendurchmessers über die Bohrloch-
abmessungen hinaus statt. Die Rammsäulen können hohe Steifigkeiten erreichen
(Fox & Cowell, 1998).

Abb. 2.5: Schotterrammsäulen nach dem Verfahren von Geopier (Geopier, 2000)

2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung

2.3.1 Tragverhalten

2.3.1.1 Interaktionsverhalten

Das Tragverhalten von Schottersäulen wird massgeblich von ihren Randbedingun-


gen bestimmt. In Abb. 2.6 ist eine Übersicht verschiedener Belastungssituationen
gegeben. Primär unterscheidet sich das Verhalten von Einzelsäulen und Säulen-
gruppen. Die Biegesteifigkeit der Lastfläche besitzt ebenfalls einen Einfluss auf das
Tragverhalten. Je nach Lage einer einzelnen Schottersäule in einer Säulengruppe
ergibt sich auch eine unterschiedliche Belastung.

Abb. 2.6: Belastungssituationen von Rüttelstopfsäulen (Kirsch, 2004)

9
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Für die Standfestigkeit der Schottersäule ist die stützende Wirkung des umgebenden
Bodens notwendig. Durch Ausbauchen der Säule wird der erforderliche Widerstand
im umgebenden Erdreich aktiviert. Dies führt zu einer horizontalen Verspannung im
Boden und zu Setzungen des Fundamentes an der Oberfläche. Diese Setzungen
wiederum erhöhen die vertikalen Spannungen im Tonboden und damit auch die
horizontalen Spannungen, die wiederum seitlich auf die Schottersäulen drücken. Das
daraus resultierende komplexe Interaktionsverhalten einer Schottersäulengruppe
unter einer steifen Fundamentlast ist schematisch in Abb. 2.7 dargestellt (Kirsch,
2004).

Abb. 2.7: Interaktionsverhalten unter einer Fundamentlast (Kirsch, 2004)

2.3.1.2 Setzungsdifferenzen zwischen Schottersäule und anstehendem Tonbo-


den bei schlaffen Lasten

Bei starren Fundamentplatten kann von gleichen Setzungen der Schottersäulen und
des Tonbodens ausgegangen werden. Bei schlaffen Lasten hingegen ist dies nicht
zwingend der Fall. Gruber (1995) ermittelt in einem Feldversuch Setzungsunter-
schiede von 5% bis 14%, die einen Einfluss auf das Tragverhalten haben (Abb. 2.8).

(a) (b)
Abb. 2.8: Setzungsunterschiede zwischen Schottersäulen und Tonboden bei schlaffen
Dammlasten in einem Feldversuch, (a) Horizontalinklinometermessung entlang
der Dammachse, (b) Setzungsdifferenzen in Abhängigkeit des Säulenabstandes
(Gruber, 1995)

10
2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung

Waterton & Foulsham (1984) berichten ebenfalls von Setzungsunterschieden zwi-


schen Schottersäulen und weichem Boden. Abb. 2.9 zeigt die Zeit-Setzungskurve für
die Bodenoberfläche und die Säulenköpfe unter einer Dammschüttung. Die Mess-
werte wurden mit Setzungsplatten erfasst. Nach einer Initialsetzung verlaufen die
Setzungskurven für Säule und Ton parallel zueinander. Dies bedeutet, dass anfäng-
lich das Verhältnis der Setzungsunterschiede mit ca. 50% recht gross ist, sich aber
mit der Zeit auf 20% verringert.

Abb. 2.9: Zeit-Setzungskurven für den Boden und für die Schottersäulen auf der Gelände-
oberfläche unter einer Dammschüttung (Waterton & Foulsham, 1984)

2.3.1.3 Spannungskonzentration in den Schottersäulen

Ein weiterer wesentlicher Punkt im Tragverhalten von Schottersäulen ist die Lastver-
teilung im Säulenfeld (Abb. 2.10). Aufgrund der höheren Steifigkeit der Schottersäu-
len findet eine Konzentration der Spannungen in den Säulen statt. Ausgehend von
den Gleichgewichtsbedingungen gilt folgende Formulierung (Aboshi et al., 1979):
(A s + A t ) ⋅ σ = A s ⋅ σs + A t ⋅ σ t (2.1)
a Achsabstand der Schottersäulen bei einer rechteckigen Anordnung (Abb. 2.10)
As Querschnittsfläche der Stopfsäule
At Querschnittsfläche des Tons in der Säulenrastereinheitszelle (At = a2 - As)
Ag Querschnittsfläche einer Säulenrastereinheitszelle
σ totale Spannung aus der Auflast der Dammschüttung
σs totale Spannung in der Stopfsäule aus der Dammauflast
σt totale Spannung im Tonboden aus der Dammauflast

σ
σt

(a) (b)
Abb. 2.10: Lastverteilung im Säulenraster, (a) Grundriss, (b) angenommene Spannungsver-
teilung (Aboshi et al., 1991)

11
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Anhand der Geometrie und der Abstände der Schottersäulen ergibt sich im regel-
mässigen Säulenfeld das Flächenverhältnis der Bodenverbesserung as, in dieser
Arbeit auch z.T. als Bewehrungsgrad bezeichnet:
As A
as = = s (2.2)
(A s + A t ) A g
Der Wert der Spannungskonzentration m berechnet sich aus dem Quotienten der
vertikalen Spannung in der Säule und der vertikalen Spannung im umgebenden
Boden.
σ
m= s (2.3)
σt
Umgekehrt können mit diesen Hilfswerten die einzelnen Spannungen berechnet
werden.
m⋅σ
σs = (2.4)
1 + a s ⋅ (m − 1)
σ
σt = (2.5)
1 + a s ⋅ (m − 1)
Die Spannungskonzentration ist vom Säulendurchmesser und Säulenabstand ab-
hängig und wird nach Barksdale & Takefumi (1991) mit zunehmendem Bewehrungs-
grad geringer. Ichimoto & Suematsu (1982) beobachten in Feldstudien Spannungs-
konzentrationen zwischen 4-6 bei Flächenverhältnissen as von 10% bis 60%. Ichimo-
to & Suematsu (1981) geben Empfehlungswerte für die Bemessung nach Tab. 2.1
an.

Tab. 2.1: Empfehlungen der Spannungskonzentration für verdichtete Sandsäulen nach


Ichimoto & Suematsu (1981)
as [%] ϕ's [°] m [-]
0 - 30% 30 3
30% - 70% 30 2
> 70% 35 1

Enoki et al. (1991) geben die gleichen Werte für die Spannungskonzentrationen in
Sandsäulen an, ziehen aber die Grenze bei 40% Flächenverhältnis und geben damit
eine etwas weniger konservative Empfehlung. Gruber (1995) bestimmt Spannungs-
konzentrationen bei einem Feldversuch von Rüttelstopfsäulen unter einer Damm-
schüttung auf der Geländeoberfläche zwischen 2.5 und 3.5 bei 4% bis 11% Flächen-
verhältnis und liegt damit im Bereich vergleichbarer Erfahrungswerte. Ähnliche Werte
ermittelt Kirsch (2004). Bei einem Felsversuch eines Einzelfundamentes auf einer
Gruppe von Rüttelstopfsäulen erhält er Spannungskonzentrationen von 1.5 bis 2.5,
wobei die Mittelsäule der Gruppe eine geringere Last abträgt. Goughnour & Bayuk
(1979b) analysieren in einem Feldversuch eine Schottersäulengründung in weichem
Silt und Ton. Sie ermitteln Spannungskonzentrationen am Kopf der Säulen zwischen
2.6 und 3.0. Rechnerisch sollten sich höhere Werte einstellen als gemessen worden
sind. Eine Erklärung dafür sehen Goughnour & Bayuk (1979b) in einer etwas steife-
ren Oberflächenauffüllung, die in der Berechnung nicht berücksichtigt wird. Ähnliches
berichtet Vautrain (1977), der am Schottersäulenkopf mit einer an der Oberfläche

12
2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung

anstehenden steifen Füllschicht eine 2- bis 3-fache Spannungskonzentration gemes-


sen hat. Seinen Analysen nach sollte die Spannungskonzentration aber noch grösser
ausfallen (Goughnour & Bayuk, 1979b).
Greenwood (1991) berichtet von Probebelastungen an Schottersäulen an drei un-
terschiedlichen Orten mit verschiedenen Untergrundverhältnissen. In Abb. 2.11 sind
die Messergebnisse der Spannungskonzentrationen in Abhängigkeit von der Belas-
tung dargestellt. Am Standort St. Helens (Abb. 2.11a) handelt es sich um sandigen
Silt, während an den anderen beiden Standorten, Canvey Island und Humber Bridge
(Abb. 2.11b, c), weicher Ton ansteht. An den Standorten wird ein Streifenfundament,
ein Tankbauwerk bzw. eine Dammschüttung untersucht. Dabei wird der Tank als
flexibel eingeschätzt, während die anderen beiden Gründungen als steif beurteilt
werden. Interessant sind die unterschiedlichen Trends der Spannungskonzentration.
Während an den ersten beiden Standorten mit zunehmender Belastung die Span-
nungskonzentration in den Säulen sinkt, steigt sie am Standort Humber Bridge an.
Bei niedrigen Belastungen sind auch die Werte der Spannungskonzentration für
Canvey Island mit 25 sehr hoch, gehen dann aber auf die Grösse von 5 zurück.
Greenwood (1991) berichtet auch von Zeiteffekten aufgrund der Konsolidation je
nach Randbedingungen der Schottersäulengründung. Kurz nach einer Lasterhöhung
der Gründung bleibt der anstehende Ton relativ weich und ein Grossteil der Last wird
von den Säulen getragen. Mit Eintreten von Zeitsetzungen und einhergehender Kon-
solidation des anstehenden Tones nimmt auch dessen Tragfähigkeit und Steifigkeit
zu, und die Spannungskonzentration in den Schottersäulen baut sich ab bzw. wird
umgelagert.

(a) (b) (c)


Abb. 2.11: Messung der Spannungskonzentrationen an 3 verschiedenen Orten, (a) St. He-
lens, Streifenfundament auf sandigem Silt, (b) Canvey Island, flexible Gründung
auf weichem Ton, (c) Humber Bridge, steife Gründung auf weichem Ton
(Greenwood, 1991)

Muir Wood et al. (2000) führen Versuche an kleinmassstäblichen Modellen durch und
untersuchen daran auch die Spannungsverteilung in einer Sandsäulengruppe. Abb.
2.12 zeigt die Versuchsergebnisse der Spannungskonzentration in Abhängigkeit von
der Belastung zusammen mit Daten aus Feldversuchen von Greenwood (1991).
Deutlich ist zu erkennen, dass mit steigender Belastung die Spannungskonzentration
in den Säulen zunimmt.

13
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Abb. 2.12: Spannungskonzentration in Abhängigkeit von der Belastung (Muir Wood et al.,
2000)

Watts et al. (2000) untersuchen in einem Feldversuch Rüttelstopfsäulen unter einem


Streifenfundament in geschichtetem tonig-siltigem Untergrund. Ein Schwerpunkt ist
die Analyse der Spannungskonzentration in den Schottersäulen. Sie beobachten ein
sowohl last- als auch zeitabhängiges Verhalten der Schottersäulengründung. In Abb.
2.13 sind die Ergebnisse der Messungen dargestellt. Deutlich ist zu erkennen, dass
mit zunehmender Belastung die Spannungskonzentration steigt und unter der gege-
benen Last einen Maximalwert von 2.5 erreicht. Interessant ist auch zu sehen, dass
nach Konsolidationspausen eine Zunahme der Spannungen in den Schottersäulen
zu verzeichnen ist. Dies deutet auf eine Spannungsumlagerung während der Konso-
lidation hin. Es ist anzunehmen, dass dieses zeitabhängige Verhalten durch die ober-
flächennah anstehende steifere Siltschicht begünstigt wird, die auf einer weichen
Tonschicht lagert. Ferner ist die gemessen Spannungskonzentration geringer, als
wenn sie mit analytischen Verfahren ermittelt wird.

Abb. 2.13: Spannungskonzentration in Abhängigkeit von der Last und der Zeit (Watts et al.,
2000)

2.3.2 Versagensformen

Unter Last zeigen Schottersäulen je nach Randbedingungen unterschiedliche Versa-


gensformen. Abb. 2.14 stellt eine Reihe von möglichen Versagensbildern einzelner
Säulen dar. Nach Hughes & Withers (1974) ist Ausbauchen (Abb. 2.14a) eine der
häufigsten Versagensarten von Schottersäulen. Dabei ist es schwierig, eine Grenze
zwischen Versagen und Deformation zu ziehen, da eine gewisse Verformung zur
Aktivierung der Tragfähigkeit erforderlich ist. Datye (1982) beschreibt noch weitere

14
2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung

Versagensarten: das Scherversagen und das Einsinken kurzer Säulen (Abb. 2.14d).
Das Scherversagen kann entweder oberflächennah als Grundbruchversagen (Abb.
2.14b) eintreten oder es bildet sich ein Scherbruch durch den Säulenkörper aus
(Abb. 2.14c). Muir Wood & Hu (1997) und Muir Wood et al. (2000) berichten ferner
vom Stauchen langer Säulen (Abb. 2.14e) und Biegen schlanker Randsäulen (Abb.
2.14f). Kirsch (2004) interpretiert die Biegung schlanker Säulen am Rand eines Säu-
lenrasters als unsymmetrisches Ausbauchen.

(a) (b) (c) (d) (e) (f)


Abb. 2.14: Versagensformen von Schottersäulen: (a) übermässiges Ausbauchen, (b) Trag-
fähigkeitsversagen am Säulenkopf, (c) Scherversagen in Säulenmitte, (d) Einsin-
ken kurzer Säulen, (e) Stauchen langer Säulen und (f) Biegen schlanker Säulen
(Soyez, 1987; Muir Wood et al., 2000)

Die Versagensformen von Säulengruppen sind prinzipiell ähnlich dem Versagen von
Einzelsäulen. Aufgrund der Interaktion zwischen Säulen, Boden und Fundation findet
ein komplexes Zusammenspiel statt. In Abhängigkeit von den Randbedingungen
können die Bruchmechanismen verschieden aussehen. Es können auch unter-
schiedliche Versagensformen einzelner Säulen in einer Säulengruppe auftreten. In
Abb. 2.15 sind mögliche Versagensbilder von Säulengruppen dargestellt (Kirsch,
2004).

Abb. 2.15: Versagensformen von Säulengruppen (Kirsch, 2004)

Abb. 2.16a zeigt das Versagensbild einer Säulengruppe in einem Modellversuch


(Muir Wood et al., 2000). Es ist deutlich die Ausbildung eines Bruchkeiles unterhalb
des Fundamentes zu erkennen. Ferner sinken auch die kurzen Säulen stark in den
weichen Boden ein. Die Pfeile in Abb. 2.16a markieren die anfängliche Unterkante
des Säulenfusses. McKelvey et al. (2004) führen ebenfalls kleinmassstäbliche Mo-
dellversuche an Schottersäulen durch und beobachten ein starkes Ausbauchen der
Säulen unter der Last, wobei sich je nach Säulenlage im Grundriss die maximale

15
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Ausbauchung in unterschiedlicher Tiefe einstellt (Abb. 2.16b). In Abb. 2.17 haben


Muir Wood et al. (2000) den Öffnungswinkel des Bruchkeiles in Abhängigkeit vom
Bewehrungsgrad aufgetragen. Dabei stellen sich Bruchwinkel in einem Bereich ein,
wie sie sich im drainierten Zustand des Tones als Untergrenze und im drainierten
Zustand des Sandes als Obergrenze ausbilden würden.

(a) (b)
Abb. 2.16: Deformierte Säulengruppe im Modellversuch (a) nach Muir Wood et al. (2000)
und (b) McKelvey et al. (2004)

(a) (b)
Abb. 2.17: Ausbildung eines Bruchkeiles unter einem Fundament in einer Säulengruppe, (a)
schematische Skizze, (b) Abhängigkeit des Öffnungswinkels vom Flächenverhält-
nis (Muir Wood et al., 2000)

2.3.3 Gewölbewirkung in der Dammschüttung

Aufgrund der steiferen Schottersäulen im weichen Boden kommt es zu einer Span-


nungskonzentration in den Säulen, die sich auch in eine darüber befindende Damm-
schüttung oder Ausgleichsschicht fortsetzt. Die Spannungsunterschiede führen zu
Scherbeanspruchungen bzw. zu einer Drehung der Hauptachsen im Dammkörper.
Diese Spannungsumlagerung über den Säulenköpfen nennt man Gewölbewirkung,
da sich die Hauptspannungsrichtungen in Form eines Bogens über den Säulenköp-
fen ausrichten. Die Einflussgrössen auf die Gewölbewirkung sind vielfältig und rei-
chen von geometrischen Randbedingungen, wie Dammhöhe, Säulenabstand und
-durchmesser, über physikalische Eigenschaften des Dammschüttmaterials bis hin
zur Ausführung der Bodenverbesserung (Zaeske, 2001).
Verschiedene Arbeiten beschäftigen sich mit der Analyse von Dammschüttungen
auf mit Pfählen verbessertem Untergrund, um die Belastung der Pfähle abzuschät-
zen (z.B. Hewlett & Randolph, 1988; Zaeske, 2001). Im Unterschied zur Pfahlgrün-
dung ist die Schottersäule kompressibel und wird im Allgemeinen grössere Setzun-

16
2.3 Tragverhalten von Schottersäulen unter einer Dammschüttung

gen erfahren als ein vergleichbarer Pfahl. Dabei ist anzunehmen, dass die Bogenwir-
kung im Damm vergleichsweise geringer ausfallen wird.

(a) (b) (c)


Abb. 2.18: Gewölbewirkung im Dammkörper über (a) Schottersäulen (Waterton & Foulsham,
1984) und (b), (c) einer Pfahlgruppe (Hewlett & Randolph, 1988; Zaeske, 2001)

2.3.4 Einsatz von Geokunststoffen als Basisbewehrung

Geokunststoffe werden als Basisbewehrung im Dammbau primär zur Erhöhung der


Dammstabilität eingesetzt und vergrössern die Sicherheit gegen Böschungsversa-
gen. In der Literatur finden sich dazu viele Arbeiten (Haliburton et al., 1980;
Bonaparte & Christopher, 1987; Fowler & Edris Jr., 1987; Jewell, 1988; Hird & Je-
well, 1989; Holtz, 1990; Sharma, 1994; Jewell, 1996).
Bei Dammkonstruktionen auf einer Pfahlgründung dient der Geokunststoff haupt-
sächlich zu Lastverteilung über den Pfahlköpfen. Zur Berechnung der Zugkräfte in
einem Geokunststoff über einem Pfahlrost gibt es verschiedene Ansätze. Im Allge-
meinen werden sie auf das Membranverhalten zurückgeführt, wie in Abb. 2.19 dar-
gestellt ist (Hewlett & Randolph, 1988; BS 8006, 1995; Zaeske, 2001; Klobe, 2007).
Bei einer ungenügenden Zugfestigkeit kann es zu Schadensfällen kommen, wie sie
von See-Sew & Yean-Chin (2005) geschildert werden. Dort ereignet sich bei einer
Strassenfahrbahn auf sehr weichem Untergrund ein Durchstanzen der Pfahlköpfe
durch die Tragschicht, welches als sogenannter „Pilzeffekt“ beschrieben wird.

Abb. 2.19: Membranverhalten einer gebetteten Basisbewehrung (Zaeske, 2001)

Da bei Schottersäulengruppen die Spannungskonzentration weit geringer ausfällt als


bei Pfahlgründungen, ist mit solchen Versagensformen nicht zu rechnen. Trotzdem
wird eine vorhandene Basisbewehrung in geringem Masse zur Lastverteilung heran-
gezogen. Nach Zaeske (2001) treten bei pfahlgegründeten Dämmen oft nur geringe
Zugkräfte in Geokunststoff auf, so dass es dann ausreicht, eine gewisse Mindestbe-

17
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

wehrung einzulegen, die auch zur Errichtung des Bauplanums erforderlich ist. Bei
unzureichender Scherfestigkeit des anstehenden Bodens und der Schottersäulen
wird die Basisbewehrung dann auch in ihrer ursprünglichen Funktion zur Stabilitäts-
erhöhung gegen Böschungsbruch genutzt.

2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen


Für die Bemessung von Schottersäulen gibt es eine Vielzahl von Verfahren und
Methoden, um das Verhalten der Säulen abzuschätzen. Grundsätzlich werden die
Ansätze zur Untersuchung der Gebrauchstauglichkeit und zur Untersuchung der
Tragfähigkeit unterschieden. Die Berechnung der Tragfähigkeit von Schottersäulen
ist stark von den Randbedingungen der Gründungssituation abhängig und bezieht
sich in erster Linie auf Flachgründungen sowie auf die Böschungsstabilität von
Dammschüttungen. Der Gebrauchstauglichkeit bezieht sich vor allem um die Be-
rechnung der zu erwartenden Setzungen, die modellhaft an einer Einheitszelle be-
rechnet werden. Zur Bemessung werden je nach Methode unterschiedliche
Versagensmuster bzw. Berechnungsansätze zugrunde gelegt.
In der Literatur finden sich übersichtliche Darstellungen zu den gängigsten Be-
rechnungsverfahren (Soyez, 1987; Bergado et al., 1994; Gruber, 1995;
Daramalinggam, 2003; Kirsch, 2004). In den folgenden Abschnitten werden kurz
einige Bemessungsverfahren für Schottersäulen vorgestellt.

2.4.1 Berechnung der Tragfähigkeit

Die Berechnung der Tragfähigkeit erfolgt im Bruchzustand einer Einzelsäule, wobei


verschiedene Versagensmuster zugrunde gelegt werden. Dabei wird der Ton undrai-
niert betrachtet, und in den Schottersäulen wird keine Kohäsion angesetzt. Die drei
am häufigsten angenommenen Bruchmechanismen der Schottersäulen sind Aus-
bauchen, Scherversagen und Einsinken (Abb. 2.14a, c, d). In den folgenden Ab-
schnitten sind verschiedene Bemessungsverfahren auf Grundlage dieser Versagens-
formen vorgestellt (Bergado et al., 1994).

2.4.1.1 Versagensbild Ausbauchen

Greenwood (1970) schlägt für das Versagensbild Ausbauchen (Abb. 2.14a) einen
Ansatz zur Berechnung der Tragfähigkeit vor, dessen Grundlage in der Überschrei-
tung des passiven horizontalen Stützwiderstandes σh,max des der Säule umgebenden
Tonbodens liegt. Bergado et al. (1994) formulieren nach dem Ansatz von Greenwood
(1970) die maximal zulässige Traglast einer Einzelsäule qmax in den Gleichungen 2.6
und 2.7 unter der Annahme, dass sich die Schottersäule im aktiven Rankinschen
Versagenszustand befindet.
1 + sin ϕ 's
q max = σ h,max ⋅ (2.6)
1 − sin ϕ 's
1 + sin ϕ 's
q max = ( γ ⋅ z ⋅ K p,t + 2s u K p,t + q 0 K p,t ) (2.7)
1 − sin ϕ 's

18
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

Basierend auf der Hohlraum-Expansions-Theorie nach Vesic (1972) entwickelt Datye


(1982) ausgehend vom Versagensfall Ausbauchen die maximale Tragfähigkeit qmax
unter Verwendung der beiden Hohlraum-Expansions-Parameter F'q und F'c sowie
des Steifigkeitsindexes Ir (siehe auch Kapitel 2.5.3) entsprechend der Gleichungen
2.8 bis 2.10.
1 + sin ϕ 's
q max = (Fc '⋅ s u + Fq '⋅ q 0 ) (2.8)
1 − sin ϕ 's
sin ϕ '

F'q = (1 + sin ϕ ')(I r sec ϕ ') 1+sin ϕ '


(2.9)
F'c = ln I r + 1 (2.10)

Der Berechnungsansatz nach Hughes & Withers (1974) basiert ebenfalls auf der
Hohlraum-Expansions-Theorie. Für die maximale Traglast einer Einzelsäule geben
sie folgende Formulierung an:
1 + sin ϕ 's
q max = ( γ t z + 4s u ) (2.11)
1 − sin ϕ 's
In Feldbeobachtungen von Bhandari (1983) zeigt sich, dass die Methode von Hug-
hes & Withers (1974) die Tragfähigkeit weit unterschätzt. Dies kann auf das Grup-
penverhalten des Schottersäulenfeldes unter dem untersuchten Tankbauwerk zu-
rückgeführt werden. Indem die Lasten in tiefere Bodenschichten abgetragen werden,
kommt ein Versagen einer Einzelsäule nicht zum Tragen (Muir Wood et al., 2000).
Madhav et al. (1979) erweitern den Ansatz von Hughes & Withers (1974) und
entwickeln folgende Formulierung für den ebenen Verzerrungszustand:
1 + sin ϕ 's ⎛ bw ⎞ ⎡ ⎛ bw ⎞ ⎤ 2
2 2
2
q max = (4s u + γ t ⋅ z + K0 s u N c ) ⎜ ⎟ + ⎢1 − ⎜ ⎟ ⎥ su N c (2.12)
1 − sin ϕ 's 3 ⎝ B ⎠ ⎢⎣ ⎝ B ⎠ ⎦⎥ 3

2.4.1.2 Versagensbild Scherbruch

Wong (1975) entwickelt den Ansatz nach Greenwood (1970) unter der Annahme
weiter, dass sich der Tonboden nicht nur im passiven Versagenszustand befindet,
sondern auch die Schottersäule ein Scherversagen (Abb. 2.14c) erfährt. Barksdale &
Bachus (1983) geben zu bedenken, dass die erforderlichen Deformationen recht
gross ausfallen und mit diesem Ansatz die Tragfähigkeit überschätzt werden würde.
Bergado et al. (1994) formulieren den Ansatz nach Wong (1975) folgendermassen:
⎛ 1 ⎞⎡ ⎧ ⎛ 3d ⎞ ⎫ ⎤
q max = 2A s (K p,t q 0 + 2s u K p,t ) + ⎜⎜ ⎟ ⎢3d ⋅ K p,t γ t ⎨1 − ⎜
⎟ ⎟ ⎬⎥ (2.13)
⎝ Ka ,s ⎠ ⎣ ⎩ ⎝ 2L ⎠ ⎭ ⎦

Madhav & Vitkar (1978) empfehlen die Anwendung der klassischen Tragfähigkeits-
formel mit gemittelten Scherfestigkeitswerten.
q max = s u N c + γ t B ⋅ N γ + γ t ⋅ t ⋅ N q (2.14)

Brauns (1978, 1980) betrachtet ein axialsymmetrisches System von Schottersäule


und Boden mit einem kegelförmigen Bruchmechanismus (Abb. 2.20). Ausgehend

19
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

von Bell (1915) berechnet er die maximal aufnehmbare vertikale Traglast einer Ein-
zelsäule qmax.
⎛ 2su ⎞ ⎛ tan δs ⎞ 2
q max = ⎜ q 0 + ⎟ ⋅ ⎜1 + ⎟ tan δs (2.15)
⎝ sin 2δ ⎠ ⎝ tan δ ⎠
⎛ ϕ' ⎞
tan δs = tan ⎜ 45° + s ⎟ (2.16)
⎝ 2 ⎠

(a) (b)
Abb. 2.20: Tragfähigkeitsberechnung nach Brauns (1978), (a) kegelförmiger Versagensme-
chanismus, (b) Bestimmung des Bruchkeilwinkels δ

Ein weit verbreitetes Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Tragfähigkeit von


Schottersäulen wird von Barksdale & Bachus (1983) für Säulengruppen vorgeschla-
gen. Der verbesserte Untergrund wird mit einem starren Fundament belastet, und es
entwickelt sich ein Bruchmechanismus, wie in Abb. 2.21 dargestellt. Auf einer ge-
neigten Bruchfläche gleitet ein Erdkeil ab, dessen seitliche Stützung überschritten
wird. Bergado et al. (1994) empfehlen, dieses Verfahren nur für relativ festen Unter-
grund mit undrainierten Scherfestigkeiten grösser 30 kN/m2 anzuwenden. Die maxi-
male Tragfähigkeit qmax berechnet sich gemäss der Gleichungen 2.17 bis 2.23 fol-
gendermassen:
q max = σ3 tan 2 β + 2s u,m tan β (2.17)
σ3 = γ t B tan β + 2s u (2.18)
ϕ 'm
β = 45° + (2.19)
2
Unter Verwendung gemittelter Festigkeitswerte und des Spannungskonzentrations-
koeffizienten der Schottersäulen μs ergibt sich:
ϕ 'm = tan −1 (μ sa s tan ϕ 's ) (2.20)
su,m = (1 − a s )s u (2.21)
m
μs = (2.22)
1 + (m − 1) ⋅ a s

20
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

Für weiche bis sehr weiche Böden sollte die Tragfähigkeit einer Einzelsäule bestimmt
werden und dann auf die Säulengruppe hochgerechnet werden (Barksdale & Ba-
chus, 1983).
q max = su N c (2.23)
Für den Tragfähigkeitsfaktor Nc in weichen Bangkok-Ton haben Bergado and Lam
(1987) Werte zwischen 15 und 22 ermittelt.

Abb. 2.21: Traglast einer Säulengruppe mit Versagensbild (nach Barksdale & Bachus, 1983)

2.4.1.3 Versagensbild Einsinken

Kurze schwimmende Schottersäulen zeigen auch das Versagensbild Einsinken (Abb.


2.14d). Sie verhalten sich ähnlich wie ein Pfahl mit Spitzendruck und Mantelreibung,
wenn der Tragwiderstand gegen Ausbauchen höher ist. Hughes & Withers (1974)
empfehlen eine minimale Säulenlänge lkrit, um diese Versagensform zu vermeiden.
d⎛σ ⎞
l krit = ⎜ s − 9 ⎟ (2.24)
4 ⎝ su ⎠
Diese Formulierung basiert auf der Annahme des Grenzspitzendrucks von 9·su
(Scott, 1963) unter Vernachlässigung des Eigengewichtes der Schottersäulen. Nach
Brauns (1978) lässt sich mit diesem Ansatz auch eine maximale Säulenlänge lmax
bestimmen, da darüber hinaus die Säulen nicht mehr zur Lastabtragung in grösseren
Tiefen herangezogen werden.
d σs
l max = (2.25)
4 su

2.4.1.4 Versagensbild Böschungsbruch

Abschliessend soll nur kurz auf die Böschungsstabilität eingegangen werden. Im


Folgenden wird der Ansatz nach Aboshi et al. (1979, 1991) für feinkörnige undrainier-
te Böden aufgezeigt (Abb. 2.22), der auf der Berechnung eines gemittelten Scherwi-
derstandes des Untergrundes beruht. Dieser Scherwiderstand lässt sich problemlos

21
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

in ein Lamellenverfahren (z.B. Fellenius, 1927) einführen. Zur Übersicht sind hier
nochmals alle Formulierungen aufgeführt. Alternativ dazu gibt es auch Berechnungs-
verfahren nach der sogenannten Profil-Methode, indem der Boden nicht homogeni-
siert wird, sondern die Säulen als Schotterschlitze in die Stabilitätsberechnung ein-
gehen (Enoki et al., 1991; Bergado et al., 1994; Sabhahit et al., 1997). Auf diese
Methodik wird hier nicht näher eingegangen.

Abb. 2.22: Stabilitätsbetrachtung am Gleitkreis (Aboshi et al., 1979, 1991)

Ausgehend von den Gleichgewichtsbedingungen an der Einheitszelle können fol-


gende Formulierungen abgeleitet werden:
(A s + A t ) ⋅ σ ' = A s ⋅ σ 's + A t ⋅ σ 't (2.26)
σ 's
m= (2.27)
σ 't
As A
as = = s (2.28)
As + A t Ag
m
μs = (2.29)
1 + (m − 1) ⋅ a s
Anhand der Zwischenwerte lässt sich der äquivalente Scherwiderstand in der Gleit-
fläche des verbesserten Bodens nach Gleichung 2.30 berechnen. Dabei wird das
Säulenfeld als homogenisierter Baugrund betrachtet. Die Geometrie des Säulenfel-
des findet nur über die Hilfsgrössen Eingang in die Berechnung.
τs,t = (1 − a s ) ⋅ s u + a s ⋅ (μ s ⋅ σ '+ γ s ⋅ z) tan ϕ 's ⋅ cos2 α (2.30)

Begriffserklärung des Formelapparates:


As Querschnittsfläche der Stopfsäule
At Querschnittsfläche des Tons in der Säulenrastereinheitszelle (At = a2 - As)
Ag Querschnittsfläche einer Säulenrastereinheitszelle
σ' effektive Spannung infolge der Dammlast
σ's effektive Spannung in der Stopfsäule infolge der Dammauflast
σ't effektive Spannung im Tonboden infolge der Dammauflast
m Spannungskonzentration
as Flächenverhältnis der Bodenverbesserung
μs Spannungskonzentrationskoeffizient der Stopfsäulen
τs,t äquivalenter Scherwiderstand des Stopfsäulen-Boden-Gemisches
su undrainierte Scherfestigkeit des Tonbodens

22
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

γs Raumgewicht des Säulenmaterials


z Tiefe der Gleitfuge durch die Stopfsäule bzw. Lamelle bezogen auf die ur-
sprüngliche Geländeoberfläche
ϕ's Reibungswinkel des Säulenmaterials
α Neigungswinkel der Gleitfläche durch die Stopfsäule bzw. Lamelle

Anhand der Formulierungen (2.26 bis 2.30) ist zu erkennen, dass die Spannungs-
konzentration m eine grosse Bedeutung in der Nachweisführung besitzt. Die Ab-
schätzung dieser Werte erfordert eine gewisse Erfahrung. In Kapitel 2.3.1 sind Erfah-
rungswerte der Spannungskonzentration in Abhängigkeit vom Untergrund, vom Grad
der Bodenverbesserung und vom Reibungswinkel des Säulenmaterials angegeben.

2.4.2 Berechnung der Setzungen

Die Berechnung der Setzungen wird modellhaft an der Einheitszelle durchgeführt


(Abb. 2.23). Damit wird ein unendlich ausgedehntes Säulenfeld simuliert. Je nach
Form des Säulenrasters ergeben sich unterschiedliche Abmessungen für den
Durchmesser D der Einheitszelle. Die Setzungsberechnung geschieht häufig über
die Ermittlung des Faktors der Bodenverbesserung n, wobei die Setzungen des un-
verbesserten Bodens s0 in Bezug zu den Setzungen des mit Schottersäulen verbes-
serten Boden sv stehen (Gleichung 2.31).
s
n= 0 (2.31)
sv

1 1 1
⎛ 12 ⎞ 4 ⎛ 16 ⎞ 4 ⎛ 27 ⎞ 4
D = ⎜ 2 ⎟ a = 1.05 ⋅ a D = ⎜ 2 ⎟ a = 1.13 ⋅ a D = ⎜ 2 ⎟ a = 1.29 ⋅ a
⎝π ⎠ ⎝π ⎠ ⎝π ⎠
(a) (b) (c)
Abb. 2.23: Betrachtung an der Einheitszelle, Berechnung des Zelldurchmessers für (a) drei-
eckige Raster, (b) quadratische Raster und (c) hexagonale Raster (Balaam &
Poulos, 1983)

2.4.2.1 Gleichgewichts- und elastische bzw. elastisch-plastische Berechnungs-


methoden

Baumann & Bauer (1974) entwickeln einen Ansatz zur Berechnung der Setzungen
eines starren Fundamentes nach dem Gleichgewichtsprinzip (2.32 bis 2.34). Die
Deformation der Schottersäule wird durch den Erddruckbeiwert ansatzweise mit
berücksichtigt. Baumann & Bauer (1974) schlagen vor, für die Schottersäulen einen
erhöhten aktiven Erddruck und für den Tonboden einen reduzierten passiven Erd-

23
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

druck anzusetzen. Die Ermittlung der E-Moduln sollte anhand von Plattendruckver-
suchen erfolgen.
A ⋅ q0 = qs ⋅ As + q t A t (2.32)
Et ⎛R⎞
1+ 2K p,t ln ⎜ ⎟
qs
=
Es ⎝ r0 ⎠ (2.33)
qt E ⎛R⎞
2 t K a ,s ln ⎜ ⎟
Es ⎝ r0 ⎠
H
sv = qt (2.34)
Et

Hughes et al. (1975) stellen einen Berechnungsansatz zur Ermittlung der Setzungen
vor. Unter der Annahme der Volumenkonstanz lassen sich die Setzungen schicht-
weise ermitteln. Wichtig ist dabei die Bestimmung der radialen Dehnungen εr,i der
Schottersäule in der i-ten Schicht, was mit Pressiometerversuchen gut abgeschätzt
werden kann.
sv,i = 2 ⋅ H i ⋅ ε r,i (2.35)

Einen sehr einfachen Berechnungsansatz empfehlen Aboshi et al. (1979, 1991).


Basierend auf Gleichgewichtsbetrachtungen an der Einheitszelle unter einer starren
Last berechnen sie die Setzungen des verbesserten Bodens wie folgt:
(μ q )H
sv = c 0 (2.36)
ME
1
μc = (2.37)
1 + (m − 1)a s
μc ist der Spannungskonzentrationskoeffizient des Tons und gibt nach dieser Be-
rechnung den Reziprokwert des Faktors der Bodenverbesserung n an, wobei aber
die Spannungskonzentration m geschätzt werden muss.
1
n= = 1 + (m − 1)a s (2.38)
μc
Chow (1996) kritisiert an diesem Berechnungsansatz, dass die radialen Dehnungen
vernachlässigt werden, was vor allem bei niedrigen Flächenverhältnissen zu grösse-
ren Abweichungen führen kann, da keine eindimensionalen Verhältnisse mehr vor-
liegen.
Goughnour & Bayuk (1979a) und Goughnour (1983) stellen ein elasto-plastisches
Berechnungsverfahren für starre Lasten vor, das analytisch an der Einheitszelle
hergeleitet wurde. Diese Methode basiert auf einer schrittweisen iterativen Berech-
nung, wobei der Untergrund in Schichten unterteilt wird, um das tiefenabhängige
Verhalten des Bodens und der Säulen zu erfassen. Dieses Verfahren ist für die
Handrechnung ungeeignet, und es empfiehlt sich eine computergestützte Analyse.
Im Folgenden ist der inkrementelle Formelapparat (2.39 bis 2.44) aufgeführt:
Cc ⎡ (P ) + ΔP ⎤
ε v = (1 − a s ) log10 ⎢ 0 v,t ⎥ (2.39)
1 + e0 ⎣ (P0 )v,t ⎦

24
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

( ΔP)*v ,t ⎡ ⎧ K wenn K > 1⎫ ⎤


ΔP = ⎢1 + K + K0 ⎨ ⎬⎥ (2.40)
1 + 2K0 ⎣ ⎩ 1 wenn K ≤ 1 ⎭ ⎦
( ΔP)*v + (P0 ) v,s a s − K 0 (P0 ) v,t a s tan 2 (45° + ϕ 's / 2)
( ΔP)*v,t = (2.41)
K ⋅ F ⋅ a s tan 2 (45° + ϕ 's / 2) + (1 − a s )
1 ⎡ 1 ⎤ as
K = K0 + ⎢ − 1⎥ (2.42)
εv ⎣ 1 − εv ⎦ 1 − as
⎛1 ⎞
⎜ − 1⎟ (K0 + 1)
F= ⎝ s ⎠
a
(K < 1) (2.43)
⎡ K0 +1

⎢ ⎛ ⎞
− 1⎥
1 2
2 ⎜ ⎟
⎢⎝ a s ⎠ ⎥
⎣⎢ ⎦⎥
⎛1 ⎞ ⎛ K0 ⎞
⎜ − 1⎟ ⎜ + 1⎟
F= ⎝ s
a ⎠⎝ K ⎠
(K ≥ 1) (2.44)
⎡ K0
+1 ⎤
⎢⎛ 1 ⎞ 2 ⎥
K

2 ⎢⎜ ⎟ − 1⎥
⎢⎝ a s ⎠ ⎥
⎢⎣ ⎥⎦
In diesen Gleichungen bedeuten: (P0)v,s – anfängliche effektive vertikale Spannung in
der Säule, (P0)v,t – anfängliche effektive vertikale Spannung im Ton, (ΔP)*v,t – Ände-
rung der effektiven vertikalen Spannung im Ton gemittelt über die projizierte Grund-
fläche des Tons, (ΔP)*v – Änderung der effektiven vertikalen Spannung ermittelt über
die projizierte Grundfläche der Einheitszelle, K0 – anfänglicher Erdruhedruckbeiwert
des Tons und Cc – Kompressionsbeiwert des Tons.
Balaam & Booker (1981) präsentieren einen elastischen Berechnungsansatz an
der Einheitszelle unter einer steifen Last zur Bestimmung der Setzungen. Später
erweitern sie diesen Ansatz dahingehend, dass ein Plastifizieren der Schottersäulen
in der Berechnung berücksichtigt wird (Balaam & Booker, 1985). Die Lösung der
analytischen Berechnung zeigt, dass die Säule stark belastet wird und fliesst, wäh-
rend der Ton durch verhältnismässig geringe Spannungen beansprucht wird und
somit nur wenig plastifiziert. Dies rechtfertigt ihrer Meinung nach die vereinfachte
Annahme des elastischen Verhaltens des Tons. Abb. 2.24 zeigt zwei ausgewählte
Bemessungsdiagramme aus Balaam & Booker (1985). Für die elastische Berech-
nung gelten folgende Formulierungen (2.45 bis 2.48):
q 0 R 2 = ⎣⎡(λ s + 2Gs )r0 2 + (λ t + 2G t )(R 2 − r0 2 ) − 2r0 2 (λ s − λ t )F⎦⎤ ε v (2.45)

( λ s − λ t )(R 2 − r0 2 )
F= (2.46)
2 ⎡⎣ r0 2 ( λ t + G t − λ s − Gs ) + R 2 (λ s + Gs + G t ) ⎤⎦

25
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Unter Verwendung der Lamékonstanten (2.47 und 2.48):


ν '⋅ E
λ= (2.47)
(1 − 2ν ')(1 + ν ')
E
G= (2.48)
2(1 + ν ')

(a) (b)
Abb. 2.24: Bemessungsdiagramme zur Berechnung der Setzungsreduktion (a) mit rein elas-
tischem Verhalten und (b) mit elastisch-plastischem Verhalten (Balaam & Booker,
1985)

Omine & Ohno (1997) präsentieren einen sehr einfachen elastischen Ansatz zur
Berechnung verschiedener Arten der Bodenverbesserung und stützten sich dabei auf
das Modell einer Zweiphasen-Mischung (Omine et al., 1993). Je nach verwendeter
Methode der Bodenverbesserung geht ein unterschiedlicher Faktor der Spannungs-
verteilung b in die Berechnung ein. Daraus bestimmt sich die Steifigkeit des homo-
genisierten Bodens Ehom für säulenförmige Einschlüsse.
a (b − 1) + 1
E hom = s (2.49)
as ⋅ b 1 − as
+
Es Et
1
⎛ E ⎞2
b=⎜ s ⎟ (2.50)
⎝ Et ⎠

2.4.2.2 Empirische Berechnungsmethoden

Aufgrund von Erfahrungswerten und in Ermangelung einer genauen mathematischen


Lösung schlägt Greenwood (1970) das Bemessungsdiagramm in Abb. 2.25 zur nä-
herungsweisen Bestimmung der Setzungsreduktion durch Baugrundverbesserung
mit Schottersäulen vor.

26
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

Abb. 2.25: Bemessungsdiagramm nach Greenwood (1970) zur Bestimmung der Setzungs-
reduktion (aus Gruber, 1995)

Priebe (1976, 1988, 1995a) entwickelt über die Jahre einen Berechnungsansatz zur
Setzungsanalyse von Fundamenten auf verbessertem Baugrund. Im deutschspra-
chigen Raum ist dieses das gängigste Bemessungsverfahren zur Berechnung der
Setzungen von Rüttelstopfsäulen. Ausgehend von den Überlegungen nach Gibson &
Anderson (1961) zur Hohlraumexpansion an einer Einheitszelle leitet er die Berech-
nung des Grundwertes der Bodenverbesserung n0 ab (Gleichungen 2.51 bis 2.53)
und entwickelt das zugehörige Bemessungsdiagramm (Abb. 2.26a). Von Priebe
(1976) werden folgende Annahmen getroffen: Die Säulen stehen auf einem steifen
Untergrund, das Säulenmaterial ist inkompressibel, das Eigengewicht wird vernach-
lässigt, die Säule befindet sich im Zustand des Scherversagen, der umgebende Bo-
den verhält sich elastisch und der Spannungszustand im Boden ist isotrop (K0 = 1).
⎡ 1 ⎤
⎢ 2 + f ( ν ',a s ) ⎥
n0 = 1 + as ⎢ − 1⎥ (2.51)
⎢ K a ,s ⋅ f ( ν ',a s ) ⎥
⎣ ⎦
⎡ 1 − ν '2 ⎤ ⎡ (1 − 2ν ')(1 − a s ) ⎤
f ( ν ',a s ) = ⎢ 2 ⎥⎢ ⎥ (2.52)
⎣1 − ν '− 2ν ' ⎦ ⎣ 1 − 2ν '+ a s ⎦
⎛ ϕ' ⎞
K a ,s = tan 2 ⎜ 45° − s ⎟ (2.53)
⎝ 2 ⎠
Erweiternd dazu wird bei Priebe (1988, 1995a) zusätzlich die Zusammendrückbarkeit
des Säulenmaterials berücksichtigt und ein Faktor der Bodenverbesserung n1 be-
stimmt. Der Einfluss der Überlagerung und damit das Eigengewicht des Bodens
berücksichtigt ein Tiefenfaktor ft. Daraus wird in der Setzungsanalyse ein Faktor der
Bodenverbesserung n2 ermittelt, mit dem dann die Setzungen letztendlich berechnet
werden.
n 2 = n1 ⋅ f t (2.54)
1
ft = (2.55)
K −1 γt ⋅ t
1 + 0,s ⋅
K 0,s qt
q0 H
sv = ⋅ (2.56)
n 2 M E,t
Priebe (1995a) empfiehlt den verbesserten Untergrund in Schichten zu unterteilen,
da der Verbesserungsfaktor n2 tiefenabhängig ist. Damit lässt sich die Genauigkeit
der Berechnung steigern. Für begrenzte Lastflächen werden ebenfalls empirisch

27
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

bestimmte Abminderungsfaktoren für die an der Einheitszelle bestimmten Setzungen


angegeben (Abb. 2.26b).

(a) (b)
Abb. 2.26: Bemessungsdiagramme nach Priebe (1988), (a) Grundwert der Bodenverbesse-
rung n0 mit ν' = 0.3, (b) Abminderungswerte für Streifenfundamente bezogen auf
unbegrenzte Lastfläche

Priebe (2003) entwickelt auch einen Berechnungsansatz, mit dem schwimmende


Stopfsäulengründungen berechnet werden können. Die Gesamtsetzung sges einer
schwimmenden Schottersäulengründung (Gleichung 2.57) setzt sich aus drei Antei-
len zusammen, aus der Setzung sv der verbesserten Schicht, aus der Setzung st der
unverbesserten tiefliegenden Bodenschicht und aus der Einstanzsetzung s'e der
Schottersäulen in den unverbesserten tiefliegenden Untergrund infolge der Span-
nungskonzentration in den Säulen.
sges = s v + s t + s'e (2.57)
Die Einstanzsetzung s'e hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich zum Teil
schwierig abschätzen lassen. Vereinfachend gibt Priebe (2003) folgende Berechnung
an:
s ⋅s
s'e = e 0 (2.58)
s e + s0

Abb. 2.27: Ersatzsystem zur Setzungsberechnung für schwimmende Säulengruppen nach


Priebe (2003) (aus Kirsch, 2004)

28
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

In Gleichung 2.58 ist s0 die Setzung der behandelten Schicht ohne Baugrundverbes-
serung und se die unkorrigierte Einstanzsetzung. Die unkorrigierte Einstanzsetzung
ergibt sich aus der Spannungskonzentration am Fuss der Schottersäule und der
daraus resultierenden Einstanzlast Pe, die auf die Aufstandsfläche der Schottersäule
bezogen ist.
⎡ n −1 ⎤
Pe = q 0 ⋅ A g ⎢ − as ⎥ (2.59)
⎣ n ⎦
Durch die Korrektur der Einstanzsetzungen in Gleichung 2.58 sollen die Fehler aus-
geglichen werden, die sich bei der Berechnung der Setzungen st in tiefliegenden
Schichten aufgrund der Spannungskonzentration unter den Säulenfüssen ergeben.
Abb. 2.27 gibt eine schematische Übersicht der Spannungsverteilung unter der Säu-
lengruppe.
Gruber (1995) optimiert den Berechnungsansatz nach Priebe (1988), indem er
den Einfluss der Überlagerung bzw. des Eigengewichtes des Bodens mit einem
verbesserten Tiefenfaktor ft berücksichtigt. Dieser Tiefenfaktor wird anstelle des
Priebeschen Faktors in die Berechnung eingeführt. Die Setzungen des verbesserten
Bodens können nun mit den Gleichungen 2.54 und 2.56 berechnet werden.
1
ft = (2.60)
γt ⋅ t
1− sin ϕ 's
σs

Van Impe & De Beer (1983) entwickeln einen Ansatz zur Berechnung der Setzungen,
indem sie von einem ebenen Verzerrungszustand und einem rheologischen Stoffmo-
dell ausgehen (Abb. 2.28). Schwerpunkt der Berechnung ist die Bestimmung des
Setzungsreduktionsfaktors β (Gleichung 2.63). Dieser Wert entspricht dem Rezip-
rokwert des Faktors der Baugrundverbesserung n nach Priebe (1976). Die Berech-
nung des Wertes β erfolgt über die Lösung eines nichtlinearen Gleichungssystems
mit fünf Unbekannten und ist in Abb. 2.29 in Diagrammform aufbereitet. In diesem
Ansatz wird von einer Volumenkonstanz des Säulenmaterials ausgegangen.

(a) (b)
Abb. 2.28: (a) Rheologisches Modell zur Berechnung von Schottersäulen nach Van Impe &
De Beer (1983) und Van Impe et al. (1997a), (b) Berechnungsansatz im ebenen
Verzerrungszustand

29
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

s v = β ⋅ s0 (2.61)
⎡ ν '2 ⎤ q 0
s0 = H(1 − ν '2 ) ⎢1 − 2⎥
(2.62)
⎣ 1 − ν ' ⎦ Et
q
β = f (a s , ϕ 's , ν ', 0 ) (2.63)
Et

Abb. 2.29: Bemessungsdiagramm für Setzungsreduktionswert β nach Van Impe & De Beer
(1983)

Van Impe & Madhav (1992) und Van Impe et al. (1997a) erweitern die Berechnung
von Van Impe & De Beer (1983) für kompressibles bzw. dilatierendes Säulenmaterial
und verwenden dafür folgenden Gleichungssatz:
H ⎡ C2q t − C1σ h ⎤
sv = (2.64)
M E ⎢⎣ C3 ⎥

2K r,0a s
C1 = (2.65)
(1 − A r )
(1 − 2ν '+ a s )
C2 = (2.66)
(1 − a s )(1 − ν ')
C3 = (C2 − K r,0C1 ) (2.67)
(1 − ν ')
M E = Et (2.68)
(1 − 2ν ')(1 + ν ')
ν'
K r,0 = (2.69)
1− ν'

Nayak (1982, 1989) schlägt basierend auf Erfahrungen in Indien ein empirisches
Verfahren zur Setzungsberechnung vor. Ausgehend von der Beobachtung, dass
analytische Verfahren (z.B. Balaam & Booker, 1981) häufig die Setzungen über-
schätzen, führt er einen empirischen Korrekturfaktor I ein. Auf der Grundlage von
Lastplattenversuchen an Einzelsäulen empfiehlt er die Berechnung zur Setzungser-
mittlung nach Gleichung 2.70.

30
2.4 Bemessungsverfahren für Schottersäulen

Bf a 2 H
sv = sp ⋅ ⋅ ⋅ ⋅I (2.70)
Bp d 2 d
Die Werte des Korrekturfaktors I liegen im Bereich zwischen 0.06 bis 0.10, im Mittel
bei 0.08. Die Abkürzungen in Gleichung 2.70 bedeuten: a – Achsabstand der Schot-
tersäulen, d – Durchmesser der Schottersäule, sp – Setzung des Lastplattenversuchs
auf Gebrauchsniveau, Bf, Bp – Breite des Fundamentes bzw. Breite der Lastplatte.

2.4.2.3 Numerische Berechnungsmethoden

Balaam & Poulos (1983) berechnen mittels der Finiten Elemente Methode (FEM)
Bemessungsdiagramme für Schottersäulen in weichem Boden basierend auf der
Theorie von Balaam et al. (1976) und Balaam & Booker (1981). Balaam & Booker
(1985) ergänzen diese Berechnungen mit einem plastischen Stoffmodell. In einer
umfangreichen Parameterstudie variieren sie alle wichtigen Systemparameter. Die
Ergebnisse sind in einer Serie von Bemessungsdiagrammen zusammengefasst. Da
die FE-Methode zu dieser Zeit nur in der Forschung verbreitet war, konnten ihre
Resultate auch dem praktisch tätigen Ingenieur zugänglich gemacht werden.
In den letzten Jahren fand die FE-Methode in der Praxis eine immer breitere An-
wendung und man ging zum Teil dazu über, die Verbesserungsmassnahmen direkt
mit einem FE-Modell zu simulieren, anstatt herkömmlichen Bemessungsdiagramme
im Entwurf zu verwenden. An dieser Stelle wird auf Kapitel 5 hingewiesen, in dem die
Berechnung von Schottersäulen mittels der FE-Methode vertieft behandelt wird.

2.4.3 Vergleich der Bemessungsmethoden

Die kurze Beschreibung der Bemessungsverfahren in den vorangegangen Abschnit-


ten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In der Literatur finden sich noch
weitere Verfahren zur Bemessung der Tragfähigkeit von Schottersäulen, z.B. Bouas-
sida et al. (1995) mit einem räumlichen Ansatz zur Tragfähigkeit von begrenzten
Lastflächen und Bouassida (2000) über die Tragfähigkeit von schwimmenden Säu-
len. Ebenfalls existieren noch weitere Berechnungsverfahren zur Ermittlung der Set-
zungen von Schottersäulengruppen, z.B. Wallays et al. (1983) basierend auf der
Hohlraumexpansionstheorie, Alamgir et al. (1996) und Poorooshasb & Meyerhof
(1997) mit analytischen Ansätzen zur Deformationsberechnung und Saha & De
(1994) mit einem hyperbolischen Dehnungsansatz.
Vergleicht man nun die verschiedenen Ansätze miteinander, ist die grosse Band-
breite der Berechnungsergebnisse in Anbetracht der unterschiedlichen Annahmen,
Vereinfachungen und Methoden nicht weiter überraschend. In der Literatur finden
sich dazu einige Vergleiche der Berechnungsverfahren untereinander sowie auch mit
Feld- bzw. Versuchsdaten (Greenwood & Kirsch, 1983; Van Impe, 1989). Abb. 2.30
zeigt einen Vergleich der Tragfähigkeit von Schottersäulen. In Abb. 2.31 und Abb.
2.32 sind Übersichten zu Setzungsberechnungen und Feldmessungen abgebildet.
Die Daten von Charles & Watts (1983) stammen aus grossmassstäblichen Labor-
versuchen. Nach diesen Laborversuchen werden die Setzungen mit der Methode
von Balaam & Booker (1981) weit unterschätzt, wie in Abb. 2.31 zu sehen ist. Nahr-

31
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

gang (1976) führte kleinmassstäbliche Modellversuche an Schottersäulen durch, um


Aufschluss über das Tragverhalten zu gewinnen.

Abb. 2.30: Vergleich der Tragfähigkeit von Schottersäulen nach verschiedenen Berech-
nungsmethoden und Felddaten in Abhängigkeit des Reibungswinkels der Schot-
tersäulen und der undrainierten Scherfestigkeit des Bodens (Greenwood &
Kirsch, 1983)

Abb. 2.31: Vergleich der Setzungsreduktion verschiedener Bemessungsverfahren (Van


Impe, 1989)

Die Frage nach dem am besten geeigneten Bemessungsverfahren lässt sich nicht so
einfach beantworten, da viele lokale Faktoren und Besonderheiten des Bodens eine
Rolle spielen und deshalb Erfahrung nach wie vor von grosser Bedeutung ist. Prinzi-
piell kann gesagt werden, dass die in den letzten Jahren entwickelten Verfahren die
besseren Ergebnisse liefern, aber nach wie vor noch Schwächen zeigen. Insbeson-
dere bei einer dürftigen Baugrunderkundung ist die Vorhersage der Setzungsredukti-
on schwierig.

32
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schottersäuleninstallation

Abb. 2.32: Vergleich der Setzungsreduktion verschiedener Bemessungsverfahren


(Greenwood & Kirsch, 1983)

2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schotter-


säuleninstallation
2.5.1 Beobachtungen zur Eindringung von Pfahlgründungen

Die Veränderung der Bodeneigenschaften ist vor allem bei der Herstellung von Ver-
drängungspfählen von Interesse. Durch den Einbauprozess wird massgeblich die
Tragfähigkeit des Pfahles hinsichtlich des Spitzendrucks und der Mantelreibung
beeinflusst. Der Porenwasserüberdruck hat insbesondere im Ton negative Auswir-
kungen auf die anfängliche Tragkraft. Clark & Meyerhof (1972) führen Modellversu-
che an gerammten Pfählen in Ton durch und untersuchen die Veränderung des
Spannungszustandes und des Porenwasserdrucks in der Pfahlumgebung.
Darauf folgend führen Randolph et al. (1979) numerische Untersuchungen zur
Rammpfahlherstellung in Ton auf der Grundlage der Theorie einer zylindrischen
Hohlraumaufweitung durch (Ladanyi, 1963; Vesic, 1972). Besonders wichtig ist hier-
bei die Bestimmung der Mantelreibung, da sie massgeblich von der Änderung der
undrainierten Scherfestigkeit durch den Pfahleinbau und der anschliessenden Kon-
solidation beeinflusst wird. Randolph et al. (1979) erkennen dabei, dass die Sensitivi-
tät des Tons starke Auswirkungen auf die undrainierte Scherfestigkeit ausübt, wäh-
rend der Überkonsolidationsgrad nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Neben der Pfahleindringung in Ton ist auch das Eindringverhalten in Sand von In-
teresse. So führt Linder (1977) Versuche zur Pfahleindringung in Sand durch und
erkennt dabei verschiedene Mechanismen und Zonen um den Pfahlfuss. Er identifi-
zierte 3 Phasen in Abhängigkeit von der Eindringtiefe des Pfahls, die durch unter-
schiedliche Bruchmechanismen gekennzeichnet sind. Er kann Zonen der Auflocke-
rung und Verdichtung im Sand aufzeigen (Abb. 2.33).

33
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Abb. 2.33: Deformation und Dichteänderung bei Pfahleindringung in dichten Sand (Linder,
1977 aus Witzel, 2004)

Zu einem späteren Zeitpunkt führen Davidson et al. (1981) Modellversuche zur Ein-
dringung der Spitze einer CPT-Sonde in Sand durch. Sie analysieren mit fotogram-
metrischen Methoden die Partikelbewegung hinter einer Glasscheibe an einer hal-
bierten CPT-Sonde. Die Fragestellung bei der Untersuchung von CPT-Sondierungen
ist zwar eine andere als bei der Pfahleindringung, aber prinzipiell ist auch das Verhal-
ten des umgebenden Bodens massgebend, um Rückschlüsse auf die Eigenschaften
des anstehenden Bodens zu ziehen. Davidson et al. (1981) erkennen, dass die La-
gerungsdichte des Sandes einen wesentlichen Einfluss auf das Eindringverhalten
hat. Je nach Lagerungsdichte bilden sich unterschiedliche Verformungsmechanis-
men mit Zonen der Verdichtung und Zonen der Auflockerung aus (Abb. 2.34).

(a) (b)
Abb. 2.34: Eindringen einer CPT-Sonde in Sand, (a) lockere Lagerung, (b) dichte Lagerung
(Davidson et al., 1981)

34
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schottersäuleninstallation

Leung et al. (2001) führen Zentrifugenversuche an Pfählen in Sand durch, wobei der
Einbau der Pfähle im Flug während der Rotation der Zentrifuge erfolgt. Sie ermitteln,
dass selbst bei dichter Lagerung eine Verdichtung des Sandes stattfindet, obwohl
Hebungen an der Modelloberfläche auftreten. Sie erkennen ferner, dass die horizon-
talen Spannungen im Sand mit der Zeit leicht zurückgehen und eine gewisse Relaxa-
tion nach dem Pfahleinbau im Boden stattfindet. Dieses Verhalten der Entspannung
im Sandboden ist durch „Reibungsermüdung“ (Englisch „friction fatigue“) zu erklären.
Im Sand um den Pfahl findet Partikelzertrümmerung statt, und die zerbrochenen
Körner dringen mit der Zeit in die benachbarten Hohlräume ein (White & Bolton,
2002).

Abb. 2.35: Volumenänderung im Sand durch Pfahleindringung (Leung et al., 2001)

2.5.2 Änderung der Baugrundeigenschaften durch Einbau von Schottersäulen

Der Einbau von Schottersäulen unterscheidet sich leicht vom Einbau von Rammpfäh-
len. Die Gemeinsamkeit besteht in der Verdrängung des umgebenden Bodens. The-
oretisch ist die Entwicklung des Porenwasserüberdrucks im Tonboden während der
Herstellung von Schottersäulen ähnlich wie bei der Installation von Verdrängungs-
pfählen, aber von weit geringerer Bedeutung. Durch die verbesserte Drainage im
Untergrund kann der Porenwasserüberdruck im Säulenfeld schnell abgebaut werden.
Ferner hat die Mantelreibung bei einer Schottersäule keine grosse Bedeutung, da
der Tragmechanismus ein anderer als bei einem Pfahl ist. Von primärer Bedeutung
sind die horizontale Stützung der Schottersäule durch den Ton und die Zusam-
mendrückbarkeit des Tons aufgrund der vertikalen Belastung, da auch der Ton zur
Lastabtragung herangezogen wird. Die Änderung des Spannungszustandes im Bo-
den und die Entwicklung der undrainierten Scherfestigkeit durch den Säuleneinbau
geben über diese Wechselbeziehung einen gewissen Aufschluss.
Aboshi et al. (1979) beobachten bei Feldversuchen, dass durch den Sandsäulen-
einbau eine Störung in weichem Ton erfolgt und eine Reduktion der undrainierten
Scherfestigkeit in der Säulenumgebung zu verzeichnen ist. Ihrer Ansicht nach ist
dieser Festigkeitsabfall auf ein Durchkneten bzw. eine Rekonstitution des Tones

35
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

zurückzuführen. Dies ist vor allem bei sensitiven Böden mit Struktur festzustellen.
Erst nach einer gewissen Konsolidations- bzw. Erholungsphase nach dem Säulen-
einbau steigt die undrainierte Scherfestigkeit des Bodens wieder an und erreicht
auch Werte über dem initialen Zustand. In Abb. 2.36 ist das Verhältnis der undrai-
nierten Scherfestigkeit nach dem Säuleneinbau (in Abb. 2.36 c genannt) zur undrai-
nierten Scherfestigkeit vor dem Säuleneinbau (in Abb. 2.36 c0 genannt) in Abhängig-
keit von der Zeit aufgezeigt. Der Anstieg der undrainierten Scherfestigkeit nach dem
Sandsäuleneinbau ist auf eine Erhöhung der effektiven Spannungen zurückzuführen.

Abb. 2.36: Entwicklung der undrainierten Scherfestigkeit mit der Zeit nach dem Sandsäulen-
einbau (Aboshi et al., 1979)

Asaoka et al. (1994a) berichten von einer Zunahme der einaxialen Druckfestigkeit in
Maizuru-Ton nach der Sandsäulenherstellung. In dem von Okada et al. (1989)
durchgeführten Feldversuch zum Verhalten von verdichteten Sandsäulen unter ei-
nem Tankbauwerk in Japan wurde die einaxiale Druckfestigkeit des initialen Zustan-
des vor der Säulenherstellung mit Werten nach der Säulenherstellung verglichen. Sie
stellen eine Erhöhung der einaxialen Druckfestigkeit um ca. Faktor 2 in der gesamten
Tonschicht fest (Abb. 2.37).

Abb. 2.37: Änderung der einaxialen Druckfestigkeit des Tons nach Einbau von Sandsäulen
(Asaoka et al., 1994a)

36
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schottersäuleninstallation

Gruber (1995) untersucht mit kombinierten Erddruck-Porenwasserdruck-Messgebern


die Spannungsänderung im Untergrund durch den Einbau von Rüttelstopfsäulen.
Nach seinen Messungen ergibt sich in siltig-tonigem Boden nur eine leichte Span-
nungserhöhung im Bereich des Säulenfusses. Auch die Steifigkeit des Bodens, die
mit Pressiometerversuchen vor und nach dem Säuleneinbau bestimmt wurde, zeigt
keine deutlichen Veränderungen. Anhand der Auswertung von Oberflächennivelle-
ments und Volumenmessungen des eingebauten Säulenmaterials können gewisse
Rückschlüsse auf die Verdichtung des Bodens gezogen werden. Trotz der Ungenau-
igkeiten in der Messung ist eine Verdichtung des Bodens in Abhängigkeit des Säu-
lenabstandes feststellbar (Abb. 2.38).

Abb. 2.38: Ermittelte Bodenverdichtung durch Stopfsäuleneinbau (Gruber, 1995)

Matsuda et al. (1997) untersuchen den Einfluss der Sandsäulenherstellung auf die
undrainierte Scherfestigkeit von Ton anhand eines Dammbauprojektes einer Hafen-
anlage in Japan. Im Säulenfeld und in seiner direkten Umgebung ist über die gesam-
te Tonschichtdicke eine höhere undrainierte Scherfestigkeit nach dem Säuleneinbau
zu beobachten. Besonders ausgeprägt ist dies im oberflächennahen Bereich, wo
zum Teil mehr als eine Verdopplung der Scherfestigkeit im Ton stattfindet. In grösse-
rer Entfernung vom Säulenfeld wird 3 Monate nach dem Sandsäuleneinbau eine
Verringerung der undrainierten Scherfestigkeit von 10 – 20% festgestellt. Diese Re-
duktion ist nach Matsuda et al. (1997) vor allem auf die schlechte Drainage in der
unverbesserten Bauwerksumgebung zurückzuführen. Auch dort entsteht ein markan-
ter Porenwasserüberdruck durch den Herstellungsprozess, der sich aber nicht
schnell abbauen kann.
Watts et al. (2000) untersuchen die Einflüsse des Stopfsäuleneinbaus auf die um-
gebenden Bodeneigenschaften in einem Feldversuch. Im Bodenprofil lagert eine
siltige Bodenschicht auf einer weichen tonigen Schicht. Während des Stopfsäulen-
einbaus ist ein markanter Zuwachs der horizontalen Spannungen im Untergrund zu
verzeichnen. Nachdem aber der Rüttler aus dem Boden gezogen wird und die Säule
erstellt ist, blieb keine Spannungsänderung im Boden zurück und die horizontalen
Spannungen gehen auf ihr Ausgangsniveau zurück (Abb. 2.39). Bei der Verdich-
tungskontrolle mittels Rammsondierung vor und nach dem Säuleneinbau (Abb. 2.40)
zeigt sich hingegen in der siltigen Schicht eine im Mittel 5-fache Zunahme der
Schlagzahlen. Dieses Ergebnis deutet auf eine Erhöhung der Lagerungsdichte hin. In
der tonigen Bodenschicht ist nur eine tendenziell leichte Zunahme der Schlagzahlen
festzustellen. Der Verdichtungseffekt in der siltigen Schicht umfasst einen Bereich,
der etwa dem 2-fachen Säulenradius entspricht.

37
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Abb. 2.39: Spannungsänderung in Säulenumgebung während des Einbaus einer Schotter-


säule (Watts et al., 2000)

Abb. 2.40: Baugrundveränderung durch den Einbau von Stopfsäulen, Rammsondierungen


vor und nach dem Säuleneinbau (Watts et al., 2000)

Antoine et al. (2003) untersuchen mittels Pressiometer- und Triaxialversuchen die


Änderungen der Bodeneigenschaften durch den Einbau von Rüttelstopfsäulen in
siltigem Sand. Die Ergebnisse der Pressiometerversuche zeigen keine deutliche
Veränderung des Bodens, aber aus den Triaxialversuchen geht eine Steifigkeitser-
höhung um den Faktor 1.7 hervor.
Lee et al. (2004) untersuchen in Zentrifugenversuchen die Spannungsänderung,
die sich in einem Tonmodell durch den Einbau einer Sandsäule ergibt. Während der
Installation der Säulen im Flug werden der Porenwasserdruck und die totale Span-
nung gemessen. Ein Auszug der Ergebnisse ist in Abb. 2.41 dargestellt. Es wird das

38
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schottersäuleninstallation

Verhältnis der gemessenen zu den berechneten totalen Spannungen Δσ / Δσ bzw.


Porenwasserdrücken Δu / Δu über den normierten Messgeberabstand rt zum Säu-
lendurchmesser D aufgetragen. In ihren Berechnungen lässt sich die Spannungsän-
derung gut mit einer modifizierten Hohlraum-Expansions-Analyse nach Vesic (1972)
nachvollziehen, da die ursprüngliche Annahme des ebenen radialen Verzerrungszu-
standes aufgrund der Hebungen an der Modelloberfläche durch die Säulenverdrän-
gung nicht mehr zutrifft.

Abb. 2.41: Spannungsverhältnisse aus gemessenen und berechneten Werten in Abhängig-


keit des normierten Messgeberabstands rt /D (Lee et al., 2004)
Handy & White (2006) führen Spannungsmessungen bei Feldversuchen von ge-
rammten Schottersäulen mittels eines abgestuften Spatendilatometers durch. Sie
können zeigen, dass sich um eine Schottersäule verschiedene Spannungszonen
ausbilden. Eine plastische Zone entsteht in unmittelbarer Säulenumgebung und eine
elastische Zone in grösserer Distanz (Abb. 2.42a). In Oberflächennähe stellt sich ein
passiver Versagenszustand ein (Abb. 2.42a, b). In der elastischen Zone ist aufgrund
der Säulenaufweitung die Bildung radialer Zugrisse zu verzeichnen, die den Abbau
des Porenwasserüberdrucks im Ton begünstigen.

(a) (b)
Abb. 2.42: Änderung des Baugrundes durch Einbau gerammter Schottersäulen (a) Ausbil-
dung verschiedener Zonen um die Schottersäule, (b) radiale effektive Spannung
vor und nach Einbau einer verdichteten Schottersäule (Handy & White, 2006)

39
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Abb. 2.43: Verspannungsfaktor Kgem/K0,initial durch die Schottersäulenherstellung nach Kirsch


(2004)

In einem Feldversuch in fluviatilem weichem Ton untersucht Kirsch (2004) die Ände-
rung der Bodeneigenschaften in der Umgebung von Schottersäulen, die durch den
Säuleneinbau hervorgerufen wird. Dabei stellt er anhand von Pressiometerversuchen
fest, dass die horizontale Spannung bis um das 4-fache im Vergleich zur initialen
Spannung ansteigt. Abb. 2.43 zeigt den ermittelten Verspannungsfaktor als Quotient
der mit dem Dilatometer bestimmten Erddruckbeiwerte K vor und nach dem Säulen-
einbau in Anhängigkeit vom normierten Säulenabstand. Die gemessenen Span-
nungsspitzen sind aber nur temporär wirksam und gehen aufgrund der Kriechanfäl-
ligkeit des anstehenden weichen Tons wieder zurück. Ferner beobachtet er, dass
sich die Steifigkeit erhöht und sich das Menardmodul maximal um den Faktor 1.5
vervielfacht. Kirsch (2004) geht davon aus, dass die Einflüsse der Säulenherstellung
bei nicht kriechenden Böden langzeitstabil sind und in der Berechnung berücksichtigt
werden dürfen. Ausnahmen bilden kriechanfällige plastische Tone, bei denen sich
durch Relaxation die herstellungsbedingten Verspannungen wieder abbauen.

2.5.3 Störzone mit reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit

Bei der Herstellung von Vertikaldrainagen entsteht um den Drain eine Störzone mit
reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit, im Englischen „smear zone” genannt.
Diese Zone vermindert die Drainagewirkung des Vertikaldrains im Boden. Mit klein-
massstäblichen Laborversuchen haben verschiedene Forscher versucht, die Aus-
prägung einer solchen Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit um Vertikaldrainage
zu ermitteln.
Onoue et al. (1991) untersuchen aufbereiteten „Bosten Blue“-Ton in ihrer Ver-
suchsapparatur mit Hilfe von Porenwasserdruckmessungen unter Belastung und
bewerten die Ausbildung einer Störzone um Vertikaldrains. Sie kommen zu dem
Ergebnis, dass die Störung bis zum 6.5-fachen des Draindurchmessers reichen
kann. Ferner unterteilen sie den Einflussbereich in verschiedene Unterzonen, wie es
in Abb. 2.44 dargestellt ist. Die Unterzonen gliedern sich in eine ungestörte Zone 1,
in eine gestörte Zone 2 und in eine durchgeknetete Zone 3.

40
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schottersäuleninstallation

Abb. 2.44: Ausbreitung der Störzone mit verminderter Durchlässigkeit nach Onoue et al.
(1991) (aus Saye, 2001)

Nach Indraratna & Redana (1998) bildet sich beim Einbau von Vertikaldrains eine
Störzone aus, die den 4- bis 5-fachen Drainradius einnimmt. Sharma & Xiao (2000)
bestimmen die Störzone mit etwa dem 4-fachen Drainradius. Diesen Untersuchun-
gen liegen Ödometerversuche und Messungen des Wassergehalts zu Grunde. Eben-
falls wird die Störzone in zwei Bereiche unterteilt, ein Bereich, der vom Mantelrohr
durchgeknetet wird, und ein anderer Bereich, der nach dem Abbau des Porenwas-
serüberdrucks durch die Draininstallation eine Konsolidation erfährt und verdichtet
wird. Sharma & Xiao (2000) bestimmen den Faktor der Reduktion der horizontalen
hydraulischen Durchlässigkeit im Mittel mit 1.3 und entdecken, dass der Einfluss der
verdichteten Zone durch Konsolidation ausgeprägter ist als der der scherbean-
spruchten Kontaktzone. Ferner nimmt mit zunehmender Belastung des Tons die
Durchlässigkeitsreduktion ab. Oberhalb einer gewissen Überlagerungsspannung
findet eine Angleichung der horizontalen Durchlässigkeit der Störzone und des unge-
störten Bodens statt (Abb. 2.45), was darauf hindeutet, dass die Einbaueffekte ab
diesem Belastungsniveau überdrückt werden.

Abb. 2.45: Abhängigkeit der hydraulischen Durchlässigkeit des Bodens um eine Vertikaldrai-
nage von der Überlagerungsspannung (Sharma & Xiao, 2000)

41
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Bergado et al. (1991) stellen Unterschiede bei der Durchlässigkeit der Störzone fest,
je nachdem, ob sie im Labor oder im Feld bestimmt werden. Der von Hansbo (1987)
getroffene Feststellung, dass die vertikale Durchlässigkeit des ungestörten Bodens
etwa der horizontalen Durchlässigkeit der Störzone entspricht, kann in der Arbeit von
Bergado et al. (1991) bestätigt werden. Jamiolkowski et al. (1983) geben das Ver-
hältnis kh/kv für natürliche Tonböden in einem Bereich von 1 bis 15 an. Für genaue
Untersuchungen empfiehlt Bergado et al. (1991) immer einen Feldversuch, da nach
ihrer Beobachtung die Grösse des Installationswerkzeuges einen Einfluss auf die
Ausdehnung und die Durchlässigkeit der Störzone hat. Chai & Miura (1999) schlagen
zur Überwindung der Diskrepanz zwischen Labor und Feldversuch einen Korrektur-
wert vor, der das Verhältnis von kh/ks von Labor zu Feldwerten anpasst.
Indraratna et al. (2001) bestimmen die Ausbreitung der Störzone um Rüttelstopf-
säulen mit etwa dem 2-fachen des Durchmessers der Säule mittels numerischer
Rückrechnungen von Feldversuchen. Damit fällt die Grösse der Störzone um Stopf-
säulen verhältnismässig geringer aus als um Vertikaldrainagen aus Kunststoffbän-
dern, die Abmessungen bis zum 5-fachen Draindurchmesser aufzeigen.

2.5.4 Hohlraum-Expansions-Theorie

Für die Berechnung der Spannungsänderung und die damit verbundene Porenwas-
serüberdruckentwicklung im umgebenden Erdreich bei der Herstellung einer Stopf-
säule lässt sich die Hohlraum-Expansionstheorie anwenden. Dafür gibt es in der
Literatur für den Ansatz verschiedener Stoffgesetze jeweils unterschiedliche Herlei-
tungen, die sich vor allem auf die Auswertung des Pressiometerversuchs (Gibson &
Anderson, 1961), auf die Berechnung von Rammpfählen (Carter et al., 1979;
Randolph et al., 1979; Randolph & Wroth, 1979) oder auf die Analyse von Druckson-
dierungen (Cao et al., 2001) beziehen. Im Folgenden sind kurz die Formulierungen
(2.71 bis 2.77) für undrainiertes, ideal plastisches Verhalten nach Vesic (1972) auf-
geführt.
σp

σr
σθ up

σθ
Ru
Rp
Ri pu

plastische Zone
elastische Zone

Abb. 2.46: Expansion eines Hohlraumes (Vesic, 1972)

Ausgehend vom Steifigkeitsindex Ir


Eu G
Ir = = (2.71)
2 ⋅ (1 + ν u ) ⋅ s u s u

42
2.5 Beobachtungen und analytische Betrachtungen zur Schottersäuleninstallation

kann der Radius der plastischen Zone Rp und der maximale Hohlraumdruck pu be-
rechnet werden.
R p = R u ⋅ Ir (2.72)
p u = s u ⋅ (ln I r + 1) (2.73)
Die radialen Spannungen σr ergeben sich in Abhängigkeit vom Radius r zu
⎛ r ⎞
σ r = p u − 2 ⋅ su ⋅ ln ⎜ ⎟ (2.74)
⎝ Ru ⎠
Unter Verwendung des Parameters A nach Skempton (1954) kann der Porenwas-
serdruckparameter α nach Henkel (1959) bestimmt werden.
α = 0.707 ⋅ (3A − 1) (2.75)
Damit kann der Porenwasserüberdruck innerhalb der plastischen Zone nach Glei-
chung (2.76) und ausserhalb der plastischen Zone nach Gleichung (2.77) berechnet
werden.
⎡ ⎛ R ⎞⎤
Δu r = ⎢0.817 ⋅ α + 2 ⋅ ln ⎜ p ⎟ ⎥ ⋅ s u (2.76)
⎣ ⎝ r ⎠⎦
2
⎛R ⎞
Δu r = 0.817 ⋅ α ⋅ su ⋅ ⎜ p ⎟ (2.77)
⎝ r ⎠
Nach Randolph & Wroth (1979) lassen sich einfach aus dem Porenwasserüberdruck
die Änderungen der effektiven radialen und tangentialen Spannungen berechnen.
δσ 'r = −δu (2.78)
ν'
δσ 'θ = ( −δu) (2.79)
1− ν'

2.5.5 Radiale Drainage im Schottersäulenraster

Die Analyse des Konsolidationsverhaltnes im Säulenraster erfolgt auf der Grundlage


radialer Drainagebedingungen innerhalb einer Einheitszelle (Abb. 2.47). Die Theorie
der radialen Drainage unter Berücksichtigung des Einflusses einer Störzone mit
reduzierter Durchlässigkeit entwickelt Barron (1948) auf der Grundlage von Ansätzen
nach Carrillo (1941). Weitere Autoren beschäftigen sich mit der Analyse von Verti-
kaldrainagen und entwickeln die Theorie von Barron (1948) für unterschiedliche
Randbedingungen weiter (z.B. Richart, 1959; Hansbo, 1981; Hansbo, 2005;
Indraratna et al., 2005a). Im Folgenden wird kurz die Berechnung nach Barron
(1948) vorgestellt, die unter den Bedingungen gleicher vertikaler Dehnungen ihre
Gültigkeit besitz. In Abb. 2.47 sind die wichtigsten geometrischen Grössen der Ein-
heitszelle dargestellt. Der Radius der Einheitszelle R ergibt sich aus dem Rastermass
der Schottersäulen nach Abb. 2.23.

43
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

rw
Störzone mit verminderter
rs Durchlässigkeit

Abb. 2.47: Radiale Drainage innerhalb einer Einheitszelle (nach Barron, 1948)

Der Porenwasserüberdruck Δur lässt sich an einer bestimmten Stelle r unter Verwen-
dung der Gleichung 2.80 und der Annahme des Zeitfaktors Tr sowie der Hilfsgrössen
der Gleichungen 2.81 bis 2.85 wie folgt berechnen.
Δu r ⎡ ⎛ r ⎞ r 2 − rs 2 k h ⎛ n 2 − s2 ⎞ ⎤
Δu r = ⎢ ln ⎜ ⎟ − + ⎜ ⎟ ln(s) ⎥ (2.80)
ν ⎣ ⎝ rs ⎠ 2 R
2
ks ⎝ n ⎠ 2

⎡ n2 ⎛n⎞ 3 s
2
k h ⎛ n 2 − s2 ⎞ ⎤
ν = ⎢ 2 2 ln ⎜ ⎟ − + + ⎜ ⎟ ln(s) ⎥ (2.81)
⎣n −s ⎝ s ⎠ 4 4 n
2 2
ks ⎝ n ⎠ ⎦
Der mittlere Porenwasserüberdruck in der Einheitszelle berechnet sich zu:
Δ u r = Δu 0 e ξ (2.82)
8 Tr
ξ=− (2.83)
ν
R
n= (2.84)
rw
rs
s= (2.85)
rw
Unter der Annahme des mittleren Konsolidationsgrades Ūr (Gleichung 2.86) kann der
Zeitfaktor Tr mit Gleichung 2.87 berechnet werden.
8 Tr

Ur = 1 − e ν
(2.86)
ν
Tr = − ln (1 − U r ) (2.87)
8
Der Zeitfaktor Tr kann ebenfalls zu einem bestimmten Zeitpunkt t anhand des radia-
len Konsolidationsbeiwertes cr mit der Gleichung 2.88 bestimmt werden.
c ⋅t
Tr = r 2 (2.88)
4R
Aus Gleichung 2.87 ist ersichtlich, dass der Zeitfaktor Tr nicht nur vom mittleren Kon-
solidationsgrad Ūr sondern auch vom Parameter ν abhängt, der wiederum durch die
geometrischen Grössen der Einheitszelle und das Verhältnis der hydraulischen
Durchlässigkeiten der Störzone und des Bodens bestimmt wird (Gleichung 2.81).

44
2.6 Zusammenfassung zum Stand der Technik zur Baugrundverbesserung

2.6 Zusammenfassung zum Stand der Technik zur Baugrundver-


besserung
Die Baugrundverbesserung mit Schottersäulen hat in den letzen Jahrzehnten eine
immer grössere Verbreitung erfahren. Die Hauptanwendungsziele dieser Verbesse-
rungsmethode in weichen Tonböden bestehen in der Erhöhung der Steifigkeit und
Scherfestigkeit des Untergrundes sowie in der Beschleunigung der Konsolidation
durch die Verbesserung der Drainagebedingungen. Dadurch treten die konsolidati-
onsbedingten Setzungen in geringerer Grössenordnung und in einem kürzeren Zeit-
abschnitt ein. Die Gebrauchstauglichkeit wird hierbei massgeblich verbessert. Durch
die Erhöhung der Scherfestigkeit werden die Tragfähigkeit des Bodens und damit die
Sicherheit gegen Grund- bzw. Böschungsbruch gesteigert. Zur Herstellung von
Schottersäulen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Eine der gängigsten
Methoden ist die Rüttelstopfverdichtung im Trockenverfahren.
Das Tragverhalten von Schottersäulen ist durch eine komplexe Interaktion von
anstehendem Boden mit Schottersäulen und der Gründungssohle der aufgehenden
Baukonstruktion geprägt. Räumliche Aspekte der Säulenanordnung und der Lastflä-
che spielen ebenfalls eine massgebende Rolle. Um den Tragwiderstand der Schot-
tersäulen zu mobilisieren, müssen Verformungen in der Säule stattfinden, die meist
mit einem Ausbauchen beginnen. Die Säule muss vom umgebenden Erdreich seitlich
gestützt werden. Ferner entsteht eine Spannungsumlagerung im Untergrund, die zu
einer Konzentration der Spannungen in den Schottersäulen führt. Die Spannungs-
konzentration in den Schottersäulen ist ein Indikator des Tragverhaltens. In Feld- und
Modellversuchen werden Spannungskonzentrationen zwischen 2 und 6 mit Spitzen-
werten bis 25 beobachtet. Weiterhin werden unterschiedliche Trends festgestellt, mit
Anstieg sowie Abfall der Spannungskonzentration in den Schottersäulen bei zuneh-
mender Belastung des Untergrundes. Ein Vergleich verschiedener Messungen ges-
taltet sich schwierig, da die Werte der Spannungskonzentration auch massgeblich
vom anstehenden Boden und der Fundation beeinflusst werden. In Dammschüttun-
gen zum Beispiel bildet sich ein Gewölbe aus, das eine zusätzliche Konzentration
der Spannungen in den Säulen verursachen kann. Unter Dammlasten sind auch
Setzungsdifferenzen zwischen anstehendem weichem Boden und Schottersäulen zu
beobachten, die ebenfalls einen Einfluss auf das Tragverhalten der Schottersäulen
ausüben. Bei weichem Torf sind die Unterschiede nach Abklingen der Primärsetzun-
gen mit bis zu 20% beziffert.
Selbst das Herstellungsverfahren übt einen Einfluss auf das Tragverhalten von
Schottersäulen aus. Bei verdrängendem Säuleneinbau kommt es zu einer Störung
des Bodengefüges. In wenig sensitiven Böden erhöhen sich die horizontalen Span-
nungen und es kommt zu einer Verdichtung des Bodens, was zu einer Vergrösse-
rung der Steifigkeit und der Scherfestigkeit des die Säule umgebenden Tons führt.
Bei Erddruck- und Pressiometermessungen lassen sich in Feldversuchen Erhöhun-
gen der horizontalen Spannungen bis zum Faktor 4 feststellen. Ähnliches gilt für die
Erhöhung der Steifigkeit mit einem Faktor 1.7. Ferner entsteht durch die Säulenher-
stellung eine Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit, die einen negativen Einfluss
auf die Drainagebedingungen im Untergrund hat. Die horizontale hydraulische
Durchlässigkeit des Bodens reduziert sich auf den Wert der vertikalen Durchlässig-
keit bei einer Ausdehnung der Störzone des doppelten Säulenradius. Bei nicht-
kriechanfälligen Böden kann davon ausgegangen werden, dass die Effekte aus der
Schottersäulenherstellung langzeitstabil sind und im Untergrund bestehen bleiben.

45
2 Stand der Technik zur Baugrundverbesserung mit Schottersäulen

Aufgrund des komplexen Tragverhaltens und vielfältiger Einflüsse auf die Bau-
grundverbesserung hat sich über die Jahre eine Vielzahl von Bemessungsverfahren
zur Dimensionierung von Schottersäulen entwickelt. Häufig liegen diesen Berech-
nungsmethoden einfache empirische Ansätze zugrunde. Das Tragverhalten wird
nicht vollständig erfasst. So finden zum Beispiel Einflüsse aus der Schottersäulen-
herstellung sowie differenzielle Setzungen infolge schlaffer Lasten in der Berechnung
keine Berücksichtigung. An dieser Stelle soll die vorliegende Arbeit ansetzen und
bislang ungeachtete Phänomene näher beleuchten. Dies bezieht sich vor allem auf
die Effekte infolge der Säulenherstellung und auf differenzielle Setzungen unter
Dammlasten.

46
3.1 Einführung zur Zentrifugenmodellierung

3 Zentrifugenmodellierung
3.1 Einführung zur Zentrifugenmodellierung

3.1.1 Prinzip der Zentrifugenmodellierung

Das Prinzip der Zentrifugenmodellierung basiert auf der Einwirkung von Zentripetal-
kräften auf einen Körper, der auf einer Kreisbahn um eine Achse rotiert. Durch die
Wirkung der Zentripetalkraft erfährt der Körper eine Zentripetalbeschleunigung, die
von der Winkelgeschwindigkeit ω und dem Radius r abhängig ist. Die Zentripetalbe-
schleunigung a kann dem Betrag nach für einen konstanten Radius wie folgt berech-
net werden:

a = ω2 ⋅ r (3.1)
n ⋅ g = ω2 ⋅ r gültig für: &r = &&r = ω
& =0 (3.2)

Die mathematische Formulierung in Gleichung 3.2 setzt die Zentripetalbeschleuni-


gung a ins Verhältnis zu der um Faktor n erhöhten Erdbeschleunigung g. So kann in
der Zentrifuge von einem künstlichen erhöhten Schwerefeld gesprochen werden, das
auf ein Bodenmodell wirkt.

Abb. 3.1: Prinzip der Zentrifugenmodellierung, Erdbeschleunigung g = 9.81 m/s2 (Schofield,


1980)

In Abb. 3.2 sind die Spannungszustände verschiedener physikalischer Modelle im


Vergleich zu einem Prototyp dargestellt (Laue, 2002). Aufgrund der Zentripetalbe-
schleunigung kann in einem kleinmassstäblichen Zentrifugenmodell das Spannungs-
niveau einer Prototypstruktur nachgebildet werden. Die geometrischen Abmessun-
gen des Modells werden um den Faktor n reduziert, während aufgrund der um Faktor
n erhöhten Schwerkraft die Spannungen im Modell die gleiche Grösse annehmen
wie die im Prototyp. Ein Bodenmodell von 10 cm Höhe, dass einer Beschleunigung
der 100-fachen Schwerkraft ausgesetzt wird, repräsentiert die Spannungsverteilung
einer 10 Meter mächtigen Erdschicht. Die richtige Abbildung der Spannungsmagnitu-
de ist der Vorteil der Zentrifugenmodellierung im Vergleich zu anderen kleinmass-
stäblichen Modellversuchen, da jeder Boden ein stark spannungsabhängiges Materi-
alverhalten besitzt. Der Gradient der Spannungszunahme mit der Modelltiefe ist
jedoch um den Faktor n überhöht, was bei manchen geotechnischen Prozessen von
Bedeutung sein kann und zu berücksichtigen ist.

47
3 Zentrifugenmodellierung

Abb. 3.2: Vergleich der Spannungen in verschiedenen physikalischen Modellen (Laue,


2002)

3.1.2 Zentrifugenmodellierung von Baugrundverbesserungsmassnahmen und


Dammschüttungen auf weichen Böden

In der Vergangenheit wurden umfangreiche Zentrifugenforschungsarbeiten an


Dammschüttungen auf weichem Untergrund durchgeführt, um das Verhalten der
Standsicherheit und Konsolidation zu untersuchen (Davies, 1981; Almeida, 1984;
Springman, 1984; Almeida et al., 1985; Davies & Parry, 1985). Ein Jahrzehnt später
wurden die Untersuchungen auf Dammschüttungen mit einer Basisbewehrung aus-
gedehnt, um vor allem den Einfluss der Geokunststoffbewehrung analysieren zu
können (Bolton & Sharma, 1994, Sharma, 1994 und Sharma & Bolton, 1996a).
Bei der Untersuchung von Vertikaldrainagen wurden zum Teil Kunststoffschnüre
in Tonmodelle eingebaut, um das Konsolidationsverhalten des Tons unter einer
Dammschüttung zu erfassen (Sharma, 1994; Ellis, 1997; Ellis & Springman, 2001;
Sharma & Bolton, 2001). In Bezug auf Landgewinnung im Meer wurden Vertikaldrai-
nagen zur Beschleunigung der Konsolidation unter Eigengewicht untersucht, z.B.
mittels kunststoffummantelten Sanddrains (Kitazume et al., 1993a, 1993b) und mit
vorgefertigten Kunststoffbändern (Oshima et al., 2005). Weitere Arbeiten beschäftig-
ten sich mit dem Einsatz von unverdichteten Sanddrains, die die Drainagebedingun-
gen im Untergrund verbessern und eine geringe statische Auswirkung auf das ver-
besserte System haben, aber den verdichteten Stopfsäulen nahe kommen. In den
folgenden Absätzen werden Arbeiten vorgestellt, die sich mit Bodenverbesserung
aus Schotter- bzw. Sandsäulen befassen.
Die Arbeit von Al-Khafaji et al. (1998) untersucht den Einfluss von Sanddrains in
aufbereitetem Cowden-Ton unter einem flexiblen Flüssigkeitstank. Es werden unter-
schiedliche Flächenanteile der Sanddrains von bis zu 40% getestet. Ab 5% Flächen-
anteil ist eine Reduktion der Setzungen unter der Tanklast erkennbar. Bei grösseren
Flächenverhältnissen, z.B. mit 40%, bleibt hingegen die Wirkung der Bodenverbes-
serung mit 44% Setzungsreduktion bescheiden.
Zwanenburg et al. (2002) untersuchen das Konsolidationsverhalten von
Sanddrains und Sandschlitzen in Kaolin-Ton unter einer eindimensionalen Belastung
aus einer Sandschicht. Die Länge der Sanddrains wird variiert, was zu schwimmen-

48
3.1 Einführung zur Zentrifugenmodellierung

den bzw. nichtschwimmenden Konstruktionen führt. Die Zentrifugenversuche dienen


zur Kalibrierung numerischer Berechnungen.
Im Bereich der Bodenverbesserung mittels verdichteter Schottersäulen werden
erste Zentrifugenversuche von Mikasa et al.(1983) und Kimura et al. (1983) durchge-
führt. Die Schottersäulenherstellung in den Tonmodellen erfolgt im Stillstand der
Zentrifuge unter dem natürlichen Schwerefeld. In das vorkonsolidierte Bodenmodell
werden Löcher gebohrt, in welche die Schottersäulen eingebaut werden. Mikasa et
al. (1983) rieseln den Sand trocken in die Tonlöcher ein und verdichten ihn mit einem
Stab. Kimura et al. (1983) füllen feuchten Sand vorgängig in Glasröhrchen ein, ver-
dichten ihn und frieren ihn ein. Die gefrorenen Sandsäulen werden dann in die vor-
gebohrten Löcher des Tonmodells eingedrückt. Das verbesserte Bodenmodell wird
anschliessend in der Zentrifuge beschleunigt, konsolidiert und dann belastet. Kimura
et al. (1983) verwenden aufbereiteten marinen Kawasaki-Ton, der in einem Ver-
suchscontainer unter einer zweidimensionalen Fundamentlast getestet wird. Darauf-
folgend erweitern Kimura et al. (1985) ihren Versuchsaufbau auch für horizontal
belastete Fundamente.
Almeida et al. (1985) führen Zentrifugenversuche an Dammschüttungen auf nor-
malkonsolidiertem Kaolin-Ton durch, der mit Schottersäulen verbessert wurde. In
ihrer Arbeit wird vor allem die Erhöhung der Dammstabilität durch die Schottersäulen
untersucht. Der Einbau der Säulen im Böschungsbereich des Dammes erfolgte aus-
serhalb der Zentrifuge durch Einrieseln von Sand in vorgebohrte Löcher. Durch das
Vorbohren der Löcher wird der Spannungszustand im Tonmodell kaum verändert.
Bei geringen Flächenverhältnissen mit weit auseinander stehenden Schottersäulen
sind der Effekt der beschleunigten Konsolidation und dadurch die Erhöhung der
undrainierten Scherfestigkeit im Untergrund bei etappenweisem Dammbau beson-
ders wichtig. Der Bewehrungseffekt durch die Schottersäulen allein verliert in dieser
Situation an Bedeutung.
Shinsha et al. (1991) untersuchen den Einfluss von Schottersäulen auf die Erhö-
hung der Böschungsstabilität von Dammschüttungen auf marinem Kawanoishi-Ton.
Die Schottersäulen werden im Gefrierverfahren gefertigt und in vorgebohrte Löcher
des Tonmodells eingedrückt. Hauptziel deren Arbeit ist die Bestätigung der Anwend-
barkeit der Gleitkreisberechnung nach Ichimoto & Suematsu (1982) zum Nachweis
der Standsicherheit von Dammböschungen. Diese Berechnungsmethode ist nach
ihren Ergebnissen auch für geringere Bewehrungsgrade mit einem Flächenverhältnis
bis 8% einsetzbar.
Terashi et al. (1991) untersuchen die Tragfähigkeit von Fundamenten auf Kaolin-
Ton, den sie mittels Schottersäulen verbessern. Die Schottersäulen werden mit dem
Gefrierverfahren vorgefertigt und bei der Herstellung mittels Vibration verdichtet.
Während des Versuchs werden verschieden Lastregime aus vertikalen und horizon-
talen Lastkomponenten ausgewertet. Es kann bestätigt werden, dass eine einfache
Gleitflächenberechnung bei Grundbruchversagen eine gute Bemessungsgrundlage
bildet und die Beobachtungsmethode für solche Konstruktionen effektiv anwendbar
ist.
Stewart & Fahey (1993) untersuchen das Verhalten eines Eisenbahndammes ne-
ben einer Eisenerzlagerhalde auf einer dünnen weichen Tonschicht. Die Tonschicht
soll mit Schottersäulen verbessert werden, um die Gebrauchstauglichkeit der Eisen-
bahn während der Nutzung der Lagerhalde zu gewährleisten. Für das Bodenmodell
wird lokaler Ton verwendet, der mit Salzwasser aufbereitet ist, da es sich um marine

49
3 Zentrifugenmodellierung

Sedimente handelt. In das vorkonsolidierte Tonmodell werden Löcher gebohrt, die


mit Sand gefüllt und verdichtet werden. Mit den Zentrifugenversuchen können der
Grad der Bodenverbesserung und die Spannungskonzentration in den Schottersäu-
len bestimmt werden. Analytische und numerische Vergleichsrechnungen sowie
ergänzende Laborversuche bestätigen die Zentrifugenergebnisse. Die folgenden
Arbeiten (Stewart & Fahey, 1994a, 1994b) greifen die gewonnenen Resultate auf
und ergänzen diese, z.B. mit der Untersuchung der Schottersäulenverformung und
der Säulenintegrität nahe dem Versagenszustand unter hoher Last.
Huat & Craig (1994) modellieren mit ihren Zentrifugenversuchen einen gross-
massstäblichen Feldversuch in Malaysia, der aus einer Versuchsdammschüttung auf
mit Schottersäulen verbessertem Untergrund besteht. Anstehender Troll-Ton wird für
das Bodenmodell verwendet und mit Schottersäulen im Gefrierverfahren bewehrt.
Das Verhalten des Zentrifugenmodells zeigt eine konsistente Übereinstimmung mit
den im Feldversuch gemachten Beobachtungen.
Arbeiten von Craig & Al-Khafaji (1997) und Al-Khafaji & Craig (2000) beschäftigen
sich mit der Wirkung von verdichteten Sanddrains bzw. verdichteten Sandsäulen in
Cowden-Ton unter einem Modellöltank. Die Sandsäulen werden unter 1g-Beding-
ungen im vorgebohrten Tonmodell hergestellt und mit einem vibrierenden Gravur-
werkzeug verdichtet. Im Vergleich zu unverdichteten Sanddrains erhöht sich die
Setzungsreduktion bei verdichteten Sandsäulen. Die Messergebnisse ergeben eine
gute Übereinstimmung mit dem analytischen Berechnungsansatz nach Priebe
(1995b).
Kitazume et al. (1997) untersuchen das Verhalten von Schottersäulen in Kaolin-
Ton unter einer Fundationslast und in einem zweiten Versuchsschritt unter der Last
eines Senkkastens mit Hinterfüllung. Das Besondere an dieser Arbeit ist der Einsatz
von Kupferschlacke für das Sandsäulenmaterial, die als Nebenprodukt bei der Kup-
ferproduktion anfällt. Unterschiedliche Versagensmuster je nach Belastungsart konn-
ten dabei festgestellt werden.
Jung et al. (1998) verfolgen den Einfluss von schwimmenden Sandsäulen auf die
Spannungsverteilung im Boden und auf das Konsolidationsverhalten von marinem
Hiroshima-Ton in einer Trommelzentrifuge unter einer eindimensionalen Sandauflast.
Die Sandsäulen werden im Gefrierverfahren hergestellt und in vorgebohrte Löcher
des Tonmodells eingedrückt. Die Testergebnisse zeigen, dass die Spannungskon-
zentration in den Sandsäulen abhängig von der Tiefe und vom Längenverhältnis der
Säule zur Tonschichtdicke ist und sich mit fortschreitender Konsolidation ändert.
Kitazume et al. (1998) prüfen das Verhalten einer Hafenkaimauer in Form einer
rückverankerten Spundwand, bei der der anstehende Ton zur Erhöhung der Standsi-
cherheit mit Sandsäulen verbessert ist. Das Modell des verbesserten Bodens ist aus
Kupferschlacke hergestellt. Um ein Flächenverhältnis der Bodenverbesserung von
70% zu erreichen, werden in einen gefrorenen Block aus Kupferschlacke Löcher
gebohrt, die anschliessend mit Kaolin-Tonsuspension verfüllt werden. Das Ergebnis
zeigt, dass die horizontalen Verformungen und die Biegemomente in der Spundwand
abnehmen und sich der horizontale Widerstand des Bodens auf die Spundwand
erhöht.
Rahman et al. (2000) analysieren die Verformung eines hinterfüllten Senkkastens
und legen besonderes Augenmerk auf horizontale Deformationen, die aus der Hinter-
füllung resultieren. Dazu werden die Schottersäulenanordnung und das Einbaure-
gime der Hinterfüllung in mehreren Versuchen variiert. Die Schottersäulen werden im

50
3.1 Einführung zur Zentrifugenmodellierung

Gefrierverfahren in das aus Ariake-Ton bestehende Bodenmodell eingebaut. Vor


allem eine Vergrösserung des verbesserten Bereiches über den Senkkasten hinaus
unter die Hinterfüllung reduziert massgebend die horizontalen Verformungen des
Senkkastens.
Lee et al. (2006) untersuchen das Last-Setzungsverhalten von Flachfundationen
auf weichem Ton, der mit Sandsäulen in einem niedrigen Flächenverhältnis verbes-
sert wird. Ferner soll auch die Spannungskonzentration in den Sandsäulen betrachtet
werden. Das Bodenmodell wird aus aufbereitetem Koreanischem Ton hergestellt. Die
Sandsäulen werden nach dem Gefrierverfahren angefertigt und in vorgebohrte Lö-
cher des konsolidierten Tonmodells eingedrückt. Es ergeben sich Spannungskon-
zentrationen in den Sandsäulen des Faktors 5 im Verhältnis zum Ton. Das Last-
Setzungsverhalten der Fundation ist massgeblich von der Interaktion des Tons mit
den Sandsäulen abhängig.
Alle bis hierhin angeführten Arbeiten ignorieren den Effekt der Schottersäulenin-
stallation, insbesondere, da bei der Schottersäulenherstellung meistens ein Verdrän-
gungsverfahren zum Einsatz kommt. Der durch den Einbau der Schottersäulen unter
1g-Bedingungen erzeugte Spannungszustand im Modell entspricht nicht dem Span-
nungszustand eines Prototyps. Nur Schottersäulen, die „im Flug“ installiert werden,
können den Spannungszustand annähernd realitätsnah abbilden, der sich aufgrund
der Herstellung einstellt. Durch die Bodenverdrängung der Schottersäulen findet eine
massgebliche Spannungsumlagerung statt, die das Bodenverhalten beeinflusst (Ng
et al., 1998; Kusakabe, 2002; Lee et al., 2004).
Als grossen Fortschritt haben Ng et al. (1998) ein Sandsäuleninstallationswerk-
zeug für die Armzentrifuge an der National University Singapore entwickelt, mit wel-
chem eine Verdrängungssäule im Flug hergestellt werden kann. Angetrieben durch
einen Hydraulikantrieb transportiert eine Förderschnecke Sand durch eine Verroh-
rung. Für die Säulenherstellung wird das Werkzeug in das Bodenmodell eingedrückt.
Die Schnecke fördert Sand von einem Vorratsbehälter durch die Verrohrung in den
Boden. Während des Zugvorganges wird die Sandsäule erstellt. Mit der Zugge-
schwindigkeit des Werkzeuges kann der Säulendurchmesser gesteuert werden. Ein
Problem dieses Sandsäuleninstallationswerkzeuges ist die Partikelzertrümmerung
während des Transports des Sandes durch die Förderschnecke. Während des Ein-
baus wird eingefüllter feiner Kies bzw. grober Sand zu Silt bzw. Feinsand zermahlen.
Das kann die hydraulischen und mechanischen Eigenschaften der Sandsäulen un-
günstig beeinflussen. Ebenso entwickelt sich eine beträchtliche Wärmemenge wäh-
rend der Herstellung der Säulen.
Der Vergleich verschiedener Einbaumethoden von Lee et al. (2001) zeigt, dass
sich im Flug durch Verdrängungsverfahren eingebaute Sandsäulen steifer verhalten
und einen grösseren Anteil an Hebungen verursachen als Sandsäulen, die unter 1g-
Bedingungen hergestellt wurden. Weiterhin spielen Effekte, die beim Auftauen von
gefrorenen Schottersäulen entstehen, keine Rolle mehr. Diese Versuche wurden an
Dammschüttungen auf weichem Singapur-Ton durchgeführt, wobei nur der Bö-
schungsbereich mit Schottersäulen verbessert wurde. Das Versagen der Böschung
wurde durch Erhöhung des g-Niveaus erreicht.
Lee et al. (2002a) untersuchen die Änderungen des Porenwasserdrucks in mari-
nem Singapur-Ton während der Installation von Sandsäulen im Flug. Das Ergebnis
der Untersuchungen zeigt, dass die Spannungsänderungen im Boden durch den
Sandsäuleneinbau gut mit der Hohlraum-Expansionstheorie nach Vesic (1972) be-

51
3 Zentrifugenmodellierung

rechnet werden können. Abweichungen ergeben sich in Oberflächennähe, da durch


die Bodenverdrängungen Hebungen entstehen, die eine Verletzung der Randbedin-
gung der ebenen radialen Dehnung zur Folge hat. Aufbauend auf der vorangegan-
genen Arbeit untersuchen Lee et al. (2004) nicht nur den Porenwasserdruck, son-
dern auch die totalen Spannungen in der Sandsäulenumgebung (Lee et al., 2002b).
Die Anwendung der Hohlraum-Expansionstheorie mit der Annahme ebener Dehnung
in Kombination mit einem ebenen Spannungszustand in Oberflächennähe ergibt
einen halbempirischen Berechnungsansatz, mit dem sich die Spannungsänderung
bei der Säulenherstellung ermitteln lässt. Beim Bau von Säulenfeldern kumulieren
die Spannungsänderungen aus der Herstellung der Einzelsäulen und können in der
Berechnung aufsummiert werden. Bei der Berechnung des Porenwasserüberdrucks
im Säulenfeld ergeben sich keine übereinstimmenden Ergebnisse, da scheinbar kein
linearer Zusammenhang bei der Überlagerung der Porenwasserdruckänderungen
besteht. Ferner zeigt sich, dass die Effizienz der Bodenverspannung in Säulenumge-
bung zunimmt, wenn nach dem Eindrücken des Hüllrohrs der Säulendurchmesser
beim Einfüllen des Sandes um ein weiteres Mass aufgeweitet wird.
Daramalinggam (2003) untersucht die Tragfähigkeit eines Senkkastens auf wei-
chem aufbereitetem Singapur-Marine-Ton, der mit Sandsäulen verbessert ist. Die
Säulen werden im Flug mit dem Sandsäuleninstallationswerkzeug (Ng et al., 1998)
hergestellt. Haupterkenntnis der Arbeit ist die Zunahme der undrainierten Scherfes-
tigkeit des Tons durch den Einbau der verdrängenden Sandsäulen. Durch die Ver-
spannung im Ton kann bis zu 12% Sandsäulenmaterial eingespart werden.
Zusammenfassend wird an dieser Stelle eine Übersicht der besprochenen Arbei-
ten zur Zentrifugenmodellierung der Baugrundverbesserung mit Schottersäulen ge-
geben. In Tab. 3.1 werden nochmals die Problemstellung und die angewendeten
Methoden aufgelistet.

Tab. 3.1: Übersicht der besprochenen Arbeiten zur Zentrifugenmodellierung der Baugrund-
verbesserung mit Schottersäulen
Autor Problemstellung Methode

Untersuchung des Konsolidationsverhaltens von Sanddrains


Al-Khafaji et al. Konsolidationsverhalten von Variation der Flächenverhält-
(1998) Sanddrains unter Tanklasten nisse der Sanddrains
Zwanenburg et Konsolidationsverhalten von Variation der Sanddrainlänge,
al. (2002) Sanddrains unter eindimensi- Kalibrierung von FE-
onaler Belastung Berechnungen
Untersuchung von Sandsäulen, die ausserhalb der Zentrifuge eingebaut wurden
Kimura et al. Tragfähigkeit Sandsäulen Einbau der Sandsäulen im
(1983, 1985) unter vertikaler und horizonta- Gefrierverfahren unter 1g
ler Last
Mikasa et al. Tragfähigkeit von Sandsäulen Einrieseln der Sandsäulen in
(1983) unter Fundamentlasten Tonlöcher unter 1g
Almeida et al. Böschungsstabilität von Einrieseln der Sandsäulen in
(1985) Dämmen auf verbessertem Tonlöcher unter 1g, Anord-
Boden nung im Böschungsbereich

52
3.2 Zentrifugentechnik

Shinsha et al. Böschungsstabilität von Einbau der Sandsäulen im


(1991) Dämmen auf verbessertem Gefrierverfahren unter 1g
Boden
Terashi et al. Tragfähigkeit von Sandsäulen Einbau der Sandsäulen im
(1991) unter geneigten Fundament- Gefrierverfahren unter 1g
lasten
Stewart & Fahey Gebrauchstauglichkeit einer Einrieseln der Sandsäulen in
(1993, 1994a,b) Dammschüttung Tonlöcher unter 1g
Huat & Craig Vergleich zu einer Damm- Einbau der Sandsäulen im
(1994) schüttung im Feldversuch Gefrierverfahren unter 1g
Craig & Al-Khafaji Gebrauchstauglichkeit von Einrieseln der Sandsäulen in
(1997), Al-Khafaji verdichteten Sanddrains unter Tonlöcher unter 1g
& Craig (2000) einer Tanklast
Kitazume et al. Tragfähigkeit und Gebrauchs- Einbau der Sandsäulen im
(1997, 1998) tauglichkeit von Sandsäulen Gefrierverfahren unter 1g
aus Kupferschlacke unter
geneigten Lasten
Jung et al. (1998) Konsolidationsverhalten und Einbau der Sandsäulen im
Spannungsverteilung von Gefrierverfahren unter 1g
schwimmenden Sandsäulen
unter eindimensionalen Las-
ten
Rahman et al. Gebrauchstauglichkeit von Einbau der Sandsäulen im
(2000) Schottersäulen unter geneig- Gefrierverfahren unter 1g
ten Lasten
Lee et al. (2006) Last- Setzungsverhalten und Einbau der Sandsäulen im
Spannungskonzentration von Gefrierverfahren unter 1g
Sandsäulen
Untersuchung von Sandsäulen, die im Flug eingebaut wurden
Ng et al. (1998) Entwicklung eines Sandsäu- Einbau von Sandsäulen im
leninstallationswerkzeugs Flug
Lee et al. (2001) Vergleich verschiedener Ein- Einbau im Gefrierverfahren
baumethoden von Sandsäulen unter 1g, Einbau der Säulen
unter einer Dammlast im Flug
Lee et al. (2002a, Spannungsänderung im Ton Einbau der Sandsäulen im
2004) durch Einbau verdrängender Flug
Sandsäulen
Daramalinggam Tragfähigkeit einer steifen Einbau der Sandsäulen im
(2003) Fundamentlast Flug

3.2 Zentrifugentechnik

3.2.1 Trommelzentrifuge

Das Zentrifugenlabor der ETH Zürich arbeitet mit einer Trommelzentrifuge von 1.1
Metern Radius, die von der Firma Thomas Broadbent & Sons Ltd in Huddersfield in
Grossbritannien hergestellt wurde. Versuche können bei maximal 440-facher Erdbe-
schleunigung gefahren werden, wobei die Kraftwirkung horizontal gerichtet ist. Die

53
3 Zentrifugenmodellierung

maximal zulässige Modellmasse in der Zentrifuge beträgt 2 Tonnen. Ein Schnitt


durch den Aufbau der Trommelzentrifuge (Springman et al., 2001) ist in Abb. 3.3
dargestellt.
Das Bodenmodell wird vertikal in die Trommel eingebaut, während alle Werkzeu-
ge auf der Werkzeugplattform montiert werden. Die Messtechnik kann je nach Anfor-
derungen des Versuchs in der Trommel oder auf der Werkzeugplattform installiert
werden.
Der 37 kW leistende Hauptmotor treibt die gesamte Zentrifuge mit Trommel und
Werkzeugplattform an. Auf der Plattformachse befindet sich ein Parker-Servomotor,
der eigenständig die Werkzeugplattform bewegt. Die Trommel und die Plattform sind
durch eine Kupplung miteinander verbunden und können unabhängig voneinander
gesteuert werden. So ist ein Anhalten der Werkzeugplattform während des Versu-
ches möglich. Bei abgesenktem Sicherheitsschild kann ein Wechsel der Instrumente
auf der Werkzeugplattform erfolgen, ohne dass die Trommel angehalten werden
muss. Dies ist ein Vorteil der Trommelzentrifuge und wird in verschiedenen Tests
ausgenutzt. Eine detaillierte Beschreibung der geotechnischen Trommelzentrifuge
der ETH Zürich kann bei Springman et al. (2001) nachgelesen werden.

Abb. 3.3: Schematischer Querschnitt durch die Trommelzentrifuge (Springman et al., 2001)

3.2.2 Schottersäuleninstallation in der Trommelzentrifuge

Um das Verhalten von Schottersäulen in der Zentrifuge realitätsnah untersuchen zu


können, ist es erforderlich, die Säulen „im Flug“ herzustellen. In der Literatur wurde
bisher nicht über ein Installationswerkzeug für eine geotechnische Trommelzentrifu-
ge berichtet. Deshalb war es notwendig, ein Werkzeug für den Installationsprozess
„im Flug“ zu entwickeln. Das einzig existente Installationswerkzeug für den Sandsäu-
leneinbau in Zentrifugen ist für die Armzentrifuge entwickelt worden (Ng et al., 1998).
Die dort verwendete Technologie war für die Trommelzentrifuge nicht problemlos
adaptierbar. Als Vorbild für das hier zu entwickelnde Verfahren dient die Methode der
Rüttelstopfverdichtung (Kapitel 2.2). Dabei handelt es sich um ein trockenes Einbau-
verfahren, bei dem der umgebende weiche Boden verdrängt wird.

54
3.2 Zentrifugentechnik

3.2.2.1 Schottersäuleninstallationswerkzeug

Das entwickelte Schottersäuleninstallationswerkzeug wird am Arbeitsarm der Werk-


zeugplattform montiert und ist in Abb. 3.4 dargestellt. Die wichtigsten Komponenten
des Schottersäuleninstallationswerkzeuges bestehen aus dem Zulaufstück (4), dem
Übergangsstück (5) und dem Einfüllrohr (6). Der Zuleitungsschlauch (3) ist mit einer
Kupplung verbunden, über die der Sand zur Säulenherstellung von aussen in das
rotierende System der Zentrifuge eingefüllt werden kann.

1- Arbeitsarm mit Schrittmotor


2 1
2- Halterung des Werkzeuges
7 3- flexibler Zuleitungsschlauch
für Sand
4- Zulaufstück
5- Übergangsstück
3 6- Einfüllrohr
7- Laserdistanzmesser
4 5
6

Abb. 3.4: Schottersäuleninstallationswerkzeug am Arbeitsarm der Werkzeugplattform mit


Aufsatz für laseroptische Distanzmessung (Weber, 2004)

Im Übergangsstück (5) reduziert sich der Durchmesser der Zuleitung von 28 mm auf
7.5 mm. Das Einfüllrohr (6) hat einen Innendurchmesser von 8.4 mm. Eingefüllter
Sand fällt frei durch das Zuleitungssystem. Nach dem Prinzip einer Sanduhr rieselt
der Sand aufgrund der horizontal wirkenden Zentrifugalkraft durch die Öffnung des
Übergangsstückes (5) in das Einfüllrohr (6). Das Werkzeug kann im Arbeitsbereich
des Arbeitsarmes (1) frei bewegt werden. Eine Einschränkung der Bewegung ergibt
sich aus der Länge des Zuleitungsschlauches.

3.2.2.2 Einbauprozedur der Schottersäulen

In Abb. 3.5 ist der Herstellungsprozess einer Schottersäule schematisch dargestellt.


Das Einfüllrohr des Installationswerkzeuges wird in den Ton gedrückt. Um eine Ver-
stopfung des Rohres mit Ton zu verhindern, wird das Prinzip der verlorenen Spitze
angewendet. Die Rohröffnung wird mit einem Reissnagel abgedeckt, welcher vor-
gängig an der Oberfläche des Modells befestigt wird und nach dem Eindrücken des
Rohres im Boden verbleibt. Nach Erreichen der gewünschten Säulentiefe wird eine
definierte Menge Sand über die Kupplung in das Zuleitungssystem eingefüllt und das
Werkzeug wird wieder gezogen.
Die Verdichtung der Schottersäule erfolgt während des Ziehvorganges durch er-
neutes Nachstopfen des Einfüllrohres. Je nach Verhältnis von Ziehen und Nachstop-
fen können ein unterschiedlicher Grad der Verdichtung und ein unterschiedlicher
Durchmesser der Schottersäule erzeugt werden.
Zur Herstellung eines Säulenrasters werden die Reissnägel vor Beginn des Zent-
rifugenversuches entsprechend den Rastermassen auf der Oberfläche des Tonmo-
dells angebracht, da dies nur bei Stillstand der Trommel möglich ist. Die Koordinaten

55
3 Zentrifugenmodellierung

der einzelnen Reissnägel bzw. Schottersäulen müssen exakt erfasst werden, um ein
genaues Anfahren der Nägel mit dem Einfüllrohr während des Versuches zu gewähr-
leisten. Während des Versuches werden die Schottersäulen nacheinander herge-
stellt. Sollte es vorkommen, dass das Schottersäuleninstallationswerkzeug verstopft
und eine Schottersäule nicht ordnungsgemäss erstellt wird, kann die Werkzeugplatt-
form angehalten und das Werkzeug bei heruntergelassenem Sicherheitsschild gerei-
nigt werden, ohne dass der Versuch unterbrochen wird.

Abb. 3.5: Schematische Darstellung des Einbauprozesses einer Schottersäule in eine


Tonschicht mit Messinstrumentierung (Weber et al., 2005)

Im Vergleich zum Prototypverfahren der Herstellung von Schottersäulen mittels Rüt-


telstopfverdichtung gibt es zwei wesentliche Unterschiede. Um ein Verstopfen der
Verrohrung zu verhindern, wird in der Praxis die Sonde unter Druckluft in den Boden
eingepresst und arbeitet nicht wie das Zentrifugenwerkzeug mit einer verlorenen
Spitze. Ferner besitzt das Schottersäuleninstallationswerkzeug für die Zentrifuge
keine Vorrichtung zur Erzeugung von Vibrationen. Die Verdichtung der Schottersäule
in der Zentrifuge erfolgt ausschliesslich durch Nachstopfen, nicht durch Rütteln.
Inwieweit die Unterschiede in der Prozessmodellierung zwischen Modell und Pro-
totyp einen Einfluss auf die Ergebnisse der Zentrifugenmodellierung haben, bedarf
vertiefter Untersuchungen. Die Herstellung von Schottersäulen mit dem Installati-
onswerkzeug ist dennoch weitaus realitätsnäher als früher verwendete 1g-
Installationsmethoden, da verschiedene physikalische Phänomene, die auch in der
Praxis zu beobachten sind, z.B. Hebung der Geländeoberfläche, deutlich gemessen
werden können.

3.2.2.3 Technische Anforderungen an die Zentrifugensteuerung

Zur Herstellung von Schottersäulen mit dem Schottersäuleninstallationswerkzeug ist


ein genaues Arbeiten notwendig. Aufgrund vorhandener Erfahrungen bei der Durch-
führung von Vorversuchen können hier gewisse Toleranzen in der Steuerung und der
Modellvorbereitung angegeben werden.
Abweichungen von mehr als 0.5 mm von der anvisierten Schottersäulenachse
können zum Abrutschen des Reissnagels und zur Verstopfung des Einfüllrohres

56
3.2 Zentrifugentechnik

führen. Eine Schottersäule kann dann an dieser Position nicht mehr ordnungsge-
mäss hergestellt werden. Nach dem Ziehen des Werkzeuges verbleibt ein Loch im
Bodenmodell.
Die Messtechnik zur Erfassung der Winkelposition der Werkzeugplattform besitzt
eine Genauigkeit von 1/1000°. Im Flug neigt die Werkzeugplattform zur Übersteue-
rung der eingegebenen Winkelkoordinate, so dass es einer gewissen Übung bedarf,
die gewünschten Positionen exakt anzufahren. Bei mittleren Drehzahlen hält die
Werkzeugplattform sehr genau ihre Position. Ein leichtes Schwanken von ± 0.002° ist
möglich. Die Werkzeugplattform der Zentrifuge lässt sich mit mittlerem Justierauf-
wand in Winkelrichtung θ bis auf ca. 0.02° genau steuern, was auf der Tonoberfläche
im Radius von 0.9 m einem absoluten Fehler von 0.3 mm entspricht. Dieses Winkel-
mass hat sich als Genauigkeitskriterium der Plattformsteuerung bewährt. Vor dem
Einbau einer Schottersäule ist es zwingend notwendig, die Position des Einfüllrohres
über dem Reissnagel mittels der Videokamera genau zu prüfen. Dadurch können
verschiedene Fehlerquellen, die einen Versatz der Koordinaten zwischen Reissnagel
und Einfüllrohr verursachen, behoben werden. Die Genauigkeit des Arbeitsarms in r-
und z-Richtung beträgt etwa 0.02 mm, wobei die Schrittmotoren der Arbeitsarme
programmgemäss sehr präzise arbeiten.

3.2.2.4 Technische Schwierigkeiten beim Einfüllen von Sand

Aufgrund der Geometrie der Werkzeugplattform ergaben sich Probleme beim Einfül-
len von Sand alleine durch freien Fall ohne ein Fördersystem. In Abb. 3.6 ist schema-
tisch die Schlauchführung beim Sand-Einfüllen dargestellt.

ng Kupplung zur statischen


Aussenwelt

Bewegungsbereich
des Arbeitsarms 30x35

Trommelkanal
α
120

70
35 65

Werkzeugplattform 15

30 35
30 10 70 Dimensionen [cm]

Abb. 3.6: Schematische Darstellung der Problematik beim Sand-Einfüllen durch freien Fall

Je nach Position des Arbeitsarms in seinem Bewegungsbereich ergeben sich unter-


schiedliche Neigungswinkel α des Zuleitungsschlauches. In Abb. 3.6 ist dieser Win-
kel vereinfacht an einer geraden Linie vom Werkzeug zur Schlauchkupplung darge-
stellt. Der räumliche Schlauchverlauf während der Rotation der Zentrifuge ist weitaus
komplizierter. Im Moment des Sandeinfüllens bei der Säulenherstellung ist der
Schlauch gespannt und kann näherungsweise als Gerade angenommen werden.

57
3 Zentrifugenmodellierung

Möchte man aber kontinuierlich Sand einfüllen, z.B. beim Einbau des Dammschüt-
tungsmaterials, wird der Arbeitsarm bewegt und der Schlauch erschlafft. Ein schlaffer
Schlauch wird aufgrund der Fliehkraft in radialer Richtung durchgebogen, was den
Sandfallwinkel α ungünstig beeinflusst.
Bei stehender Werkzeugplattform mit gespanntem Schlauch ergeben sich für die
verwendeten Säulenkoordinaten Neigungswinkel α von bis zu 35° (Abb. 3.6). Dies
entspricht etwa dem Reibungswinkel ϕ' des verwendeten Schottersäulensandes. Die
Rotation der Zentrifuge und die Bewegung der Sandkörner wirken begünstigend auf
den freien Fall des Säulensandes durch den Zuleitungsschlauch. Eine ungünstige
Säulenposition oder ein locker gespannter Schlauch können aber zur Unterschrei-
tung des kritischen Schlauchneigungswinkels führen, was ein sofortiges Verstopfen
des Zuleitungsschlauches zur Folge hat. Zulässige Positionen des Arbeitsarmes und
die damit verbundene Schlauchführung müssen durch Vorversuche geprüft werden.

3.2.3 Verwendete Messgeräte und Messtechnik

Um die physikalischen Bodenmodelle während der Zentrifugenversuche genau zu


beobachten, sind unterschiedlichste Messtechniken erforderlich. Weiterhin ist es von
grosser Bedeutung, die In-situ-Eigenschaften des Bodens exakt zu erfassen. Dafür
kommen verschiedene Messgeräte zum Einsatz, die im Folgenden kurz vorgestellt
werden.

3.2.3.1 T-Bar-Penetrometer

Zur Messung der undrainierten Scherfestigkeit im Labor wird bei weichen Tonen
vorwiegend das T-Bar-Penetrometer eingesetzt. Der an der ETH verwendete T-Bar
ist eine modifizierte Version des von Stewart & Randolph (1994) entwickelten Gerä-
tes (Abb. 3.7). Unter Annahme der Ausbildung eines plastischen Fliessmechanismus
um das zylindrische T-Stück des T-Bars beim Eindrücken in den Boden kann auf
eine undrainierte Scherfestigkeit geschlossen werden (Abb. 3.8 und Gleichung 3.3).
Die theoretischen Grundlagen dazu liefern Randolph & Houlsby (1984).

Abb. 3.7: T-Bar-Penetrometer

Nach Stewart & Randolph (1994) lässt sich die Kraftmessung an der Schaftspitze
des Penetrometers zur Berechnung der undrainierten Scherfestigkeit su mittels Glei-
chung 3.3 auswerten:

58
3.2 Zentrifugentechnik

F
su = (3.3)
Nb ⋅ d ⋅ L
Nb ist in dieser Formulierung der Spitzenfaktor des T-Bars. Dieser variiert je nach
Rauigkeit des T-Stücks zwischen 9.0 für glatte und 12.0 für raue Oberflächen im
zweidimensionalen Verzerrungszustand (Randolph & Houlsby, 1984). Als gute Nähe-
rung kann nach Stewart & Randolph (1994) im Allgemeinen mit 10.5 gerechnet wer-
den. Der Einfluss der Endflächen des zylindrischen T-Stücks sowie die Störung des
Schaftes auf den Fliessmechanismus des Tones werden dabei vernachlässigt.

F
F- gemessene Kraft an der Spitze des
Schaftes
d- Durchmesser des T-Stückes
d L L- Länge des T-Stückes

Abb. 3.8: Mechanismus des T-Bar-Versuches

Bis zur vollen Aktivierung des Fliessmechanismus um das T-Stück muss das Pe-
netrometer einige Zentimeter in den Ton eindringen. Diese Tiefe hängt vor allem von
der Steifigkeit und Scherfestigkeit des Bodens ab. Erfahrungsgemäss kann diese
Tiefe etwa mit dem 2- bis 4-fachen des T-Stückdurchmessers angegeben werden.

Abb. 3.9: T-Bar-Penetrometer am Arbeitsarm der Werkzeugplattform montiert

Das verwendete T-Bar-Penetrometer besitzt die T-Stückabmessungen Durchmesser


d = 7 mm und Länge L = 28 mm. Hinter dem T-Stück ist eine Kraftmesszelle ange-
ordnet, die nur die Last auf das T-Stück misst. Damit sollen Reibungseffekte am
Gestänge des T-Bar-Penetrometers auf die Kraftmessung eliminiert werden.
Die Kraftmesszelle besteht aus einem runden Stababschnitt, auf dem eine Voll-
brücke nach Wheatstone mit 4 Dehnmessstreifen (DMS) am Schaft so angeordnet
ist, dass die Kompensation der Biegung am Stabende ermöglicht wird (Wieland,
1975; Müller et al., 1980). Temperatureinflüsse müssen vor dem Einsatz durch eine
Nullablesung korrigiert werden. Die Messstreifen sind mit einer Teflonschutzhülle

59
3 Zentrifugenmodellierung

überzogen. Bei Belastung in Achsenrichtung erfährt der Stab eine Längenänderung,


die in den Dehnmessstreifen Änderungen der Widerstände verursachen. Durch Ka-
libration lässt sich diese Widerstandsänderung auf die Kraft zurückrechnen.
Das Messsignal der Lastzelle ist verhältnismässig schwach im Vergleich zu ande-
ren Messgebern. Hier bietet sich an, die Signalqualität durch Averaging zu verbes-
sern. Dynamische Einflüsse aus der Rotation der Zentrifuge und dem Vorschub des
Arbeitsarmes können ebenfalls störend wirken. Weiterhin verfälscht ein direkter
Druck auf die DMS am Schaft des T-Bars das Messsignal, welcher durch die Teflon-
schutzhülle nur zum Teil abgehalten werden kann.

T-Bar Penetrometer

Halterung

Messwerterfassung
Waagschale mit Gewichten

Abb. 3.10: Kalibration des T-Bar-Penetrometers

Die Kalibration des T-Bars erfolgt am besten über den in Abb. 3.10 dargestellten
Versuchsaufbau. Das Penetrometer wird vertikal in eine Halterung eingespannt, so
dass die T-Spitze senkrecht nach oben zeigt. Über die Lasteinrichtung, eine Waag-
schale, die an dünnen Schnüren mit einer Lasche über das T-Stück gehängt wird,
kann der T-Bar mit diskreten Gewichten belastet und so die Kalibrationskurve aufge-
zeichnet werden.
Die Messauflösung des T-Bars liegt bei 0.06 N Spitzenkraft. Im Stand ohne Zent-
rifugenbewegung hat das Rauschen des Messwertes die Grösse von 1.5% des
Messbereiches. Die Messgenauigkeit unter regulären Testbedingungen in der Zentri-
fuge lässt sich schwer angeben, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Bei Messun-
gen in Ton ergeben sich durch die Unruhe der laufenden Zentrifuge und des Arbeits-
armes Messwertschwankungen von ± 10 N um einen Mittelwert. Dieses Rauschen
macht damit bis zu 30% des Messbereiches aus, was eine zuverlässige Messung
erschwert. Die unbefriedigende Signalqualität ist vor allem auf Schwierigkeiten der
mechanischen Isolation und der alten Messwerterfassung zurückzuführen.

3.2.3.2 Drucksondierung

Die Drucksonde (CPT – Cone Penetration Test) ist eine Spezialanfertigung für den
Einsatz zu Bodenuntersuchung im Labor bzw. in der geotechnischen Zentrifuge
(Abb. 3.11 und Abb. 3.12). Mit ihr lassen sich der Spitzendruck, die Mantelreibung

60
3.2 Zentrifugentechnik

und der Porenwasserdruck hinter der Spitze messen. Die Spitze hat einen Winkel
von 60°. Der Durchmesser der Sonde beträgt 11.3 mm, während die Länge des
Schaftes zur Messung der Mantelreibung 36.9 mm beträgt. Im Inneren der Sonde
sind 2 Kraftmesszellen in Reihe geschaltet. Die erste Lastzelle misst nur den Spit-
zendruck, während die 2 Lastzelle die gesamte Belastung aus Spitzendruck und
Mantelreibung wiedergibt. Die Sonde ist auf eine Kraftmessung bis 10 kN ausgelegt
(Laue, 1992; Springman et al., 2001).

Abb. 3.11: CPT-Drucksonde

(a) (b)
Abb. 3.12: CPT-Drucksonde, (a) am Arbeitsarm der Werkzeugplattform montiert und (b)
Kalibration des Porenwasserdruckmessgebers in einer Druckkammer mit Druck-
prüfgerät

Die Kalibration der Lastzellen der CPT-Sonden erfolgte nach dem gleichen Prinzip
wie die Kalibration des T-Bar-Penetrometers (Kapitel 3.2.3.1, Abb. 3.9). Da die bei-
den Lastzellen hintereinander angeordnet sind, können beide Zellen gleichzeitig
kalibriert werden. In der Versuchsauswertung muss diese Reihenanordnung berück-
sichtigt werden. Für die Kalibration des Porenwasserdruckmessgebers in der Sonde
hinter der Spitze wird eine spezielle Druckkammer verwendet, die mittels eines
Druckprüfgerätes gesteuert wird (Abb. 3.12b).
Ein grosser Problempunkt bei der Messung des Porenwasserdrucks mit der
Drucksonde ist die Sättigung des Porenwasserdruckmessgebers während des Ver-
suchs. Ausserhalb der Zentrifuge lässt sich dies mittels der Druckkammer sehr gut
bewerkstelligen. Im Flug hingegen, wenn die Sonde keinen Bodenkontakt hat und
längere Zeit frei am Arbeitsarm hängt (Abb. 3.12a), ist die Sättigung des Messgebers
kaum zu gewährleisten, und die Messergebnisse sind z.T. wenig aussagekräftig. Bei

61
3 Zentrifugenmodellierung

einer Mehrfachmessung mit der CPT-Sonde während eines Zentrifugentests ist die
Analyse des Porenwasserdrucks nicht möglich.
Die Auflösung des Kraftmesssignals liegt bei 0.2 N. Die Messgenauigkeit lässt
sich wie beim T-Bar schwer angeben. Extrem verfälschte Kraftmessungen in Ton
ergeben sich durch die Unruhe der laufenden Zentrifuge und des Arbeitsarmes, so
dass Messwertschwankungen für die Spitzen- und Mantelkraft von ± 15 N um einen
Mittelwert auftreten. Dieses Rauschen macht damit bis zu 70% des Messbereiches
aus, was die Messung unbrauchbar macht. Bei weniger gestörten Messungen hat
das Rauschen nur die Grösse von 10% des Messbereiches. Die Auflösung des Po-
renwasserdruckmesssignals beträgt 0.35 kPa. Durch die Unruhe der Werkzeugplatt-
form ist dieses Messsignal ebenfalls sehr verrauscht. Die Schwankungen betragen
hier bis zu ± 5 kPa, was etwa 3% des Messbereiches des Porenwasserdrucks ent-
spricht. Die Messergebnisse der CPT-Versuche werden in der weiteren Auswertung
nicht berücksichtigt. Die Technik soll an dieser Stelle nur der Vollständigkeit wegen
vorgestellt werden.

3.2.3.3 PPT – Porenwasserdruckmessgeber

Zur Dauermessung des Porenwasserdrucks in Bodenmodellen werden in der Zentri-


fuge Miniaturporenwasserdruckmessgeber DRUCK PDCR 81 verwendet (Abb. 3.13).
Der Messbereich der verwendeten Sensoren beträgt je nach Ausführung bis zu 7 bar
Wasserdruck. Saugspannungen können ebenfalls gemessen werden. Die Messung
des Wasserdrucks erfolgt aufgrund der Dehnung der Messmembran gegen den
atmosphärischen Luftdruck. Ein Keramikfilter schützt die Membran vor dem umge-
benden Erdreich.

(a) (b)
Abb. 3.13: Porenwasserdruckmessgeber PPT Typ DRUCK PDCR 81, (a) PPT mit Messka-
bel, (b) Vergrösserung des PPT-Messkopfes mit Keramikfilter

Zur fehlerfreien Messung ist die Sättigung des Porenwasserdruckmessgebers von


besonderer Bedeutung. Diese erfolgt in einer Druckkammer mit entlüftetem Wasser
unter wechselnder Belastung von Vakuum und Druck. Die Kalibration der Messgeber
wird ebenfalls in dieser Druckkammer gegen ein geeichtes Druckprüfgerät durchge-
führt.
Die Auflösung des Messsignals des PPT Typ DRUCK PDCR 81 liegt bei 0.01 kPa
Wasserdruck. Die Genauigkeit wird vom Hersteller mit 0.2% des Messbereiches

62
3.2 Zentrifugentechnik

angegeben, was bei den am häufigsten verwendeten 3-Bar-Messgebern eine Abwei-


chung von bis zu 0.6 kPa verursachen kann.

3.2.3.4 Laseroptischer Distanzmesser

Zur Messung von Hebungen und Setzungen der Modelloberfläche in der Zentrifuge
kommt eine laseroptische Wegmessung zum Einsatz (Abb. 3.14). Der verwendete
Sensor optoNCDT ILD1400-200 von der Firma Micro-Epsilon basiert auf dem Prinzip
der optischen Triangulation (Abb. 3.15). Ein sichtbarer Lichtpunkt wird mittels Laser-
quelle auf die Oberfläche des Messobjektes projiziert. Der diffuse Anteil des reflek-
tierten Lichtes wird von der Empfängeroptik, die in einem bestimmten Winkel zur
optischen Achse des Laserstrahls angeordnet ist, abstandsabhängig auf dem
ortsauflösenden Element einer CCD-Zelle abgebildet. Der interne Controller generiert
aus dem Zeilensignal der CCD-Zelle den Messwert der Entfernung. Aufgrund der
internen Regelung ist der Sensor in der Lage, auf unterschiedlichen Materialoberflä-
chen zu messen (Micro-Epsilon, 1997).

(a) (b)
Abb. 3.14: Laseroptischer Messsensor, (a) Gehäuse mit Kabelanschluss, (b) Montage am
Arbeitsarm der Werkzeugplattform

MBA - Messbereichanfang
MBM - Messbereichmitte
MBE - Messbereichende

Abb. 3.15: Funktionsprinzip der Lasermessung mittels optischer Triangulation (Micro-


Epsilon, 1997)

Nach Herstellerangaben hat der Lasersensor einen Messbereich von 200 mm und
einen mittleren Grundabstand bzw. eine Messbereichmitte (MBM) von 160 mm (Abb.
3.15). Die Auflösung des Messsignals bei statischen Messungen beträgt 0.04 mm.

63
3 Zentrifugenmodellierung

Die Genauigkeit wird vom Hersteller mit 0.4% des Messbereiches angegeben, was
einer totalen Abweichung von bis zu 0.8 mm entspricht.
Zur Messung während der Zentrifugenversuche ist der Sensor wahlweise an ei-
nem eigenen Haltearm (Abb. 3.14b) oder auch direkt auf dem Schottersäuleninstalla-
tionswerkzeug montiert (Abb. 3.4).
Am günstigsten eignet sich der Sensor zur Messung von Profilen. Der Laser am
Arbeitsarm wird horizontal zu einer festen Position ausgefahren, damit die Oberflä-
che des Bodenmodells innerhalb des Messbereichs liegt. Durch Fahren entlang der
vertikalen Achse des Arbeitsarmes kann nur ein Höhenprofil bei bestimmten Winkel-
einstellungen der Werkzeugplattform aufgezeichnet werden. Simultan zu den Mess-
werten des Lasers werden auch die Koordinaten des Arbeitsarmes aufgezeichnet,
um letztendlich das Profil auszuwerten. Die Winkelkoordinate muss dabei von Hand
notiert werden.

3.3 Verwendete Materialien

3.3.1 Birmensdorfer Seebodenlehm

Bei allen Zentrifugenversuchen wird Tonmaterial von Birmensdorf bei Zürich verwen-
det. Das Material stammt aus einem Schurf der Strassenbaustelle des Autobahn-
dreieckes Zürich West. Im Sommer 1999 wurden mehrere Kubikmeter Ton diesem
Einschnitt entnommen. Seit dem wird dieses Material als natürlicher Laborton in
aufbereiteter Form für verschiedene Projekte am Institut verwendet (Trausch Giudici,
2003; Nater, 2005; Messerklinger, 2006).
Geologisch hat sich das Material post-glazial nach dem Rückzug des Reussglet-
schers nach der letzten Eiszeit unter lacustrinen Bedingungen abgelagert und ist
unter Eigengewicht konsolidiert. Die Schichten des Seebodenlehms erreichen in
Talmitte bis zu 45 m Mächtigkeit und stehen oberflächennah an. Augenscheinlich
betrachtet zeigt der ungestörte Seebodenlehm eine ausgeprägte Bänderstruktur
durch jahreszeitlich bedingte wechselnde Ablagerung von Ton und Silt. Diese Fein-
schichtstruktur wird durch den Aufbereitungsprozess des Seebodenlehms zerstört
(Kapitel 3.4).
Zur Untersuchung der Eigenschaften des verwendeten Seebodenlehms waren
umfangreiche Vorarbeiten an ungestörtem sowie an aufbereitetem Tonmaterial
durchgeführt worden (Fauchère, 2000; Fleischer, 2000; Panduri, 2000; Züst, 2000,
Basler, 2002; Küng, 2003; Messerklinger et al., 2003; Plötze et al., 2003; Trausch
Giudici, 2003; Nater, 2005; Messerklinger, 2006).

3.3.1.1 Klassifikation des Birmensdorfer Seebodenlehms

Zur Klassifikation werden die Ausroll- und die Fliessgrenze nach Atterberg (1913)
ermittelt. Die Bestimmung des Tongehaltes wird mittels Schlämmanalyse durchge-
führt. In Tab. 3.2 sind die Mittelwerte der Untersuchungen zweier Tonproben aus
dem Modell des letzten Zentrifugenversuchs angegeben.

64
3.3 Verwendete Materialien

Tab. 3.2: Bodenmechanische Klassifikation des Birmensdorfer Seebodenlehms


Klassifikation USCS CH
Tongehalt < 2μm [%] 42
Fliessgrenze wl [%] 58
Ausrollgrenze wp [%] 19
Plastizitätsindex IP [%] 39

Ergänzend zu den klassischen bodenmechanischen Untersuchungen ist auch die


Körngrössenverteilung mittels optischem Laser-Partikel-Spektrometer (Allen, 1990)
bestimmt worden. Bei dieser Methode macht man sich die Abhängigkeit der Laser-
lichtdiffraktion von der Partikelgrösse zu Nutze, wenn Laserstrahlen durch eine
disperse Flüssigkeit durchtreten. Für die Untersuchung wurde das Gerät Horiba LA
950 (von Retsch Technology) verwendet. Die ermittelte Korngrössenverteilung des
Birmensdorfer Seebodenlehms ist in Abb. 3.16 dargestellt. Im Vergleich zum Ergeb-
nis der Schlämmanalyse aus Tab. 3.2 wurde der Tongehalt mit der Lasermessung
um ca. 18% niedriger ermittelt. Die Differenz in der Bestimmung der Tonfraktion mit
den beiden Messverfahren resultiert aus der Abweichung der Kornform der Boden-
partikel von einem kugeligen Teilchen. Aufgrund der unterschiedlichen physikali-
schen Mechanismen der Korngrössenanalyse wird mit der Lasermessung der mittle-
re Korndurchmesser im Allgemeinen kleiner bestimmt als mit der Schlämmanalyse
(Konert & Vandenberghe, 1997).

10 100
Volumenanteil
9 90
Volumendurchgang
8 80
Volumendurchgang [%]
Volumenanteil q [%]

7 70

6 60

5 50

4 40

3 30

2 20

1 10

0 0
0.01 0.1 1 10 100 1000

Korndurchmesser [μm]

Abb. 3.16: Korngrössenverteilung des Birmensdorfer Seebodenlehms aus Laserspektro-


metrie

3.3.1.2 Mechanische Eigenschaften des Birmensdorfer Seebodenlehms

In Küng (2003) sind Ergebnisse von Triaxial- und Ödometerversuchen an aufbereite-


tem Birmensdorfer Seebodenlehm enthalten. In Tab. 3.3 sind eine Reihe bodenme-
chanischer Kennwerte aufgelistet, die aus den am IGT durchgeführten Arbeiten ent-
nommen werden können.

65
3 Zentrifugenmodellierung

Tab. 3.3: Ausgewählte bodenmechanische Eigenschaften aufbereiteten Birmensdorfer


Seebodenlehms (nach Panduri, 2000; Küng, 2003)

Dichte der Festsubstanz ρs [g/cm3] 2.75


effektiver Reibungswinkel ϕ'cv [°] 24.5
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 0
Kompressionsbeiwert Cc [-] 0.49
Kompressionsbeiwert der Ent- und Wie-
0.03
derbelastung Cs [-]
Cam Clay Bruchparameter M [-] 0.97
Cam Clay Kompressionsbeiwert λ [-] 0.21
Cam Clay Entlastungsbeiwert κ [-] 0.01

Ferner können an diesen Triaxialversuchen (Küng, 2003) auch die Porenwasser-


druckparameter nach Skempton (1954) ermittelt werden. Alle Proben sind voll gesät-
tigt, so dass der B-Wert 1.0 beträgt. Der A-Wert ist abhängig von der Struktur bzw.
dem Überkonsolidationsverhältnis. Eine Übersicht ist in Tab. 3.4 angegeben.

Tab. 3.4: Skemptons A-Parameter für aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehm mit einer
Vorbelastung von 400 kPa (Küng, 2003)
OCR 1.0 1.5 2.0 4.0
Skemptons A-Parameter [-] 1.2 0.7 0.4 -0.1

Zur Vorbereitung der Zentrifugenversuche im Versuchscontainer wird jeweils das


Bodenmodell aus Tonsuspension mit anfänglich ca. 100% Wassergehalt unter stu-
fenweiser Vorkonsolidation hergestellt (siehe Kapitel 3.4.2). Diese Modellvorberei-
tungen können als Grossödometerversuche ausgewertet werden und geben Auf-
schluss über das Verhalten des aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehms. Die
bodenmechanischen Eigenschaften sind spannungsabhängig in den Diagrammen
der Abb. 3.17 bis Abb. 3.19 dargestellt. Tabellarisch sind ausgewählte Parameter
des aufbereiteten Seebodenlehms in Tab. 3.5 zusammengefasst.

2.0 1000
wt_v2
1D Zusammendrückungsmodul M E

1.8
1.6 800 wt_v3
wt_v4
Porenzahl e [-]

1.4
1.2 600
1.0
[kPa]

0.8 400
0.6
wt_v2 200
0.4
wt_v3
0.2
wt_v4 0
0.0
0 20 40 60 80 100
1 10 100
Spannung σ'v [kPa] Spannung σ 'v [kPa]

(a) (b)
Abb. 3.17: Grossödometerversuche an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm, Dar-
stellung (a) der Porenzahl e, (b) des eindimensionalen Zusammendrückungsmo-
duls ME

66
3.3 Verwendete Materialien

1.E-07 1.E-06
wt_v2 wt_v2

Konsolidationsbeiwert c v [m /s]
Durchlässigkeit k [m/s]

2
wt_v3 wt_v3
wt_v4 wt_v4
1.E-08

1.E-07

1.E-09

1.E-10 1.E-08
0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100
Spannung σ 'v [kPa] Spannung σ 'v [kPa]

(a) (b)
Abb. 3.18: Grossödometerversuche an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm, Dar-
stellung (a) der Durchlässigkeit k, (b) des Konsolidationsbeiwertes cv

0.8 1.9
wt_v2
0.7
wt_v3
Wassergehalt w [-]

0.6 1.8
Dichte ρg [g/cm3]

wt_v4
0.5

0.4 1.7

0.3

0.2 1.6 wt_v2


wt_v3
0.1
wt_v4
0.0 1.5
0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100
Spannung σ 'v [kPa] Spannung σ 'v [kPa]

(a) (b)
Abb. 3.19: Grossödometerversuche an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm, Dar-
stellung (a) des Wassergehaltes, (b) der Dichte des gesättigten Bodens

Tab. 3.5: Kennwerte des aufbereiteten normalkonsolidierten Birmensdorfer Seeboden-


lehms aus Grossödometerversuchen
Dichte des gesättigten Bodens ρg [g/cm3] – normal-
1.82
konsolidiert bei σ'v = 100 kPa
Porenzahl enc [-] bei σ'v = 100 kPa 1.10
Wassergehalt w [-] bei σ'v = 100 kPa 0.40
Durchlässigkeit knc [m/s] bei σ'v = 100 kPa 1.5 ⋅ 10-9
Konsolidationsbeiwert cv, nc [m2/s] bei σ'v = 100 kPa 1.3 ⋅ 10-7
Kompressionsbeiwert Cc [-] 0.44

Nach Abschluss des jeweiligen Zentrifugenversuches werden mittels Ausstechzylin-


der Proben gewonnen, an denen ebenfalls Ödometerversuche durchgeführt werden.
Die in Tab. 3.6 aufgelisteten Ödometerkennwerte entsprechen den Mittelwerten von
10 Einzelversuchen. Auffallend ist hierbei der Unterschied des Kompressionsbeiwer-
tes Cc im Vergleich zum Grossödometerversuch. Die Ursache für diesen markanten

67
3 Zentrifugenmodellierung

Steifigkeitszuwachs bedarf einer weiteren Untersuchung. Im Vergleich zu Panduri


(2000) und Küng (2003) (Tab. 3.3) sind ebenfalls leichte Unterschiede festzustellen.

Tab. 3.6: Kennwerte des aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehms aus Ödometerver-


suchen im Nachgang der Zentrifugenversuche
Kompressionsbeiwert Cc [-] 0.35
Kompressionsbeiwert der Ent- und Wiederbelastung Cs [-] 0.05

Der aufbereitete Birmensdorfer Seebodenlehm ist geologisch als sehr jung anzuse-
hen. Eventuelle Strukturen im Korngerüst des ursprünglichen Materials werden durch
den Aufbereitungsprozess zerstört. Mögliche alterungsbedingte Eigenschaften des
Tons können bei der künstlichen Bodenmodellherstellung nicht nachvollzogen wer-
den. Das im Versuchscontainer hergestellte Tonmodell zeigt augenscheinlich keiner-
lei Strukturen. Dies ist auch an der geringen Sensitivität des Tons im Zentrifugenver-
such ersichtlich (Abb. 4.6 und Gleichung 4.4). Auf den Einfluss des Alters des Tons
soll in dieser Arbeit nicht weiter eingegangen werden. Hierzu finden sich in der Lite-
ratur Anhaltspunkte (Bjerrum & Lo, 1963; Bjerrum, 1967).

3.3.1.3 Mineralogie des Birmensdorfer Seebodenlehms

Im Hinblick auf die Mineralogie des Birmensdorfer Seebodenlehmes kann auf um-
fangreiche Untersuchungen im Tonmineralogischen Labor des Institutes für Geo-
technik der ETH Zürich zurückgegriffen werden (z.B. Plötze et al., 2003). Im Rahmen
der hier vorliegenden Forschungsarbeit werden die Messungen der Mineralogie am
letzten Zentrifugenmodell jedoch wiederholt. Eine Übersicht der Ergebnisse ist in den
Tabellen Tab. 3.7 und Tab. 3.8 aufgeführt. Die Untersuchung der mineralogischen
Zusammensetzung des Tons erfolgt mit einem Röntgendiffraktometer und anschlies-
sender Auswertung der Diffraktogramme nach der Rietveld Analyse (Young, 1993).
Die Kationenaustauschkapazität wird mit einem Komplex aus Kupfer-(II)-Ionen
durchgeführt (Meier & Kahr, 1999). Das Wasseraufnahmevermögen wird nach der
Methode von Enslin-Neff bestimmt (Demberg, 1991).

Tab. 3.7: Mineralogische Zusammensetzung der Gesamtfraktion des Birmensdorfer See-


bodenlehms, Gewichtsanteile in Massenprozent [%], Angabe des Mittelwertes
und des Streubereichs
Organischer Anteil <0.5
Kalzit 23.8 ± 0.6
Karbonate
Dolomit 6.9 ± 0.5
Quarz 17.4 ± 0.5
Feldspat 8.1 ± 1.1
Goethit 1.0 ± 0.3
Chlorit 6.6 ± 1.0
Tonminerale Muskovit / Illit 15.1 ± 1.5
Smektit 21.0 ± 2.0

68
3.3 Verwendete Materialien

Tab. 3.8: Kationenaustauschkapazität KAK und Wasseraufnahmevermögen (Plötze et al.,


2003)
Kationenaustauschkapazität (KAK) [mäq/100g] 19.1
Wasseraufnahme [Gew. %] 64.9
Enslin-Neff Zeit [sek] 800
Wasseraufnahme vibriert [Gew. %] 51.3

Die hohe Plastizität des Birmensdorfer Tons begründet sich durch den hohen Anteil
der Tonfraktion in der Kornverteilung sowie den hohen Anteil an Tonmineralen. Dar-
aus ergibt sich ein erhöhtes Wasseraufnahmevermögen, das auch aus dem Anteil
der quellfähigen Minerale, z.B. Smektit, resultiert. Das Wasseraufnahmevermögen
des vibrierten Enslin-Neff-Versuchs (Tab. 3.8) entspricht etwa der mit der Casgran-
de-Schale bestimmten Fliessgrenze wl (Tab. 3.2).

3.3.2 Quarzsand

3.3.2.1 Schottersäulenmaterial

Zur Modellierung der Schottersäulen wird aufbereiteter und gesiebter Quarzsand aus
Benken (ZH) der Fraktion 0.5 – 1.0 mm verwendet. Ausgewählte Materialeigenschaf-
ten des Quarzsandes aus Benken sind in Tab. 3.9 dargestellt. Der Quarzsand ist als
grober, schlecht abgestufter Sand SP klassifiziert. Einige Kennwerte werden mittels
Schüttkegel- und Ödometerversuch bestimmt. Die Dichten für die lockerste und dich-
teste Lagerung werden nach ASTM D 4253 und ASTM D 4254 ermittelt.

Tab. 3.9: Kennwerte des Quarzsandes der Schottersäulen der Körnung 0.5 – 1.0 mm
Klassifikation nach ASCS SP
Kornform kantengerundet
Ungleichförmigkeitszahl Cud 1.4
Krümmungszahl Ccd 1.0
Dichte der Kornsubstanz ρs [g/cm3] 2.65
ρd,max [g/cm3] ASTM D 4253, 2002Methode 1A 1.62
ρd,max [g/cm3] ASTM D 4253, Methode 1B 1.60
ρd,min [g/cm3] ASTM D 4254, 2002Methode A 1.50
ρd,min [g/cm3] ASTM D 4254, Methode C 1.39
Reibungswinkel ϕ’cv [°] 37
Kompressionsmodul Cc 0.088
Kompressionsmodul der Entlastung Cs 0.007
Durchlässigkeit k [m/s] nach Hazen (1892) 2·10-3

69
3 Zentrifugenmodellierung

3.3.2.2 Drainageschicht im Trommelmodell und Auflastmaterial

Als Drainageschicht für die Zentrifugenmodelle wird feiner Quarzsand aus der Wüste
Westaustraliens bei Perth verwendet. Ausgewählte Kennwerte sind in Tab. 3.10
aufgelistet.

Tab. 3.10: Kennwerte des Quarzsandes der Drainageschicht (aus Nater, 2005)
Klassifikation nach USCS SP
Korndurchmesser d10 [mm] 0.14
Ungleichförmigkeitszahl Cud 2.2
Krümmungszahl Ccd 1.0
Dichte der Kornsubstanz ρs [g/cm3] 2.65
ρd,max [g/cm3] nach ASTM D 4253 1.80
ρd,min [g/cm3] nach ASTM D 4254 1.52
Reibungswinkel ϕ’cv [°] 30
Porenzahl e [-] 0.5 - 0.7
Durchlässigkeit k [m/s] 2 - 4 · 10-5

Der Australische Sand eignet sich für die vorgesehene Drainagefunktion sehr gut
(Nater, 2005). Die Durchlässigkeit des Materials ist ausreichend hoch und um den
Faktor 105 grösser als die des verwendeten Tones. Während des Einbaus der Ton-
suspension und auch während der Versuche kommt es zu keiner Durchmischung
oder Infiltration des Sandes mit Ton, obwohl die Filterkriterien nach Terzaghi (1925)
verletzt werden. Die Drainagefunktion wird über die gesamte Versuchsdauer auf-
rechterhalten.

3.3.3 Modellgeogitter als Basisbewehrung der Dammschüttung

Nach einer Vorbemessung der Dammschüttung soll in einem vergleichbaren Proto-


typ ein hochfestes Geogitter als Basisbewehrung mit einer Zugfestigkeit von ca. 300
kN/m zum Einsatz kommen. Anhand der Skalierungsgesetze werden die Abmessun-
gen, die Zugfestigkeit und die Dehnsteifigkeit des Geokunststoffes mit 1/n der Erdbe-
schleunigung skaliert (Springman et al., 1992; Balachandran, 1996; Viswanadham &
König, 2004). Alle Skalierungsgrössen können bei der Modellierung meist nicht be-
rücksichtigt werden. Deshalb ist darauf zu achten, dass mindestens die Zugfestigkeit
und die Maschenweite modellgetreu skaliert werden. Entscheidend ist die Interaktion
zwischen Boden und Geokunststoff so genau wie möglich nachzubilden. Bei der
Auswahl der passenden Modellgeogitter sind diese Überlegungen und die zur Verfü-
gung stehenden Materialen ausschlaggebend. In Tab. 3.11 sind ausgewählte Eigen-
schaften des Modellgeogitters aufgelistet. Bei dem gewählten Modellgeogitter han-
delt es sich um Fugenbewehrung für den Gipskarton-Trockenbau bzw. für die Bau-
werkssanierung.
In den bewehrten Zentrifugenmodellen wird das Modellgeogitter in eine dünne
Schicht aus Quarzsand (Kapitel 3.3.2.1) eingebettet. Das Verhältnis von Maschen-
weite zur mittleren Korngrösse Dquer / d50 beträgt 8 für Tenax-Kap/L und 3.7 für Te-

70
3.3 Verwendete Materialien

nax-Joint. Diese Werte sind im Vergleich zu einem möglichen Prototypverhältnis


relativ klein. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass ein guter Verbund
zwischen Boden und Modellgeogitter besteht, da die Bodenkörner in den Gitterma-
schen stark eingeschnürt sind und sich der Kunststoff rau verhält. Eine genauere
Untersuchung des Interaktionsverhaltens des Modellgeogitters mit dem Quarzsand
ist im Rahmen dieser Arbeit nicht erfolgt.

Tab. 3.11: Eigenschaften der verwendeten Modellgeogitter der Firma Tenax


Name Tenax-Kap/L Tenax-Joint
Material Fiberglas Fiberglas
Maschenweite [mm] 6.0 x 4.0 2.8 x 2.8
Dicke [mm] 0.30 0.25
Zugfestigkeit [kN/m] 10.0 7.8
Fliessgrenze [%] 4.0 3.0

3.3.4 Dammschüttmaterial

Für die Dammschüttungen in den Zentrifugenversuchen werden verschiedene Mate-


rialien verwendet. In den ersten beiden Tests (Versuch v1 und v2) wird mit dem Aust-
ralischen Quarzsand gearbeitet (Kapitel 3.3.2.2). Dieser erweist sich aber aufgrund
der ungünstigen Handhabung beim Einfüllen in die Zentrifuge als ungeeignet. Ferner
sind aufgrund der begrenzten Tiefe der Zentrifugentrommel damit nur niedrige
Dammhöhen modellierbar. In anschliessenden Zentrifugenversuchen werden Eisen-
erz und Bleischrot als Dammmaterialien verwendet.

3.3.4.1 Eisenerz

Im Versuch v3 kommt Eisenerzgranulat als Dammmaterial zum Einsatz. Der Vorteil


gegenüber herkömmlichem Sand ist eine höhere Dichte bei sonst ähnlichen mecha-
nischen Eigenschaften. Aufgrund wiederholter Verstopfungen im Zuleitungsschlauch
beim Einfüllen des Erzes in die Zentrifuge wird in den folgenden Versuchen auf an-
deres Dammmaterial ausgewichen. Ausgewählte Eigenschaften des Eisenerzes sind
in Tab. 3.12 aufgelistet.

Tab. 3.12: Eigenschaften des Eisenerzes


Kornform kantig
Schüttdichte ρ [g/cm3] 3.0
Reibungswinkel ϕ'cv [°] 40

3.3.4.2 Bleischrot

Die Dammschüttungen der Zentrifugenversuche v4 und v5 im Jahr 2005 wurden mit


Bleischrot des Durchmessers 2.0 mm modelliert, das eine wesentlich höhere Dichte

71
3 Zentrifugenmodellierung

als die bislang verwendeten Materialien aufweist. Ausgewählte Kennwerte des Blei-
schrotes sind in Tab. 3.13 aufgelistet. Der Reibungswinkel lässt sich mit dem Schütt-
kegelversuch bestimmen. Der Schüttelversuch im Zylinder nach ASTM D 4254 Me-
thode C dient der Ermittlung der kleinsten Rohdichte. Ab einer Ebenenneigung von
3° beginnen die Schrotkugeln auf einer glatten Unterlage zu rollen.

Tab. 3.13: Kennwerte des Bleischrotes 2 mm Durchmesser


Schrotdurchmesser [mm] 2.0
Reindichte ρs [g/cm3] 11.34
Schüttdichte ρ [g/cm3] 6.72
minimale Trockendichte ρmin [g/cm3] 6.47
Dichte unter Auftrieb ρ' [g/cm3] 5.96
Reibungswinkel ϕ’cv [°] 25
Kompressionsmodul Cc 0.032
Kompressionsmodul der Entlastung Cs 0.002

Durch die Verwendung von Bleischrot lassen sich zwei Probleme bei der Zentrifu-
genmodellierung lösen. Mit den Bleikugeln besteht die Möglichkeit, kontinuierlich
Material in die Zentrifuge einzufüllen und die Dammschüttungen während der Rotati-
on der Zentrifuge im Flug einzubauen. Ein kontinuierlicher Einbau von grösseren
Mengen Sand ist in einem vertretbaren Zeitraum während der Versuchsdurchführung
aufgrund der ungünstigen Schlauchführung nicht möglich (siehe Kapitel 3.2.2.4).
Ferner können infolge der grösseren Dichte des Materials im Vergleich zu Sand
höhere Lasten aufgebracht und dadurch höhere Dammschüttungen modelliert wer-
den.
In den Versuchscontainer kann bei der gewählten Tonschichtdicke nur eine ca.
5 cm mächtige Dammschicht eingebaut werden. Dies entspricht bei Verwendung von
Sand in einem 50g-Versuch im Prototypmassstab etwa einer Dammhöhe von 2.5 m.
Aufgrund der um Faktor 3.5 höheren Dichte des Bleischrotes im Vergleich zu Sand
können auch um diesen Faktor höhere Dammschüttungen modelliert werden. Im
vorliegenden Fall entspricht dies beispielsweise etwa 9 m Dammhöhe.

3.4 Herstellung des Bodenmodells


Das Bodenmodell für einen Zentrifugenversuch kann je nach Anforderung auf ver-
schiede Weise hergestellt werden. Besondere Bedeutung hat die Korngrössenvertei-
lung auf das Tragverhalten der Konstruktion, da die Verteilung aufgrund der Skalie-
rungsgesetze im Verhältnis zur Prototypsituation stehen muss. So wie die Geometrie
der Konstruktion muss auch die Korngrösse des Bodens skaliert werden. Diese
Überlegung kommt vor allem bei grobkörnigen Böden zum Tragen.
Prinzipiell gibt es die Möglichkeit mit ungestörten oder aufbereiteten Bodenproben
zu arbeiten. Die Verwendung von ungestörten Proben ist unüblich und wird nur in
speziellen Fällen angewendet. Standardmässig wird in der Zentrifugenforschung mit
aufbereitetem Bodenmaterial gearbeitet. Hier hängt es von der Prototypsituation ab,
wie das Zentrifugenmodell aufzubauen ist.

72
3.4 Herstellung des Bodenmodells

Bei der Modellherstellung ist für feinkörnigen Böden die die Spannungsgeschichte
bedeutsam (Springman, 1993), während die Lagerungsdichte für grobkörnigen Mate-
rialen wichtig ist. Die Dichte hängt dabei von der Einbaumethode ab (Vaid & Negus-
sey, 1984; Benahmed et al., 2002).
In der hier vorgestellten Forschungsarbeit wird primär mit Ton gearbeitet, und
deshalb spielt die Spannungsgeschichte des Bodens eine wesentliche Rolle. Durch
das g-Niveau während der Konsolidation, das Aufbringen und Abtragen von Boden-
schichten auf der Modelloberfläche sowie den gezielten Einsatz eines hydraulischen
Gradienten lässt sich die Spannungsgeschichte des Bodenmodells in der Trommel-
zentrifuge steuern. Damit kann auf die Steifigkeit und die undrainierte Scherfestigkeit
des Tonmodells Einfluss genommen werden. Im Versuchscontainer bietet sich noch
zusätzlich die Möglichkeit der Vorkonsolidation ausserhalb der Zentrifuge mit einer
statischen Auflast.

3.4.1 Aufbereiten des natürlichen Birmensdorfer Seebodenlehms

Das am IGT verwendete natürliche Tonmaterial (Kap. 3.3.1) entstammt einem Bag-
gerschurf und ist in kubikmetergrossen Transportbehältern zwischengelagert (Abb.
3.20a). Zur weiteren Aufbereitung wird das Material mit einem Spachtel in handge-
rechte Stücke zerkleinert. Unter Zugabe von Wasser werden die Tonstücke mit ei-
nem Propellermischer zu einer Suspension angerührt (Abb. 3.20b). Aufgrund der
Zähigkeit des Tons und aufgrund von Einschlüssen, z.B. einzelner Steine, sind die
Anforderungen an den Mischer sehr hoch. Beton- oder Mörtelmischer sind nur ein-
geschränkt geeignet, um den natürlichen Ton in grossen Mengen anzurühren. Eine
direkte Kontrolle des Wassergehaltes ist beim Anrühren der Suspension schwierig.
Bei einem Wassergehalt von 100 bis 120% lässt sich der Ton gut verarbeiten. Nach
dem Anrühren wird die Tonsuspension gesiebt, da Steine, Kies, Sand und Reste
organischer Bestandteile im Seebodenlehm eingeschlossen sind. Abschliessend wird
die Suspension mehrere Stunden unter Vakuum mässig gerührt, um eingeschlosse-
ne Luftblasen zu entfernen und die Sättigung zu verbessern (Abb. 3.20c und d).
Nach dem Anrühren der Suspension ist jegliche Struktur des natürlichen Bodens,
z.B. Schichtenbildung, zerstört. Ferner beginnt die Spannungsgeschichte des aufbe-
reiteten Tons an dieser Stelle neu.

(a) (b) (c) (d)


Abb. 3.20: Aufbereiten des Birmensdorfer Seebodenlehms, (a) gestörter Ton nach Entnah-
me aus dem Schurf, (b) Anrühren mit Propellermischer, (c) Füllen des Vakuum-
mischers mit Tonsuspension, (d) Rühren und Entlüften des Tons unter Vakuum

73
3 Zentrifugenmodellierung

3.4.2 Herstellung des Bodenmodells im Versuchscontainer

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird eine Reihe von Versuchen in Contai-


nern durchgeführt (Versuche v1 bis v4). Der Vorteil besteht darin, dass nur geringe
Mengen Ton benötigt werden, die Bodenmodelle ausserhalb der Zentrifuge vorberei-
tet werden können und die Versuche im Container einen geringeren Aufwand im
Vergleich zum Tonmodell in der gesamten Trommel erfordern. Ferner lässt sich der
Versuchscontainer verhältnismässig einfach mit Messtechnik instrumentieren.
Im Zentrifugenlabor des IGT kommen zwei Arten von Versuchscontainern zum
Einsatz, ein runder Behälter mit 400 mm Durchmesser und ein quadratischer Behäl-
ter mit 400 mm Seitenlänge. Beide Behälter haben eine Bauhöhe vom 200 mm (Abb.
3.21).
Die Bodenplatten der Container sind mit Wasserleitungen ausgestattet, die es er-
lauben, das Bodenmodell von unten mit Wasser zu versorgen, bzw. eine Drainage zu
gewährleisten. Für die Versuchsdurchführung ist es günstig, eine beidseitige Draina-
ge der Tonschicht vorzusehen, um praktikable Versuchszeiten zu ermöglichen. Als
Drainage wird eine 10 mm starke Feinsandschicht in die Container eingebaut. Um
eine Durchmischung des Sandes mit dem Ton zu verhindern, empfiehlt sich auch die
Einlage eines Filterpapiers als Trennschicht.

(a) (b)
Abb. 3.21: Konsolidation der Tonsuspension unter der Presse im (a) runden und (b) quadra-
tischen Versuchscontainer

Als Belastungseinrichtung für die Konsolidation der Tonsuspension kommt eine hyd-
raulische Presse zum Einsatz. Die Vorbelastung der Tonmodelle erfolgt jeweils in
den gleichen Laststufen, 6, 12, 25, 50 und 100 kPa. Über das Mass der Vorbelastung
in der Presse lässt sich in Abhängigkeit vom geplanten g-Niveau des Zentrifugenver-
suches der Überkonsolidationsgrad des Bodenmodells steuern.
Nach der Konsolidation des Tons wird der Ton auf die gewünschte Höhe von 140
mm Modellhöhe abgetragen. Anschliessend können Porenwasserdruckmessgeber
installiert und die Wasserversorgung montiert werden. Vor dem Zentrifugenversuch
wird der Container hochkant an die Trommelwandung der Zentrifuge geschraubt.

74
3.4 Herstellung des Bodenmodells

3.4.3 Herstellung des Bodenmodells in der Trommel

Im Unterschied zum Versuchscontainer wird das Erdmaterial für ein Bodenmodell in


der Trommel im Flug eingebaut. Dafür werden je nach einzubauendem Boden unter-
schiedliche Werkzeuge verwendet (Laue, 2002; Laue et al., 2002; Nater, 2002,
2005). Die Versuchsserie v5, mit ihren Teilversuchen v5_s1 bis v5_s8, wird mit dem
Bodenmodell in der Trommel durchgeführt.

3.4.3.1 Einbau der Drainageschicht

Für den Einbau von Sand kommt das Schleuderwerkzeug von Springman et al.
(2001) und Nater (2002) zum Einsatz. Ein am Kran aufgehängter Vorratsbehälter
versorgt über einen Zuleitungsschlauch eine rotierende Schleuderscheibe mit Sand,
die das Material in der Trommel verteilt (Abb. 3.22). Über die Sandzuflussmenge, die
Drehzahl der Schleuderscheibe und die Drehzahl der Trommel wird die Lagerungs-
dichte des Sandes beeinflusst. Das Schleuderwerkzeug ist am Sicherheitsschild
montiert und kann damit auf und ab bewegt werden, um in alle Bereiche der Trom-
mel Sand einzubauen. Bevor die Zentrifuge angehalten wird, muss der Sand gewäs-
sert werden, damit er im feuchten Zustand infolge der Saugspannungen an der
Trommelwand haftet. Die Sandschicht kann nach ihrem Einbau mit einem Schaber-
werkzeug geglättet und auf die richtige Höhe abgetragen werden (Abb. 3.23). Die
Schichtdicke der eingebauten Drainageschicht beträgt 35 mm.

(a) (b) (c)


Abb. 3.22: Einbau der Drainagesandschicht mit Schleuderwerkzeug, (a) Vorratsbehälter, (b)
Zulauf aus Vorratsbehälter, (c) rotierende Schleuderscheibe

Abb. 3.23: Bearbeiten der Oberfläche der Drainagesandschicht mit dem Schaberwerkzeug

75
3 Zentrifugenmodellierung

Die Lagerungsdichte der Sandschicht ist für ihre Funktion als Drainage nur von un-
tergeordneter Bedeutung. Günstig ist eine hohe Dichte des Sandes, damit die Ver-
formungen während des Versuches klein bleiben und die Stabilität der Sandschicht
in der stehenden Zentrifuge gewährleistet ist (Grämiger, 2001).

3.4.3.2 Einbau der Tonsuspension und Konsolidation im Flug

Die Tonsuspension wird chargenweise in die Zentrifugentrommel eingefüllt. Der


Hauptgrund liegt in der beschränkten Kapazität des Vakuumierbehälters. Das Fas-
sungsvermögen des Behälters beträgt etwa 200 Liter Tonsuspension, die in einem
Arbeitsgang vakuumiert werden können. Ein weiterer Grund des chargenweisen
Einbaus liegt in der begrenzten Tiefe des Trommelkanals. Um ein Tonmodell mit
150 mm Schichtdicke auf einer Drainageschicht herstellen zu können, muss etwa die
doppelte Menge Suspension in die Trommel eingefüllt werden. Dies übersteigt das
Fassungsvolumen des Trommelkanals und die Suspension würde überlaufen.
Ferner sind die Konsolidationszeiten von dünnen Schichten weitaus kürzer als
von dicken Schichten. Der Einbau von mächtigen Tonschichten kann zu unpraktikab-
len Konsolidationszeiten von mehreren Tagen führen. Wenn die Zentrifuge perma-
nent beaufsichtigt werden muss, erfordert dies einen hohen personellen Aufwand.

(a) (b)
Abb. 3.24: Einfüllen der Tonsuspension bei rotierender Zentrifuge, (a) 200 Liter Vakuumier-
behälter hängt über der Zentrifuge zum Einfüllen, (b) Tonsuspension im Trom-
melkanal bei rotierender Trommel und stehender Werkzeugplattform

Der Vakuumierkessel verfügt über einen Auslass an der Unterseite, der mit einem
Schlauch an das Zuleitungsrohr zur Werkzeugplattform angeschlossen wird (Abb.
3.24a). Das Zuleitungsrohr ist am Deckel der Zentrifuge fest montiert und am untern
Ende von der Drehkupplung der Werkzeugplattform gehalten (Abb. 3.25a). Die Sus-
pension fliesst durch die Drehkupplung und den Zuleitungsschlauch zum Einfüllstut-
zen, der am Arbeitsarm der Zentrifuge montiert ist (Abb. 3.25b). Der Einfüllstutzen
besitzt eine Prallplatte am Kopf, damit die Erosion bestehender Modellschichten so
gering wie möglich gehalten wird. Es empfiehlt sich, den Ton mit dem Einfüllstutzen
unter Wasser einzubauen, damit keine Luftblasen in die Tonsuspension eingetragen
werden.

76
3.4 Herstellung des Bodenmodells

(a) (b)
Abb. 3.25: Auskonsolidierte Tonschicht nach Einfüllen der Suspension, (a) Zuleitungsrohr mit
Drehkupplung, (b) Einfüllstutzen mit Zuleitungsschlauch über auskonsolidierter
Tonoberfläche

Der Ton muss ausreichend im Flug konsolidieren, bevor die Zentrifuge angehalten
und das Modell weiter bearbeitet werden darf. Die Abschätzung der Konsolidations-
zeiten und der undrainierten Scherfestigkeit ist hierbei von besonderer Bedeutung.
Ein korrekter Nachweis der Standsicherheit des Bodenmodells in der stehenden
Zentrifuge ist ebenfalls notwendig. Ein möglicher Bruchmechanismus mit einer
überschläglichen Berechnung der mittleren minimalen undrainierten Scherfestigkeit
des Tons ist in Abb. 3.26 dargestellt. Dabei wird die Haftung des Tons an der Trom-
melwand vernachlässigt. Es empfiehlt sich, mit einer Taschenflügelsonde die undrai-
nierte Scherfestigkeit des Trommelmodells am Ende der Konsolidation direkt nach
dem Anhalten der Zentrifuge zu überprüfen.

γt ⎛ B⎞
s u,min = ⎜H − ⎟
2⎝ 2⎠
H

Abb. 3.26: Nachweisführung eines möglichen Versagensmechanismus des Tonmodells


während des Stillstandes der Zentrifuge

Nach dem Auskonsolidieren ist das Tonmodell ideal normalkonsolidiert. Das bedeu-
tet, dass die oberste Tonschicht sehr weich ist, da sie praktisch keine Überlagerung
erfahren hat. Der Ton ist aber trotzdem fest genug, dass sich keine Laufnasen auf
dem Tonmodell bilden, wenn die Zentrifuge angehalten wird. Die Tonschicht wird mit
dem Schaberwerkzeug auf die genaue Modellhöhe abgetragen, was den Vorteil hat,
dass die neue Tonoberfläche eine gewisse Scherfestigkeit besitzt und sich die Reiss-
nägel für das Säulenraster einfach aufzusetzen lassen. Das Abschaben erfolgt bei
Stillstand der Zentrifugentrommel (Abb. 3.27).

77
3 Zentrifugenmodellierung

Abb. 3.27: Bearbeiten der Tonoberfläche, Abtragen der obersten weichen Tonschicht

Am ersten Tag der Modellherstellung für die Versuchserie v5 werden 3 Behälterfül-


lungen im Abstand von 3 Stunden in die Zentrifuge eingebaut und 10 Stunden lang
konsolidiert. Die Tonschichtdicke beträgt dann 65 mm. Am zweiten Tag werden wei-
tere 4 Behälterfüllungen im Abstand von jeweils 3 Stunden in die Zentrifuge einge-
baut. Anschliessend wird das Tonmodell 25.5 Stunden bei 60g Zentrifugalbeschleu-
nigung konsolidiert. Die gesamte Tonschichtdicke beträgt nach dem Toneinbau
155 mm. Danach werden mit dem Schaberwerkzeug die obersten 5 mm der Ton-
schicht abgetragen. Die mechanischen Ausgangszustände der Bodenmodelle sind
im Kapitel 4.1 genauer beschrieben.
Je nach Sandgehalt des Tones kann es zu Sandlinsenbildung an der Unterkante
einer eingebauten Toncharge kommen, da sich der Sand in der Suspension rasch
absetzt. Diese Inhomogenitäten im Bodenmodell beeinflussen erheblich das Verhal-
ten des Tons und sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Verbleibt während des Ein-
füllvorganges der Tonsuspension der Einfüllstutzen an der gleichen Position in Be-
zug zur Trommel, bildet sich unterhalb des Stutzens lokal eine mächtige Sandlinse.
Die Suspension verteilt sich in der Trommel, ohne dass die groben Bestandteile der
Suspension weiter im Modell verbreitet werden. Wird hingegen während des Einfüll-
vorganges der Einfüllstutzen relativ zur Trommel bewegt, entsteht bei grossem
Sandgehalt im Ton eine dünne Sandlinse an der Unterkante der Einbaucharge im
gesamten Tonmodell. Beim Einbau von Tonsuspension in die Trommel und an-
schliessender Konsolidation unter Eigengewicht lassen sich solche Absetzvorgänge
im Tonmodell nicht verhindern und sind dementsprechend zu berücksichtigen. Es
empfiehlt sich, beim Einfüllen der Suspension den Einfüllstutzen relativ zur Trommel
an einer festen Position zu halten. Dadurch bildet sich die Sandlinse an einer be-
stimmten Stelle, die so platziert werden kann, dass sie das restliche Bodenmodell
nicht stört.

3.4.4 Installation der Porenwasserdruckmessgeber

Die Porenwasserdruckmessgeber (PPT) werden nach der Fertigstellung des Boden-


modells in den Ton nach einer bei König et al. (1994) beschriebenen Prozedur ein-
gebaut. Im Tonmodell wird ein Loch vorgebohrt und Ton entnommen. Mittels der
Einbauhilfe in Abb. 3.28 wird der Porenwasserdruckmessgeber in dieses Loch einge-
führt und am Ende wenige Millimeter in den ungestörten Ton eingedrückt. Die Ein-

78
3.4 Herstellung des Bodenmodells

bauhilfe wird gezogen, der Messgeber verbleibt im Modell. Das Restloch wird mit
weichem Ton aus einer Spritze verfüllt (Abb. 3.29).

Einbau der PPT in das Containermodell

Abb. 3.28: Einbauhilfe für Porenwasserdruckmessgeber

Die Porenwasserdruckmessgeber lassen sich verhältnismässig einfach in den Ver-


suchscontainer einbauen. Durch die Verwendung von Anschlussbuchsen in der Con-
tainerwand ist die Position der Messgeber weitgehend festgelegt und eine gute Füh-
rung für die Einbauhilfe gewährleistet. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die
Messgeber wirklich horizontal eingebaut sind und auch nicht seitlich abdriften. Die
Einbautiefe ist vorher unter Berücksichtigung der Containerwandstärke sowie der
Buchsenlänge festzulegen. Ein leichtes Gegendrücken am Kabel des Messgebers
reicht im Allgemeinen aus, um den Porenwasserdruckmessgeber von der Klemm-
spitze der Einbauhilfe zu lösen.

(a) (b)
Abb. 3.29: Einbau der Porenwasserdruckmessgeber in den Versuchscontainer, (a) Einführen
der PPT durch die Anschlussbuchse in das vorgebohrte Tonmodell, (b) Verfüllen
der Öffnung mit Tonsuspension

Einbau der PPT in das Trommelmodell

Der Einbau der Porenwasserdruckmessgeber in das Trommelmodell gestaltet sich


etwas schwieriger, da es auf der freien Tonoberfläche keine Anschläge, Führungen
oder ähnliche Orientierungshilfen gibt. Die Messgeber können nicht vor bzw. wäh-

79
3 Zentrifugenmodellierung

rend des Einfüllens der Tonsuspension in das Bodenmodell eingebaut werden, weil
dies feste Halterungen an den zukünftigen Messpunkten erforderlich macht, die auf
markante Weise das Bodenmodell stören. Weiterhin ist ein Umsetzen der Messgeber
in einen anderen Modellsektor für folgende Teilversuche nicht möglich, da die Mess-
geber im Ton eingelassen wären und der Aus- bzw. Wiedereinbau unzulässige Stö-
rungen des Tonmodells zur Folge hätte. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Mess-
gebern und Messkanälen ist ein Umsetzen der PPT im Trommelmodell jedoch erfor-
derlich.
Ein Vergleich verschiedener Einbaumethoden führte zu der Entscheidung, die
Messgeber von der Tonoberfläche her einzubauen, um die geringsten Störungen im
Tonmodell zu verursachen. Die gewünschten Koordinaten der Porenwasserdruck-
messgeber werden mittels des Schottersäuleninstallationswerkzeuges am Arbeits-
arm der Werkzeugplattform auf der Tonoberfläche angezeichnet. Die PPT werden an
den markierten Stellen orthogonal zur Tonoberfläche auf die gewünschte Tiefe ein-
gedrückt (Abb. 3.30a). Das entstehende Loch wird mit weichem Ton aus einer Sprit-
ze sorgfältig verfüllt, um einen Brunneneffekt zu vermeiden. Die Kabelzuleitungen
der PPT werden an der Tonoberfläche verlegt und leicht in den Ton eingedrückt
(Abb. 3.30b). Die Tonoberfläche wird abschliessend mittels einer Glättkelle eben
gespachtelt.

(a) (b)
Abb. 3.30: Montage der Porenwasserdruckmessgeber beim Tonmodell in der Trommel, (a)
Einführen der Messgeber senkrecht zur Tonoberfläche, (b) Verlegen der Kabelzu-
führung an der Tonoberfläche

Der Nachteil dieser Einbauprozedur liegt darin, dass an einer Grundrisskoordinate


nur eine Messstelle des Porenwasserdrucks in einer bestimmten Tiefe angeordnet
werden kann. Die Kabelführungen mehrerer Messgeber in verschiedenen Tiefen
würden sich dann gegenseitig behindern. Demgegenüber ist die Störung des Ton-
modells auf ein Minimum reduziert.

3.4.5 Präparieren des Säulenrasters

Für den durchzuführenden Zentrifugenversuch ist das zu erstellende Säulenraster


vorgängig auf der Oberfläche des Tonmodells anzubringen. Die Säulenkoordinaten
werden vor dem Versuch festgelegt, da während der Versuchsdurchführung die

80
3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche

Positionen der Schottersäulen nicht verändert werden können. Die Koordinaten sind
vom Grundriss des Versuchsentwurfes auf Höhen- und Winkelkoordinaten des Zent-
rifugenarbeitsarmes umzurechnen.
Zum Anzeichnen der Säulenpositionen eignet sich am besten das Schottersäulen-
installationswerkzeug, wenn es am Arbeitsarm der Werkzeugplattform montiert ist.
Damit können die Positionen der einzelnen Säulen auf der Tonoberfläche genau
markiert werden. Die Reissnägel als verlorene Spitzen werden nun an den gekenn-
zeichneten Stellen auf die Tonoberfläche gesteckt (Abb. 3.31). Hierbei ist grosse
Sorgfalt anzuwenden, da das System nur wenige zehntel Millimeter Toleranz zulässt.

(a) (b)
Abb. 3.31: Aufsetzen des Säulenrasters auf das Tonmodell, (a) für einen Sektor in der Trom-
mel, (b) im Versuchscontainer (Weber et al., 2006)

3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche

3.5.1 Übersicht der Zentrifugenmodellversuche

Ein Schwerpunkt der vorliegenden Forschungsarbeit liegt in der Durchführung einer


Reihe von Zentrifugenmodellversuchen. Die wichtigen Systemparameter Beschleu-
nigungsniveau, Bodenausgangsmaterial, Tonschichtdicke und Drainagebedingungen
werden in allen Versuchen gleich belassen.
Da die Zentrifugalbeschleunigung vom Radius abhängt, wird das nominelle Be-
schleunigungsniveau der 50-fachen Erdbeschleunigung so eingestellt, dass dieses
Niveau in 2/3 Tiefe der Tonschicht zur Wirkung kommt (Schofield, 1980). Die Abwei-
chungen der Spannungsverteilung sind dann im Vergleich zu einem konstanten
Schwerefeld am geringsten.

Tab. 3.14: Konstante Systemparameter aller Zentrifugenversuche


nominelles Beschleunigungsniveau 50g
Tonausgangsmaterial des Bodenmodells Birmensdorfer Ton
Tonschichtdicke 140 – 150 mm
Wasserspiegel OK Tonschicht
Drainagebedingung beidseitig

81
3 Zentrifugenmodellierung

Die erste Versuchsserie im Versuchscontainer dient vor allem der Optimierung des
Schottersäuleninstallationssystems sowie der Konstruktion von Dammschüttungen
im Flug. Eine Übersicht ist in Tab. 3.15 gegeben. In den ersten beiden Versuchen
(v1, v2) wird das Konsolidationsverhalten eines Säulenrasters unter der eindimensi-
onalen Auflast einer Sandschicht untersucht. In den folgenden 2 Versuchen (v3, v4)
wird eine dammartige Konstruktion im Flug eingebaut. Hierbei gelangen unterschied-
liche Dammmaterialien zum Einsatz. Zusätzlich kommt im Versuch v4 der Geokunst-
stoff Tenax-Kap/L als Basisbewehrung für den Damm zur Anwendung.

Tab. 3.15: Übersicht der Zentrifugenversuche der Serie 1 im Versuchscontainer


Auflastmate- Säulenraster Bewehrungs-
Versuch Versuchskonzept
rial [mm] grad [%]
v1 1d- Konsolidation Feinsand variabel variabel
v2 1d- Konsolidation Feinsand variabel variabel
v3 2d- Damm Eisenerz 34x34 10
2d- Damm mit Basisbe-
v4 Bleischrot 34x34 10
wehrung Tenax-Kap/L

In einer zweiten Versuchsserie wird die gesamte Trommel mit einem Tonmodell
gefüllt. Das Trommelmodell ist dafür in 8 Sektoren gegliedert. In jedem Sektor wer-
den der Bewehrungsgrad und der Bauprozess der Dammkonstruktion variiert. Eine
Übersicht ist in Tab. 3.16 dargestellt. Alle Dammschüttungen werden mit einer Basis-
bewehrung Tenax-Joint ausgeführt und aus Bleischrot erstellt.

Tab. 3.16: Übersicht der Zentrifugenversuche der Serie 2 in der Trommel


Versuch Säulenraster [mm] Bewehrungsgrad [%] Dammbau
v5_s2 - - einschichtig
v5_s1 - - zweischichtig
v5_s4 48x48 5 zweischichtig
v5_s5 38x38 8 zweischichtig
v5_s6 34x34 10 zweischichtig
v5_s7 31x31 12 einschichtig
v5_s3 31x31 12 zweischichtig
v5_s8 31x31 12 zweischichtig

3.5.2 Bodenmodelle in der Zentrifuge

3.5.2.1 Modellaufbau im Versuchscontainer

Ein schematischer Querschnitt des Zentrifugenmodells mit Versuchscontainer ist in


Abb. 3.32 dargestellt. In dieser Abbildung ist auch die Wasserversorgung des Bo-
denmodells eingezeichnet. Der Grundwasserspiegel im Modell wird mit einem Über-
laufstandrohr an der Aussenseite des Versuchscontainers eingestellt.

82
3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche

Abb. 3.32: Vertikaler Querschnitt durch den Versuchsaufbau mit Versuchscontainer in der
Trommelzentrifuge

In den ersten beiden Versuchen v1 und v2 kommen runde Versuchscontainer zum


Einsatz. Aufgrund von Problemen mit der Wasserversorgung und beim Sandeinbau
können aus diesen Versuchen kaum aussagekräftige Messwerte gewonnen werden.
Die folgenden Versuche v3 und v4 werden in eckigen Containern durchgeführt.
Bei den Zentrifugenversuchen v3 und v4 wird angestrebt, einen halbseitigen
Damm mit Höhe H, Kronenhalbbreite B und Böschungswinkel α im ebenen Deh-
nungszustand zu modellieren. Der quadratische Versuchscontainer wird mit einer
silikongefetteten Trennplatte in 2 Hälften geteilt. Eine Versuchshälfte wird mit Schot-
tersäulen verbessert, während die andere Hälfte unverbessert bleibt. Der schemati-
sche Querschnitt des Testaufbaus für die Zentrifugenversuche v3 und v4 ist in Abb.
3.33 dargestellt. Der Dammquerschnitt ist in einer idealisierten Form abgebildet. Die
Variation der Systemparameter ist in Tab. 3.17 aufgelistet. An der Modellunterkante
befindet sich eine ca. 1 cm starke Drainageschicht.

α H
100
200

140

34 12

400

Abb. 3.33: Abmessungen der Bodenmodelle im Versuchscontainer der Versuche v3 und v4

83
3 Zentrifugenmodellierung

Tab. 3.17: Modellabmessungen im Versuchscontainer der Versuche v3 und v4 mit jeweils


verbesserter (_v) und unverbesserter (_u) Modellhälfte
Versuch v3_v v3_u v4_v v4_u
Dammschüttmaterial Erz Erz Blei Blei
Dammhöhe H [mm] 46 37 37.0 33.6
Dammsohlspannung σv [kPa] 60 48 107 97
Dammkronenhalbbreite B [mm] 150 150 150 150
Böschungswinkel α [°] 25 25 18 18
Dammbasisbewehrung Tenax Kap/L nein nein ja ja
Tonschichtdicke [mm] 145 145 142.2 139.6
Säulenraster [mm] 34x34 - 34x34 -
Bewehrungsgrad As/Ag [%] 10 - 10 -
Anzahl Schottersäulen ns 24 - 24 -
Anzahl Säulenreihen nR 6 - 6 -

Aufgrund technisch geometrischer Randbedingungen der Werkzeugplattform sind die


Schottersäulen in ihrer Länge gestaffelt. Bei der Säulenherstellung muss der Zulei-
tungsschlauch gesteckt sein, da es sonst zur Verstopfung der Zuleitung mit Sand
kommt (siehe Kap. 3.2.2.4). Für 3 Säulenreihen wird jeweils ein Zuleitungsschlauch
verwendet. Bei 3 unterschiedlichen Höhenkoordinaten der Schottersäulenreihen
ergeben sich aufgrund der konstanten gestreckten Schlauchlänge auch 3 unter-
schiedliche Tiefenkoordinaten des Arbeitsarmes. Daraus folgt, dass die oben liegen-
de Reihe aus längeren Säulen und die unten liegende Reihe aus kürzeren Säulen
bestehen. Im Mittel sind die Schottersäulen 100 mm lang (Abb. 3.33). In Vorversu-
chen und allen weiteren Tests zeigte sich, dass der mittlere Säulendurchmesser bei
dem verwendeten Verdichtungsregime von 15/10 mm (Herausziehen / Nachstopfen)
12 mm beträgt.
Für den Versuch v4 ist der Geokunststoff in eine 6 mm starke Sandschicht einge-
bettet, um einen besseren Verbund mit der Tonschicht und dem Bleischrot des
Dammmaterials zu erzielen. Die angegebenen Böschungswinkel α in Tab. 3.17 stel-
len sich beim Einbau des Dammmaterials aufgrund der Materialeigenschaften und
des Einbauregimes ein. Die in Vorversuchen ermittelten Böschungswinkel konnten in
den folgenden Zentrifugentests bestätigt werden.
Während des gesamten Zentrifugenversuches ist die Sättigung des Tonmodells
zu gewährleisten. Da das Tonmodell eine ebene Oberfläche hat, der Grundwasser-
spiegel aber gekrümmt ist, kann sich daraus eine Durchdringung des Grundwasser-
spiegels mit der Tonoberfläche ergeben (Abb. 3.34). Der Grundwasserspiegel ist
bewusst so eingestellt, dass die Randbereiche der Tonoberfläche mit Wasser über-
flutet sind und die Modellmitte unbenetzt bleibt. Damit haften die Reissnägel der zu
erstellenden Schottersäulen auf der freien Tonoberfläche. Man war sich anfänglich
nicht sicher, ob ein Einbau der Schottersäulen unter Wasser problemlos möglich ist.
In späteren Versuchen zeigte sich, dass eine Bedeckung der Tonoberfläche mit
wenigen Zentimetern Wasser keine Schwierigkeiten bei der Säulenherstellung verur-
sacht. Durch eine teilweise freie Tonoberfläche kann es jedoch lokal zu leichten
Austrocknungserscheinungen kommen, die eine Reduktion des Porenwasserdrucks
an der Tonoberfläche hervorrufen.

84
3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche

Abb. 3.34: Segment des horizontalen Querschnitts des Versuchsaufbaus in der Trommel-
zentrifuge mit Verlauf des Wasserspiegels

3.5.2.2 Modellaufbau in der Trommel

In Abb. 3.35 ist der Querschnitt durch den Versuchsaufbau im Trommelkanal darge-
stellt. Der Grundwasserspiegel wird durch ein Überlaufstandrohr an der Unterseite
des Trommelkanals eingestellt und liegt etwa 1 cm oberhalb der Tonoberfläche.
Das Tonmodell im Trommelkanal ist in 8 Sektoren untergliedert. Jeder Sektor hat
eine Fläche von 700x750 mm2. Die Grundrissfläche der Dammschüttung soll in allen
Sektoren mit 400x200 mm2 gleich gross sein. Aufgrund des manuellen Einbaus der
Dammschüttung im Flug sind leichte Variationen der Abmessungen nicht zu vermei-
den (siehe Kapitel 3.5.2.3). Als Dammmaterial wird für alle Teilversuche Bleischrot
verwendet. Die Basisbewehrung aller Dammschüttungen besteht aus dem Geo-
kunststoff Tenax-Joint und ist in eine ca. 4 mm dicke Sandschicht eingebettet, um
einen besseren Verbund zu erreichen.

Abb. 3.35: Schematischer Querschnitt durch ein Bodenmodell im Trommelkanal

85
3 Zentrifugenmodellierung

L
B

H2
18° H1

100

150
12

700

Abb. 3.36: Abmessungen des Bodenmodells im Trommelkanal

Tab. 3.18: Modellabmessungen der Versuchsserie v5 im Trommelkanal


Versuch v5_s1 v5_s2* v5_s4 v5_s5 v5_s6 v5_s7 v5_s3 v5_s8
As/Ag [%] - - 5 8 10 12 12 12
a [mm] - - 48 38 34 31 31 31
ns - - 32 40 60 66 60 60
nR - - 4 5 6 6 6 6
L [mm] 190 soll 200 190 200 200 180 230 230
B [mm] 30 soll 40 40 40 30 50 50 50
H1 [mm] 15.4 soll 36 17.4 15.3 11.7 46.6 14.8 13.0
H2 [mm] 15.4 - 17.8 13.7 19.4 - 14.2 16.9
σv [kPa] 83 - 104 86 92 128 86 88
tk [min] 253 - 253 211 211 - 47 166
* - Grundbruchversagen bei Versuch v5_s2 ohne Errichtung des Dammes

In Tab. 3.18 bedeuten die abgekürzten Begriffe: As/Ag – Flächenmass der Bodenver-
besserung des Säulenrasters, a – Achsabstand des Säulenrasters, ns – Säulenan-
zahl des Sektors, nR – Anzahl Säulenreihen des Sektors, L – Breite des Dammfusses
im Querschnitt, B – Breite der Dammkrone im Querschnitt, H1 – Schichtdicke der
ersten Dammeinbauetappe, H2 – Schichtdicke der zweiten Dammeinbauetappe, σv –
Sohlspannung unter gesamter Dammlast, tk – Konsolidationsphase nach Einbau der
ersten Dammschicht.

3.5.2.3 Einbau des Dammschüttmaterials

Die Dammschüttung wird während der Rotation der Zentrifuge mit Hilfe des Schotter-
säuleninstallationswerkzeugs eingebaut. Das Einfüllrohr und das Übergangsstück
werden zu diesem Zweck vom Werkzeug entfernt. Das Ende des Einfüllstutzens
befindet sich dabei ca. 8 bis 10 cm über dem Tonmodell, und das Dammmaterial
wird im freien Fall eingefüllt. Der Einbau erfolgt chargenweise kontinuierlich. Mit der
Werkzeugplattform wird eine vorgegebene Winkelposition angesteuert. Der Arbeits-
arm bewegt sich stetig entlang einer Linie, während kontinuierlich über die Zuleitung

86
3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche

Dammmaterial eingefüllt wird. Ist die Charge eingebaut, wird die Winkelposition ver-
stellt und entlang der nächsten Geraden eine weitere Charge eingefüllt. In Abb. 3.37
ist der Dammeinbau schematisch im Grundriss am Beispiel des Versuchs v4 darge-
stellt. Die Abstände der ersten Einbauchargen 1 bis 4 liegen 100 mm auseinander.
Nach der Gegendrehung der Werkzeugplattform werden die Zwischenräume mit den
Chargen 5 bis 8 verfüllt, so dass am Ende die Abstände der Einbaulinien 50 mm
zueinander betragen. Alle Dämme bzw. Dammschichten werden nach dem gleichen
Schema mit 8 Einzelchargen eingebaut. Je nach Versuch und Dammschicht werden
der Chargenweg und die eingebaute Materialmenge variiert.
Eine nachträgliche Formänderung des Dammes ist nicht möglich. Die Quer-
schnittsgeometrie, vor allem der Böschungswinkel, hängt massgeblich von den
Schütteigenschaften des Dammmaterials ab. Nur durch das Fahrten- und Einfüllre-
gime lässt sich auf die Dammform Einfluss nehmen. Zur Bestimmung des Bö-
schungswinkels und der Dammquerschnittssausbildung werden Vorversuche durch-
geführt. Das Dammeinbauregime ist nicht symmetrisch zum Dammgrundriss, da
durch den freien Fall der Bleikugeln aus dem Einfüllstutzen auf die Modelloberfläche
in der rotierenden Zentrifuge eine gekrümmte Flugbahn resultiert.
Bei der Planung des Dammeinbaus ist zuerst die gewünschte Dammhöhe festzu-
legen. Unter Berücksichtigung der Böschungsausbildung werden die Kubatur des
Dammes und der Fahrtenweg bestimmt. Aus dem Dammvolumen und der festgeleg-
ten Anzahl der Einzelchargen ergeben sich die insgesamt einzufüllende Bleimasse
und die Masse jeder Einzelcharge.
Drehrichtung der Zentrifuge
116 mm

8 2 7 3 6 4 5
230 mm

Einfüllbereich

400 mm

Abb. 3.37: Ablauf des Einbaus der Dammschüttung im Grundriss des Versuchs v4, Material-
einbau entlang der Chargenlinien 1 bis 8

3.5.3 Prinzipieller Versuchsablauf

Die Durchführung der Zentrifugenversuche folgt einem festgelegten Ablauf. In der


folgenden Tabelle (Tab. 3.19) sind die wesentlichen Arbeitsschritte aufgelistet.
Bei den Versuchen ohne Geokunststoff als Basisbewehrung entfallen die Arbeits-
schritte 3 und 4. Beim Einbau des Dammes in 2 Etappen erweitert sich entsprechend
die Versuchsdurchführung. Die Beobachtung des Zeitsetzungsverhaltens erfolgt
vornehmlich durch die Oberflächenmessung mittels Laser entlang festgelegter Quer-
profile zur Dammachse. Die Messung des Porenwasserdrucks im Tonmodell erfolgt
durchgehend über den gesamten Versuchszeitraum.

87
3 Zentrifugenmodellierung

Tab. 3.19: Übersicht der Zentrifugenversuchsdurchführung


Nr. Tätigkeit Dauer
Start des Versuches und Konsolidation des Bodenmodells unter
1 ca. 12 h
dem Eigenspannungszustand im künstlichen Schwerefeld
ca. 10 min
2 Einbau der Schottersäulen (siehe Kapitel 3.2.2.2)
je Säule
Anhalten der Zentrifuge und Einbau des Geokunststoffes als
3 -
Basisbewehrung im Stand
Start der Zentrifuge und erneute Konsolidation des Bodenmo-
4 dells bei Wiederbelastung unter dem Eigenspannungszustand ca. 6 h
im künstlichen Schwerefeld
5 Einbau der Dammschüttung ca. 10 min
6 Beobachtung des Zeitsetzungsverhaltens der Dammschüttung ca. 15 h

3.5.4 Probleme bei der Versuchsdurchführung

Die erste Versuchsserie zeigt deutlich, dass aufgrund der Geometrie und der Durch-
flussbedingungen im Zuleitungsschlauch das Einfüllen von grobkörnigem Material in
die Zentrifuge schwierig ist. Kleine Sandmengen für einzelne Schottersäulen können
eingefüllt werden, aber ein kontinuierlicher Sandfluss zum Einbau einer Dammschüt-
tung ist mit dem bestehenden System nicht möglich. Aus diesem Grunde wird in
späteren Versuchen auf Dammmaterial aus Bleikugeln zurückgegriffen, da der Roll-
widerstand der Kugeln im Schlauch weit geringer und so ein kontinuierlicher Einbau
möglich ist.
Anfänglich ist das Schüttmaterial häufchenweise in die Zentrifuge eingefüllt und
mit einem Grader geebnet worden. Solange der Einbauprozess andauert, kann je-
doch keine Setzungsmessung vorgenommen werden. Diese Einbauprozedur der
Dammschüttung dauert bis zu 8 Stunden. Am Ende des Einbaus sind die Konsolida-
tionssetzungen schon weitgehend abgeklungen und es können keine Setzungen
mehr messen werden. Mit dem Einsatz der Bleikugeln reduziert sich die Dammein-
bauzeit auf ca. 10 Minuten. Das erst ermöglicht die Messung des Zeit-Setzungs-
Verhaltens. In den ersten drei Versuchen v1 bis v3 sind keine auswertbaren Zeit-
Setzungsmessungen am Modell erfasst worden. Es konnte dort nur der Porenwas-
serdruck gemessen werden.
Der Einsatz von Bleikugeln als Dammschüttmaterial bringt auch Nachteile mit
sich. Aufgrund der Rauigkeit der Dammoberfläche und der Signalqualität der Laser-
messung ist eine Interpretation der Ergebnisse der optischen Laserdistanzmessung
zum Teil schwierig. Weiterhin kommt es zu Reflexionen und optischen Störeffekten
im Bereich der Durchdringung von Wasserspiegel und Dammfuss, die eine Beein-
trächtigung der Lasermessung verursachen.
Beim Einfüllen von Sand muss der Zuleitungsschlauch immer gestreckt sein, da-
mit nicht an einem ungünstigen Knick Sand im Zuleitungsschlauch liegen bleibt und
zur Verstopfung führt. Dies hat zur Folge, dass die Schottersäulen je nach Position
unterschiedliche Längen haben.
Bei der Herstellung der Schottersäulen ist die Fehlerquote in den ersten Zentrifu-
genversuchen (v1, v2) noch relativ hoch. Etwa jede sechste Säule ist nicht korrekt

88
3.5 Aufbau und Durchführung der Zentrifugenmodellversuche

hergestellt worden. Dies liegt vor allem daran, dass die Reissnagel als verlorene
Spitze genau getroffen werden müssen. Schon bei leichten Ungenauigkeiten rutscht
die Spitze im Ton ab. Ferner bleibt der Sand im Schlauch hängen, wenn der Zulei-
tungsschlauch nicht ordnungsgemäss gespannt ist. Mit zunehmender Erfahrung
konnte die Fehlerquote bei der Säulenherstellung gesenkt werden. Im letzten Zentri-
fugenversuch (v5_s3, v5_s8) ist nur eine Säule von 120 Stück fehlerhaft.
Durch eine Fehleinschätzung der undrainierten Scherfestigkeit des Trommelmo-
dells in der 2. Versuchsserie ist bei den ersten Teilversuchen v5_s2 und v5_s7 ein
Versagen der Dammkonstruktion durch Grundbruch aufgetreten. Es ist beim Versuch
v5_s2 gar kein Damm erstellt worden, weil das Schüttmaterial im weichen Ton förm-
lich versunken ist. Weiterhin lieferte der Versuch v5_s7 keine Zeitsetzungsmessung,
da durch einen Grundbruch alle Setzungen sofort eingetreten sind.

89
3 Zentrifugenmodellierung

90
4.1 Ausgangszustand der Bodenmodelle

4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche


Im folgenden Kapitel werden die Messwerte der durchgeführten Zentrifugenversuche
sowie deren Auswertung dargelegt. Alle Angaben beziehen sich hierbei auf das Bo-
denmodell und dessen Abmessungen im Modellmassstab.

4.1 Ausgangszustand der Bodenmodelle


Die verwendeten Bodenmodelle der Zentrifugenversuche unterteilen sich in ihrer
Herstellungsweise in 2 Kategorien. Eine Modellreihe wird im Versuchscontainer unter
der Presse vorkonsolidiert und das andere Bodenmodell wird in der Trommel im Flug
eingebaut. Die Modelle im Versuchscontainer werden immer nach der gleichen Pro-
zedur hergestellt, so dass die Eigenschaften fast deckungsgleich sind. Beim Trom-
melmodell wird geprüft, ob zeitabhängig über die Versuchsperiode eine Veränderung
der Eigenschaften auftritt, was über den Versuchszeitraum nicht festgestellt worden
ist. Alle Zentrifugenversuche werden nominell bei 50g Zentrifugalbeschleunigung
durchgeführt. Im Folgenden wird für die Tonschicht ein konstantes Schwerefeld von
50g angenommen.

4.1.1 Modell im Versuchscontainer

Die Bodenmodelle im Versuchscontainer werden ausgehend von einer Tonsuspensi-


on unter der Presse bei 100 kPa Normalspannung vorkonsolidiert. Anschliessend
werden die Modelle entlastet, der Presse entnommen und in die Zentrifuge einge-
baut. Der Zeitraum zwischen Ausbau aus der Presse und Zentrifugenversuchsbeginn
beträgt 2 bis 3 Tage. Das Tonmodell ist voll gesättigt, und auch während des Zentri-
fugenversuches wird der Grundwasserspiegel auf die Modelloberfläche eingestellt,
so dass eine volle Sättigung über die Versuchsdauer gewährleistet ist.

vertikale effektive Spannung σ 'v [kPa]


0 20 40 60 80 100 120
0

20
Presse
40
Zentrifuge 50g
Tiefe [mm]

60

80

100

120

140

160

Abb. 4.1: Effektive Spannungsverteilung in der Presse unter 100 kPa Auflast bei 1g und in
der Zentrifuge bei nominell 50g

91
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

In Abb. 4.1 ist die Spannungsverteilung unter der Presse bei der letzten Laststufe
von 100 kPa Normalspannung und in der Zentrifuge unter einem Beschleunigungsni-
veau von 50g dargestellt. In Abb. 4.2 und Abb. 4.3 sind die berechneten Kennwerte
des Tons in Abhängigkeit von der Modelltiefe abgebildet. Die Berechnung erfolgt
iterativ, da die Bodenkennwerte und die Spannungen sich gegenseitig beeinflussen.
In Tab. 4.1 sind die verwendeten Kennwerte aus Kapitel 3.3.1.2 nochmals aufgelis-
tet.
Es ist deutlich zu erkennen, dass die effektive Spannung in der Zentrifuge weit
geringer ist als in der Phase der Vorkonsolidation. Daraus ergeben sich abhängig
von der Schichttiefe zum Teil hohe Überkonsolidationsverhältnisse. In Modellmitte
beträgt das Überkonsolidationsverhältnis 3.5 (Abb. 4.2a). Die Dichte, die Porenzahl
und der Wassergehalt werden jeweils nach den durchgeführten Zentrifugenversu-
chen mittels Ausstechversuchen an kleinen Zylinderproben überprüft. An den drei
Bodenmodellen der Zentrifugenversuche v2, v3 und v4 sind 9 Einzelmessungen
durchgeführt worden. Die Ergebnisse aus verschiedenen Tiefenhorizonten sind in
Abb. 4.2 und Abb. 4.3 aufgeführt.

Überkonsolidationsverhältnis OCR [-] Dichte ρg [g/cm3]


0 5 10 15 20 25 30 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0
0 0
berechnet
20 20
Einzelmessungen
40 40
Tiefe [mm]

60
Tiefe [mm]

60

80 80

100 100

120 120

140 140

160 160

(a) (b)
Abb. 4.2: Berechnete Verteilung (a) des Überkonsolidationsverhältnis OCR und (b) der
Dichte des gesättigten Bodens ρg über die Tiefe im Versuchscontainer bei nomi-
nell 50g sowie Ergebnisse der Ausstechversuche am Tonmodell
Wassergehalt w [-] Porenzahl e [-]
0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4
0 0
berechnet berechnet
20 20
Einzelmessungen
40 40 Einzelmessungen
Tiefe [mm]

Tiefe [mm]

60 60

80 80

100 100

120 120

140 140

160 160

(a) (b)
Abb. 4.3: Berechnete Verteilung (a) des Wassergehaltes w und (b) der Porenzahl e über
die Tiefe im Versuchscontainer bei nominell 50g sowie Ergebnisse der Ausstech-
versuche am Tonmodell

92
4.1 Ausgangszustand der Bodenmodelle

Tab. 4.1: Kennwerte des Bodenmodells im Versuchscontainer (siehe Kapitel 3.3.1)


Dichte des gesättigten Bodens ρg [g/cm3] – normalkonso-
1.82
lidiert bei σ'v = 100 kPa
Dichte der Festsubstanz ρs [g/cm3] 2.73
Porenzahl enc [-] bei σ'v = 100 kPa 1.10
Wassergehalt wnc [-] bei σ'v = 100 kPa 0.40
Kompressionsbeiwert der Erstbelastung Cc [-] 0.44
Kompressionsbeiwert der Entlastung Cs [-] 0.05

Die undrainierte Scherfestigkeit wurde bei jedem Versuch mit dem T-Bar-
Penetrometer nach Abschluss der Konsolidation unter dem Spannungszustand im
Flug bei 50g bestimmt. Empirisch kann die undrainierte Scherfestigkeit su nach fol-
gendem Zusammenhang berechnet werden (Ladd et al., 1977):
s u = σ 'v ⋅ a ⋅ OCR b (4.1)
⎛ s ⎞
a =⎜ u ⎟ (4.2)
⎝ σ 'v ⎠ nc
σ ' v,max
OCR = (4.3)
σv '
Der Quotient a bezeichnet das Verhältnis der undrainierten Scherfestigkeit su zur
vertikalen Konsolidationsspannung σ'v im normalkonsolidierten Zustand. OCR be-
schreibt das Überkonsolidationsverhältnis der maximal in der Vergangenheit aufge-
tretenen vertikalen effektiven Normalspannung σ'v, max und der momentan herrschen-
den vertikalen effektiven Normalspannung σ'v.

undrainierte Scherfestigkeit su [kPa]


-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30
0
wt_v2
20 wt_v3
wt_v4
40 berechnet
Tiefe [mm]

60
su = σ'v·a·OCRb
80
a = 0.24
100
b = 0.9
120
R2 = 0.41

Abb. 4.4: Undrainierte Scherfestigkeit des Containermodells aus T-Bar-Versuchen nach der
Konsolidation unter 50g, positive Werte su stehen für die Messung beim Hinein-
drücken des T-Bars und negative Werte für die Messung beim Herausziehen

In Abb. 4.4 sind die mit dem T-Bar gemessenen und berechneten undrainierten
Scherfestigkeiten gegenübergestellt. Für die Werte a = 0.24 und b = 0.9 ergibt die
rechnerische undrainierte Scherfestigkeit eine gute Übereinstimmung mit den Mess-
werten der Zentrifugenversuche. Das Bestimmtheitsmass R2 für die berechnete
Trendkurve beträgt 0.41. Legt man nur das Eindrücken des T-Bars zugrunde, steigen

93
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

die Werte der undrainierten Scherfestigkeit von ca. 18 kPa an der Oberfläche auf
etwa 23 kPa in 120 mm Modelltiefe.
Nach Ladd et al. (1977) liegt der b Wert für unterschiedliche Tone im Bereich zwi-
schen 0.75 und 0.85. Trausch Giudici (2003) bestimmt in ihrer Arbeit aus Triaxialver-
suchen an ungestörten Birmensdorfer Seebodenlehmproben die Kennwerte a = 0.26
und b = 0.73. Küng (2003) ermittelt an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm
mittels undrainierten Triaxialversuchen die Werte a = 0.34 und b = 0.73. Damit ist der
rückgerechnete Wert a mit 0.24 ein wenig kleiner als der Erwartungsbereich von 0.26
bis 0.34, während der Wert b mit 0.9 grösser ausfällt als der bislang ermittelte Wert
von 0.73.
Damit die undrainierte Scherfestigkeit korrekt gemessen werden kann, muss sich
der plastische Fliessmechanismus um die Spitze des T-Bars voll ausbilden. Beim
Herausziehen des T-Bars sieht man in ca. 18 mm Modelltiefe einen deutlichen Ab-
satz der Messung. Aufgrund der nachträglichen Analyse des Tonmodells ist dies die
Tiefe, bis zu der ein gestochenes Loch im Ton standfest bleibt. In grösserer Tiefe
schliesst sich das Loch im Ton hinter der Penetrometerspitze wieder. Dies stellt ei-
nen Indikator für die Ausbildung des vollen Fliessmechanismus dar. Diese Tiefe
entspricht etwa dem 3-fachen T-Stückdurchmesser.
Anhand Abb. 4.4 und Gleichung 4.4 kann die Sensitivität S des Bodens abge-
schätzt werden. Die Sensitivität des Tones hängt von seiner Struktur ab und diese
wiederum von den Sedimentationsbedingungen, der Mineralogie der Tone, dem
Chemismus des Grundwassers, der Belastungsgeschichte und anderen Faktoren
(Skempton & Northey, 1952; Lang et al., 2003).
s
S = u,ungestört (4.4)
s u,gestört
Berechnet man die Sensitivität des aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehms
anhand des T-Bar-Versuches (Abb. 4.4), können die Werte beim Hineindrücken als
ungestört und beim Herausziehen als gestört betrachtet werden. Daraus ergibt sich
ein Bereich der Sensitivität von S = 1.3 bis 1.5. Damit gilt der aufbereitete Ton als
gering sensitiv, was zu erwarten ist, da durch den Aufbereitungsprozess des Tons
jegliche Struktur zerstört ist.

Tab. 4.2: Kennwerte für aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehm aus T-Bar-Versuchen


Scherfestigkeitsbeiwert a [-] 0.24
Scherfestigkeitsbeiwert b [-] 0.90
Sensitivität S [-] 1.3 – 1.5

4.1.2 Modell in der Trommel

Wie in Kapitel 3.4.3 beschrieben, ist das Bodenmodell schichtweise aufgebaut. In der
Auswertung wird es jedoch zu einer Bodenschicht zusammengefasst. Der Einbau der
Tonsuspension erfolgt bei nominell 60g, während der reguläre Zentrifugenversuch
bei nominell 50g durchgeführt wird. Ferner sind 5 mm von der Tonschicht bei der
Oberflächenbearbeitung abgetragen worden. Während der Konsolidation des Ton-
modells unter 60g sind technische Probleme bei der Wasserversorgung aufgetreten.

94
4.1 Ausgangszustand der Bodenmodelle

Aufgrund der Undichtigkeit der Verschlussventile ist Wasser an der Schichtunterkan-


te ungehindert abgeflossen, so dass sich kein hydrostatischer Wasserdruck im Mo-
dell während des Einbaus und der anschliessenden Konsolidation aufgebaut hat.
Weiterhin ist das Tonmodell bei der Herstellung nicht voll auskonsolidiert. 25.5 Stun-
den nach Einbau der letzten Toncharge musste der Konsolidationsvorgang des
Tonmodells abgebrochen werden. Unter Annahme der Kennwerte aus den ersten
Laststufen des Grossödometers (siehe Abb. 3.17 bis Abb. 3.19) kann aufgrund der
Konsolidationstheorie ein Konsolidationsgrad von ca. 90% berechnet werden. Dies
bedeutet, dass in der Tonschicht nach dem Einbau noch Porenwasserüberdrücke
herrschen, die sich parabelförmig über die Modelltiefe verteilen. Während des regulä-
ren Zentrifugenversuches unter 50g ist jedoch ein hydrostatischer Grundwasserzu-
stand eingestellt. Der Grundwasserspiegel wird 10 mm über der Tonoberfläche fest-
gelegt, so dass das Tonmodell über die gesamte Versuchszeit mit Wasser bedeckt
bleibt.
In Abb. 4.5 sind die rechnerischen Spannungsverteilungen am Ende des Mo-
delleinbaus unter 60g und am Ende der Konsolidation unter 50g dargestellt. Vor
allem aufgrund der unterschiedlichen Grundwassersituation zeigt das Tonmodell
über weite Bereiche hohe OCR-Werte von 2.5 bis 3 (Abb. 4.6a). Aus der beschriebe-
nen Einbausituation ergeben sich rechnerisch die in Abb. 4.6 und Abb. 4.7 darge-
stellten Kennwertverteilungen über die Modelltiefe. Die Kennwerte wurden iterativ
berechnet, da sie spannungsabhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen.
Grundlage dieser Berechnung bildeten die Ausgangswerte aus Tab. 4.1.

Spannung σ'v [kPa]


0 50 100 150 200 250
0
Ende des Modelleinbaus
20
konsolidiert unter 50g
40

60
Tiefe [mm]

80

100

120

140

160

Abb. 4.5: Effektive Spannungsverteilung des Trommelmodells am Ende des Modelleinbaus


unter 60g und während der Versuchsdurchführung unter 50g

Zur Überprüfung des Bodenmodells wird der Wassergehalt nach dem Abschluss der
gesamten Trommelversuchsserie an zwei ungestörten Stellen über die gesamte
Modellhöhe gemessen (Abb. 4.7a). Tiefenprofil 1 und Tiefenprofil 2 werden 3 bzw. 4
Wochen nach dem Ende des Zentrifugenversuchs beim Ausbau des Tonmodells
bestimmt. Aus dem Wassergehalt werden die Dichte und die Porenzahl berechnet
(Abb. 4.6b und Abb. 4.7b). Man erkennt deutlich eine Krustenbildung an der Ton-
schichtoberfläche, die darauf zurückzuführen ist, dass das Modell eine Zeit lang ohne
Wasserbedeckung in der Trommel gestanden hat. An 3 Stellen im Tonmodell werden
ferner mittels einzelner Ausstechversuche die Dichte, der Wassergehalt und die
Porenzahl bestimmt.

95
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Überkonsolidationsverhältnis OCR [-] Dichte ρg [g/cm3]


0 2 4 6 8 10 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0
0 0
berechnet
20 20 Tiefenprofil 1
40
Tiefenprofil 2
40
Einzelmessungen

Tiefe [mm]
60 60
Tiefe [mm]

80 80

100 100

120 120

140 140

160 160

(a) (b)
Abb. 4.6: Berechnete Verteilung (a) des Überkonsolidationsverhältnis OCR und (b) der
Dichte des gesättigten Bodens ρg über die Tiefe des Bodenmodells in der Trom-
mel mit 2 Messprofilen und 3 Einzelmessungen der Dichte
Wassergehalt w [-] Porenzahl e [-]
0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0
0 0
berechnet berechnet
20 20 Tiefenprofil 1
Tiefenprofil 1
40 Tiefenprofil 2 40 Tiefenprofil 2
Einzelmessungen Einzelmessungen
60
Tiefe [mm]
Tiefe [mm]

60

80 80

100 100

120 120

140 140

160 160

(a) (b)
Abb. 4.7: Berechnete Verteilung (a) des Wassergehaltes w und (b) der Porenzahl e über
die Tiefe des Bodenmodells in der Trommel mit 2 Messprofilen und 3 Einzelmes-
sungen

Mittels des T-Bars wird in jedem Zentrifugenteilversuch die undrainierte Scherfestig-


keit gemessen. Vergleicht man diese Messungen mit dem empirischen Ansatz aus
Gleichung 4.1 und den Werte a = 0.24 und b = 0.9, kann ebenfalls ein gute Überein-
stimmung festgestellt werden (Abb. 4.8). Das Bestimmtheitsmass R2 der Trendkurve
beträgt 0.88. Die Sensitivität S des in die Trommel der Zentrifuge eingebauten Tons
ergibt sich aus den T-Bar-Messungen und kann anhand des Verhältnis der undrai-
nierten Scherfestigkeiten beim Eindrücken und Ziehen des Penetrometers mit dem
Wert S = 2 berechnet werden.

96
4.2 Einfluss des Verdichtungsregimes auf die Beschaffenheit der Schottersäulen

undrainierte Scherfestigkeit su [kPa]


-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
0
wt_v5_e1
20
wt_v5_e2_3_1 su = σ'v·a·OCRb
wt_v5_e2_3_2
wt_v5_e4_1
40 wt_v5_e4_2
berechnet
a = 0.24
Tiefe [mm] 60 b = 0.9
80
R2 = 0.88
100

120

140

Abb. 4.8: Undrainierte Scherfestigkeit des Trommelmodells aus T-Bar-Versuchen nach der
Konsolidation unter 50g, positive Werte su stehen für die Messung beim Hinein-
drücken des T-Bars und negative Werte für die Messung beim Herausziehen

4.2 Einfluss des Verdichtungsregimes auf die Beschaffenheit der


Schottersäulen
4.2.1 Durchmesser der Schottersäule

In Zentrifugenvorversuchen im Versuchscontainer wird das des Schottersäuleninstal-


lationswerkzeuges getestet und der Einfluss des Verdichtungsregimes auf den
Schottersäulendurchmesser untersucht. Das Verdichtungsregime bezeichnet hierbei
das Verhältnis der Weglängen von Herausziehen und Nachstopfen des Installations-
werkzeuges. Nach Einbau der Schottersäulen mit verschiedenen Verdichtungsre-
gimes ist das Tonmodell ausgebaut, die Schottersäulen angeschnitten und vermes-
sen worden. Das Tonmodell selbst ist nicht weiter belastet worden. Die Versuchser-
gebnisse sind in Tab. 4.3 und Abb. 4.9 dargestellt.

Tab. 4.3: Abhängigkeit des maximalen Säulendurchmessers vom Verdichtungsregime


Säulennummer (Abb. 4.9) 1 3 und 6 2 4 5
Verdichtungsregime –
- 8/4 14/7 20/10 15/10
Herausziehen / Nachstopfen [mm]
maximaler Schottersäulen-
9 10.5 11 11 15
durchmesser [mm]

Alle folgenden Zentrifugenversuche werden mit dem Verdichtungsregime von 15/10


durchgeführt (Säule Nr. 5 in Abb. 4.9). Die Schottersäulendurchmesser konnten
bestätigt werden, wobei eine kleine Variation des Säulendurchmessers von ± 1mm
zu beobachten ist. Ferner sind alle verdichteten Säulen leicht bauchig und verjüngen
sich mit zunehmender Tiefe. In belasteten Säulenfeldern könnte man diese Verfor-
mung als Deformation der Schottersäulen interpretieren, aber auch unbelastete
Schottersäulen zeigen diese Form (Säule Nr. 5 in Abb. 4.9). Dies ist primär darauf
zurückzuführen, dass das Verdichtungsregime konsequent vom ersten Herauszieh-
vorgang angewendet wird und eine Verdichtung in den untersten 5 mm der Säule
nicht erfolgt. Ferner nimmt der Seitendruck auf die Säule mit der Tiefe zu. Es ist

97
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

eigentlich nicht möglich, die Ursache der Ausbauchung einer Schottersäule der Be-
lastung oder dem Herstellungsprozesses zuzuordnen. In der Praxis wird meist das
erste Nachstopfen bis auf die maximale Säulenlänge durchgeführt. Der Durchmesser
in mittlerer Säulentiefe beträgt etwa 12 mm, welcher auch als nomineller Säulen-
durchmesser in die Analysen eingeht.

1 2 3 4 5 6

Abb. 4.9: Im Flug eingebaute Schottersäulen mit unterschiedlichem Verdichtungsverhältnis


(siehe Tab. 4.3)

4.2.2 Lagerungsdichte der Schottersäule

Die Dichte der Schottersäulen lässt sich näherungsweise mittels eines Ausstechver-
suches bestimmen. Mit einem Ausstechzylinder werden gleichzeitig mehrere Schot-
tersäulen und der umliegende Ton ausgestochen.
Zur Bestimmung des Porenvolumens werden die Sandsäulen mit Wasser gefüllt
(Abb. 4.10). Dabei wird davon ausgegangen, dass in der ausgestochenen Tonprobe
die Hohlräume (Vp) zwischen den Sandkörnern mit Luft gefüllt sind. Abschliessend
wird der Sand durch Siebung vom Ton getrennt, im Ofen getrocknet und gewogen,
um die Trockenmasse des Sandes ms zu bestimmen. Die Trockendichte der Schot-
tersäule lässt sich dann wie folgt berechnen:
ms
ρd = (4.5)
ms
+ VPoren
ρs
Bei sehr weichem Ton kann diese Messung zu fehlerhaften Ergebnissen führen, da
die Sandpartikel in den Ton eindringen bzw. der Ton die Poren zwischen dem Sand
füllt. Dabei verringert sich das Porenvolumen und die Schottersäulendichte erhöht
sich rechnerisch. Bei steifem Ton ist dieser Durchdringungsbereich verhältnismässig
gering und die Messung wird genauer. Ferner kann auch der Einschluss von Luftpo-
ren in den Säulen bei der Messung zu einem Unterschätzen des Porenvolumens
führen.

98
4.3 Beobachtungen während des Einbaus der Schottersäulen

Abb. 4.10: Füllen der Luftporen der Schottersäulen mit Wasser zur Bestimmung der Dichte
der Schottersäulen

Die Lagerungsdichte der Schottersäulen ist erst in späteren Zentrifugenversuchen


untersucht worden, in denen nur mit einem Verdichtungsregime von 15/10 gearbeitet
worden ist. Die ermittelten Schottersäulendichten sind in Tab. 4.4 aufgelistet. Es ist
auffällig, dass die Lagerungsdichte bei den verdichteten Schottersäulen weit über
100% liegt. Dies kann zum Teil an dem systematischen Fehler der durchgeführten
Dichtemessung liegen, der aus einer Unterschätzung des Porenvolumens der Säulen
aufgrund der Durchdringung von Sandkörner und Ton resultiert. Herle et al. (2007)
beobachten ebenfalls in grossmassstäblichen Feldversuchen Lagerungsdichten über
100%. Mit dem Ballonverfahren ermitteln sie an Probeschottersäulen in verschiede-
nen Tiefen Lagerungsdichten im Bereich von 110% bis 117%. Dies lässt die Schluss-
folgerung zu, dass Lagerungsdichten von über 100% bei guter Verdichtung der
Schottersäulen durchaus realisierbar sind.

Tab. 4.4: Übersicht der Trockendichten der Schottersäule


Verdichtungsregime Trockendichte [g/cm3] Lagerungsdichte D [%] *
ohne Verdichtung 1.50 ± 0.02 48
15 / 10 [mm] 1.77 ± 0.07 165
* (siehe Tab. 3.9 für maximale und minimale Dichte nach ASTM)

4.3 Beobachtungen während des Einbaus der Schottersäulen


Während des Einbaus der Schottersäulen in den Tonboden kommt es zu markanten
Spannungsänderungen aufgrund des verdrängenden Prinzips des Säuleneinbaus. In
den Zentrifugenversuchen wird der Porenwasserdruck gemessen, der einen Rück-
schluss auf die Veränderung der Spannungssituation im Boden zulässt. In den fol-
genden Abschnitten wird kurz auf die Entwicklung des Porenwasserdrucks während
des Säuleneinbaus eingegangen. Ein weiterer Effekt des Schottersäuleneinbaus ist
das Auftreten von Oberflächenhebungen durch die Bodenverdrängung. Eine nähere
Betrachtung und eine Zusammenfassung dazu sind im Kapitel 4.6.4 zu finden.

99
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.3.1 Einbau einer unverdichteten Schottersäule

In den ersten beiden Zentrifugenversuchen v1 und v2 mit einem Containermodell


wird ein Vergleich zwischen unverdichteten Sanddrains und verdichteten Stopfsäulen
durchgeführt. In Abb. 4.11 sind die Messwerte des Versuchs v2 dargestellt. Es ist der
Einbauprozess des Sanddrains Nr. 19 dargestellt, bei dem die Entwicklung des Po-
renwasserüberdrucks sowie die Eindringtiefe des Schottersäuleninstallationswerk-
zeuges (SSIW) aufgezeichnet sind. Die Tiefenlagen der Porenwasserdruckmessge-
ber im Tonmodell sind ebenfalls markiert und liegen bei 100, 75 bzw. 50 mm. Der
Abstand der Messgeber zur Säulenachse beträgt 30 mm für P1 und P3 sowie 40 mm
für P2.
100
(2) (3)
80
Porenwasserüberdruck [kPa]

(1) Eindringen des SSIW


(2) maximale Tiefe,
60 Sandeinfüllen
P1 (4)
(3) Ziehen des SSIW
40 P2 (4) Austritt des SSIW aus
(1) P3 Modell
20

-20

-40
172.5 173 173.5 174 174.5 175 175.5
Zeit [min]
(a)
0

20
Eindringtiefe [mm]

40 P3
60
P2
80
P1
100

120
172.5 173 173.5 174 174.5 175 175.5
Zeit [min]
(b)
Abb. 4.11: Verlauf des Porenwasserüberdrucks bei Einbau einer unverdichteten Schotter-
säule

Mit den Pfeilen in Abb. 4.11a sind die 4 wesentlichen Zeitpunkte des Einbauprozes-
ses markiert. Bei Zeitpunkt (1) dringt das Schottersäuleninstallationswerkzeug in das
Tonmodell ein. Man erkennt sofort eine Reaktion der Porenwasserdruckmessgeber
auf die Störung des Tonmodells. Zeitpunkt (2) kennzeichnet die maximale Eindring-

100
4.3 Beobachtungen während des Einbaus der Schottersäulen

tiefe des Werkzeugs. In diesem Moment wird auch der Sand für den Drain in die
Zentrifuge eingefüllt. Ab Zeitpunkt (3) wird das Werkzeug wieder gezogen, und die
Spitze des Einfüllrohres verlässt zum Zeitpunkt (4) das Tonmodell. Das Maximum
des Porenwasserdrucks tritt immer dann auf, wenn die Spitze des Einfüllrohres die
Tiefenlage des Porenwasserdruckmessgebers beim Eindrücken erreicht. Der Poren-
wasserdruck bleibt anschliessend für den Zeitraum bis zum Herausziehen des Werk-
zeuges annähernd konstant und bildet eine Art Plateau. Sofort mit Beginn des He-
rausziehens des Einfüllrohres baut sich der Porenwasserüberdruck sprungartig ab.
Es können sogar Saugspannungen auftreten. Nachdem die Spitze des Einfüllrohrs
die Tiefe der Messgeber beim Herausziehen passiert hat, steigt der Porenwasser-
überdruck wieder an und verbleibt auf einem Niveau unterhalb der maximalen Werte.
Im Bodenmodell entstehen mittelfristig durch den Einbau eines Drains in der Säulen-
umgebung Porenwasserüberdrücke zwischen 16 und 27 kPa (siehe Abb. 4.11 bei
175.5 min).

4.3.2 Einbau einer verdichteten Schottersäule

Ab dem Zentrifugenversuch v3 werden ausschliesslich verdichtete Schottersäulen


mit dem Verdichtungsverhältnis von 15/10 eingebaut. Das bedeutet, dass das Schot-
tersäuleninstallationswerkzeug (SSIW) 15 mm gezogen und anschliessend erneut 10
mm in das Tonmodell hineingedrückt wird. Im Vergleich zu einem unverdichteten
Sanddrain (siehe Abb. 4.11) entwickeln sich der Porenwasserdruck in der Säulen-
umgebung bei einer Stopfsäule anders. In Abb. 4.12 ist der Einbauprozess der
Stopfsäule Nr. 6 aus dem Zentrifugenversuch v4 dargestellt. Es sind die Entwicklung
der Porenwasserüberdrücke der Messgeber P1, P2 und P3 sowie die Eindringtiefe
des Schottersäuleninstallationswerkzeuges abgebildet. Die Tiefenlagen 120, 70 bzw.
25 mm der 3 übereinanderliegenden Porenwasserdruckmessgeber sind ebenfalls
eingezeichnet. Der Abstand der Messgeber zur Säulenachse beträgt 24 mm.
Die 4 Pfeile zeigen die wichtigsten Stationen des Säuleneinbaus. Pfeil (1) markiert
das Eindringen des Einfüllrohres in das Tonmodell. Bei Pfeil (2) erreicht das Werk-
zeug die maximale Tiefe und der Säulensand wird in die Zentrifuge eingefüllt. Bei
Pfeil (3) beginnt der Verdichtungsprozess der Stopfsäule und Pfeil (4) kennzeichnet
das Ende des Einbauprozesses. Der Eindrückvorgang des Werkzeuges geschieht
gleich wie bei unverdichteten Sanddrains. Fährt die Spitze des Einfüllrohres an der
Tiefenlage des Porenwasserdruckmessgebers vorbei, erreicht dieser dort vorerst
seine maximalen Druckwerte und sinkt anschliessend wieder ab. Beginnt der Ver-
dichtungsvorgang, erzeugt dieser einen sägezahnartigen Kurvenverlauf des Poren-
wasserdrucks. Passiert die Spitze des Einfüllrohres die Tiefenlage des Porenwas-
serdruckmessgebers, steigt der Porenwasserdruck an und erreicht erst leicht verzö-
gert einen lokalen Maximalwert, wenn sich das Einfüllrohr etwa 30 mm oberhalb des
Messgebers befindet. Anschliessend sinkt der Porenwasserdruck wieder ab. Nach
dem Stopfsäuleneinbau bauen sich die grossen Porenwasserüberdrücke schnell ab,
aber ein Anteil von 5 bis 10 kPa verbleibt mittelfristig im Ton der Säulenumgebung.

101
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

40
(3)
Porenwasserüberdruck [kPa]
35
(2)
(1) Eindringen des SSIW
30
(4) (2) maximale Tiefe,
Sandeinfüllen
25 (3) Verdichtung
20 (4) Austritt des SSIW aus
P1 Modell
15
(1) P2
10

5 P3
0

-5
28 30 32 34 36 38 40 42 44 46
Zeit [min]
(a)
0

20 P3
Eindringtiefe [mm]

40

60 P2
80

100
P1
120
28 30 32 34 36 38 40 42 44 46
Zeit [min]
(b)
Abb. 4.12: Verlauf des Porenwasserüberdrucks beim Einbau einer verdichteten Schottersäu-
le (Weber, 2006)

4.3.3 Einbau eines Schottersäulenfeldes

Im folgenden Abschnitt wird exemplarisch am Versuchsfeld v5_s3 die Porenwasser-


druckentwicklung in einem Säulenfeld dargestellt. In Abb. 4.13 ist der Grundriss des
Säulenrasters von Sektor 3 abgebildet. Die Zahlen an den Stopfsäulenpunkten be-
zeichnen die Reihenfolge der Herstellung der einzelnen Säulen. Dabei wurde im
Zentrum des Säulenfeldes mit dem Einbau begonnen. Die Porenwasserdruck- bzw.
Porenwasserüberdruckentwicklung an den markierten Messpunkten während des
Einbaus der unteren grau markierten Säulenfeldhälfte ist in Abb. 4.14 bzw. Abb. 4.15
dargestellt. Während des gezeigten Zeitverlaufs wurden 30 Stopfsäulen eingebaut.
Die Porenwasserdruckmessgeber sind in der Mitte zwischen 4 Stopfsäulen positio-
niert, etwa 22 mm von der Achse der angrenzenden Säule entfernt.
Es ist deutlich zu erkennen, dass im oberflächennahen Bereich des Bodenmo-
dells geringere Porenwasserüberdrücke entstehen als in grösseren Tiefen. Die ma-
ximalen Porenwasserüberdrücke entstehen in der Tiefe von 120 bzw. 75 mm und

102
4.3 Beobachtungen während des Einbaus der Schottersäulen

liegen bei 39 kPa (Abb. 4.15). Dieser Wert wird auch massgeblich von der Anord-
nung der Messgeber im Säulenfeld bestimmt. Werden die Stopfsäulen in der Umge-
bung eines Messgebers installiert, können sich die Porenwasserdrücke für einen
Zeitraum aufsummieren, bevor sich der Baufortschritt des Säulenfeldes aus dem
Einflussbereich des Messgebers entfernt. Anschliessend haben diese Bereiche Zeit,
unter der zugeführten Spannungsänderung zu konsolidieren.

Abb. 4.13: Reihenfolge des Schottersäuleneinbaus der ersten unteren Hälfte des Schotter-
säulenfeldes des Sektors 3 mit Ort und Tiefenangabe der Porenwasserdruck-
messgeber

110
4 7 Tiefe - 120 mm
100 Tiefe - 75 mm
90 1 10 Tiefe - 50 mm
16
Porenwasserdruck [kPa]

Tiefe - 25 mm
80
70
60
50
40
30
20
10
0
50 100 150 200 250 300
Zeit [min]

Abb. 4.14: Entwicklung des Porenwasserdrucks im Schottersäulenraster des Sektors 3 nach


Einbau der ersten beiden Viertel des Säulenfeldes mit Pfeilmarkierung und Num-
merierung des Einbaus einzelner Stopfsäulen

103
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

40
Tiefe - 120 mm
35 Tiefe - 75 mm

Porenwasserüberdruck [kPa]
Tiefe - 50 mm
30 Tiefe - 25 mm
25

20

15

10

-5

-10
50 100 150 200 250 300
Zeit [min]

Abb. 4.15: Entwicklung des Porenwasserüberdrucks im Schottersäulenraster des Sektors 3


nach Einbau der ersten beiden Viertel des Säulenfeldes

Aufgrund der Messungen des Porenwasserüberdrucks (Abb. 4.15) lässt sich eine
Aussage über die Änderung der effektiven horizontalen Spannung im Boden treffen.
Die Entwicklung des Porenwasserüberdrucks des Messgebers PPT 75 (Abb. 4.13) ist
in Abb. 4.16 nochmals einzeln dargestellt. Die Pfeile markieren jeweils den Einbau
der Schottersäulen, die die grössten Porenwasserüberdrücke verursachen. Die je-
weils einzelnen Porenwasserdruckdifferenzen vor und nach dem Säuleneinbau der
massgebenden Säulen sind in Tab. 4.5 aufgeführt. Die Summe der Porenwasser-
überdruckdifferenzen, die durch den Einbau jeder einzelnen Säule entstanden ist,
beträgt insgesamt 50 kPa. Interessant ist die Beobachtung, dass trotz der symmetri-
schen Einbauabfolge die Porenwasserüberdrücke bei der Herstellung der zweiten
Hälfte des Schottersäulenfeldes grössere Änderungen erfahren. Dies ist möglicher-
weise auf eine Verfestigung des Untergrundes durch den Einbau der ersten Säulen-
feldhälfte zurückzuführen, da bei der Hohlraumexpansion in steiferem Untergrund
grössere Spannungen erzeugt werden.

Tab. 4.5: Porenwasserüberdrücke, die durch den Einbau einzelner Säulen entstanden sind,
siehe Abb. 4.16
Säulennummer 1 2 3 16 17 18 Σ
Porenwasserüberdruck [kPa] 6 14 4 7 16 3 50

Unter Anwendung der Hohlraum-Expansions-Theorie (Kap 2.5.3) lassen sich der


Porenwasserüberdruck sowie die Erhöhung der effektiven horizontalen Spannung
nach der Konsolidation abschätzen. Für die Mitte der Tonschicht in Tiefe von 75 mm
gilt folgende Überlegung: Mit den Ausgangswerten des Porenwasserdruckparame-
ters A = 0.4 nach Skempton (1954) (Tab. 3.4), dem geschätzten undrainierten E-
Modul Eu = 1200 kN/m2 und den geometrischen Abständen der Schottersäulen zum
Porenwasserdruckmessgeber in 75 mm Modelltiefe (Abb. 4.13) kann der Porenwas-
serüberdruck an dem Messort aus der Herstellung der einzelnen Stopfsäulen be-
rechnet werden. In der Summe erhält man durch die Berechnung mittels der Hohl-

104
4.3 Beobachtungen während des Einbaus der Schottersäulen

raum-Expansions-Theorie (Vesic, 1972) einen Porenwasserüberdruck von 52.3 kPa.


Die Anfangs- und Zwischenwerte der Berechnung sind in Tab. 5.6 und die Ender-
gebnisse in Tab. 5.7 aufgelistet. Vergleicht man dieses Ergebnis nun mit den gemes-
senen Porenwasserüberdrücken aus Tab. 4.5, so ist eine gute Übereinstimmung
festzustellen.

17
40
2
35 3 18
Porenwasserüberdruck [kPa]

30

25 16
20 1

15

10

-5

-10
50 100 150 200 250
Zeit [min]

Abb. 4.16: Entwicklung des Porenwasserüberdrucks im Schottersäulenraster des Sektors 3


in 75 mm Modelltiefe während des Einbaus der Schottersäulen 1 bis 30

Tab. 4.6: Anfangs- und Zwischenwerte der Berechnung nach der Hohlraum-Expansions-
Theorie
undrainierte Scherfestigkeit su [kPa] 17
undrainierter E- Modul [kN/m2] 1200
undrainierte Querdehnzahl ν [-] 0.5
drainierte Querdehnzahl ν' [-] 0.3
Porenwasserdruckparameter A nach Skempton [-] 0.4
Porenwasserdruckparameter α nach Henkel [-] 0.1414
Steifigkeitsindex Ir [-] 23.53
Radius der plastischen Zone Rp [mm] 29.1

Aufgrund der Spannungsgeschichte des Tonmodells kann nach Mayne & Kulhawy
(1982) der Erdruhedruckbeiwert K0 folgendermassen berechnet werden:
⎡⎛ OCR ⎞ ⎛ OCR ⎞⎤
K 0 = 1 − sin ϕ '⋅ ⎢⎜ (1−sin ϕ ') ⎟
− 0.75 ⎜ − 1⎟ ⎥ (4.6)
⎣⎝ OCR max ⎠ ⎝ OCR max ⎠⎦
Die Abschätzung des OCRmax des Tonmodells ist schwierig, da dieser Extremwert im
Stillstand der Zentrifuge eintritt, und keine effektive Überlagerung mehr vorliegt. Für
sehr grosse OCRmax nähert sich der Erdruhedruckbeiwert dem Wert des
normalkonsolidierten Zustandes an. K0 kann unter der Annahme eines OCR von 2.8
(Abb. 4.2) und eines OCRmax zwischen 15 und 20 mit einem Wert von 0.7 berechnet

105
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

werden. Bei einer effektiven vertikalen Spannung von 28 kN/m2 (siehe Abb. 4.1)
ergibt sich daraus eine effektive horizontale Spannung im Tonmodell von 20 kN/m2.

Tab. 4.7: Ergebnisübersicht der Berechnung nach der Hohlraum-Expansions-Theorie


1, 5, 6, 16,
Säulennummer 2, 3, 17, 18 4, 19 8, 9, 23, 24 7, 22
20, 21
Abstand zum PPT 75
22 49 66 79 90
[mm]
PWÜD einer Einzelsäu-
11.47 0.69 0.38 0.27 0.21
le [kPa]
Σ PWÜD der Säulen mit
45.9 4.1 0.8 1.1 0.4
gleichem Abstand [kPa]
Σ PWÜD gesamt [kPa] 52.3

Der Porenwasserüberdruck von 50 kPa aus Tab. 4.5 erzeugt nach Abklingen eine
Zunahme der effektiven horizontalen Spannungen. Unter Verwendung der Gleichun-
gen 2.78 und 2.79 sowie unter Berücksichtigung der radialen und tangentialen Orien-
tierung der Säulen zum Porenwasserdruckmessgeber PPT 75 (Abb. 4.13) lassen
sich die kartesischen effektiven horizontalen Spannungen berechnen. Dabei ergeben
sich für die Nord-Süd-Richtung eine effektive horizontale Spannung von 48.9 kPa
und für die Ost-West-Richtung eine effektive horizontale Spannung von 50.5 kPa.
Überschlägig hat bei einer drainierten Querdehnzahl von 0.3 und einem symmetri-
schen Säulenraster der Abbau des Porenwasserüberdrucks in gleichem Masse einen
Anstieg der effektiven horizontalen Spannung zur Folge. Daraus ergibt sich eine
effektive horizontale Spannung nach dem Säuleneinbau von 70 kPa. Die effektive
vertikale Spannung ändert sich durch den Säuleneinbau nicht, wenn der konsolidier-
te Zustand betrachtet wird.
Anhand der effektiven vertikalen und horizontalen Spannungen lässt sich ein Erd-
druckbeiwert nach dem Stopfsäuleneinbau von K = 2.5 in der Modelltiefe von 75 mm
berechnen. Der passive Erddruck bildet den oberen Grenzwert. Es ergibt sich bei
ungehinderter Querverformung für einen Reibungswinkel ϕ' von 24.5° ein passiver
Erddruckbeiwert Kp von 2.42 (Weissenbach, 1975).
1 + sin ϕ '
K p, (δ =0) = (4.7)
1 − sin ϕ '
Dieser Wert entspricht der Grössenordnung des abgeschätzten Erddruckbeiwertes
aus der Hohlraum-Expansions-Berechnung. Die Übereinstimmung lässt den Schluss
zu, dass der Ton im Säulenraster den passiven Versagenszustand während der
Säulenherstellung durchlaufen hat und sich nach der Konsolidation nahe dem passi-
ven Versagenszustand befindet.
Im vorliegenden Fall des leicht überkonsolidierten und wenig sensitiven Tonbo-
dens lassen sich mittels der Hohlraum-Expansions-Theorie der Porenwasserüber-
druck und die daraus resultierende effektive horizontale Spannung abschätzen. Die
berechneten Porenwasserdrücke stimmen mit den gemessenen Werten gut überein.
Somit kann der Erddruckbeiwert im Säulenfeld abgeschätzt werden. Nach Lee et al.
(2004) ist dies vor allem für grössere Tiefen gültig, wo die Randbedingung der behin-
derten Querdehnung in der Hohlraum-Expansions-Theorie zutrifft.

106
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau


Die Versuche v1, v2, v3, v5_s2 und v5_s7 brachten keine auswertbaren Zeitset-
zungsmessungen. Bei den Versuchen v1 bis v3 konnte in keinem vernünftigen Zeit-
rahmen eine Dammschüttung in die Zentrifuge eingebaut werden. Der Baufortschritt
der Dämme ist so langsam abgelaufen, dass alle Setzungen eingetreten sind, bevor
eine Setzungsmessung erfolgen konnte. Bei den Versuchen v5_s2 und v5_s7 kam
es aufgrund einer Fehleinschätzung der undrainierten Scherfestigkeit des Tonmo-
dells zum Grundbruchversagen bei dem gewählten Einbauregime der Dammschüt-
tung. Eine ordentliche Auswertung der zeitabhängigen Setzungen war danach eben-
falls nicht mehr möglich.
Zur Auswertung der Zentrifugenversuche wurden die Spannungsverteilungen in
den Tonmodellen aufgrund der Belastung durch die Dammschüttungen berechnet.
Unter der Annahme eines ebenen Dehnungsfeldes mit begrenzter Last im Contai-
nermodel und der räumlichen Ausbreitung einer Lastfläche im Trommelmodell sind
die Spannungsverteilungen nach Steinbrenner (1936) in Abb. 4.17 für die jeweiligen
Dammlasten dargestellt. Als Punkte sind ebenfalls die Spannungseinflusswerte der
Tiefenlagen der Porenwasserdruckmessgeber angegeben. Diese Verteilung des
Spannungszuwachses nach dem Dammeinbau ist bei der Auswertung der Daten der
Porenwasserdruckmessgeber für die Referenztonmodelle ohne Baugrundverbesse-
rung in der Rückrechnung der Dammlast zu berücksichtigen. Unter eindimensionalen
undrainierten Bedingungen erzeugt eine Änderung der totalen Spannung eine Ände-
rung des Porenwasserüberdrucks in der gleichen Grösse im gesamten Boden. Bei
einer begrenzten Lastfläche hingegen findet ein Abklingen der Spannungsänderung
mit der Tiefe statt. Die Änderung der totalen Spannung verursacht zwar eine Ände-
rung des Porenwasserdrucks in gleicher Grösse, aber die Spannungsänderung im
Boden ist nicht mehr gleich der Spannungsänderung an der Geländeoberfläche.
0
Versuchscontainer
PPT im Container
20
Trommel
PPT in der Trommel
40
Modelltiefe [mm]

60

80

100

120

140
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Spannungseinflusswert J [%]

Abb. 4.17: Prozentualer Spannungszuwachs infolge der Dammauflast über die Modelltiefe
mit besonderer Markierung der Tiefenlagen der Porenwasserdruckaufnehmer

Die Verteilung des Spannungszuwachses im verbesserten Untergrund infolge einer


Dammschüttung lässt sich nur schwierig abschätzen. Durch die Schottersäulen tritt
eine Konzentration der Spannungen in den Säulen auf und damit ändert sich die
räumliche Spannungsverteilung im Boden im Vergleich zu unverbessertem Unter-
grund. Die analytischen Bemessungsverfahren basieren auf der Berechnung an

107
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

einer Einheitszelle, deren Seitendehnung am Zellrand behindert ist. Auch eine einfa-
che Setzungsberechnung einer begrenzten Last auf homogenem Halbraum stützt
sich auf eine eindimensionale Steifigkeit ME unter Berücksichtigung der räumlichen
Spannungsausbreitung (Lang et al., 2003). Um eine einfache Rückrechnung der
Steifigkeit des verbesserten Bodens aus den Oberflächensetzungen durchzuführen,
wird an dieser Stelle das Konzept einer Äquivalentsteifezahl Es,äq eingeführt. Damit
können die untersuchten Tonmodelle miteinander verglichen werden. Die Äquiva-
lentsteifezahl Es,äq berechnet sich dann folgendermassen:
σ' ⋅ H
Es,äq = f s v (4.8)
s
Die Formelzeichen in Gleichung (4.8) bedeuten: fs – Formfaktor der Spannungsver-
teilung nach Steinbrenner (1936), der sich aus dem Integral der Kurven in Abb. 4.17
über die Modelltiefe ergibt, σ'v – effektive vertikale Spannung aus der Dammauflast,
die aus der Dammschichtdicke abgeleitet wurde, H – Dicke der Tonschicht, s – totale
Zusammendrückung der Tonschicht aus der Vermessung der Setzungsmulde.
Dem Konzept der Äquivalentsteifezahl liegen als Annahmen zu Grunde, dass sich
die Spannung aus der Dammlast gleichmässig auf der Tonoberfläche verteilt und im
Untergrund wie in Abb. 4.17 ausbreitet, trotz der Schottersäulen. Die Äquivalentstei-
fezahl Es,äq gibt einen Mittelwert der Steifigkeit des gesamten Schichtpaketes wieder
und beinhaltet auch die Initialsetzungen beim Dammeinbau. Die Äquivalentsteifezahl
dient einzig der Berechnung des Faktors der Bodenverbesserung. Die Abweichun-
gen, die aufgrund der fehlerbehafteten Annahmen in der Berechnung entstehen,
sollten durch den relativen Vergleich der Modelle untereinander klein bleiben. Auf-
grund der unterschiedlichen Dammdicken, die durch den manuellen Einbau hervor-
gerufen wurden, ist ein direkter Vergleich der Setzungen nicht möglich. Eine exakte
Rückrechnung des Systems kann nach Ansicht des Autors nur über eine dreidimen-
sionale FE-Rechnung erfolgen, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht zu rea-
lisieren ist. Die Auswertung der Zentrifugenversuche bezüglich des Faktors der Bo-
denverbesserung n erfolgt mittels der Äquivalentsteifezahl, und dieser berechnet
sich:
Es,äq verbessert
n= (4.9)
Es,äq unverbessert
Zur Untersuchung des Setzungsverhaltens der Dammschüttungen werden je Sektor
3 Querschnittsprofile gemessen. Die Setzungen werden am idealisierten Dammquer-
schnitt auf der horizontalen Dammkrone ermittelt. Aus den Mittelwerten der 3 Mess-
profile werden die Zeitsetzungskurven konstruiert.
Die Auswertung des Konsolidationsverhaltens der Bodenmodelle erfolgt nach der
Theorie von Terzaghi (1925) für die unverbesserten Sektoren und nach Barron
(1948) für die Sektoren mit Schottersäulen (siehe Kapitel 2.5.5). Der Analyse der
radialen Drainage in den verbesserten Modellen liegen die Annahmen der Tab. 4.8
zugrunde.
Nach der Durchführung der Zentrifugenversuche werden die Tonmodelle näher
untersucht. Da die Modelle hochkant in der Trommelzentrifuge stehen, fallen alle
Partikel, die lose auf der Modelloberfläche liegen, bei Anhalten der Zentrifuge herun-
ter. Dies gilt vor allem für die errichteten Dammschüttungen. Einer Verformungsana-
lyse ist dort im Nachgang nicht möglich. Bei der Nachuntersuchung der Tonmodelle
werden mit Stechzylindern Proben genommen. An ihnen werden mittels Fallkonus-

108
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

versuch die undrainierte Scherfestigkeit, die Dichte und der Wassergehalt bestimmt
sowie Ödometerversuche durchgeführt. Weiterhin werden mit dem Ausstechblech
die Säulenfelder angestochen und die Schottersäulen vermessen. In Abb. 4.18 und
Abb. 4.19 ist der Modellausbau für das Container- bzw. Trommelmodell abgebildet.

Tab. 4.8: Annahmen bei der Analyse der radialen Drainage im Schottersäulenfeld
Radius der Schottersäulen rw [mm] 6
Radius der Störzone mit reduzierter Durchlässig-
12
keit rs [mm]
Verhältnis der horizontalen Durchlässigkeit im
2.0
Boden zur Durchlässigkeit der Störzone kh / ks [-]

Abb. 4.18: Ausbau des Bodenmodells von Versuch v1 aus dem Versuchscontainer

Abb. 4.19: Schrittweiser Ausbau des Bodenmodells aus dem Trommelkanal

In den folgenden Kapiteln sind die Daten aller verwertbaren Zentrifugeneinzelversu-


che dargestellt und dokumentiert. Die für die Analyse verwendeten Daten beinhalten
das Zeitsetzungsverhalten der Dammschüttungen und die Entwicklung des Poren-
wasserdrucks nach dem Dammeinbau. Ferner sind auch alle verbesserten Boden-
modelle im Anschnitt dargestellt.

109
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.4.1 Versuch v3

Für den Zentrifugenversuch v3 wurde das Containermodell mit einer Trennplatte in 2


Hälften unterteilt. Eine Modellhälfte bleibt unbewehrt und dient als Referenz, wäh-
rend die andere Seite mit einem Bewehrungsgrad von 10% verbessert wird. Der
Achsabstand der Schottersäulen beträgt 34 mm. Insgesamt werden 24 Schottersäu-
len eingebaut. Dieser Zentrifugenversuch ist der einzige, bei dem Eisenerzgranulat
als Dammschüttungsmaterial verwendet wird. Der Einbau des Materials in die Zentri-
fuge gestaltet sich sehr schwierig und dauert etwa 6 Stunden. Erst im Anschluss an
den Dammeinbau kann mit der Messung der zeitabhängigen Setzung begonnen
werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konsolidation schon soweit fortgeschritten, dass
keine Veränderung der Modelloberfläche mehr gemessen werden können. Auch die
Messungen des Porenwasserdrucks geben wenig aussagekräftige Resultate.

Abb. 4.20: Anschnitt des Säulenrasters im Zentrifugenversuch v3

In Abb. 4.20 ist der Modellanschnitt des bewehrten Schottersäulenfeldes abgebildet.


Visuell sind keine Verformungen der Schottersäulen festzustellen. Ebenso ist keine
Setzungsmulde erkennbar. Das Dammschüttmaterial ist 46 bzw. 37 mm hoch in den
Versuchscontainer eingebaut worden. Daraus resultiert eine Sohlpressung unter dem
Damm von 60 bzw. 48 kN/m2 für den verbesserten bzw. unverbesserten Sektor. Die
Staffelung der Schottersäulen ist gut zu erkennen, wobei sich die dritte Säule von
rechts nicht in ihrer vollen Länge zeigt. Dies kann auf einen Fehler bei der Herstel-
lung der Säule oder auf einen schrägen Anschnitt der Säulenreihe zurückzuführen
sein. Ferner ist die verlorene Spitze als Reissnagel am Fusse der rechten Säule in
Form eines hellen Punktes zu sehen. In Schottersäulenmitte beträgt der mittlere
Säulendurchmesser 12 mm.

4.4.2 Versuch v4

Beim Zentrifugenversuchs v4 ist der Modellcontainer mit einer Trennplatte, die mit
Silikonfett beschichtet ist, in 2 Sektoren unterteilt. Der Sektor v4_u dient als unver-
bessertes Referenzmodell, während der Sektor v4_v mit insgesamt 24 Schottersäu-
len verbessert wird. Der Achsabstand der Säulen beträgt 34 mm, woraus sich ein
Bewehrungsgrad der Bodenverbesserung von 10% ergibt. In den folgenden Unter-
kapiteln sind die Ergebnisse der Teilversuche beschrieben.

110
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

4.4.2.1 Modellquerschnitte

Während der Durchführung des Zentrifugenversuches wird die Oberfläche des Ton-
modells zu verschiedenen Zeitpunkten mit dem Laserdistanzmesser abgetastet.
Daraus ergibt sich ein geschlossenes Bild der Dammquerschnitte, die in Abb. 4.21
und Abb. 4.22 dargestellt sind. Ferner sind die Tiefenlagen der Porenwasserdruck-
messgeber und die Schottersäulenachsen in den Abbildungen eingezeichnet.
Die Oberflächenmessung des Bodenmodells erfolgt zu verschiedenen Zeitpunk-
ten: nach der anfänglichen Konsolidation des Tonmodells unter dem künstlichen
Schwerefeld in der Zentrifuge, nach dem Einbau der Schottersäulen, nach dem Ein-
bau des Geokunststoffes, nach dem Einbau der Dammschicht, fortlaufend zur Beo-
bachtung der Zeitsetzungen bis zum Versuchsende. Zum Versuchsende wird die
Setzungsmulde ohne Dammkörper bei angehaltener Zentrifuge ausgemessen.

50

0
Modelltiefe [mm]

PPT 25

-50

PPT 70 Tonoberfläche zu Versuchsbeginn


Obfl. nach Einbau Geokunststoff
Dammobfl. nach Dammeinbau
-100
Dammobfl. am Versuchsende
PPT 120 Setzungsmulde im Stillstand
Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
-150
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]

Abb. 4.21: Modellquerschnittsprofile des Versuchs v4_u im Versuchscontainer

Mit dem Einbau der Schottersäulen im Sektor v4_v hebt sich die Tonoberfläche im
Säulenfeld im Mittel um 2.9 mm. Die Tonschichtdicken des verbesserten und des
unverbesserten Sektors besitzen nun eine Mächtigkeit von 142.2 und 139.6 mm.
Anschliessend wird der Geokunststoff in 2 Sandschichten eingebettet, die zusammen
eine Dicke von 5.5 und 6 mm für den unverbesserten bzw. verbesserten Sektor auf-
weisen. Die Oberfläche dieser Geokunststoff-Sandlage bildet den Bezugshorizont für
die Bestimmung der Dammschichtdicken. Nach dem Einbau der Dammschicht wer-
den mittels der Profile die Zeitsetzungen ausgewertet. Aus der Messung der letzten
Dammoberflächenmessung und der Setzungsmulde im Stillstand der Zentrifuge
lassen sich die genauen Dammschichtdicken bestimmen. Sie betragen für den un-
verbesserten Sektor 33.6 und für den verbesserten Sektor 37.0 mm. Daraus ergeben
sich Sohlpressungen unter dem Damm von 97 bzw. 107 kN/m2.

111
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

50

0
Modelltiefe [mm]

25

Tonoberfläche zu Versuchsbeginn
-50
Tonobfl. nach Kiessäuleneinbau
70
Obfl. nach Einbau Geokunststoff
Dammobfl. nach Dammeinbau
Dammobfl. am Versuchsende
-100
Setzungsmulde im Stillstand
120
Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]

Abb. 4.22: Modellquerschnittsprofile des Versuchs v4_v im Versuchscontainer

4.4.2.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.23 sind die gemessenen Zeitsetzungen der Dammkrone des Versuches v4
dargestellt. Weiterhin sind auch die vertikalen Verformungen am Dammfuss abgebil-
det. Aufgrund technischer Beschränkungen der Lasermessung in der Zentrifuge
ergibt sich eine zeitliche Verzögerung der ersten Oberflächenprofilmessung nach
dem Dammeinbau. In dieser Zeitlücke können keine Setzungen aufgezeichnet wer-
den. Da es aber essentiell ist, gerade diesen Anfangsbereich zu erfassen, werden
die Setzungsmessdaten mittels der Wurzelzeitmethode extrapoliert. Das heisst, dass
im Wurzelzeitmassstab die Setzungskurve für diese Messlücke linear verlängert wird
und zusätzliche Setzungen ermittelt werden. Durch das Ausmessen der Setzungs-
mulde erfolgt eine Kontrolle der Gesamtsetzungen. Trotzdem ist festzustellen, dass
eine Differenz zwischen der Summe der gemessenen und extrapolierten Setzungen
sowie der Vermessung der Setzungsmulde im Vergleich zur anfänglich unbelasteten
Tonoberfläche existiert. Das bedeutet, dass Setzungen auftreten, die weder mess-
technisch erfasst noch extrapoliert worden sind. Eine mögliche Erklärung für dieses
Phänomen ist das Auftreten von lokalen Grundbrucherscheinungen, die eine Sofort-
setzung verursachen. Die gemessenen Zeitsetzungen betragen 7.9 und 5.2 mm für
den unverbesserten bzw. verbesserten Sektor. Demgegenüber sind die totalen Set-
zungen aus der Vermessung der Setzungsmulde um 4.1 bzw. 2.5 mm grösser.
Bei der Auswertung der Zeitsetzung in Abb. 4.23 ist für den unverbesserten Sek-
tor am Dammfuss direkt nach dem Einbau eine kleine Hebung zu erkennen, die dann
später von der gesamten Setzungsmulde überdrückt wird. Diese kleine Hebung lässt
auf undrainiertes Verhalten mit konstantem Volumen schliessen. Betrachtet man
hingegen Abb. 4.21, dann ist eine dauerhafte Hebung des Untergrundes vor dem
Dammfuss von 5.5 mm zu erkennen, welche bei der Zeitsetzungsmessung nicht
erfasst worden ist. Dies lässt auf einen möglichen Grundbruch mit markanten plasti-
schen Verhalten schliessen. Auch am Dammfuss des verbesserten Bereiches in
Abb. 4.22 ist eine bleibende Hebung von 1.7 mm eingetreten.

112
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

-1
(2)
0
(1)

2 (1)
Setzung [mm]
3

6 (2)
7 unverbessert
verbessert
8
0 200 400 600 800 1000 1200
Zeit [min]

Abb. 4.23: Zeitsetzungsverhalten des Dammfusses (1) und der Dammkrone (2) im verbes-
serten und unverbesserten Modellbereich des Versuchs v4

Aus den totalen Setzungen lässt sich näherungsweise eine Äquivalentsteifezahl Es,äq
für die Bodenmodelle bestimmen. Dabei ergibt sich für den unverbesserten Sektor
ein Es,äq von 894 kN/m2 und für den Kompositboden des verbesserten Sektors ein
Es,äq von 1560 kN/m2. Daraus errechnet sich ein Wert der Bodenverbesserung n von
1.74 für das Containermodell im Versuch v4.
Wertet man die Zeit-Setzungskurven der Dammschüttungen nach der Logarith-
men-Zeit-Methode aus, lassen sich der Zeitpunkt der 90-prozentigen Konsolidation
t90 mit 409 min für den unverbesserten und eine deutlich kürzere Konsolidationszeit
t90 mit 118 min für den verbesserten Sektor ermitteln.

4.4.2.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.24 ist der Verlauf des Porenwasserdrucks der Sektoren v4_u und v4_v
nach dem Dammeinbau dargestellt. Die Tiefenlagen der Porenwasserdruckmessge-
ber sind in den Querschnitten der Abbildungen Abb. 4.21 und Abb. 4.22 eingezeich-
net. Die Porenwasserdruckmessgeber des verbesserten Sektors befinden sich mitten
im Schottersäulenfeld.
Es ist deutlich zu erkennen, dass sich der Porenwasserüberdruck im verbesserten
Sektor schneller abbaut als im unverbesserten Sektor. Berücksichtigt man die Span-
nungsausbreitung im Untergrund, lässt sich mittels des Porenwasserdruckmessge-
bers in 120 mm Modelltiefe eine Änderung der totalen Spannung aus der Dam-
mauflast von 102 kPa für den unverbesserten Sektor berechnen. Damit liegt dieser
Spannungswert etwas über den mit der Lasermessung ermittelten Sohlspannungen
für den unverbesserten Sektor.
In Abb. 4.25 ist der Verlauf des Porenwasserdrucks während des Dammeinbaus
dargestellt. Dabei handelt es sich um eine Vergrösserung der ersten 20 min aus Abb.
4.24. Die Dammschüttung wurde mit 8 Einzelchargen hintereinander erstellt, die als
Stufen deutlich im Verlauf des Porenwasserdrucks zu erkennen sind (siehe Kap.

113
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

3.5.2.3). Der Pfeil (1) zeigt auf den Beginn des Dammbaus mit der ersten Charge.
Der Pfeil (2) markiert das Ende des Dammbaus nach der letzten Charge.
140
unverbessert
verbessert
120 P3
Porenwasserdruck [kPa]

P2
P1
100

80

60
P1
40
P2
20
P3
0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.24: Verlauf des Porenwasserdrucks nach dem Dammeinbau im verbesserten und
unverbesserten Modellbereich des Versuches v4, Einbautiefe der Porenwasser-
druckmessgeber: P1 – 120 mm, P2 – 70 mm, P3 – 25 mm

140
unverbessert
verbessert
120
Porenwasserdruck [kPa]

100
(1)
80

60 P1

40
P2
20
P3 (2)
0
10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30
Zeit [min]

Abb. 4.25: Entwicklung des Porenwasserdrucks während des Dammeinbaus im verbesser-


ten und unverbesserten Modellbereich des Versuches v4, Einbautiefe der Poren-
wasserdruckmessgeber: P1 – 120 mm, P2 – 70 mm, P3 – 25 mm

Während die Porenwasserdruckmessgeber in der Tiefe P1 bei 120 mm undrainiertes


Verhalten wiedergeben und mit jeder Charge ein Zuwachs des Porenwasserdrucks
festzustellen ist, verhält sich der Porenwasserdruck im oberflächennahen Bereich
etwas anders und zeigt einen sägezahnartigen Verlauf. Beim Einbau einer Charge
steigt dieser Porenwasserdruck erst leicht an, um dann z.T. rapide abzunehmen. Ist
die Dammcharge eingebaut, steigt der Porenwasserdruck anschliessend auf ein weit
höheres Niveau an. Vor allem im unverbesserten Bereich steigen die oberflächenna-

114
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

hen Porenwasserdrücke nach dem Dammeinbau erst langsam innerhalb mehrerer


Minuten auf ihren Maximalwert, während in der tiefen Schicht bei P1 der Ton sofort
nach dem Materialeinbau zu konsolidieren beginnt. Der Abfall der Porenwasserdrü-
cke in Oberflächennähe während des Einbaus einer Charge ist zu steil, als dass er
auf Konsolidation zurückzuführen wäre, sondern muss durch andere Ursachen be-
gründet sein. Nimmt man die Differenz zwischen minimalem und maximalem Poren-
wasserdruck in der Tiefe P1 = 120 mm, entspricht diese der Spannungsänderung
aufgrund der aufgebrachten Dammlast unter Berücksichtigung der Spannungsaus-
breitung im Baugrund (siehe Abb. 4.17) für den unverbesserten Bereich. Für die
Tiefen P2 = 70 mm und P3 = 20 mm entspricht die Differenz der Porenwasserdrücke
nicht ganz der Auflast aus dem Damm. Erst wenn der Spannungsabfall der einzelnen
Chargen mit aufsummiert wird, erreicht man die Grössenordnung der zu erwartenden
Porenwasserüberdrücke, welche aber absolut im Modell nicht mit den oberflächen-
nahen Porenwasserdruckmessgebern im unverbesserten Modellbereich zu messen
sind. Die Ursache für diese Spannungsabfälle lässt sich eventuell mit kleinen lokalen
Grundbrüchen erklären, die in Oberflächennähe horizontale Verformungen hervorru-
fen. Im angeschnittenen Tonmodell in Abb. 4.29 lassen sich solche Verformungen
jedoch nicht beobachten. Das nachträgliche Ansteigen der Porenwasserdrücke nach
dem Dammeinbau lässt ferner auf eine Lastumlagerung schliessen.
0
t0
10
20 t1 - 15 min
30 t2 - 30 min
40 t3 - 60 min
Modelltiefe [mm]

50 t4 - 120 min
60 t5 - 240 min
70
t6 - 480 min
80
90
100
110
120
130
140
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.26: Verlauf der Isochronen des Porenwasserüberdrucks zu bestimmten Zeitpunkten


nach dem Dammeinbau im unverbesserten Ton des Versuchs v4, Zeiten ti [min]

In den beiden Abbildungen Abb. 4.26 und Abb. 4.27 sind für den unverbesserten und
verbesserten Sektor die Verläufe des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe
zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Dammeinbau aus Abb. 4.24 aufgezeigt. Die
Setzungen der Messgeber werden bei dieser Betrachtung mit eingerechnet. Die
Isochronen werden mit Polynomen vierter Ordnung approximiert. Der Zeitpunkt t0
entspricht dem Ende des Dammeinbaus mit Messungen der maximalen Porenwas-
serdrücke. Die Messwerte zum Zeitpunkt t0 sind linear miteinander verbunden.
Die Isochronen in Abb. 4.26 des unverbesserten Sektors zeigen einen deutlichen
parabelförmigen Verlauf, was auf eine beidseitige vertikale Drainage der Tonschicht
hindeutet. In den ersten Minuten nach dem Dammeinbau ist die Parabelform noch

115
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

nicht voll ausgebildet und leicht verzerrt. Dies lässt auf Oberflächeneffekte und Ein-
baustörungen bei der Dammkonstruktion schliessen.
0
t0
10
20 t1 - 15 min
30 t2 - 30 min
40 t3 - 60 min
Modelltiefe [mm]

50 t4 - 120 min
60 t5 - 240 min
70
80
90
100
110
120
130
140
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.27: Verlauf der Isochronen des Porenwasserüberdrucks zu bestimmten Zeitpunkten


nach dem Dammeinbau im verbesserten Ton des Versuchs v4, Zeiten ti [min]

Im verbesserten Sektor in Abb. 4.27 hingegen bildet sich keine parabelförmige Ver-
teilung des Porenwasserüberdrucks über die Tiefe aus. Es findet vor allem eine Pa-
rallelverschiebung der Isochronen mit der Zeit statt. Daraus ergibt sich eine vornehm-
lich in horizontaler Richtung wirkende Drainage. Im unteren Bereich des Tonmodells
bauen sich die Porenwasserüberdrücke langsamer ab als in den anderen Bereichen.
Die Ursachen dafür liegen in der schwimmenden Konstruktion der Schottersäulen
sowie in deren gestaffelter Länge, was zu einem längeren effektiven Drainageweg im
unteren Bereich der Tonschicht führt (siehe Abb. 4.22).
Aus der Entwicklung des Porenwasserdrucks lassen sich auch die Konsolidati-
onszeiten für die Sektoren bestimmen. Unter Verwendung der Porenwasserdruck-
messwerte in Tonschichtmitte kann t90 mit 401 und 116 min für den unverbesserten
und verbesserten Sektor bestimmt werden. Aus diesen Konsolidationszeiten lässt
sich unter Annahme der Drainagewege der Konsolidationsbeiwert cv bzw. cr ermit-
teln. Für den unverbesserten Sektor ergibt sich bei vertikaler Drainage ein cv von
1.6·10-7 m2/s, während sich für den verbesserten Sektor bei einem Radius der Ein-
heitszelle vom 19.2 mm im Säulenraster ein cr von 5.8·10-8 m2/s berechnet.

4.4.2.4 Anschnitt des Bodenmodells

In Abb. 4.28 und Abb. 4.29 sind die Anschnitte der Bodenmodelle v4_u und v4_v
nach der Durchführung des Zentrifugenversuches dargestellt. Es ist deutlich die
Setzungsmulde aus der Dammauflast zu erkennen. Markante Verformungen der
Schottersäulen sind in Abb. 4.29 nicht zu erkennen. Weiterhin sieht man die gestaf-
felten Längen der Schottersäulen aufgrund der technisch bedingten Schlauchführung
während des Säuleneinbaus. Der Säulendurchmesser in 50 mm Tiefe misst 12 mm,
während der maximale Durchmesser im oberen Drittel der Schottersäule bis zu 15
mm beträgt.

116
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

Abb. 4.28: Anschnitt des Zentrifugenversuches v4_u – unverbessert

Abb. 4.29: Anschnitt des Säulenrasters im Zentrifugenversuch v4_v – verbessert

4.4.3 Versuch v5_s1

4.4.3.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s1 dient als Referenzsektor ohne Baugrundverbesserung für das
Trommelmodell. In Abb. 4.30 sind Modellquerschnitte zu verschiedenen Zeitpunkten
sowie die Lage der Porenwasserdruckmessgeber im Boden angegeben. Die Damm-
schüttung erfolgt in 2 Etappen mit einer Konsolidationspause von 253 min. Aufgrund
des weichen unverbesserten Bodens kommt es zu massiven Setzungen. Es lässt
sich gar kein richtiger Damm erstellen, da die beiden eingebauten Dammschichten
von je etwa 15.4 mm stark in den Boden einsinken. Die gemessene Gesamtsetzung
in der Mitte der Setzungsmulde beträgt 30.8 mm und entspricht somit der total ein-
gebauten Dammhöhe. Der Grundwasserspiegel liegt über der Tonoberfläche, was
bedeutet, dass das gesamte Dammschüttmaterial von Wasser überdeckt wird. Unter
Berücksichtigung der Dichte des Bleischrots unter Auftrieb errechnet sich eine Sohl-
pressung unter dem gesamten Damm von 83 kN/m2. Ferner ist anzumerken, dass
die Porenwasserdruckmessgeber ebenfalls starke Setzungen erfahren haben. Am
Dammfuss kommt es zu bleibenden Hebungen von 8.4 mm.

117
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

50

0
Modelltiefe [mm]

25
Oberfläche Geokunststoff
-50 50 1. Dammschicht nach Einbau
1. Dammschicht nach 240 min
75 2. Dammschicht nach Einbau
-100 2. Dammschicht nach 1350 min
Setzungsmulde ohne Damm
120 Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
-150
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]
Abb. 4.30: Modellquerschnittsprofile des Sektors 1 im Versuch v5_s1

4.4.3.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.31 sind die gemessenen Zeitsetzungen aufgezeichnet. Die Lasermessung


arbeitet in diesem Fall fehlerbehaftet, da die Durchdringung des Bleischrots mit Was-
ser zur Änderung der optischen Eigenschaften der Bleioberfläche führt. Dies zeigt
sich deutlich im gezackten Verlauf der Zeitsetzungskurve. Der Setzungsverlauf für
die Messpause zwischen Dammschichteinbau und erster Oberflächenmessung wird
mittels der Wurzelzeitmethode extrapoliert. Daraus bestimmt sich die gesamte Zeit-
setzung mit 10.8 mm. Im Vergleich dazu ergibt das Ausmessen der Setzungsmulde
nach dem Zentrifugenversuch eine totale Setzung von 30.4 mm. Der Differenzbetrag
von 19.6 mm ist durch lokale Grundbruchereignisse zu begründen, die messtech-
nisch nicht erfasst werden können und zu einer Sofortsetzung führen. Unter Verwen-
dung der totalen Setzungen lässt sich deine Äquivalentsteifezahl Es,äq mit einem Wert
von 315 kN/m2 berechnen.
0
1
2
3
4
Setzung [mm]

5
6
7
8
9
10
11
12
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.31: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s1, Einbau der zweiten
Dammschicht nach 253 min

118
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

4.4.3.3 Porenwasserdruckentwicklung

Die Entwicklung des Porenwasserdrucks für den Versuch v5_s1 ist in Abb. 4.32
dargestellt. Die Porenwasserdruckmessgeber befinden sich vor dem Dammeinbau in
den angeschriebenen Tiefenlagen von 25, 50, 75 und 120 mm. Nach etwa 500 min
Versuchszeit fiel die Messwerterfassung für 200 min aus. Dieser Zeitraum wurde mit
einem linearen Verlauf in der Abbildung eingezeichnet.

120 mm
140
75 mm
50 mm
120
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm

100

80

60

40

20

0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.32: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s1 nach dem Dammbau in zwei
Etappen mit 253 min Abstand

120 mm
140
75 mm
50 mm
120
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm

100

80

60

40

20

0
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Zeit [min]

Abb. 4.33: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe im


Versuch v5_s1

In den Abbildungen Abb. 4.33 und Abb. 4.34 sind die Porenwasserdruckverläufe
während des Einbaus der beiden Dammschichten vergrössert dargestellt. Es ist
deutlich zu erkennen, dass der Abbau des Porenwasserüberdrucks für die erste

119
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Dammbauetappe sehr rasch beginnt. Warum der Messgeber in der Tiefenlage


75 mm einen starken Ausschlag (Abb. 4.33) beim Einbau der ersten Dammschicht
verzeichnet, ist nicht zu erklären. Im weiteren Verlauf des Versuches zeigt dieser
Messgeber keine unerwartet überhöhten Messwerte an. Dies spiegelt sich auch für
den maximalen Porenwasserüberdruck in Abb. 4.35 wieder.
120
120 mm
75 mm
100 50 mm
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm

80

60

40

20

0
259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270
Zeit [min]

Abb. 4.34: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe im


Versuch v5_s1

Beim Einbau der zweiten Dammschicht ist in Abb. 4.34 das ähnliche Phänomen wie
im Zentrifugenversuch v4 zu beobachten. Während des Einfüllens einer Bleicharge
sinken die Porenwasserdrücke ab, um dann nach dem Einfüllen langsam auf ihren
Maximalwert anzusteigen. Im Unterschied zum Versuch v4 zeigt sich dieses Verhal-
ten des Porenwasserdrucks auch beim 120 mm tief liegenden Messgeber.
Berechnet man aus der Änderung des Porenwasserdrucks in der zweiten Einbau-
etappe unter Berücksichtigung der Spannungsverteilung im Untergrund (Abb. 4.17)
die Änderung der totalen Spannung aus der Dammauflast, ergibt sich ein Wert Δσv
von 63 kN/m2, der konsistent mit allen Porenwasserdruckmessungen ist. Für die
erste Etappe des Dammeinbaus ergibt sich der gleiche Wert nur, wenn der oberste
Porenwasserduckmessgeber in 25 mm Tiefe für diese Berechnung verwendet wird.
Die anderen Messwerte der ersten Dammbauetappe sind stark streuend. Damit sind
die gemessenen Porenwasserdruckänderungen von 63 kN/m2 weit grösser als die
aus der Lasermessung bestimmte Auflast von ca. 42 kN/m2 je Dammschicht.
In den folgenden Abbildungen Abb. 4.35 und Abb. 4.36 ist der Porenwasserüber-
druckverlauf über die Modelltiefe zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Damm-
schichteinbau für die beiden Einbauetappen dargestellt. Die Messungen des Poren-
wasserüberdrucks werden mit einem Polynom 4 Ordnung approximiert, ausser für
die maximalen Messwerte direkt nach Schichteinbau werden die Punkte linear ver-
bunden. Die Isochronen nach dem Einbau der ersten Dammschicht in Abb. 4.35
zeigen einen leicht verzerrten Verlauf. Es ist anzumerken, dass diese Porenwasser-
überdrücke nicht setzungskorrigiert sind. Ferner sind in diesem Modellabschnitt
Sandlinsen vorhanden, die zu einer Verzerrung des Verlaufs des Porenwasserdrucks
führen.

120
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

0
10
20
30
40

Modelltiefe [mm]
50
60
70
80
t0
90
t1 - 15 min
100
110 t2 - 30 min
120 t3 - 60 min
130 t4 - 120 min
140 t5 - 240 min
150
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.35: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s1

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm]

50
60
70 t0
80 t1 - 15 min
90 t2 - 30 min
100
t3 - 60 min
110
120 t4 - 120 min
130 t5 - 240 min
140 t6 - 480 min
150
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.36: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s1

In Abb. 4.36 sind die Porenwasserüberdrücke setzungskorrigiert aufgetragen. Nach


etwa einer Stunde bilden sich parabelförmige Porenwasserüberdrücke über die Mo-
delltiefe aus. Die anfängliche Verzerrung der Isochronen könnte aus der räumlichen
Spannungsverteilung unter der Dammschüttung herrühren.
Aufgrund des Abklingens des Porenwasserüberdrucks in Schichtmitte nach dem
Einbau der zweiten Dammschicht lässt sich die Konsolidationszeit t90 von 356 min
bestimmen. Daraus ergibt sich ein Konsolidationsbeiwert cv von 1.8·10-7 m2/s.

121
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.4.4 Versuch v5_s4

4.4.4.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s4 besitzt die Schottersäulenbewehrung einen Flächenanteil von 5%.
Der Achsabstand der Stopfsäulen beträgt 48 mm. Insgesamt wurden 32 Schottersäu-
len eingebaut. In Abb. 4.37 sind Modellquerschnitte zu verschiedenen Zeitpunkten
des Versuches, die Lage der Schottersäulenachsen und Porenwasserdruckmessge-
ber eingezeichnet. Der Damm wurde in 2 Bauetappen mit einer Konsolidationspause
von 253 min errichtet. Die Dammschichtdicken der beiden Bauetappen wurden mit
17.4 mm bzw. 17.8 mm vermessen, das einer Gesamthöhe von 35.2 mm entspricht.
Daraus ergibt sich eine Sohlpressung unter dem vollendeten Damm von 104 kPa.
Am rechten Dammfuss haben sich deutlich bleibende Hebungen von 3.4 mm einge-
stellt, die auf einen lokalen Grundbruch schliessen lassen.

50

0
Modelltiefe [mm]

25
Oberfläche Geokunststoff
50 1. Dammschicht nach Einbau
-50
1. Dammschicht nach 230 min
75 2. Dammschicht nach Einbau
2. Dammschicht nach 1350 min
-100 Setzungsmulde ohne Damm
120 Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]

Abb. 4.37: Modellquerschnittsprofile des Sektors 4 im Versuch v5_s4

4.4.4.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.38 sind die gemessenen Zeitsetzungen dargestellt. Der Kurvenverlauf wird
nach der Wurzelzeitmethode korrigiert, um die Zeitlücke, die nach dem Damm-
schichteinbau und der ersten Oberflächenmessung entsteht, zu kompensieren. Die
am Versuchsende gemessenen Zeitsetzungen betragen 8.5 mm. Ein Ausmessen der
Setzungsmulde in Abb. 4.37 ergibt eine totale Setzung von 13.3 mm. Die Differenz
von 4.8 mm kann auf Initialsetzungen und lokale Grundbrucherscheinungen direkt
nach dem Dammeinbau zurückgeführt werden. Aus der totalen Setzung lässt sich
eine Äquivalentsteifezahl Es,äq von 919 kN/m2 für den verbesserten Boden berech-
nen. Daraus ergibt sich ein Faktor der Bodenverbesserung n von 2.9 im Vergleich
zum unbewehrten Boden. Aus der logarithmischen Lastsetzungskurve lässt sich
weiterhin die Konsolidationszeit t90 mit 101 min ermitteln. Unter der Annahme einer
radialen Drainage zu den Schottersäulen ergibt sich im Säulenraster ein Radius der
Einheitszelle von 27.1 mm. Daraus resultiert ein Konsolidationsbeiwert cr von 2.0·10-7
m2/s.

122
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

Setzung [mm] 4

9
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.38: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s4, Einbau der zweiten
Dammschicht nach 253 min

4.4.4.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.39 ist die zeitliche Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell nach
dem Dammeinbau dargestellt. In Abb. 4.40 und Abb. 4.41 sind die Zeiträume wäh-
rend des Einbaus der Dammschichten vergrössert abgebildet. Beim Einbau der ers-
ten Dammschicht ist wieder das Phänomen wie in Versuch v4 zu beobachten, dass
während des Einbaus einzelner Bleichargen die Porenwasserdrücke des Porenwas-
serdruckmessgebers in 50 mm Modelltiefe absinken und erst mit dem Einbau weite-
rer Bleichargen ansteigen.
120
120 mm
75 mm
100 50 mm
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm

80

60

40

20

0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.39: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s4 nach dem Dammeinbau in
zwei Etappen mit 253 min Abstand

123
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

120
120 mm
75 mm
100 50 mm

Porenwasserdruck [kPa]
25 mm

80

60

40

20

0
13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
Zeit [min]

Abb. 4.40: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe im


Versuch v5_s4

100
120 mm
75 mm
50 mm
80
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm

60

40

20

0
266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276
Zeit [min]

Abb. 4.41: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe im


Versuch v5_s4

Aus den Verläufen des Porenwasserdrucks in Abb. 4.39 werden die Porenwasser-
überdruckentwicklungen über die Modelltiefe zu bestimmten Zeitpunkten nach dem
Einbau der ersten und zweiten Dammschicht in Abb. 4.42 bzw. Abb. 4.43 konstruiert.
Der Verlauf des Porenwasserüberdrucks über die Tiefe wird mit Polynomen vierter
Ordnung approximiert. Die maximalen Porenwasserüberdrücke direkt nach Damm-
schichteinbau sind linear miteinander verbunden. Es ist zu erkennen, dass die Po-
renwasserüberdrücke in Schichtmitte bei 75 mm nur schwach ausgeprägt sind. Dies
ist primär auf Sandlinsenbildung im Tonmodell zurückzuführen. In Abb. 4.44 sind die
Sandlinsen in den Tiefen 55 mm und 85 mm deutlich zu erkennen. Sie führen zu
einer markanten Verzerrung der Porenwasserüberdruckverteilung und einer be-
schleunigten Konsolidation.

124
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm] 50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.42: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s4

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm]

50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.43: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s4

Aus Abb. 4.43 lässt sich unter der Annahme primär radialer Drainage zu den Schot-
tersäulen aufgrund der Porenwasserdruckentwicklung in der Tiefenlage 25 mm die
Konsolidationszeit t90 mit 134 min ermitteln. Daraus kann der Konsolidationsbeiwert
cr mit 1.5·10-7 m2/s abgeschätzt werden.

4.4.4.4 Modellanschnitt

In Abb. 4.44 und Abb. 4.45 sind 2 Anschnitte des Schottersäulenrasters des Sektors
v5_s4 abgebildet. Es ist eine ausgeprägte Setzungsmulde mit Hebungen an den
Seiten zu erkennen. Fast alle angeschnittenen Schottersäulen zeigen starke Defor-

125
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

mationen am oberen Ende jeder Säule. Diese Verformungen deuten auf Versagens-
formen für schlanke Säulen hin. Die Verformungen der Randsäulen sind vor allem
auf horizontale Verschiebungen unter dem Dammfuss zurückzuführen. Dies ist gut
an Säule (1) in Abb. 4.45 zu erkennen. Die Schottersäulen in Rastermitte werden
aufgrund der grossen Setzungen gefaltet bzw. knicken aus. Säule (2) in Abb. 4.45
zeigt dies besonders deutlich.

Abb. 4.44: Anschnitt der Mitte des Säulenrasters im Sektor 4 des Versuchs v5_s4

1 2

Abb. 4.45: Anschnitt im Randbereich des Säulenrasters mit mächtiger Sandlinse im Sektor 4
des Versuchs v5_s4

In den Modellanschnitten sind auch Sandeinschlüsse zu sehen, die die Grenzhori-


zonte der einzelnen Einfüllchargen bei Bau des Tonmodells anzeigen. In Abb. 4.44
erkennt man zwei ca. 5 mm dicke Sandlinsen in den Tiefen 55 mm und 85 mm. In
Abb. 4.45 sind diese beiden dünnen Sandlinsen in den Tiefen 45 mm und 70 mm
wiederzufinden. Ferner befindet sich im unteren Bereich eine mächtige Sandlinse
von 50 mm Dicke. Diese Sandlinse stört massiv das Tragverhalten des Tonmodells.
Sie ist lokal begrenzt und liegt am Rand des Säulenfeldes. Die Messwerte in diesem

126
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

Bereich können nur unter Berücksichtigung der Sandlinse zur Auswertung herange-
zogen werden. Porenwasserüberdrücke sind aufgrund der drainierenden Wirkung in
der Sandlinse nicht gemessen worden.
Die dünnen Sandlinsen beeinflussen vor allem das Konsolidationsverhalten des
Tonmodells durch die Änderung der Drainagebedingungen, so dass die Setzungen
schneller eintreten. Mächtige Sandlinsen hingegen führen durch die Reduktion der
Tonschichtdicke auch zu einer Versteifung der gesamten Bodenschicht, wodurch die
Grösse der gemessenen Setzungen im Vergleich zum homogenen Modell reduziert
wird.

4.4.5 Versuch v5_s5

4.4.5.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s5 ist mit einem Schottersäulenbewehrungsgrad von 8% verbessert.


Der Achsabstand der Stopfsäulen beträgt 38 mm. Insgesamt sind 40 Schottersäulen
eingebaut worden. Die Modellquerschnitte zu verschiedenen Versuchszeitpunkten,
die Schottersäulenachsen sowie die Lage der Porenwasserdruckmessgeber sind in
Abb. 4.46 dargestellt. Der Damm wird in 2 Einbauetappen mit einer Konsolidati-
onspause von 211 min errichtet. Die Dammschichtdicken werden mit 15.3 mm und
13.7 mm vermessen. Aus der Gesamthöhe des Dammes von 29.0 mm resultiert eine
Sohlpressung unter dem Damm von 86 kN/m2. Am Dammfuss haben sich bleibende
Hebungen von 2.2 mm eingestellt, die auf undrainiertes Verhalten direkt nach dem
Dammeinbau und lokale Grundbrucherscheinungen hindeuten.

50

0
Modelltiefe [mm]

25
Oberfläche Geokunststoff
50 1. Dammschicht nach Einbau
-50
1. Dammschicht nach 200 min
75 2. Dammschicht nach Einbau
2. Dammschicht nach 1260 min
-100 Setzungsmulde ohne Damm
120 Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]
Abb. 4.46: Modellquerschnittsprofile des Sektors 5 im Versuch v5_s5

4.4.5.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.47 sind die gemessenen Zeitsetzungen dargestellt. Der Kurvenverlauf wird
nach der Wurzelzeitmethode korrigiert, um die Zeitlücke, die nach dem Damm-
schichteinbau und der ersten Oberflächenmessung entsteht, zu kompensieren. Die
am Versuchsende gemessenen Zeitsetzungen betragen 8.6 mm. Ein Ausmessen der
Setzungsmulde am Versuchsende in Abb. 4.46 ergibt demgegenüber eine totale
Setzung von 10.5 mm. Die Differenz von 1.9 mm kann auf Initialsetzungen und lokale

127
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Grundbrucherscheinungen direkt nach dem Dammeinbau zurückgeführt werden. Aus


der totalen Setzung lässt sich eine Äquivalentsteifezahl Es,äq von 960 kN/m2 für den
verbesserten Boden berechnen. Daraus ergibt sich ein Faktor der Bodenverbesse-
rung n von 3.0 im Vergleich zum unverbesserten Ton. Aus der logarithmischen Last-
setzungskurve lässt sich weiterhin die Konsolidationszeit t90 mit 104 min ermitteln.
Unter der Annahme einer primären radialen Drainage zu den Schottersäulen ergibt
sich im Säulenraster ein Radius der Einheitszelle von 21.4 mm. Damit kann ein Kon-
solidationsbeiwert cr mit 9.5·10-8 m2/s abgeschätzt werden.
0

3
Setzung [mm]

9
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.47: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s5, Einbau der zweiten
Dammschicht nach 211 min

4.4.5.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.48 ist die Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell nach dem Damm-
einbau dargestellt. In Abb. 4.49 und Abb. 4.50 sind vergrössert die Zeiträume wäh-
rend des Einbaus der beiden Dammschichten abgebildet. Beim Einbau der ersten
Dammschicht ist anhand des Porenwasserdruckmessgebers in 50 mm Modelltiefe
das ähnliche Phänomen wie in Versuch v4 zu beobachten, dass während des Ein-
baus einer einzelnen Bleicharge die Porenwasserdrücke absinken und erst mit dem
Einbau weiterer Bleichargen wieder ansteigen.

128
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

120
120 mm
75 mm
100 50 mm

Porenwasserdruck [kPa]
25 mm

80

60

40

20

0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.48: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s5 nach dem Dammeinbau in
zwei Etappen mit 211 min Abstand

120
120 mm
75 mm
100 50 mm
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm

80

60

40

20

0
146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156
Zeit [min]

Abb. 4.49: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe im


Versuch v5_s5

Aus den Verläufen des Porenwasserdrucks in Abb. 4.48 wurden die Porenwasser-
überdruckentwicklungen über die Modelltiefe zu bestimmten Zeitpunkten nach dem
Einbau der ersten und zweiten Dammschicht in Abb. 4.51 bzw. Abb. 4.52 konstruiert.
Die Verläufe des Porenwasserüberdrucks über die Tiefe werden mit Polynomen
vierter Ordnung approximiert. Die maximalen Porenwasserüberdrücke direkt nach
Dammschichteinbau werden linear miteinander verbunden. Es ist zu erkennen, dass
die Porenwasserüberdrücke in der unteren Schichthälfte verhältnismässig schwach
ausgeprägt sind. Dies ist primär auf Sandlinsenbildung im Tonmodell zurückzufüh-
ren. In Abb. 4.53 sieht man eine grosse lokale Sandlinse zwischen der Tiefenlage
von 60 mm bis 110 mm, die die Porenwasserdruckentwicklung der Messgeber in der
Umgebung stark beeinflusst. Ein Messgeber steckt sogar in der Sandlinse, der kurz-

129
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

zeitig nach dem Dammeinbau Porenwasserüberdrücke anzeigt, die aber sofort wie-
der abklingen.
100
120 mm
75 mm
50 mm
80
Porenwasserdruck [kPa] 25 mm

60

40

20

0
353 354 355 356 357 358 359 360 361 362
Zeit [min]

Abb. 4.50: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe im


Versuch v5_s5

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm]

50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.51: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s5

Aus Abb. 4.52 lässt sich unter der Annahme primär radialer Drainage zu den Schot-
tersäulen aufgrund der Porenwasserdruckentwicklung in der Tiefenlage 25 mm die
Konsolidationszeit t90 mit 111 min ermitteln. Daraus kann der Konsolidationsbeiwert
cr mit 8.9·10-8 m2/s abgeschätzt werden.

130
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm] 50
60
70
80 t0
90 t1 - 15 min
100
t2 - 30 min
110
120 t3 - 60 min
130 t4 - 120 min
140 t5 - 240 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.52: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s5

4.4.5.4 Modellanschnitt

In Abb. 4.53 und Abb. 4.54 sind 2 Anschnitte des Schottersäulenrasters des Sektors
v5_s5 abgebildet. Es ist eine ausgeprägte Setzungsmulde mit leichten Hebungen an
den Seiten zu erkennen. Die Schottersäulen am Rand des Säulenrasters zeigen
Biegeverformungen aufgrund horizontaler Verschiebungen unter dem Dammfuss.
Dies ist gut an Säule (1) in Abb. 4.54 zu erkennen. Die Schottersäulen in Rastermitte
wurden nicht erkennbar verformt.

Abb. 4.53: Anschnitt des Säulenrasters in der Mitte des Sektors 5 mit Sandlinse im Versuch
v5_s5

In Abb. 4.53 ist eine mächtige Sandlinse in der Tiefe von 60 mm bis 110 mm zu er-
kennen. Sie erstreckt sich in ihren Abmessungen über die gesamte Breite des Säu-
lenfeldes, bleibt aber lokal begrenzt. Ferner ist in Abbildung Abb. 4.54 die Schich-

131
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

tungsabfolge des chargenweisen Einbaus der Tonsuspension bei der Modellherstel-


lung durch die unterschiedliche Färbung des Materials zu erkennen. In Säulenumge-
bung ist eine Verschmierung der Tonschichten zu sehen, die auf die Ausbildung
einer Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit hindeutet. In den Tiefen 55 mm und 85
mm haben sich zwei ca. 5 mm dicke Sandschichten ausgebildet.

Abb. 4.54: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 5 im Randbereich des Versuchs v5_s5

4.4.6 Versuch v5_s6

4.4.6.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s6 wird mit einem Schottersäulenbewehrungsgrad von 10% verbes-
sert. Der Achsabstand der Stopfsäulen beträgt 34 mm. Insgesamt werden 60 Schot-
tersäulen in diesen Sektor eingebaut. Die Modellquerschnitte zu verschiedenen Ver-
suchszeitpunkten, die Schottersäulenachsen sowie die Lage der Porenwasser-
druckmessgeber sind in Abb. 4.55 dargestellt. Die Porenwasserdruckaufnehmer der
anderen Tiefenlagen waren leider nicht funktionstüchtig. Der Damm wird in 2 Ein-
bauetappen mit einer Konsolidationspause von 211 min errichtet. Die Dammschicht-
dicken sind mit 11.7 mm und 19.4 mm vermessen worden. Die Gesamthöhe des
Dammes beträgt damit 31.1 mm. Daraus resultiert eine Sohlpressung unter dem
Damm von 92 kN/m2. Am Dammfuss haben sich bleibende Hebungen von 2.5 mm
eingestellt, die auf undrainiertes Verhalten und lokale Grundbrucherscheinungen
hindeuten.

132
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

50

Modelltiefe [mm] 0
25
Oberfläche Geokunststoff
1. Dammschicht nach Einbau
-50
1. Dammschicht nach 200 min
75 2. Dammschicht nach Einbau
2. Dammschicht nach 1260 min
-100 Setzungsmulde ohne Damm
Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]

Abb. 4.55: Modellquerschnittsprofile des Sektors 6 im Versuch v5_s6

4.4.6.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.56 sind die gemessenen Zeitsetzungen des Sektors v5_s6 dargestellt. Der
Kurvenverlauf wird nach der Wurzelzeitmethode korrigiert, um die Zeitlücke, die nach
dem Dammschichteinbau und der ersten Oberflächenmessung entsteht, zu kompen-
sieren. Die am Versuchsende gemessenen Zeitsetzungen betragen 7.4 mm. Ein
Ausmessen der Setzungsmulde in Abb. 4.55 ergibt eine totale Setzung von 8.8 mm.
Die Differenz von 1.4 mm kann auf Initialsetzungen und lokale Grundbrucherschei-
nungen direkt nach dem Dammeinbau zurückgeführt werden. Aus der totalen Set-
zung lässt sich die Äquivalentsteifezahl Es,äq von 1228 kN/m2 für den verbesserten
Boden berechnen. Daraus ergibt sich ein Faktor der Bodenverbesserung n von 3.9
im Vergleich zum unverbesserten Ton. Aus der logarithmischen Lastsetzungskurve
lässt sich weiterhin die Konsolidationszeit t90 mit 128 min ermitteln. Unter der An-
nahme einer primären radialen Drainage zu den Schottersäulen ergibt sich im Säu-
lenraster ein Radius der Einheitszelle von 19.2 mm. Damit kann ein Konsolidations-
beiwert cr mit 5.3·10-8 m2/s abgeschätzt werden.
0

2
Setzung [mm]

8
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.56: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s6, Einbau der zweiten
Dammschicht nach 211 min

133
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.4.6.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.57 ist die Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell nach dem Damm-
einbau dargestellt. In Abb. 4.58 und Abb. 4.59 sind vergrössert die Zeiträume wäh-
rend des Einbaus der beiden Dammschichten abgebildet. Bei dem Versuch in die-
sem Sektor sind die Porenwasserdruckmessgeber in den Tiefen 50 mm und 120 mm
ausgefallen. Ferner stecken die Messgeber der Tiefe 75 mm in einer Sandlinse,
welche in Abb. 4.62 deutlich zuerkennen ist. Sie zeigen über den gesamten Versuch
vor allem den hydrostatischen Wasserdruck an. Porenwasserüberdrücke dieser Tiefe
sind nach dem Dammeinbau nur ganz schwach ausgeprägt und für eine Analyse
unbrauchbar. Der einzige zur Auswertung verwendbare Messgeber befindet sich in
25 mm Tiefe.
80
75 mm
70 25 mm
Porenwasserdruck [kPa]

60

50

40

30

20

10

0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.57: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s6 nach dem Dammeinbau in
zwei Etappen mit 211 min Abstand

80
75 mm
70 25 mm
Porenwasserdruck [kPa]

60

50

40

30

20

10

0
128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143
Zeit [min]

Abb. 4.58: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe im


Versuch v5_s6

134
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

80
75 mm
70 25 mm

Porenwasserdruck [kPa]
60

50

40

30

20

10

0
360 361 362 363 364 365 366 367 368
Zeit [min]

Abb. 4.59: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe im


Versuch v5_s6

Aus den Verläufen des Porenwasserdrucks in Abb. 4.57 werden die Porenwasser-
überdruckentwicklungen über die Modelltiefe zu bestimmten Zeitpunkten nach dem
Einbau der ersten und zweiten Dammschicht in Abb. 4.60 bzw. Abb. 4.61 konstruiert.
Durch den Ausfall der Messgeber in 2 Tiefenlagen und der Sandlinsenbildung sind
diese Diagramme nur begrenzt aussagekräftig.

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm]

50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.60: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s6

135
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm] 50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.61: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s6

Aus Abb. 4.61 lässt sich unter der Annahme primär horizontaler Drainage zu den
Schottersäulen aufgrund der Porenwasserdruckentwicklung in der Tiefenlage 25 mm
die Konsolidationszeit t90 mit 87 min ermitteln. Daraus kann der Konsolidationsbei-
wert cr mit 7.8·10-8 m2/s abgeschätzt werden.

4.4.6.4 Modellanschnitt

In Abb. 4.62 ist der Anschnitt des Schottersäulenrasters des Sektors v5_s6 abgebil-
det. Es ist eine Setzungsmulde mit Hebungen an den Seiten zu erkennen. Fast alle
angeschnittenen Schottersäulen zeigen Deformationen am oberen Ende jeder Säule.
Diese Verformungen deuten auf Versagensformen für schlanke Säulen hin. Die Ver-
formungen der Randsäulen sind vor allem auf horizontale Verschiebungen unter dem
Dammfuss zurückzuführen. Dies ist an Säule (1) in Abb. 4.62 zu erkennen. Die
Schottersäulen in Rastermitte wurden am oberen Ende gefaltet bzw. knicken aus,
z.B. Säule (2) zeigt dieses Verhalten.
In den Modellanschnitten sind auch Sandeinschlüsse zu sehen, die damit die
Grenzhorizonte der einzelnen Einfüllchargen beim Bau des Tonmodells anzeigen.
Man erkennt zwei ca. 3 bis 5 mm dicke Sandlinsen in den Tiefen 60 mm und 80 mm,
wobei die tiefer liegende Sandschicht stärker ausgeprägt ist.
Weiterhin ist zu erkennen, dass Schottersäule (1) nicht bis zur vollen Länge er-
stellt worden ist. Der Pfeil markiert die Tiefe des Reissnagels, der eigentlich die un-
terste Säulenbegrenzung darstellt. Oberhalb des Reissnagels befinden sich aber ca.
10 mm Ton, bevor die eigentliche Schottersäule beginnt. Es ist anzunehmen, dass
sich der Reissnagel bei der Säulenherstellung auf dem langen Eindrückweg vor dem
Einfüllrohr etwas verschoben hat, ohne komplett wegzugleiten, und somit das Ein-
dringen einer gewissen Menge Ton in das Einfüllrohr ermöglicht worden ist. Nach
dem Einfüllen des Säulensandes ist dieser kleine Tonpfropfen durch das Sandeigen-

136
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

gewicht wieder herausgedrückt worden und die Säule konnte ordnungsgemäss her-
gestellt werden.

1 2

Abb. 4.62: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 6 des Versuchs v5_s6

4.4.7 Versuch v5_s7

4.4.7.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s7 wird mit einem Schottersäulenbewehrungsgrad von 12% verbes-
sert. Der Achsabstand der Stopfsäulen beträgt 31 mm. Insgesamt werden 66 Schot-
tersäulen in diesen Sektor eingebaut. Die Modellquerschnitte zu verschiedenen Ver-
suchszeitpunkten, die Schottersäulenachsen sowie die Lage der Porenwasser-
druckmessgeber sind in Abb. 4.63 dargestellt. Der Damm wird nur in einer Einbau-
etappe mit einer Höhe von 46.6 mm errichtet. Aufgrund der grossen Setzungen und
des hohen Grundwasserspiegels ist in der Versuchszeit der Damm unter Wasser
abgetaucht. Aus der Dichte des Bleischrotes unter Berücksichtigung des Auftriebs
resultiert eine Sohlpressung unter dem Damm von 128 kN/m2. Am Dammfuss haben
sich bleibende Hebungen von 16.7 mm eingestellt, die auf einen markanten Grund-
bruch hindeuten. Ferner ist zu bemerken, dass die Porenwasserdruckmessgeber vor
allem im oberflächennahen Bereich erhebliche Verschiebungen erfahren haben, was
zusammen mit der Grundbrucherscheinung zur Verzerrung der Messungen führt.

137
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

50

Modelltiefe [mm] 0
25
50
-50
Oberfläche Geokunststoff
75 Dammschicht nach Einbau
Dammschicht nach 1300 min
-100 Setzungsmulde ohne Damm
120 Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
-50 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450
Modellbreite [mm]

Abb. 4.63: Querschnittsprofile des Sektors 7 im Versuch v5_s7

4.4.7.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.64 sind die gemessenen Zeitsetzungen des Sektors v5_s7 dargestellt. Die
am Versuchsende gemessenen Setzungen betragen 3.4 mm. Ein Ausmessen der
Setzungsmulde in Abb. 4.63 ergibt eine totale Setzung von 46.3 mm. Die Differenz
von 42.9 mm ist auf einen Grundbruch nach dem Dammeinbau zurückzuführen. Die
gemessenen Zeitsetzungen sind für diesen Versuch nicht aussagekräftig.
0

0.5

1
Setzung [mm]

1.5

2.5

3.5

4
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.64: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s7

4.4.7.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.65 ist die Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell nach dem Damm-
einbau dargestellt. In Abb. 4.66 ist vergrössert der Zeitraum während des Einbaus
der Dammschicht abgebildet.

138
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

120 120 mm
75 mm
50 mm
100

Porenwasserdruck [kPa]
25 mm
80

60

40

20

-20
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Zeit [min]

Abb. 4.65: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s7 nach dem Dammeinbau

Für alle Messgebertiefen, ausser in der Tiefe 120 mm, ist das Phänomen wie in Ver-
such v4 zu beobachten, dass während des Einbaus einzelner Bleichargen die Po-
renwasserdrücke absinken und erst zu einem späteren Zeitpunkt ansteigen. Vor
allem beim Einbau der zweiten Bleicharge in Minute 6 ist ein abrupter Einbruch des
Porenwasserdrucks zu verzeichnen, gefolgt von einem starken Anstieg. Auch bei
den folgenden Bleichargen ist ein sägezahnähnlicher Verlauf des Porenwasser-
drucks zu beobachten.

120 120 mm
75 mm
50 mm
100
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm
80

60

40

20

-20
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Zeit [min]

Abb. 4.66: Entwicklung des Porenwasserdrucks während des Dammeinbaus im Versuch


v5_s7

139
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

0
10
20
30
40

Modelltiefe [mm]
50
60
70
80
t0
90
t1 - 15 min
100
110 t2 - 30 min
120 t3 - 60 min
130 t4 - 120 min
140 t5 - 240 min
150
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.67: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Dammeinbau im Versuch v5_s7

Aus den Verläufen des Porenwasserdrucks in Abb. 4.65 werden die Porenwasser-
überdruckentwicklungen über die Modelltiefe zu bestimmten Zeitpunkten nach dem
Einbau der Dammschicht in Abb. 4.67 konstruiert. Die Verläufe des Porenwasser-
überdrucks über die Tiefe werden mit Polynomen vierter Ordnung approximiert. Die
maximalen Porenwasserüberdrücke direkt nach Dammschichteinbau werden linear
miteinander verbunden. Es ist zu erkennen, dass die Porenwasserüberdrücke in der
unteren Schichthälfte verhältnismässig schwach ausgeprägt sind. Dies ist primär auf
die Sandlinsenbildung im Tonmodell zurückzuführen.
Aus Abb. 4.67 lässt sich unter der Annahme vorrangig radialer Drainage mit ei-
nem Einheitszellenradius von 17.5 mm des Säulenrasters aufgrund der Porenwas-
serdruckentwicklung in der Tiefenlage 50 mm die Konsolidationszeit t90 mit 107 min
ermitteln. Daraus kann der Konsolidationsbeiwert cr mit 4.5·10-8 m2/s berechnet wer-
den.

4.4.7.4 Modellanschnitt

In Abb. 4.68 ist der Anschnitt des Schottersäulenrasters des Sektors v5_s7 abgebil-
det. Es ist eine grosse Setzungsmulde mit massiven Hebungen an den Seiten zu
erkennen, die deutlich das Grundbruchversagen anzeigen. Alle angeschnittenen
Schottersäulen zeigen grosse Deformationen. Die Randsäulen weisen starke hori-
zontale Verschiebungen auf und sind zum Teil am Kopf abgeschert, wie z.B. Säule
(1). Die Schottersäulen in Rastermitte sind stark gefaltet oder ebenfalls abgeschert,
wie z.B. Säule (2). Aufgrund der grossen Belastung sind die Schottersäulen auch
stark mit Tonmaterial zugesetzt, was eine verminderte Drainagefunktion zur Folge
hat. Ausserdem sind die Schottersäulen durch die starke Faltung bzw. das Absche-
ren zum Teil nicht mehr durchgehend, was ebenfalls die Drainage beeinträchtigt.

140
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

2
1

Abb. 4.68: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 7 des Versuchs v5_s7

4.4.8 Versuch v5_s3

4.4.8.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s3 wird mit einem Schottersäulenbewehrungsgrad von 12% verbes-
sert. Der Achsabstand der Stopfsäulen beträgt 31 mm. Insgesamt werden 60 Schot-
tersäulen in diesen Sektor eingebaut. Die Modellquerschnitte zu verschiedenen Ver-
suchszeitpunkten, die Schottersäulenachsen sowie die Lage der Porenwasser-
druckmessgeber sind in Abb. 4.69 dargestellt. Der Damm wird in 2 Einbauetappen
mit einer Konsolidationspause von 47 min errichtet. Die Dammschichtdicken sind mit
14.8 mm und 14.2 mm vermessen worden. Die Gesamthöhe des Dammes beträgt
damit 29.0 mm. Daraus resultiert eine Sohlpressung unter dem Damm von 86 kN/m2.
Am Dammfuss haben sich bleibende Hebungen von 2.1 mm eingestellt, die auf un-
drainiertes Verhalten hindeuten.

50

0
Modelltiefe [mm]

25
Oberfläche Geokunststoff
50 1. Dammschicht nach Einbau
-50
1. Dammschicht nach 40 min
75 2. Dammschicht nach Einbau
2. Dammschicht nach 645 min
-100 Setzungsmulde ohne Damm
120 Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]

Abb. 4.69: Modellquerschnittsprofile der Sektors 3 im Versuch v5_s3

141
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.4.8.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.70 sind die gemessenen Zeitsetzungen des Sektors v5_s3 dargestellt. Der
Kurvenverlauf wird nach der Wurzelzeitmethode korrigiert, um die Zeitlücke, die nach
dem Dammschichteinbau und der ersten Oberflächenmessung entsteht, zu kompen-
sieren. Die am Versuchsende gemessenen Zeitsetzungen betragen 6.9 mm. Ein
Ausmessen der Setzungsmulde in Abb. 4.69 ergibt eine totale Setzung von 6.9 mm,
die damit gleich der gemessenen Zeitsetzung ist. Aus der totalen Setzung lässt sich
eine Äquivalentsteifezahl Es,äq von 1461 kN/m2 für den verbesserten Boden berech-
nen. Daraus ergibt sich ein Faktor der Bodenverbesserung n von 4.6 im Vergleich
zum unverbesserten Ton. Aus der logarithmischen Lastsetzungskurve nach dem
Einbau der zweiten Dammschicht lässt sich weiterhin die Konsolidationszeit t90 mit
136 min ermitteln. Unter der Annahme einer primären radialen Drainage zu den
Schottersäulen ergibt sich im Säulenraster ein Radius der Einheitszelle von 17.5 mm.
Daraus kann ein Konsolidationsbeiwert cr mit 3.5·10-8 m2/s abgeschätzt werden.
0

2
Setzung [mm]

7
0 100 200 300 400 500 600 700
Zeit [min]

Abb. 4.70: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s3, Einbau der zweiten
Dammschicht nach 47 min

4.4.8.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.71 ist die Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell nach dem Damm-
einbau dargestellt. In Abb. 4.72 und Abb. 4.73 sind vergrössert die Zeiträume wäh-
rend des Einbaus der beiden Dammschichten abgebildet.

142
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

110
120 mm
100 75 mm
90 50 mm

Porenwasserdruck [kPa]
25 mm
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0 100 200 300 400 500 600 700
Zeit [min]

Abb. 4.71: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s3 nach dem Dammeinbau in
zwei Etappen mit 47 min Abstand

110
120 mm
100 75 mm
90 50 mm
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm
80
70
60
50
40
30
20
10
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Zeit [min]

Abb. 4.72: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe im


Versuch v5_s3

143
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

110
100
90

Porenwasserdruck [kPa]
80
70
60
50
40
30
120 mm
20
75 mm
10 50 mm
25 mm
0
53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63
Zeit [min]

Abb. 4.73: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe im


Versuch v5_s3

Aus den Verläufen des Porenwasserdrucks in Abb. 4.71 werden die Porenwasser-
überdruckentwicklungen über die Modelltiefe zu bestimmten Zeitpunkten nach dem
Einbau der ersten und zweiten Dammschicht in Abb. 4.74 und Abb. 4.75 konstruiert.
Die Verläufe des Porenwasserüberdrucks über die Tiefe werden mit Polynomen
vierter Ordnung approximiert. Die maximalen Porenwasserüberdrücke direkt nach
Dammschichteinbau werden linear miteinander verbunden. Es ist zu erkennen, dass
sich die Porenwasserüberdrücke in Schichtmitte schneller abbauen als im oberen
und unteren Bereich der Tonschicht. Dies ist auf die Existenz von Sandlinsen in 60
mm und 90 mm Tiefe, die in Abb. 4.76 sichtbar sind, zurückzuführen. Ferner ist eine
vorzugsweise horizontale Drainage zu beobachten, da sich die Isochronen des Po-
renwasserüberdrucks mit fortschreitender Konsolidation parallel zueinander ver-
schieben.
0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm]

50
60
70
80
90
100
t0
110
120 t1 - 15 min
130 t2 - 30 min
140 t3 - 50 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.74: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s3

144
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm] 50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.75: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s3

Aus Abb. 4.75 lässt sich unter der Annahme primär radialer Drainage zu den Schot-
tersäulen aufgrund der Porenwasserdruckentwicklung in der Tiefenlage 50 mm die
Konsolidationszeit t90 mit 74 min ermitteln. Daraus kann der Konsolidationsbeiwert cv
mit 6.4·10-8 m2/s abgeschätzt werden. Für den Messgeber in 25 mm Tiefe ergibt sich
der gleiche Wert.

4.4.8.4 Modellanschnitt

In Abb. 4.76 ist ein Anschnitt des Schottersäulenrasters des Sektors v5_s3 abgebil-
det. Es ist eine ausgeprägte Setzungsmulde mit leichten Hebungen an den Seiten zu
erkennen. Die Schottersäulen am rechten Rand des Säulenrasters zeigen leichte
Biegeverformungen aufgrund horizontaler Verschiebungen unter dem Dammfuss,
was an Säule (1) erkennbar ist. Die Schottersäulen in Rastermitte werden kaum
verformt. Ferner sind in den Tiefen 60 mm und 90 mm zwei ca. 5 mm dicke Sand-
schichten ausgebildet.
Weiterhin ist zu erkennen, dass die Schottersäule ganz links nicht bis zu vollen
Länge erstellt wurde. Der Pfeil markiert die Tiefe des Reissnagels, der eigentlich die
unterste Säulenbegrenzung darstellt. Oberhalb des Reissnagels befinden sich ca.
30 mm Ton, bevor die eigentliche Schottersäule beginnt. Es ist anzunehmen, dass
sich der Reissnagel bei der Säulenherstellung leicht verschoben hat, so dass Ton in
das Einfüllrohr eindringen konnte. Nach dem Einfüllen des Säulensandes ist dieser
Tonpfropfen durch das Sandeigengewicht wieder herausgedrückt worden und die
Säule konnte ab einer gewissen Tiefe ordnungsgemäss hergestellt werden.

145
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Abb. 4.76: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 3 des Versuchs v5_s3

4.4.9 Versuch v5_s8

4.4.9.1 Modellquerschnitt

Der Sektor v5_s8 wird mit einem Schottersäulenbewehrungsgrad von 12% verbes-
sert. Der Achsabstand der Stopfsäulen beträgt 31 mm. Insgesamt werden 60 Schot-
tersäulen in diesen Sektor eingebaut. Die Modellquerschnitte zu verschiedenen Ver-
suchszeitpunkten, die Schottersäulenachsen sowie die Lage der Porenwasser-
druckmessgeber sind in Abb. 4.77 dargestellt. Der Damm wurde in 2 Einbauetappen
mit einer Konsolidationspause von 166 min errichtet. Die Dammschichtdicken sind
mit 13.0 mm und 16.9 mm vermessen worden. Die Gesamthöhe des Dammes be-
trägt damit 29.9 mm. Daraus resultiert eine Sohlpressung unter dem Damm von
88 kN/m2. Am Dammfuss haben sich bleibende Hebungen von 2.2 mm eingestellt,
die auf undrainiertes Verhalten hindeuten.
50

0
Modelltiefe [mm]

25
Oberfläche Geokunststoff
50 1. Dammschicht nach Einbau
-50
1. Dammschicht nach 150 min
75 2. Dammschicht nach Einbau
2. Dammschicht nach 585 min
-100 Setzungsmulde ohne Damm
120 Porenwasserdruckmessgeber
idealisierte Dammform
Kiessäulenachsen
-150
-100 -50 0 50 100 150 200 250 300 350 400
Modellbreite [mm]
Abb. 4.77: Modellquerschnittsprofile des Sektors 8 im Versuch v5_s8

146
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

4.4.9.2 Setzungsbeobachtungen

In Abb. 4.78 sind die gemessenen Zeitsetzungen des Sektors v5_s8 dargestellt. Der
Kurvenverlauf wird nach der Wurzelzeitmethode korrigiert, um die Zeitlücke, die nach
dem Dammschichteinbau und der ersten Oberflächenmessung entsteht, zu kompen-
sieren. Die am Versuchsende gemessenen Zeitsetzungen betragen 6.9 mm. Ein
Ausmessen der Setzungsmulde in Abb. 4.77 ergibt eine totale Setzung von 6.8 mm.
Daraus folgt eine Differenz zur gemessenen Zeitsetzung von 0.1 mm. Aus der totalen
Setzung lässt sich eine Äquivalentsteifezahl von 1502 kN/m2 für den verbesserten
Boden berechnen. Somit errechnet sich ein Faktor der Bodenverbesserung n von 4.8
im Vergleich zum unverbesserten Ton. Aus der logarithmischen Lastsetzungskurve
nach dem Einbau der zweiten Dammschicht lässt sich weiterhin die Konsolidations-
zeit t90 mit 71 min ermitteln. Unter der Annahme einer primär radialen Drainage zu
den Schottersäulen ergibt sich im Säulenraster ein Radius der Einheitszelle von
17.5 mm. Daraus kann ein Konsolidationsbeiwert cr mit 6.7·10-8 m2/s abgeschätzt
werden.
0

2
Setzung [mm]

7
0 100 200 300 400 500 600 700
Zeit [min]

Abb. 4.78: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s8, Einbau der zweiten
Dammschicht nach 166 min

4.4.9.3 Porenwasserdruckentwicklung

In Abb. 4.79 ist die Entwicklung des Porenwasserdrucks im Modell nach dem Damm-
einbau dargestellt. In Abb. 4.80 und Abb. 4.81 sind vergrössert die Zeiträume wäh-
rend des Einbaus der beiden Dammschichten abgebildet.

147
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

110
120 mm
100 75 mm
90 50 mm

Porenwasserdruck [kPa]
25 mm
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0 100 200 300 400 500 600 700
Zeit [min]

Abb. 4.79: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s8 nach dem Dammeinbau in
zwei Etappen mit 166 min Abstand

110
120 mm
100 75 mm
90 50 mm
Porenwasserdruck [kPa]

25 mm
80
70
60
50
40
30
20
10
0
42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53
Zeit [min]

Abb. 4.80: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe im


Versuch v5_s8

148
4.4 Darstellung der Messergebnisse nach dem Dammeinbau

110
120 mm
100 75 mm
90 50 mm

Porenwasserdruck [kPa]
25 mm
80
70
60
50
40
30
20
10
0
218 219 220 221 222 223 224 225 226 227
Zeit [min]

Abb. 4.81: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe im


Versuch v5_s8

Aus den Verläufen des Porenwasserdrucks in Abb. 4.79 werden die Porenwasser-
überdruckentwicklungen über die Modelltiefe zu bestimmten Zeitpunkten nach dem
Einbau der ersten und zweiten Dammschicht in Abb. 4.82 und Abb. 4.83 konstruiert.
Die Verläufe des Porenwasserüberdrucks über die Tiefe werden mit Polynomen
vierter Ordnung approximiert. Die maximalen Porenwasserüberdrücke direkt nach
Dammschichteinbau werden linear miteinander verbunden. Es ist zu erkennen, dass
sich die Porenwasserüberdrücke in Schichtmitte etwas schneller abbauen als im
oberen und unteren Bereich der Tonschicht. Dies ist auf die Existenz von Sandlinsen
in 60 mm und 90 mm Tiefe, die in Abb. 4.84 sichtbar sind, zurückzuführen. Ferner ist
eine vorzugweise horizontale Drainage zu beobachten, da sich die Isochronen des
Porenwasserüberdrucks mit fortschreitender Konsolidation parallel zueinander ver-
schieben. Dabei verhält sich der Isochronenverlauf der ersten und zweiten Damm-
bauetappe sehr ähnlich.
0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm]

50
60
70
80
90 t
0
100
t1 - 15 min
110
120 t - 30 min
2
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.82: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s8

149
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

0
10
20
30
40
Modelltiefe [mm] 50
60
70
80
90 t0
100
t1 - 15 min
110
120 t2 - 30 min
130 t3 - 60 min
140 t4 - 120 min
150
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75
Porenwasserüberdruck [kPa]

Abb. 4.83: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten Zeit-
punkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s8

Aus Abb. 4.83 lässt sich unter der Annahme primär radialer Drainage zu den Schot-
tersäulen aufgrund der Porenwasserdruckentwicklung in der Tiefenlage 25 mm die
Konsolidationszeit t90 mit 72 min ermitteln. Daraus kann der Konsolidationsbeiwert cr
mit 6.6·10-8 m2/s berechnet werden.

4.4.9.4 Modellanschnitt

In Abb. 4.84 ist ein Anschnitt des Schottersäulenrasters des Sektors v5_s8 abgebil-
det. Es ist eine ausgeprägte Setzungsmulde mit leichten Hebungen an den Seiten zu
erkennen. Die Schottersäulen zeigen kaum erkennbare Verformungen. In den Tiefen
60 mm und 90 mm sind zwei ca. 5 mm dicke Sandschichten ausgebildet, wobei sich
die tiefer liegende Sandschicht weiter ausbreitet.
Ferner ist zu erkennen, dass die Schottersäule ganz links nicht bis zu vollen Län-
ge erstellt wurde. Der Pfeil markiert die Tiefe des Reissnagels, der eigentlich die
unterste Säulenbegrenzung darstellt. Oberhalb des Reissnagels befinden sich ca. 20
mm Ton, bevor die eigentliche Schottersäule beginnt. Es ist anzunehmen, dass sich
der Reissnagel bei der Säulenherstellung leicht verschoben hat, so dass etwas Ton
in das Einfüllrohr eindringen konnte. Nach dem Einfüllen des Säulensandes ist dieser
kleine Tonpfropfen durch das Sandeigengewicht wieder herausgedrückt worden und
die Säule konnte ab einer gewissen Tiefe ordnungsgemäss hergestellt werden.

150
4.5 Übersicht der Messwerte aller Zentrifugenversuche

Abb. 4.84: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 8 des Versuchs v5_s8

4.5 Übersicht der Messwerte aller Zentrifugenversuche


In Tab. 4.9 und Tab. 4.10 sind alle gemessenen und berechneten Kennwerte der
ausgewerteten Zentrifugenversuche aufgelistet. Unterhalb der Tabellen sind alle
Abkürzungen nochmals erklärt. Gewisse Punkte sind dabei auffällig, die im Folgen-
den kurz diskutiert werden.
Das Einbauregime für das Bleischrot als Dammschüttmaterial ist für alle Sektoren
gleich. Es unterscheidet sich nur die eingefüllte Bleimasse bei den Versuchen v5_s7,
v4_u und v4_v. Bei den Versuchen v5_s1, v5_s4, v5_s5, v5_s6, v5_s3 und v5_s8 ist
der Dammeinbauvorgang komplett identisch bei gleicher Bleimasse und gleichem
Fahrtenweg. Trotzdem ergeben sich aus den Messungen unterschiedliche Damm-
schichtdicken. Dies kann vor allem auf den manuellen Einbau des Bleischrotes zu-
rückzuführen sein, da leichte Abweichungen in der Handhabung nicht auszuschlies-
sen sind. Ferner kann auch durch das Auftreten von Initialsetzungen eine unter-
schiedliche Ausbildung des Dammquerschnittes hervorgerufen werden. Daraus er-
geben sich leichte Variationen in den Dammquerschnitten.
Ein weiterer auffälliger Punkt sind die Unterschiede zwischen den gemessenen
Zeitsetzungen während des Versuchs und der Vermessung der Setzungsmulde nach
dem Versuch. Trotz Korrektur der Zeitsetzungen durch das Wurzelzeitverfahren für
die technisch bedingte Messpause von ca. 10 min nach dem Dammeinbau ergeben
sich immer noch gravierende Unterschiede. Diese Setzungsdifferenz ist auf Initial-
setzungen infolge lokaler Grundbrucherscheinungen zurückzuführen, die bei den
stark belasteten oder unbewehrten Sektoren v5_s7 und v5_s1 massiv zu verzeich-
nen sind. Bei den leicht belasteten stark bewehrten Schottersäulenfeldern v5_s3 und
v5_s8 treten diese Unterschiede hingegen nicht auf.
Ein anderes Phänomen ist das teilweise Übersteuern von Porenwasserdruck-
messgebern direkt nach dem Dammschichteinbau. Die Messwerte erscheinen an-
fänglich viel zu hoch, gehen dann aber nach kurzer Zeit auf einen zu erwartenden
Wert zurück. Dies ist beispielsweise im Sektor v5_s1 am Messgeber in 75 mm Tiefe

151
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

in Abb. 4.33 und im Sektor v5_s5 am Messgeber in 50 mm Tiefe in Abb. 4.49 zu


verzeichnen.
Bei den Berechnungsergebnissen der Konsolidationszeit t90 treten zum Teil gros-
se Differenzen zwischen deren Ermittlung aus der Entwicklung des Porenwasser-
drucks und der Auswertung der logarithmischen Zeitsetzungskurve auf. Der Abbau
des Porenwasserüberdrucks erfolgt innerhalb der Säulengruppe rasch, während die
Tonschicht unter den Schottersäulen aufgrund der schwimmenden Konstruktion noch
konsolidiert. Ferner sind die Zeitsetzungskurven zum Teil nicht deutlich ausgeprägt.

Tab. 4.9: Übersicht der Messwerte der einzelnen Zentrifugenversuche


Versuch v4_u v4_v v5_s1 v5_s4 v5_s5 v5_s6 v5_s7 v5_s3 v5_s8
As/Ag [%] - 10 - 5 8 10 12 12 12
a [mm] - 34 - 48 38 34 31 31 31
hv [mm] - 2.9 - 0.8 1.0 0.9 1.6 1.3 1.3
Hb [mm] 139.6 142.2 150.0 150.8 151.0 150.9 151.6 151.3 151.3
H1 [mm] 33.6 37.0 15.4 17.4 15.3 11.7 46.6 14.8 13.0
H2 [mm] - - 15.4 17.8 13.7 19.4 - 14.2 16.9
Δσ'v,l [kPa] 97 107 83 104 86 92 128 86 88
tk [min] - - 253 253 211 211 - 47 166
s1 [mm] 7.9 5.2 3.7 3.9 3.8 3.1 3.4 1.7 2.2
s2 [mm] - - 10.8 8.5 8.6 7.4 - 6.9 6.9
stot [mm] 12.0 7.7 30.8 13.3 10.5 8.8 46.3 6.9 6.8
Δs [mm] 4.1 2.5 20.0 4.8 1.9 1.4 42.9 0.0 0.1
Δhdf [mm] 5.5 1.7 8.4 3.4 2.2 2.5 16.7 2.1 2.2
t90, p [min] 401 116 356 134 111 87 107 74 72
t90, s [min] 409 118 220 101 104 128 - 136 71
As/Ag – Flächenverhältnis des Schottersäulenbewehrungsgrades, a – Rastermass
der Schottersäulen, hv – Hebung der Tonoberfläche aufgrund der Bodenverdrängung
durch den Schottersäuleneinbau, Hb – Tonschichtdicke des Bodenmodells vor dem
Dammeinbau, H1, H2 – Dicke der jeweils eingebauten Dammschicht, Δσ'v,l – berech-
nete Sohlpressung in Dammmitte aus der Laservermessung der Dammschichtdicke,
tk – Konsolidationspause nach erster Dammbauetappe, s1, s2 – aufsummierte Zeit-
setzung nach dem Einbau der ersten bzw. zweiten Dammschicht, stot – Gesamtset-
zung aus der Vermessung der Setzungsmulde, Δs – Differenz der Setzung aus der
Vermessung der Setzungsmulde und den an der Dammoberfläche gemessen Zeit-
setzungen, Δhdf – bleibende Hebung des Bodens am Dammfuss, t90 – Zeitraum bis
Erreichen eines Konsolidationsgrades von 90%, bestimmt aus Porenwasserdruck-
messungen mit Index p und aus der Zeitsetzungsmessung mit Index s

152
4.5 Übersicht der Messwerte aller Zentrifugenversuche

Tab. 4.10: Übersicht der rückgerechneten Bodenparameter des Tonmaterials der einzelnen
Zentrifugenversuche
Versuch v4_u v4_v v5_s1 v5_s4 v5_s5 v5_s6 v5_s7 v5_s3 v5_s8
As/Ag [%] - 10 - 5 8 10 12 12 12
Es,äq [kN/m2] 894 1560 315 919 960 1228 - 1461 1502
d [mm] 66.8 - 67.3 - - - - - -
R [mm] - 19.2 - 27.1 21.4 19.2 17.5 17.5 17.5
1.6 1.8
cv [m2/s] - - - - - - -
·10-7 ·10-7
5.8 1.5 8.9 7.8 4.5 6.4 6.6
cr [m2/s] - -
·10-8 ·10-7 ·10-8 ·10-8 ·10-8 ·10-8 ·10-8
n - 1.74 - 2.9 3.0 3.9 - 4.6 4.8
Es,äq – Äquivalentsteifezahl des Bodenpaketes, d – Drainageweg, R – Radius der
Einheitszelle, cv – vertikaler Konsolidationsbeiwert – berechnet aus dem Abklingver-
halten des Porenwasserüberdrucks, cr – radialer Konsolidationsbeiwert, berechnet
aus dem Abklingverhalten des Porenwasserüberdrucks, n – Faktor der Bodenver-
besserung berechnet aufgrund der Steifigkeitserhöhung

Die Bestimmung des eindimensionalen Zusammendrückungsmoduls ME des Tons


aus den Zentrifugenversuchen ist mit Schwierigkeiten verbunden. Für den unbewehr-
ten Sektor lässt sich ein mittlerer Wert für die gesamte Tonschicht noch abschätzen.
Für die verbesserten Bereiche ist die Bestimmung des Zusammendrückungsmoduls
des Tons allein problematisch, da das gesamte Säulenfeld belastet wird und mit der
Setzungsmessung an der Dammoberfläche primär nur Aussagen über den Kompo-
sitboden aus Schottersäulen und Ton getroffen werden können. Der Konsolidations-
beiwert ist verhältnismässig einfach zu bestimmen, wenn die Konsolidationszeiten
bekannt sind und im Säulenfeld radiale Drainage zu den Schottersäulen vorherrscht.
Möchte man aber daraus die hydraulische Durchlässigkeit des Tons bestimmen,
ergibt sich eine Schwierigkeit bei der Berechnung, da der Zusammendrückungsmo-
dul des Tons nicht gemessen werden kann. Darum wird die Analyse der Durchläs-
sigkeit nicht durchgeführt.
Für den Versuch v5_s7 lässt sich keine Steifigkeit berechnen. Durch einen einge-
tretenen Grundbruch sind die Setzungen verzerrt, und eine Berechnung liefert keine
sinnvollen Ergebnisse.
Da es sich bei der im Zentrifugenmodell angewendeten Baugrundverbesserung
mit Schottersäulen um eine schwimmende Konstruktion handelt, werden ergänzend
die Setzungen der Tonschicht unterhalb der Schottersäulen berechnet. Nach dem
Ansatz von Priebe (2003) unter der Annahme, dass sich die Spannungskonzentrati-
onen in den Schottersäulen weitestgehend ausgeglichen haben, ergeben sich Set-
zungen von 0.8 mm für das Containermodell und 0.4 mm für das Trommelmodell. Die
Setzungen für das Trommelmodell fallen geringer aus, da sich die unterste Ton-
schicht komplett im überkonsolidierten Bereich befindet und sich damit steifer verhält.
In Tab. 4.11 sind die Anteile der Setzungen der Schichten aufgelistet.

153
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Tab. 4.11: Setzungsanteile der Tonschicht unter der schwimmenden Säulenkonstruktion bei
einer mittleren Säulenlänge von 100 mm
Versuch v4_v v5_s4 v5_s5 v5_s6 v5_s7 v5_s3 v5_s8
As/Ag [%] 10 5 8 10 12 12 12
Δσ'v Dammlast [kPa] 107 104 86 92 128 86 88
stot [mm] 7.7 13.3 10.5 8.8 46.3 6.9 6.9
sschicht [mm] 0.8 0.4 0.4 0.4 0.5 0.4 0.4
Setzungsanteil der
10.4 3.0 3.8 4.5 1.1 5.8 5.8
untersten Schicht [%]

4.6 Auswertung der Bodenmodelle

4.6.1 Zusammenfassung des Zeitsetzungsverhaltens

Alle gemessenen Zeitsetzungskurven der einzelnen Teilversuche sind zusammen-


fassend in Abb. 4.85 dargestellt. An diesem Vergleich ist deutlich zu erkennen, dass
sich das Containermodell des Zentrifugenversuchs v4 weit steifer als das Trommel-
modell der Versuchsserie v5 verhält. Die Setzungen des unbewehrten Containermo-
dells sind nur wenig grösser als die Setzungen der bewehrten Trommelsektoren bei
etwa ähnlich grossen Dammauflasten.
Abb. 4.86 zeigt eine dreidimensionale Darstellung der Zeitsetzungen aller Sekto-
ren der Versuchsserie des Trommelmodells, die auch den Bewehrungsgrad mit ein-
schliesst. Es ist deutlich zu erkennen, dass mit zunehmendem Bewehrungsgrad die
Setzungen reduziert werden. Eine zeitliche Beschleunigung der Konsolidation ist in
dieser Darstellung schwierig zu erkennen, aber mit Porenwasserdruckmessungen
nachzuweisen.
0
Versuch 4 - 0%
1 Sektor 1 - 0%
S8
2 Sektor 4 - 5%
Sektor 5 - 8%
3 Versuch 4 - 10%
V4-10% Sektor 6 - 10%
4
Setzung [mm]

Sektor 3 - 12%
5 Sektor 8 - 12%
6
7 S3 S6

8 V4-0%
S4 S5
9
10
S1
11
12
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Zeit [min]

Abb. 4.85: Gemeinsame Darstellung aller gemessenen Zeitsetzungskurven

154
4.6 Auswertung der Bodenmodelle

Abb. 4.86: Darstellung der Zeitsetzung in Bezug zum Bewehrungsgrad des Untergrundes für
den Versuch in der Trommel

In Abb. 4.87 sind die Setzungsverläufe der Sektoren v5_s3 und v5_s8 nochmals
separat gegenübergestellt. Beide Sektoren besitzen den gleichen Bewehrungsgrad
von 12% Flächenanteil und es wurde das gleiche Einbauregime für die Dammschich-
ten gewählt. Die eingebauten Bleischrotmassen je Sektor sind identisch. Der einzige
Unterschied liegt in der Konsolidationspause nach dem Einbau der ersten Damm-
schicht. Diese betragen 47 min und 166 min für Sektor 3 bzw. Sektor 8. Die ersten
40 min der Zeitsetzung sollten eigentlich bei beiden Sektoren gleich verlaufen, aber
in Sektor 3 setzt sich die Dammschicht schneller als in Sektor 8. Die Endsetzung ist
bei beiden Sektoren gleich, bei etwa identischen Dammschichtdicken. Warum die
Setzungsgeschwindigkeit bei Sektor 3 höher ist, kann nur mit unterschiedlichen Drai-
nagebedingungen infolge der Heterogenität des Tonmodells begründet werden. In
beiden Sektoren sind jedoch Sandlinseneinschlüsse vorhanden (siehe Abb. 4.76 und
Abb. 4.84). Inwieweit diese Einschlüsse die Drainage verändern, kann visuell nicht
festgestellt werden, lässt aber den Schluss zu, dass im Sektor 3 die besseren Drai-
nagebedingungen herrschen.
0
Sektor 3 - 12%
Sektor 8 - 12%
1

2
Setzung [mm]

7
0 100 200 300 400 500 600 700
Zeit [min]

Abb. 4.87: Vergleich der Setzungen des Sektors 3 mit dem Sektor 8 bei gleichem Beweh-
rungsgrad von 12%

155
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.6.2 Analyse des Faktors der Bodenverbesserung

In Abb. 4.88 ist die Abhängigkeit des Faktors der Bodenverbesserung n zum Flä-
chenverhältnis des Bewehrungsgrades dargestellt. Dieser Auswertung liegen die
Äquivalentsteifezahlen Es,äq der untersuchten Versuchssektoren zu Grunde. Ver-
gleicht man das Containermodell mit dem Trommelmodell, zeigt sich ein deutlicher
Trend. Das Containermodell weist ein steiferes Verhalten mit einem höheren Über-
konsolidationsverhältnis als das Trommelmodell auf. Bei gleichem Flächenverhältnis
des Bewehungsgrades wird nicht einmal die Hälfte des Faktors der Bodenverbesse-
rung erreicht. Das unbewehrte Containermodell in Versuch v4_u besitzt eine 2.8-
fache Steifigkeit im Vergleich zum unbewehrten Trommelmodell in Versuch v5_s1
(siehe Tab. 4.10). Dies lässt eindeutig den Schluss zu, dass der Faktor der Boden-
verbesserung massgeblich von der Spannungsgeschichte des tonigen Untergrundes
abhängt.
5
Trommelmodell
4.5 Containermodell
Verbesserungsfaktor n [-]

3.5

2.5

1.5

0.5

0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Bewehrungsgrad [%]

Abb. 4.88: Darstellung des Verbesserungsfaktors in Abhängigkeit des Bewehrungsgrades


beider Bodenmodelle

Der Einfluss der schwimmenden Säulenkonstruktion und damit der Tonschicht unter
den Schottersäulen wurde bei dieser Analyse vernachlässigt. Werden hingegen die
Setzungen der Tonschicht unter den Säulen berücksichtigt, und nur die Zusammen-
drückung der verbesserten Schicht analysiert, ergeben sich Abweichungen des Fak-
tors der Bodenverbesserung n zur schwimmenden Säulenkonstruktion von maximal
5%.

4.6.3 Analyse der Konsolidationsbeschleunigung

In den folgenden beiden Abbildungen (Abb. 4.89 und Abb. 4.90) wird das Konsolida-
tionsverhalten der einzelnen Versuchssektoren ausgewertet. Bei dieser Analyse
werden die Konsolidationszeiten t90 aus den Porenwasserdruckmessungen von Tab.
4.9 verwendet. Es werden die beiden Tonmodelle des Versuchscontainers und der
Trommel unterschieden. Abb. 4.89 zeigt die Abhängigkeit des Beschleunigungsfak-
tors der Konsolidation nk (Gleichung 4.10) vom Bewehrungsgrad der untersuchten
Systeme. Dabei ist zu erkennen, dass die Unterschiede der Tonmodelle sehr gering
sind, was den Schluss zulässt, dass die Spannungsgeschichte des Untergrundes

156
4.6 Auswertung der Bodenmodelle

eine untergeordnete Bedeutung für das Konsolidationsverhalten des Tones der un-
tersuchten Modelle besitzt. Der Faktor der Konsolidationsbeschleunigung nk berech-
net sich:
t 90, unverbessert
nk = (4.10)
t 90, verbessert

6
Trommelmodell
5.5 Containermodell
Beschleunigungsfaktor nk [-]

5
4.5
4
3.5
3
2.5
2
1.5
1
0.5
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Bewehrungsgrad [%]

Abb. 4.89: Darstellung der Beschleunigung der Konsolidation in Abhängigkeit vom Beweh-
rungsgrad für die untersuchten Bodenmodelle

Rechnet man den Bewehrungsgrad auf ein Drainagewegverhältnis um, erhält man
die Darstellung in Abb. 4.90. Das Drainagewegverhältnis entspricht hier dem Quo-
tienten aus dem Drainageweg des unverbesserten Systems d0 und dem Drainage-
weg des verbesserten Systems di (Gleichung 4.12). Im vorliegenden Fall bedeutet
dies auch den Wechsel von vertikaler Drainage zu den Tonschichtgrenzen hin zu
einer horizontalen Drainage zu den Schottersäulen. Der Drainageweg di entspricht im
Säulenraster dem Radius der Einheitszelle R abzüglich dem Radius der Schottersäu-
le rw. Das Containermodell stellt im Diagramm (Abb. 4.90) nur einen einzigen Punkt
dar, der tendenziell einen leicht geringeren Wert nk als die Werte des Trommelmo-
dells aufweist.
6
Trommelmodell
5.5 Containermodell
Beschleunigungsfaktor nk [-]

5 Trendkurve
4.5
4
3.5
3
2.5
2
1.5
1
0.5
0
1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 6.5
Drainagewegverhältnis d0/di

Abb. 4.90: Darstellung der Beschleunigung der Konsolidation in Abhängigkeit vom Draina-
gewegverhältnis

157
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Die Trendfunktion in Abb. 4.90 wurde als Potenzfunktion nach folgender Formel
ermittelt:
α
⎛d ⎞
nk = ⎜ 0 ⎟ (4.11)
⎝ di ⎠
d i = R − rw (4.12)
Nach einer Regressionsanalyse durch die Minimierung der Summe der Fehlerquad-
rate berechnet sich die Potenz α mit dem Wert 0.9 für die gemessenen Konsolidati-
onszeiten. Das Bestimmtheitsmass R2 beträgt 0.98. Nach der Theorie von Terzaghi
(1925) geht aber der Drainageweg im Quadrat in die Berechnung ein, so dass sich
theoretisch ein α-Wert von 2 ergeben müsste. Die Abweichung ist auf eine Verände-
rung der Bodeneigenschaften durch den Schottersäuleneinbau zurückzuführen, da
der Ton verdichtet wird und sich Störzonen mit reduzierter hydraulischer Durchläs-
sigkeit um die Schottersäulen ausbilden (siehe Kapitel 4.7.1). Diese Reduktion der
ursprünglichen Durchlässigkeit des Tons spiegelt sich in der reduzierten Potenz α
wieder. Eine spannungsbedingte Anisotropie der hydraulischen Durchlässigkeit wür-
de zu einer Erhöhung der Potenz α beitragen, da aufgrund der Spannungsgeschichte
des Tonmodells die horizontale Durchlässigkeit grösser als die vertikale Durchlässig-
keit ist. Die Konsolidation würde sich dadurch eher noch beschleunigen. Diese Er-
kenntnis lässt den Schluss zu, dass sich mit höherer Säulendichte der Einfluss der
Störzone verstärkt und die Behinderung des Konsolidationsprozesses zunimmt.

4.6.4 Analyse zur Bodenverdrängung während des Schottersäuleneinbaus

Da bei der Herstellung von Schottersäulen Boden verdrängt wird, ist anzunehmen,
dass sich Hebungen an der Tonoberfläche einstellen. Während der Zentrifugenver-
suche wird das Niveau der Tonoberfläche vor und nach dem Schottersäuleneinbau
vermessen. Die Oberflächenhebungen der Tonmodelle mit unterschiedlichem Be-
wehrungsgrad sind in Abb. 4.91 dargestellt. Die Hebungen sind hierbei auf eine Ein-
heitszelle des Säulenrasters bezogen. Es ist zu erkennen, dass die beiden Tonmo-
delle unterschiedliches Verhalten zeigen. Das steifere und stärker überkonsolidierte
Containermodell zeigt grössere Hebungen als das Trommelmodell. Dies lässt den
Schluss zu, dass das Mass der Bodenverdrängung von der Spannungsgeschichte
und der Steifigkeit des Tons abhängt.
In Abb. 4.92 ist das Verdrängungsverhältnis, hier beschrieben als Quotient aus
dem Volumen der Hebung der Einheitszelle Vh bezogen auf das Volumen einer ein-
gebauten Schottersäule Vs, in Abhängigkeit vom Bewehrungsgrad für beide Tonmo-
delle dargestellt. Das Tonmodell im Versuchscontainer, als einzelner Punkt im Dia-
gramm Abb. 4.92, erzeugt eine grössere Verdrängung im Vergleich zu dem Modell in
der Trommel. Das Verdrängungsverhalten des Tons ist abhängig von seiner Span-
nungsgeschichte. Man könnte ableiten, dass das stärker überkonsolidierte Tonmo-
dell im Versuchscontainer sich weniger plastisch verhält als das Tonmodell in der
Trommel. Interessant ist die Beobachtung, dass mit zunehmender Säulendichte bzw.
zunehmendem Bewehrungsgrad im Trommelmodell das Verdrängungsverhältnis
leicht abnimmt. Das bedeutet, dass bei grösserem Bewehrungsgrad eine höhere
bleibende Verdichtung im Ton erzielt wird. Ein Verdrängungsverhältnis von 100%
heisst, dass sich der Ton volumenkonstant verhält.

158
4.6 Auswertung der Bodenmodelle

3 Trommelmodell
Containermodell

Oberflächenhebung [mm]
2.5

1.5

0.5

0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Bewehrungsgrad [%]

Abb. 4.91: Darstellung der Hebungen aufgrund der Bodenverdrängung durch den Schotter-
säuleneinbau in Abhängigkeit vom Tonmodell und dem Bewehrungsgrad

30
Trommelmodell
Verdrängungsverhältnis Vh / Vs [%]

Containermodell
25

20

15

10

0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Bewehrungsgrad [%]

Abb. 4.92: Darstellung des Verdrängungsverhältnisses von Volumen der Hebung Vh zum
eingebauten Volumen der Schottersäulen Vs in Abhängigkeit vom Tonmodell und
dem Bewehrungsgrad

Die Analyse der volumetrischen Dehnungen im Ton während des Schottersäulenein-


baus ist in Abb. 4.93 dargestellt. Hier zeigt sich klar die Abhängigkeit der volumetri-
schen Dehnungen vom Bewehrungsgrad der Bodenverbesserung. Für das Trom-
melmodell ergibt sich ein linearer Zusammenhang für die untersuchten Flächenver-
hältnisse. Je enger das Säulenraster, desto grösser ist die Verdichtung des Tons.
Das Containermodell zeigt etwas kleinere volumetrische Dehnungen als das Trom-
melmodell und ist durch den Einbauprozess weniger verdichtet worden.

159
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

12
Trommelmodell
Containermodell

Volumendehnung des Tons [%]


10

0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Bewehrungsgrad [%]

Abb. 4.93: Volumenänderung des Tons im Säulenraster durch den Säuleneinbau in Abhän-
gigkeit vom Bewehrungsgrad, positive Volumendehnungen entsprechen einer
Verringerung des Tonvolumens

4.6.5 Systematische Unterschiede bei der Modellierung von Bodenverbesse-


rungsmassnahmen zu einem Prototypen

Im Folgenden werden kurz einige systematische Unterschiede zwischen dem Bo-


denmodell in der Zentrifuge und einem realen Prototypen angesprochen. Wie stark
diese Unterschiede die Ergebnisse der Zentrifugenmodellierung beeinflussen, lässt
sich nicht umfassend bestimmen. Die angesprochenen Problempunkte sind sicher-
lich nicht vollständig und einige Einflussgrössen bedürfen einer weitergehenden
Untersuchung.

4.6.5.1 Spannungsverteilung im Tonmodell

Durch das erhöhte Schwerefeld in der Zentrifuge ist auch der Spannungsgradient
über die Modelltiefe in der Bodenschicht um das n-fache der Erdbeschleunigung
grösser. Dies gilt ebenfalls für den Gradienten des Porenwasserdrucks über die
Modelltiefe. Bei der Verwendung von natürlich anstehenden Bodenmaterialen ergibt
sich für hydraulische Strömungsprozesse, dass die Fliessgeschwindigkeit des
Grundwassers im Modell n-fach grösser ist als im Prototyp. Es ist entscheidend, dass
im Boden eine laminare Strömung erhalten bleibt und damit das Gesetz nach Darcy
(Darcy, 1856) weiterhin Gültigkeit besitzt. In stark durchlässigen Bodenmaterialien,
abhängig von der Porengrösse, kann die laminare Strömung in eine turbulente Strö-
mung übergehen, und Darcys Gesetz verliert seine Gültigkeit. In tonigen Böden ist
die Durchlässigkeit so gering, dass das Wasser nur laminar strömt und damit die
hydraulische Durchlässigkeit und der Konsolidationsbeiwert in der Zentrifuge und im
Prototyp bei identischem Bodenmaterial gleich sind.
Vereinfachend wird bei Konsolidationsprozessen die Konsolidationszeit mit dem
Faktor n2 skaliert, weil der Drainageweg in der Konsolidationsrechnung im Quadrat
eingeht (Goodings, 1984, Fiodorov et al., 1985). Dies hat jedoch zur Folge, dass die
Reynolds-Zahl und die Froude-Zahl im Zentrifugenmodell andere Werte annehmen

160
4.6 Auswertung der Bodenmodelle

als im Prototyp. Für eine exakte Strömungsmodellierung müssen die Werte der Rey-
nolds-Zahl und der Froude-Zahl im Modell und im Prototyp gleich sein. Die Konse-
quenzen der Verletzung dieser Regel werden häufig ignoriert, wie zum Beispiel auch
in einem standardisierten Ödometerversuch. Eine überschlägige Berechnung der
Reynolds-Zahl (Re = v·d/ν) im Zentrifugenmodell ergibt einen Wert von 4·10-7. Im
Prototyp wäre der Wert der Reynolds-Zahl 50 mal grösser. Der Grenzwert zwischen
laminarer und turbulenter Strömung wird nach Preissler & Bollrich (1985) mit 2300
angegeben. Damit befindet sich die Strömung im Modell weit entfernt vom kritischen
Grenzbereich. Um eine exakte Modellierung der Strömungsvorgänge zu erzielen,
muss bei der Verwendung von natürlichen Böden die Viskosität der Porenflüssigkeit
dem Zentrifugenmodell angepasst werden (Butterfield, 2000). Dies wurde bei den
durchgeführten Zentrifugenversuchen aus Gründen der Praktikabilität nicht realisiert.
Diskrepanzen zwischen dem Modellverhalten des Tons in der Zentrifuge und dem
Verhalten des Tons ausserhalb der Zentrifuge konnten jedoch nicht festgestellt wer-
den.
Inwieweit der Unterschied des Spannungsgradienten der effektiven Spannung im
Boden zwischen Modell und Prototyp einen Einfluss auf das Bodenverhalten hat, ist
schwierig abzuschätzen. Nach der Auswertung der Zentrifugenversuche lässt sich
keine Diskrepanz zwischen dem beobachteten Bodenmodellverhalten und der Theo-
rie erkennen. Dies legt die Schlussfolgerung nahe, dass der Effekt des Spannungs-
gradienten für das untersuchte System vernachlässigbar ist.
Ferner variiert das Schwerefeld in der Zentrifuge mit zunehmendem Radius. Die-
ser Einfluss wird im Allgemeinen vernachlässigt, wenn eine mittlere effektive Zentri-
petalbeschleunigung für das Bodenmodell angesetzt wird. Je kleiner die Modellhöhe
im Vergleich zum Radius wird, desto geringer ist dieser Effekt.
Das Bodenmodell im Versuchscontainer ist mit einer planen Oberfläche ausgebil-
det worden. Entsprechend ändert sich der Radius der Tonoberfläche mit Variation
des Rotationswinkels. Das entspricht der Modellierung eines Hügels mit einer Bö-
schungsneigung von ca. 1/10. Damit sind die Hauptspannungen im Bodenmodell
nach der Konsolidation nicht orthogonal zur Modelloberfläche ausgerichtet und es
wird ein verzerrter Spannungszustand erzeugt.
Beim Einsatz von Geokunststoffen als Basisbewehrung der Dammschüttung
muss für deren Einbau die Zentrifuge angehalten werden. Inwieweit die Unterbre-
chung des künstlichen Schwerefeldes und damit die Entlastung des Bodenmodells
einen Einfluss auf den Spannungszustand im Boden und den Schottersäulen aus-
üben, wird nicht näher untersucht. Nach Daramalinggam (2003) sind diese Effekte
jedoch von untergeordneter Bedeutung.

4.6.5.2 Spannungsverteilung im Dammkörper

Als Dammschüttmaterial wird in den Zentrifugenversuchen Bleischrot verwendet,


welches eine mehrfache Dichte von Sand besitzt. Damit ist es möglich, mit geringen
Schütthöhen hohe Sohlpressungen zu erreichen. Die geringen Schütthöhen und der
niedrigere Reibungswinkel des Bleischrotes haben aber einen markanten Einfluss
auf die Ausbildung der Bogenwirkung im Damm über den Schottersäulen sowie auch
auf die Spreizspannungen am Dammfuss. Der Spannungszustand im Dammkörper
ist damit unterschiedlich im Vergleich zu einem Prototyp.

161
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.6.5.3 Einbauzeiten der Stopfsäulen

Der Einbauvorgang einer Stopfsäule dauert etwa 10 min im Zentrifugenversuch (sie-


he Kapitel 4.3). Vergleicht man diesen Zeitraum mit der Herstellung einer Schotter-
säule in der Praxis, stellt man fest, dass die Einbaudauer in der Zentrifuge viel zu
lang ist. In der Praxis dauert der Einbau einer Schottersäule ca. 20 min (z.B. Gäb,
2006). Würde man diesen Zeitraum mit dem Faktor n2 für Konsolidationsprozesse
skalieren, dürfte man nur ca. eine halbe Sekunde für die Herstellung einer Schotter-
säule in der Zentrifuge benötigen. Dies lässt den Schluss zu, dass in der Praxis weit
höhere Porenwasserüberdrücke im Boden auftreten können, als in den Zentrifugen-
versuchen gemessen worden sind. Die Einbauzeit und die Konsolidationspausen
zwischen dem Einbringen der einzelnen Stopfsäulen im Zentrifugenversuch sind zu
lang, und so besteht die Möglichkeit, dass sich markante Porenwasserüberdrücke in
einem Säulenfeld erst gar nicht aufbauen bzw. zu schnell abbauen können.
Bei Feldmessungen von Rüttelstopfverdichtungen in weichem lacustrinen Ton,
vergleichbar dem verwendeten Zentrifugenton, wird von Gäb (2006) aber kein über-
mässiger dauerhafter Anstieg des Porenwasserdrucks in einem Säulenfeld durch
den Stopfsäuleneinbau gemessen. Während des Einbaus einzelner Säulen entwi-
ckelten sich jedoch starke Porenwasserüberdrücke von über 50 kPa, wie es auch im
Zentrifugenversuch beobachtet werden konnte (Kap. 4.3). Diese beobachteten Po-
renwasserdruckänderungen im Feld werden auch durch die Vibration der Rüttelson-
de hervorgerufen, welche das Schottersäuleninstallationswerkzeug in der Zentrifuge
nicht simulieren kann. Die Beschaffenheit des Untergrundes und die Drainagesituati-
on spielen hierbei eine massgebende Rolle. Beobachtungen im Feld zeigen, dass bei
der Herstellung einer Schottersäulengruppe der Porenwasserdruck zwar stark an-
steigt, aber nicht die Werte erreicht, welche bei einer Überlagerung der Porenwas-
serüberdrücke aufgrund der Herstellung einzelner Schottersäulen zu erwarten wären
(Kirsch 2004; Castro & Sagaseta 2006; Maybaum & Mühlmann 2002).

4.7 Ergänzende Untersuchungen am Tonmodell


4.7.1 Untersuchung des Tons in Schottersäulenumgebung

Eine Fragestellung dieser Arbeit ist die Untersuchung des Einflusses des Schotter-
säuleneinbaus auf den Ton in der Umgebung der Schottersäulen. Mit verschiedenen
Methoden wird versucht, eine Störzone mit reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit
bzw. einen Verdichtungsbereich im Ton zu bestimmen. Nach dem Ausbau des Bo-
denmodells aus der Trommel der Zentrifuge sind mehrere Tonstücke an der Luft
getrocknet und mittels Quecksilber-Druckporosimetrie, Rasterelektronenmikroskopie
und Röntgentomographie untersucht worden.

4.7.1.1 Analyse der Porosität in der Schottersäulenumgebung

An zwei Probenstücken der Sektoren 8 und 4 aus 20 bzw. 40 mm Modelltiefe werden


Untersuchungen mittels Quecksilber-Druckporosimetrie durchgeführt (Allen, 1990).
Die Probenstücke werden in kleine Einzelstücke zerteilt und auf ihre Porosität und
Rohdichte hin untersucht.

162
4.7 Ergänzende Untersuchungen am Tonmodell

Vor der Messung werden die Proben vakuumiert, um freie Luftfeuchte zu entfer-
nen. Die geeichte Messzelle wird mit Quecksilber gefüllt. Damit lässt sich die Dichte
der getrockneten Tonprobe bestimmen. Das Hauptprinzip der Messung beruht auf
einer Korrelation zwischen dem aufgebrachten Quecksilberdruck und der Eindrin-
gung des Quecksilbers in die Bodenprobe aufgrund einer dem Druck zugeordneten
Porengrösse (Washburn, 1921). Je nach Verlauf der Porengrössenverteilung kann
auch die Gesamtporosität der Probe bestimmt werden. Die vorliegende Untersu-
chung stützt sich auf die Bestimmung der Gesamtporosität, da die Messung der
Porengrössenverteilung keine eindeutigen Ergebnisse lieferte.
Ziel ist die Untersuchung der Änderung der Eigenschaften des Tons mit zuneh-
mendem radialem Abstand von der Schottersäule. In Abb. 4.94 sind die Ergebnisse
der Einzelmessungen dargestellt.
40 1.90

38 1.88

36 1.86

Rohdichte [g/cm ]
34 1.84
3
Porosität [%]

32 1.82

30 1.80

28 1.78

26 1.76

24 1.74

22 1.72

20 1.70
0 5 10 15 20 25 30 35 0 5 10 15 20 25 30 35
Abstand zur Säulenachse [mm] Abstand zur Säulenachse [mm]

(a) (b)
Abb. 4.94: Messungen mittels Quecksilber-Druckporosimetrie (a) der Porosität und (b) der
Rohdichte des lufttrockenen Tons im Abstand zur Schottersäulenachse mit hy-
perbolischer Trendfunktion, der Radius der Schottersäule beträgt im mittel 6 mm,
dargestellt durch die gestrichelte Linie (----)

Bei der Auswertung der Abb. 4.94 ist zu erkennen, dass ab einer Entfernung von
15 mm von der Säulenachse keine Änderung der Porosität und der Dichte zu ver-
zeichnen ist. Der Verdichtungsbereich durch den Schottersäuleneinbau besitzt eine
Ausdehnung des 2 bis 2.5-fachen Schottersäulenradius, wenn ein mittlerer Säulen-
radius von 6 mm angesetzt wird. Eine Erhöhung der Trockenrohdichte in der Säulen-
umgebung ist hier mit maximal 7% gemessen worden.
Ein Vergleich der Abmessungen mit Werten aus der Literatur ist schwierig, da dort
andere Messverfahren zum Einsatz gekommen sind, z.B. Ödometerversuche und die
Bestimmung des Wassergehaltes. Nimmt man eine Vergleichbarkeit von Porosität
und Wassergehalt an, dann ergeben sich die verhältnismässigen Abmessungen der
Störzone um Schottersäulen im Zentrifugenmodell um den Faktor 2 kleiner als die
verhältnismässigen Abmessungen der Störzone um Vertikaldrainagen im Laborver-
such von Sharma & Xiao (2000). Nach Indraratna (2001) umfasst die Grösse der
Störzone um Rüttelstopfsäulen etwa einen Bereich des zweifachen Säulendurch-
messers, was sich gut mit den Beobachtungen in der Zentrifuge deckt. Demzufolge
bilden sich verhältnismässig kleinere Störzonen um Schottersäulen als um Verti-
kaldrains.

163
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

4.7.1.2 Mikroskopische Untersuchung mittels ESEM

Um die Tonstruktur in unmittelbarer Umgebung der Schottersäule näher zu untersu-


chen, werden Bildaufnahmen mittels Umwelt-Rasterelektronenmikroskopie angefer-
tigt. Im Englischen Sprachgebrauch wird diese Methode ESEM – Environmental
Scanning Electron Microscopy genannt. Der Vorteil besteht darin, dass die Mikro-
skopie unter umweltähnlichen Bedingungen bei geringem Unterdruck durchgeführt
werden kann. Im Gegensatz dazu wird bei der herkömmlichen Rasterelektronenmik-
roskopie die Probe unter Vakuum abgetastet und empfindliche Strukturen können
dadurch zerstört werden.
Vor der mikroskopischen Untersuchung werden die Probekörper in Kunstharz ein-
gebettet. Die Oberfläche der Proben wird anschliessend angeschliffen. Von den 3
untersuchten Proben sind in den folgenden Abb. 4.95 und Abb. 4.96 die Bilder der
dritten Probe an einem horizontalen Schnitt dargestellt.

1
2

(a) (b)
Abb. 4.95: ESEM Bilder (a) Übersicht im Übergangsbereich zwischen Schottersäule und
umgebenden Tonboden, (b) Stelle 1 – Tonstruktur zwischen den Sandkörnern

Abb. 4.95b zeigt die Tonstruktur an der Stelle 1 (Abb. 4.95a). In diesem Bereich
findet eine Durchdringung der Sandkörner mit dem Tonmaterial statt. Die Tonstruktur
zeigt keine erkennbare Orientierung. Die Mächtigkeit dieses Durchdringungsberei-
ches beträgt etwa 2 bis 3 Sandkörner und somit ca. 2 mm.
In Abb. 4.96a ist die Tonstruktur an der Stelle 2 (Abb. 4.95a) dargestellt. Die Ton-
partikel zeigen eine deutliche Orientierung parallel zur Schottersäulenachse. Die
Dicke dieses Bereiches beträgt etwa 1 bis 2 mm.
Abb. 4.96b zeigt die Tonstruktur in grösserer Entfernung zum Säulenrand (Stelle
3 in Abb. 4.95a). Ab ca. 2 mm vom Säulenrand ist keine Orientierung der Tonstruktur
mehr erkennbar, und mit zunehmender Entfernung bleibt das visuelle Erscheinungs-
bild gleich.

164
4.7 Ergänzende Untersuchungen am Tonmodell

(a) (b)
Abb. 4.96: ESEM Bilder (a) Stelle 2 – Tonstruktur in der Nähe der Sandkörner, (b) Stelle 3 –
Tonstruktur in 2 mm Entfernung zum Sandsäulenrand

4.7.1.3 Untersuchung mittels Röntgentomographie

Zur Bestimmung der räumlichen Dichteverteilung im Ton wird eine computerto-


mographische Röntgenuntersuchung durchgeführt. Diese Methode erlaubt eine zer-
störungsfreie Untersuchung von Materialproben und basiert auf dem Prinzip der
Messung der Energieabsorption von Röntgenstrahlen beim Durchgang durch das
Probenmaterial. Die Messung der Strahlenabsorption erfolgt in allen Raumrichtun-
gen. Durch eine Computerrückrechnung ist eine 3-dimensionale Darstellung des
Röntgenstrahlenabsorptionskoeffizienten möglich. Mittels Materialkalibrierung lässt
sich die räumliche Verteilung des Röntgenstrahlenabsorptionskoeffizienten zu einer
Dichteverteilung in der Probe korrelieren. In der Bodenkunde findet dieses Verfahren
eine breite Anwendung (Jenssen & Heyerdahl, 1988, Tollner & Ramseur, 1988 und
Rogasik et al., 2003).
Exemplarisch wird eine luftgetrocknete Tonprobe mit dem Röntgencomputerto-
mographen „SCANCO medical μCT 40“ untersucht. Die Röntgenquelle des Gerätes
hat eine maximale Energieleistung mit spektraler Strahlenemission von 70 keV. Die
maximale räumliche Auflösung der Messung liegt im Bereich von 36 μm.
Die untersuchte Tonprobe ist quaderförmig mit den Abmessungen LxBxH gleich
25x25x40 mm. Die vertikalen Kanten des Probenquaders werden von den Schotter-
säulen begrenzt, während die obere Begrenzungsfläche die ehemalige Oberfläche
des Bodenmodells darstellt. In den folgenden Abbildungen sind ein vertikaler Schnitt
(Abb. 4.97a) und ein horizontaler Schnitt (Abb. 4.97b) durch den Probenkörper ab-
gebildet.

165
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

(a) (b)
Abb. 4.97: Röntgenbilder der Tonprobe (Abmessungen 25x25x40), (a) vertikaler Schnitt, (b)
horizontaler Schnitt in 5 mm Tiefe

In den Röntgenaufnahmen der Abb. 4.97 stellen die helleren Bereiche Regionen mit
höherer Strahlenabsorption dar. Allgemein korreliert eine höhere Strahlenabsorption
mit einer höheren Dichte. In Abb. 4.97 erkennt man deutlich die Konturen der Ton-
probe, aber innerhalb dieser sind kaum Unterschiede in der Helligkeit des Röntgen-
bildes erkennbar. Dies ist auf grosse Homogenität und geringe Dichteunterschiede in
der Probe zurückzuführen.
Quantitative Aussagen über die Dichte lassen sich mit der durchgeführten Unter-
suchung nicht treffen, da eine Kalibration der Röntgenapparatur nicht durchgeführt
worden ist, um die Korrelation zwischen Röntgenstrahlenabsorptionskoeffizienten
und Tondichte herzustellen. Weiterhin ist bei solchen Messungen der Wassergehalt
von besonderer Bedeutung, da die Röntgenmessung auch auf Feuchteunterschiede
reagiert.
Für eine genaue Untersuchung der Probenstruktur wäre ein anderes Röntgenge-
rät erforderlich, das auch einen geringen Dichtekontrast in der Materialstruktur detek-
tieren kann. Die Röntgenanalyse bietet interessante Möglichkeiten der zerstörungs-
freien Untersuchung von Erdmaterial, erlaubt aber im vorliegenden Fall keine konkre-
ten Aussagen.

4.7.1.4 Zusammenfassung zur Untersuchung der Schottersäulenumgebung

Durch die nachträglichen Untersuchungen am ausgebauten Zentrifugentonmodell


kann eine Veränderung der Tonstruktur in der Umgebung einer Schottersäule durch
deren Einbauprozess nachgewiesen werden. Dabei ist eine Unterteilung der Schot-
tersäulenumgebung in 4 Zonen möglich.
In Zone 1, einer Durchmischungszone von Ton und Sandkörnern, werden Sand-
körner durch den Einbau in die Tonmatrix gepresst bzw. der Ton quetscht sich durch

166
4.7 Ergänzende Untersuchungen am Tonmodell

die ersten Lagen der Sandkörner hindurch. Die Dicke dieser Zone beträgt etwa 2 bis
3 Sandkorndurchmesser, ca. 2 mm.
In Zone 2, in ummittelbarer Nähe zum Rand der Schottersäule, zeigen die Ton-
partikel eine deutliche Ausrichtung parallel zur Schottersäulenachse. Das kann dar-
auf zurückgeführt werden, dass der Ton während des Säuleneinbaus starke Scher-
verformungen erfahren hat, die aus dem engen Kontakt zum Einfüllrohr resultieren.
Die Dicke dieser Zone beträgt etwa 1 bis 2 mm.
Zone 3 ist weiter vom Rand der Schottersäule entfernt. Durch Auswertung der
ESEM-Bilder kann visuell kein Unterschied der Tonstruktur in diesem Bereich zur
Struktur im Freifeld festgestellt werden. Die Tonpartikel zeigen keine ausgeprägte
Orientierung. Analysiert man hingegen die Resultate der Quecksilber-
Druckporosimetrie, dann lassen sich in diesem Bereich eine deutlich höhere Dichte
und eine geringere Porosität als im Freifeld messen. Dieser Bereich hat durch den
Säuleneinbau hohe Kompressionsspannungen erfahren, die zu einer Verdichtung
der Tonstruktur führen. Die Mächtigkeit dieser Zone beträgt etwa 7 mm.
Zone 4 kann als Freifeldzone bezeichnet werden und zeigt keine erkennbare Be-
einflussung durch den Schottersäuleneinbau.
Die Gesamtausdehnung der Störzone bzw. des Einflussbereiches der Schotter-
säuleninstallation einer Einzelsäule im Ton kann mit dem 2- bis 2.5-fachen des
Schottersäulendurchmessers angegeben werden. In Abb. 4.98 sind die verschiede-
nen durch den Schottersäuleneinbau beeinflussten Bereiche dargestellt.

4 3 2 1

7 2 2 4 [mm]
Abb. 4.98: Nahaufnahme der Schottersäulenumgebung mit Angabe der Abmessungen der
identifizierten Zonen 1 bis 4 um die Schottersäule

4.7.2 Beobachtungen von Sedimentationsphänomenen im Tonmodell

Da in der zweiten Zentrifugenversuchsserie v5_s1 bis v5_s8 die Tonsuspension im


Flug in die Trommel eingebaut worden ist, wird im Nachgang das Absetz- und Seg-
regationsverhalten der Tonsuspension untersucht.
Hierzu wird die Konsolidation der Tonsuspension unter Eigengewicht im natürli-
chen Schwerefeld in einem Zylindergefäss ein Jahr lang beobachtet. Die Zeit-
Setzungskurve und die daraus rückgerechneten Kennwerte sind in Abb. 4.99 bzw.
Tab. 4.12 dargestellt. Der Wert des Konsolidationsbeiwertes cv entspricht den An-
fangswerten der Grossödometerversuche aus Abb. 3.18.

167
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

Zeit [d]
1 10 100 1000
0.0

Zusammendrückung [%]
5.0

10.0

15.0

20.0

25.0

Abb. 4.99: Zusammendrückung einer Tonschicht unter Eigengewicht im Zylinderstandglas


unter natürlichen Gravitationsbedingungen

Tab. 4.12: Kennwerte einer unter Eigengewicht konsolidierten Tonschicht im Zylinderstand-


glas unter natürlichen Gravitationsbedingungen
Schichtdicke am Anfang [mm] 411
Wassergehalt der Suspension [%] 114.6
Schichtdicke nach 365 Tagen [mm] 306
Konsolidationszeit t50 [d] 14.2
Konsolidationsbeiwert cv [m2/s] 3.3 · 10-8

Nach Abschluss des Zentrifugenversuchs in der Trommel wird die Schicht einer
Toncharge bezüglich der Veränderung der Korngrössenverteilung und der Mineral-
zusammensetzung untersucht. Aus der 2 cm mächtigen Tonschicht einer Ein-
baucharge werden Proben aus dem oberen, mittleren und unteren Drittel entnom-
men. Die Ergebnisse der Untersuchungen für das obere und untere Schichtdrittel
sind in Abb. 4.100 und Tab. 4.13 zusammengefasst.
10 100
Vol.-anteil - ob. Drittel
9 90
Vol.-anteil - unt. Drittel
Vol.-durchgang - ob. Drittel
Volumenverteilung q [%]

8 80
Volumendurchgang [%]

Vol.-durchgang - unt. Drittel


7 70

6 60

5 50

4 40

3 30

2 20

1 10

0 0
0.01 0.1 1 10 100 1000

Korndurchmesser [μm]

Abb. 4.100: Körngrössenverteilung im oberen und unteren Drittel einer 2 cm mächtigen Ton-
lage

168
4.8 Zusammenfassung zur Zentrifugenmodellierung

In Abb. 4.100 ist deutlich eine Verschiebung der Korngrössenverteilung, die mit der
Laserdiffraktionsmessung bestimmt wurde, zu erkennen. Der Tonanteil verändert
sich nur geringfügig, aber in der Silt- und Feinsandfraktion ist eine Umlagerung der
Korngrössen deutlich ersichtlich. Aufgrund der Entmischung der Tonsuspension beim
Einbau in die Zentrifuge lagern sich grössere Partikel im unteren Bereich der Schicht
ab. Dies spiegelt sich auch in einer leichten Verschiebung der Mineralzusammenset-
zung wieder (Tab. 4.13). Betrachtet man die Tonschicht von oben nach unten, ist
eine Zunahme an Feldspat und Quarz sowie eine leichte Abnahme der Tonminerale
Chlorit und Smektit zu beobachten. Die Unterschiede sind jedoch relativ gering.

Tab. 4.13: Mineralogische Zusammensetzung des Birmensdorfer Seebodenlehms im oberen


bzw. unteren Schichtbereich einer 2 cm mächtigen Tonlage, Gewichtsanteile in
Masseprozent [%]
Mineral oberer Schichtbereich unterer Schichtbereich
Chlorit 6.2 ± 1.0 5.1 ± 1.0
Muskovit / Illit 16.5 ± 1.5 16.9 ± 2.0
Smektit 20.0 ± 2.0 19.0 ± 2.0
Feldspat 5.0 ± 1.0 8.9 ± 1.0
Quarz 17.5 ± 0.5 19.8 ± 0.5
Calcit 25.3 ± 0.7 23.3 ± 0.6
Dolomit 6.8 ± 0.5 6.3 ± 0.5
Goethit 1.5 ± 0.5 0.8 ± 0.3

4.8 Zusammenfassung zur Zentrifugenmodellierung


Die durchgeführten Zentrifugenversuche bilden den Kern dieser Arbeit und sind mit
besonders hohem Aufwand durchgeführt worden. Um das Verhalten des physikali-
schen Modells möglichst exakt zu analysieren, werden die Randbedingungen genau
festgelegen. Während der Versuchsdurchführung wird das Modellverhalten genau
überwacht. Aufgrund der technischen Komplexität der Versuche ist es unmöglich,
alle Modellparameter genauestens zu erfassen. Bei der Spannungsmessung be-
schränkt man sich auf die Erfassung des Porenwasserdrucks in verschieden Modell-
tiefen. Mit den durchgeführten Versuchen lassen sich Aussagen über das Verhalten
von Baugrundverbesserung mit Schottersäulen treffen. Eine wesentliche Errungen-
schaft dieser Tests ist die Schottersäulenherstellung im Flug während der Rotation
der Zentrifuge. Dadurch wird das Verhalten der Schottersäulen weit realistischer als
in anderen kleinmassstäblichen Modellversuchen abgebildet. Trotzdem bleibt das
Zentrifugenmodell ein Modell und repräsentiert nur in verzerrter Form das Prototyp-
verhalten. Eine Interpretation der Versuchsergebnisse bezüglich des realen Verhal-
tens in der Natur ist deshalb unabdingbar. Die Zentrifugenversuche liefern vor allem
qualitative Ergebnisse, die massgeblich zum Verständnis des Prototypverhaltens
beitragen.
Als erste Aussage lässt sich feststellen, dass das Modellverhalten massgeblich
von der Spannungsgeschichte des verwendeten Bodenmaterials geprägt wird.
Hauptsächlich wirkt sich dies auf die Steifigkeit des Untergrundes aus und damit auf

169
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

den Verbesserungsfaktor n. Das steifere Containermodell zeigt einen geringeren


Verbesserungsfaktor n als das weichere Trommelmodell. Von der Spannungsge-
schichte werden ebenfalls die Oberflächenhebungen des Tons durch den Säulenein-
bau und dessen Verdichtung beeinflusst. Einen Einfluss der Spannungsgeschichte
auf das Konsolidationsverhalten des Bodens kann nicht festgestellt bzw. kann als
untergeordnet eingestuft werden.
Bei der Untersuchung der Effekte der Schottersäuleninstallation lassen sich fol-
gende Schlussfolgerungen ziehen. Durch den Einbau der verdrängenden Schotter-
säulen wird das Bodenmodell dahingehend beeinflusst, dass die horizontalen Span-
nungen ansteigen, dass sich die Tonoberfläche hebt und dass der umgebende Ton-
boden verdichtet wird. Eine Erhöhung der Steifigkeit und der Scherfestigkeit ist nicht
direkt gemessen worden. Sie kann aber nach dem Abbau des Porenwasserüber-
drucks erwartet werden. Bei der Spannungsänderung durch den Säuleneinbau wird
zwischen den Tonmodellen im Container und in der Trommel kein signifikanter Un-
terschied festgestellt. Die Porenwasserüberdrücke steigen in beiden Modellen in
ähnlichem Masse an. Die daraus resultierende Änderung der effektiven horizontalen
Spannungen nach dem Abklingen der Porenwasserüberdrücke führt in weiten Berei-
chen des Tons zu einem Zustand nahe dem passiven Versagen. Inwieweit die Span-
nungsänderung nach der Konsolidation erhalten bleibt, lässt sich schwer abschätzen,
da der verwendete Ton leicht zum Kriechen neigt. Eine Relaxation führt zum Abbau
der anfänglichen Verspannung.
Bei der Analyse der Verdichtung des Tones durch den Säuleneinbau lässt sich
sagen, dass weicherer Ton im Vergleich zu steiferem Ton beim Säuleneinbau gerin-
gere Hebungen aufweist und sich mehr verdichtet. Das Flächenverhältnis zeigt eine
lineare Abhängigkeit auf die Volumenänderung des Tons. Ein dichteres Säulenraster
erzeugt auch eine grössere volumetrische Dehnung, wobei das Containermodell eine
geringere Volumendehnung aufweist.
Im Modell werden zwei unterschiedliche Arten von Verformungs- bzw.
Versagensbildern der Schottersäulen festgestellt. Zum einen zeigen die Schottersäu-
len Biegung im oberen Säulenbereich. Dies tritt primär bei den Randsäulen einer
Gruppe auf. In einem Teilversuch wird der Bruchzustand des Säulenfeldes erreicht.
Ein Abscheren bzw. eine starke Faltung der Säulen ist hier zu beobachten. Alle
Schottersäulen sind schlank und in relativ grossem Abstand zueinander ausgeführt
worden. Ein häufiges Verformungsmuster, das Ausbauchen, ist nicht feststellbar. Da
der Anfangszustand, d.h. die Säulenabmessungen direkt nach der Herstellung, nicht
erfasst werden kann, ist es unmöglich, kleine Deformationen der Säulen zu quantifi-
zieren. Ferner erhalten die Schottersäulen durch den Herstellungsprozess eine leicht
bauchige Form, so dass ein weiteres Ausbauchen schwer erkennbar ist.
Eine Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit um die Schottersäulen herum kann
deutlich nachgewiesen werden. Auf der Grundlage von Dichtemessungen mittels
Quecksilberdruckporosimetrie können die Abmessungen der Störzone mit etwa dem
doppelten Säulendurchmesser ermittelt werden. Weiterhin wird durch Elektronenmik-
roskopaufnahmen eine dünne Kontaktzone festgestellt, in der sich die Tonpartikel
neu orientieren. Eine Bestimmung der hydraulischen Durchlässigkeit kann mit den
durchgeführten Untersuchungen nicht vorgenommen werden. Die ermittelten Ab-
messungen im Prototypmasstab entsprechen vergleichbaren Beobachtungen ande-
rer Forschungsarbeiten (siehe Kapitel 2.5.3).

170
4.8 Zusammenfassung zur Zentrifugenmodellierung

Bei der Nachuntersuchung des im Flug eingebauten Trommelmodells sind Ab-


setzprozesse erkennbar. Dies zeigt sich in einer Verschiebung der Sieblinie und der
mineralischen Zusammensetzung von Tonproben unterschiedlicher Tiefe. Inwieweit
kleine Unterschiede der Tonfraktion einen Einfluss auf das Konsolidationsverhalten
haben, kann nicht nachgewiesen werden. Durch das Absetzen der Sandfraktion
kommt es aber zu einer deutlichen Sandlinsenbildung zwischen den Einbauchargen
der Tonsuspension. Diese Sandlinsen haben einen massgeblichen Einfluss auf das
Drainageverhalten des Modells und verzerren die Entwicklung des Porenwasser-
überdrucks zum Teil erheblich.
Abschliessend sei bemerkt, dass Setzungsunterschiede zwischen Schottersäule
und umgebendem Tonboden, wie sie bei schlaffen Lasten auftreten, im Zentrifugen-
modell nicht gemessen worden sind. Entweder sind die Setzungsdifferenzen so ge-
ring, dass sie messtechnisch nicht erfasst worden sind, oder es sind aufgrund der
lastverteilenden Wirkung der eingelegten Basisbewehrung im Damm keine bzw. nur
vernachlässigbare Setzungsunterschiede aufgetreten, so dass man von einer steifen
Lastfläche ausgehen kann.

171
4 Ergebnisse der Zentrifugenmodellversuche

172
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

5 Numerische Analyse
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung
Die numerische Analyse wird in dieser Arbeit mit der Methode der finiten Elemente
(FEM) durchgeführt. Auf die theoretischen Grundlagen dieser Methode und deren
Algorithmen wird an dieser Stelle nicht weiter eingegangen und auf die Literatur
verwiesen (z.B. Zienkiewicz, 1977; Bathe, 1996). Die Berechnung geotechnischer
Probleme stellt besondere Anforderungen an die FE-Analyse aufgrund des komple-
xen Verformungsverhaltens des Bodenmaterials und der Besonderheiten geotechni-
scher Baukonstruktionen. Abhandlungen und Hinweise dazu finden sich unter ande-
rem bei Schweiger (1995) und Potts & Zdravkovic (1999, 2001). Die Berechnungen
in der vorliegenden Arbeit wurden mit dem Programmsystem Plaxis Version 8.5
durchgeführt (Brinkgreve, 2002).

5.1.1 Berechnung von Dämmen auf weichem Ton

Die Untersuchung von Dammschüttungen auf weichem Untergrund wird schon seit
einigen Jahrzehnten mit numerischen Methoden durchgeführt (Wroth & Simpson,
1972; Wroth, 1977). Davies (1981) und Almeida & Ortigão (1982) zeigen, dass die
Entwicklungen des Porenwasserdrucks und der Zeitsetzungen nur mit komplexen
Stoffmodellen in der Berechnung erfasst werden können, welche auch Konsolidation
berücksichtigen. Die Qualität der Ergebnisse kann verbessert werden, wenn das
zeitabhängige Verhalten des Bodens bei der Konsolidationsberechnung durch Kopp-
lung der Porenwasserdruckentwicklung und der effektiven Spannungen eingeführt
wird (Biot, 1941; Magnan et al., 1982). Almeida et al. (1986) nutzen Zentrifugenver-
suche, um die numerischen Berechnungen zu optimieren. Problematisch gestaltet
sich die Berechnung der Verformungen in grösseren Tiefen und der horizontalen
Deformationen, was auf die Diskrepanz der Anisotropie des Zentrifugenmodells bei
Verwendung isotroper Stoffgesetze in der Numerik hindeutet.
Hird & Kwok (1989, 1990) befassen sich mit der Analyse von Dammschüttungen
mit einer Basisbewehrung auf weichem Untergrund. Vor allem der Einsatz eines
Kontaktelementes, welches Schlupf zwischen dem Dammkörper und der Beweh-
rungslage zulässt, ist von besonderer Bedeutung. Es wird gezeigt, dass eine sehr
steife Bewehrung aufgrund einer ausgeprägten Bogenwirkung im Damm auch grosse
Kräfte aufnehmen muss, die unter Umständen über dem aktiven Erddruck liegen
können. Ferner hat eine Erhöhung der Dehnsteifigkeit der Bewehrung über einen
gewissen Grenzwert hinaus keine Reduktion der horizontalen Verformungen im Un-
tergrund mehr zur Folge und bringt keine weitere Verbesserung des Dammverhal-
tens.
Hird et al. (1992) entwickeln einen Berechnungsansatz zur Umrechnung der ra-
dialen Drainage um Vertikaldrains in den ebenen Dehnungszustand. Bei der Um-
rechnung kann die Geometrie oder die Durchlässigkeit angepasst werden. Ferner
kann eine Störzone mit reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit um die Drains so-
wie der Fliesswiderstand in den Drainagen berücksichtigt werden. Folgende Formu-
lierungen gelten ohne Berücksichtigung des Fliesswiderstandes in der Drainage:

173
5 Numerische Analyse

k hp kh
= (5.1)
B ⋅ μ pl
2
R ⋅ μ ax
2

⎛R⎞ k ⎛r ⎞ 3
μ ax = ln ⎜ ⎟ + h ⋅ ln ⎜ s ⎟− (5.2)
⎝ rs ⎠ k h,s ⎝ rw ⎠ 4
2
μ pl = (5.3)
3
Bei Beibehaltung der Drainageabstände (B = R) ergibt sich für die Durchlässigkeit im
ebenen Zustand:
2 1
k hp = k h (5.4)
3 ⎡ ⎛ R ⎞ k h ⎛ rs ⎞ 3 ⎤
⎢ ln ⎜ ⎟ + ln ⎜ ⎟ − ⎥
⎣ ⎝ rs ⎠ k h,s ⎝ rw ⎠ 4 ⎦

Drain

rw bw
l l
Störzone mit verminderter
rs Durchlässigkeit bs
R B

2B

Abb. 5.1: Umrechnung der Durchlässigkeit von der Einheitszelle zu einem System mit
ebener Dehnung (nach Hird et al., 1992 und Indraratna & Redana, 1997)

Die Abkürzungen bedeuten: khp – horizontale hydraulische Durchlässigkeit im ebe-


nen Dehnungszustand, kh – radiale hydraulische Durchlässigkeit in der Einheitszelle,
kh,s – reduzierte hydraulische Durchlässigkeit der Störzone, B – halber Achsabstand
der Drainschlitze, R – Radius der Einheitszelle, rw – Radius des Drains, rs – Radius
der Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit, l – Länge der Drainleitung bzw. Tiefe
des Drainschlitzes.
Chai et al. (1995) erweitern den Ansatz von Hird et al. (1992) für die Umrechnung
der Drainagebedingungen in den ebenen Dehnungszustand, um eine realistische
Verteilung des Porenwasserüberdrucks im Untergrund zu berechnen. In deren Ver-
gleichsrechnung zu einem Feldversuch eines Dammes auf weichem Ton zeigt sich
eine verbesserte Übereinstimmung zu den Messwerten. Die Autoren weisen darauf
hin, dass eine Reduktion der Durchlässigkeit der Drainageleitungen in der Berech-
nung berücksichtigt werden muss, wenn die Drains zu Verstopfung mit Feinmaterial
neigen.
Nach CUR 191 (1997) kann für die Umrechnung der Durchlässigkeit des Bodens
innerhalb der räumlichen Struktur des Säulenrasters für eine ebene zweidimensiona-
le Betrachtung folgende Beziehung aufgestellt werden:

174
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

B2
k hp = α ⋅ ⋅ kh (5.5)
μ ⋅ 4R 2
n2 ⎡ 3 1 ⎛ 1 ⎞⎤
μ= ⋅ ⎢ ln(n) − + 2 ⋅ ⎜ 1 − ⎟ (5.6)
n −1 ⎣
2
4 n ⎝ 4 ⋅ n 2 ⎠ ⎥⎦
R
n= (5.7)
rw
ln(1 − U) + 0.21
α = 3.24 ⋅ (5.8)
ln(1 − U)
Dabei haben die Formelzeichen folgende Bedeutung: khp – äquivalente horizontale
Durchlässigkeit im ebenen Dehnungszustand, kh – horizontale Durchlässigkeit, α –
Faktor für den Einfluss der Zeit, B – halber Abstand der Drainagen in ebener Be-
rechnung, R – Radius des Draineinflussbereiches, rw – Drainradius, U – Konsolidati-
onsgrad. Die äquivalente horizontale Durchlässigkeit ist damit von der Zeit abhängig,
deren Einfluss aber nur von untergeordneter Bedeutung ist, da über einem Konsoli-
dationsgrad von 50% der Wert α über 2 liegt und gegen 3.2 konvergiert. Diese Be-
rechnung berücksichtigt nicht den Einfluss einer Störzone mit reduzierter Durchläs-
sigkeit um die vertikalen Drainageelemente.

Drain

2rw

2B

Abb. 5.2: Anströmverhältnisse bei axialsymmetrischer und ebener Berechnung, nach (CUR
191, 1997)

Indraratna & Redana (1997, 2000) verbessern den Berechnungsansatz von Hird et
al. (1992) zur Berechnung von Vertikaldrainagen im ebenen Dehnungszustand. Für
den Fall der Berücksichtigung des Fliesswiderstandes in der Drainleitung leiten sie
folgende Formulierung (Gleichung 5.9) ab:
⎡ k ⎤
k h ⎢α + β ⋅ hp + θ⋅ (2 ⋅ l ⋅ z − z 2 ) ⎥
⎣ k hp,s ⎦
k hp = (5.9)
⎡ ⎛ R ⎞ kh ⎛r ⎞ 3 k ⎤
⎢ ln ⎜ ⎟ + ⋅ ln ⎜ s ⎟ − + π ⋅ (2 ⋅ l ⋅ z − z 2 ) h ⎥
⎣ ⎝ rs ⎠ k h,s ⎝ rw ⎠ 4 qw ⎦
Bei Vernachlässigung des Fliesswiderstandes in der Drainageleitung ergibt sich der
Ausdruck in Gleichung 5.10:

175
5 Numerische Analyse

k hp,s β
= (5.10)
k hp k hp ⎡ ⎛ R ⎞ k h ⎛ rs ⎞ 3⎤
⎢ ln ⎜ ⎟ + ln ⎜ ⎟− ⎥−α
kh ⎣ ⎝ rs ⎠ k h,s ⎝ rw ⎠ 4⎦
Die geometrischen Beiwerte in Gleichung 5.9 und 5.10 berechnen sich wie folgt:
2 2bs ⎛ bs bs 2 ⎞
α= − ⎜1 − − 2 ⎟ (5.11)
3 B ⎝ B 3B ⎠
1 b
β= 2
(bs − b w )2 + s 3 (3b w 2 − bs 2 ) (5.12)
B 3B
2k hp 2 ⎛ bw ⎞
θ= ⎜1 − ⎟ (5.13)
k hp,s ⋅ B ⋅ q z ⎝ B⎠
Die Abkürzungen in den oben genannten Formulierungen bedeuten: kh – horizontale
Durchlässigkeit in der Einheitszelle, khp – horizontale Durchlässigkeit im ebenen
Zustand, kh,s – horizontale Durchlässigkeit der Störzone in der Einheitszelle, khp,s –
horizontale Durchlässigkeit der Störzone im ebenen Zustand, qw – Ausfluss aus der
Drainage, qz – Durchfluss in der Drainage in der Tiefe z, l – Länge der Drainleitung
bzw. Tiefe des Drainschlitzes (siehe Abb. 5.1).
Indraratna & Redana (2000) untersuchen das Verhalten von Dammschüttungen
auf weichen mit Vertikaldrainagen verbesserten Tonböden anhand von 2 Fallbeispie-
len. Sie verwenden das Modified-Cam-Clay-Stoffgesetz nach Roscoe & Burland
(1968) in einer zweidimensionalen numerischen Berechnung. Die Vertikaldrainagen
werden einzeln mit einem speziellen Drainelement modelliert. Es hat sich gezeigt,
dass die Umrechnung von radialer Drainage zu Drainagebedingungen im ebenen
Dehnungszustand konsistent ist. Ferner ist die Modellierung der Störzone mit redu-
zierter Durchlässigkeit um die Vertikaldrainagen unerlässlich, da sie einen starken
Einfluss auf die Entwicklung des Porenwasserdrucks, der Setzungen und der hori-
zontalen Verformungen ausübt. Die Berücksichtigung des Durchflusswiderstandes
der Vertikaldrainagen gewinnt erst ab grossen Drainagelängen über 25 m an Bedeu-
tung.
Weiterhin untersuchen Indraratna et al. (1997, 2001) an Fallstudien das Verhalten
von Dammschüttungen auf weichem Ton, der mit Vertikaldrainagen verbessert ist, im
Vergleich zu Ton, der mit Rüttelstopfsäulen verbessert ist. Die Autoren legen vor
allem Wert auf die Modellierung der Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit um die
Drainagen sowie deren Durchflusswiderstand. Auf die Modellierung der Stopfsäulen
wird nicht im Detail eingegangen. Als Ergebnis zeigt sich, dass vorgefertigte
Kunststoffdrains in einem engen Rasterabstand eine höhere Effizienz haben können,
als Sandsäulen in einem weiten Raster. In folgenden Arbeiten wird der Effekt von
ungesättigten Vertikaldrainagen, deren Wirksamkeit durch die Teilsättigung beein-
trächtig ist, sowie der Einsatz von Vakuumvorkonsolidation in Verbindung mit Verti-
kaldrainagen untersucht und die Grundlagen zur Berechnung erörtert (Indraratna et
al., 2003 und Indraratna et al., 2005b).
Sharma & Bolton (1996b) analysieren mittels FE-Berechnung einen basisbewehr-
ten Damm auf weichem Ton und vergleichen die Ergebnisse mit durchgeführten
Zentrifugenversuchen. Als Stoffgesetz wird das isotrope Schofield-Modell verwendet
(Schofield, 1980). Über einen einfachen Ansatz wird versucht, die spannungsindu-
zierte Anisotropie des Untergrundes zu modellieren, indem man in drei verschiede-

176
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

nen Zonen unter dem Damm unterschiedliche Vorbelastungen einführt und damit
unterschiedliche undrainierte Scherfestigkeiten und Dehnungssteifigkeiten erzeugt
(Abb. 5.3). Bezüglich der Nachrechnung des Zentrifugenversuches wird die numeri-
sche Berechnung als Erfolg gewertet, da die Verformungen und die Bruchlast in
guter Übereinstimmung prognostiziert werden können. Weil anisotrope Stoffgesetze
kaum in handelsüblichen FE-Programmen vorhanden sind, stellt die Methode der
abgestuften Vorbelastung eine gute Möglichkeit dar, spannungsinduzierte Anisotro-
pie ansatzweise in der FE-Berechnung zu berücksichtigen.

Dammschüttung

Bewehrung

passive Zone Scherzone


0.61 su 0.644 s u

Abb. 5.3: Idealisierte Zonen im Tonuntergrund zur Modellierung unterschiedlicher Scherfes-


tigkeiten (Sharma & Bolton, 1996b)

Sharma & Bolton (2001) erweitern die numerischen Untersuchungen auf die Wirkung
von Vertikaldrainagen in weichem Ton unter einer Dammschüttung. Auf der Basis
der Überlegungen von Hird et al. (1992) werden in einem kombinierten Ansatz die
hydraulische Durchlässigkeit des Bodens und die Abstände der Drainagen für eine
zweidimensionale Analyse umgerechnet. Die Vertikaldrains werden als Drainage-
grenzen ohne Porenwasserüberdruck und ohne Fliesswiderstand in die Berechnung
eingeführt. Die Vergleichsrechnung zu einem Zentrifugenversuch zeigt eine gute
Übereinstimmung zu den gemessen Verformungen, Bewehrungskräften und Poren-
wasserdrücken.
Borup & Nordahl Nielsen (1999) beschäftigen sich mit der numerischen Analyse
eines Strassendammes auf weichem Untergrund in Dänemark. Zur Berechnung des
Verhaltens der weichen Bodenschichten wird ein isotropes Soft-Soil-Modell (Vermeer
& Brinkgreve, 1995) verwendet. Sie weisen darauf hin, dass die Bestimmung der
Bodenparameter eine besondere Herausforderung darstellt, da schon kleine Abwei-
chungen in der Bestimmung der Durchlässigkeit des Bodens die berechneten zeitab-
hängigen Setzungen stark verändern und eine Prognose ohne unterstützende Beob-
achtungsmessungen schwierig machen.
Bauduin et al. (1999) untersuchen ein Dammversagen, dass nach der Erhöhung
des Dammes bei Erweiterungsmassnahmen aufgetreten ist. In der FE-Berechnung
wird das Soft-Soil-Modell im Vergleich zum Mohr-Coulomb-Modell verwendet
(Brinkgreve & Vermeer, 1998). Insbesondere die Modellierung des undrainierten
Verhaltens der weichen undurchlässigen Bodenschichten stellt sich als Schlüsselfak-
tor des Dammversagens heraus. Das Mohr-Coulomb-Modell kann dieses Bodenver-
halten nicht korrekt nachbilden. Bei Spannungszuständen deutlich unterhalb des
Bruchzustandes sind die Unterschiede zwischen den Stoffgesetzen nicht so bedeu-
tend. Bei Zuständen nahe der Bruchlast aber ist die Wahl des geeigneten Stoffgeset-
zes kritisch. Mit dem Soft-Soil-Modell können die Autoren das Dammversagen gut
nachbilden.

177
5 Numerische Analyse

5.1.2 Numerische Berechnung von Rüttelstopfsäulen

Für die numerische Berechnung von Rüttelstopfsäulen finden sich in der Literatur
verschiedene Ansätze, die im Folgenden vorgestellt werden. Die Zielstellung der
einzelnen Arbeiten reicht von der Analyse des Gesamtverhaltens einer Baukonstruk-
tion auf mit Stopfsäulen verbessertem Baugrund bis zur Betrachtung spezieller Effek-
te bei der Säulenherstellung. Je nach Aufgabenstellung sind die Herangehensweise
und die Komplexität in der Modellierung unterschiedlich.

5.1.2.1 Homogenisierungsmethoden

Schweiger & Pande (1986) entwickeln ein Stoffmodell, bei dem verbesserter Bau-
grund als Äquivalentmaterial behandelt wird und die verstärkende Wirkung von
Schottersäulen gleichmässig im Boden verteilt ist. Die Bedingungen der Verträglich-
keit von Spannungen und Dehnungen werden in der Berechnungsprozedur erfüllt.
Für den Ton wird das Critical-State-Modell nach Roscoe & Burland (1968) verwen-
det, während das Säulenmaterial mit dem Mohr-Coulomb-Modell berechnet wird. Zur
Berechnung der Spannungs-Dehnungs-Beziehung wird eine Iterationsprozedur mit
expliziter Euler-Integration verwendet. In der Analyse wird ein Kreisfundament im
rotationssymmetrischen Zustand untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Grad der
Setzungsreduktion im Vergleich zum unverbesserten Boden lastabhängig ist und mit
zunehmender Belastung ansteigt. Ferner ergeben sich unter einer steifen Last gerin-
gere Setzungen als unter einer schlaffen Last. Schweiger & Pande (1988) erweitern
die Berechnungsprozedur dahingehend, dass der Herstellungsprozess der Schotter-
säulen, der eine Verspannung des Untergrundes verursacht, ansatzweise erfasst
werden kann. Entsprechend des Volumenanteils der Säulen werden radiale Dehnun-
gen im Modell aufgebracht und der mittlere Spannungszustand daraus berechnet.
Somit ergibt sich ein modifizierter Erdruhedruckbeiwert und durch die Verdichtung
ein erhöhtes Raumgewicht des Bodens, aus denen sich der Spannungszustand des
Bodens nach dem Säuleneinbau berechnen lässt. Mit diesem Ansatz wird das Ver-
halten eines Strassendammes auf weichem Untergrund im ebenen Verzerrungszu-
stand untersucht (Schweiger & Pande, 1989).
Canetta & Nova (1989) stellen ein Konzept vor, mit dem man zusammengesetz-
ten Baugrund mit säulenartigen Einschlüssen aus verschiedenen Materialien, z.B.
Schottersäulen und Ton, als Äquivalentmaterial mit verschmierten Eigenschaften
analysieren kann. Für elastische Materialen mit behinderter Seitendehnung ent-
spricht die Lösung dem Berechnungsansatz von Aboshi et al. (1979). Die Stärke
spielt dieses Konzept erst aus, wenn für die Erdmaterialien elasto-plastische Stoffge-
setze mit Verfestigung in den Algorithmus implementiert werden. Es wird erkannt,
dass der Spannungszustand nach dem Säuleneinbau einen bedeutenden Einfluss
auf die Setzungsreduktion der betrachteten Bodenverbesserungsmassnahme hat.
Pande et al. (1994) entwickeln zur Untersuchung von mit Schottersäulen verbes-
serten Fundationsschichten einen Berechnungsansatz, der ebenfalls auf der Homo-
genisierung des Untergrundes beruht. In einer iterativen Subroutine wird das Span-
nungsgleichgewicht unter Berücksichtigung elastisch-plastischer Materialeigenschaf-
ten mit einer stabilen impliziten Euler-Integration berechnet. Für den anstehenden
Boden und die Schottersäulen werden ein Critical-State-Modell bzw. ein Mohr-
Coulomb-Modell verwendet. Es wird voller Verbund zwischen Säule und Boden an-

178
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

genommen. Die berechnete Last-Setzungsbeziehung steht in guter Übereinstim-


mung mit einer gemessenen Last-Setzungskurve unter einem Kreisfundament. Lee &
Pande (1998) verfolgen diesen Ansatz der Homogenisierung des Untergrundes wei-
ter und untersuchen den Einfluss variabler Säulenlängen unter einem Kreisfunda-
ment, womit die Effizienz dieser Art der Bodenverbesserung gesteigert werden kann.
Schuller & Marte (2005, 2006) befassen sich mit der Bemessung von Rüttelstopf-
verdichtungen mittels der FE-Methode im ebenen Verzerrungszustand. Sie verwen-
den einen einfachen Modellierungsansatz, in dem der verbesserte Bereich als Bo-
denblock mit modifizierten Bodenparametern unter Verwendung eines gängigen
Stoffgesetzes analysiert wird. Die Durchlässigkeiten und Steifigkeiten des zusam-
mengesetzten Bodens werden aufgrund von Erfahrungswerten bzw. analytisch empi-
rischen Ansätzen bestimmt. Zur Berechnung wird das Programm Plaxis verwendet.
Als Stoffgesetze dienen das Hardening-Soil-Modell und das Soft-Soil-Creep-Modell
(Brinkgreve & Vermeer, 1998). Mit dem zweiten Modell kann auch eine Aussage
über das mögliche Langzeitverhalten der untersuchten Konstruktionen bezüglich
Kriechen getroffen werden.

5.1.2.2 Modellierung des Einbauprozesses einer Säule

Die Berechnung der Herstellung einer Stopfsäule im Boden mit der FE-Methode ist
ein komplizierter Modellierungsprozess. Aufgrund der grossen Verzerrungen im Sys-
tem ergeben sich Probleme bei der Berechnung innerhalb des FE-Netzes. Ver-
gleichbare Schwierigkeiten treten ebenfalls bei der Analyse von Verdrängungspfäh-
len und Drucksondierungen auf und wurden in diesen Bereichen zuerst untersucht
(z.B. De Borst & Vermeer, 1984; Lu et al., 2004).
Desai (1978) beschäftigt sich mit der Einbausimulation von Rammpfählen und die
daraus resultierende Änderung des Spannungszustands im Boden. Eine allgemein-
gültige Prozedur bedarf aufgrund der grossen Dehnungen spezieller Kontaktelemen-
te zwischen Pfahl und Boden. Die vorgeschlagenen Ansätze lassen sich nicht prob-
lemlos in einer FE-Berechnung umsetzen, so dass man sich auf eine Ersatzmethode
beschränkt. Mittels der Hohlraumexpansionstheorie werden die Änderungen der
Spannung und des Porenwasserdrucks im Boden berechnet und als initiale Randbe-
dingung in die numerische Berechnung eingeführt. Anschliessend wird mit einer
gekoppelten Analyse des Kräftegleichgewichtes und der Strömungsbedingungen die
Konsolidation in der Pfahlumgebung berechnet.
Asaoka et al. (1994a, 1994b) untersuchen die Tragfähigkeit von weichem Ton,
der mit Sandsäulen verbessert ist. Sie führen Vergleichsrechnungen zu einem Feld-
versuch eines Tankbauwerks (Okada et al., 1989) und zu Zentrifugenversuchen an
Dammschüttungen (Takemura et al., 1991) durch. Der Säuleneinbau wird durch eine
horizontale Aufweitung eines Hohlraums in einem rotationssymmetrischen FE-Modell
simuliert. Von besonderem Interesse ist die Erhöhung der undrainierten Scherfestig-
keit im Tonmodell nach der Konsolidation durch den Aufweitungsprozess. Zur Ka-
libration des FE-Modells dienen Triaxialversuche. In grösseren Modelltiefen am Fus-
se der Sandsäulen kann im FE-Modell beobachtet werden, dass die undrainierte
Scherfestigkeit im Vergleich zum Ausgangszustand um Faktor zwei zunimmt. Somit
hat der Einbauprozess der Sandsäulen im Verdrängungsverfahren einen markanten
Einfluss auf die Tragfähigkeit des Systems.

179
5 Numerische Analyse

Maybaum & Mühlmann (2002) untersuchen den Installationsprozess von geotex-


tilummantelten Sandsäulen in sehr weichem Schlickboden (Abb. 5.4). Mit einer drei-
dimensionalen FE-Berechnung analysieren sie das hydraulische und mechanische
Verhalten des die Säule umgebenden Erdreichs. Als Vergleich dient anfänglich ein
eigens durchgeführter grossmassstäblicher Modellversuch. Ferner sind in einem
anschliessenden grossflächigen Feldversuch die Resultate der Berechnungen be-
züglich der erwarteten Verformungen, Spannungen und Porenwasserdrücke bestä-
tigt worden.

Abb. 5.4: Einbausimulation einer Sandsäule (Maybaum & Mühlmann, 2002)

Debats et al. (2003) untersuchen den Einfluss der Herstellung einer Schottersäule
auf das umgebende Erdreich anhand einer rotationssymmetrischen Betrachtung an
einer Einheitszelle. Die Simulation des Einbaus der Säule erfolgt durch eine horizon-
tale Aufweitung eines zylindrischen Hohlraums. Entlang der Symmetrieachse wird
eine dünne Schale elastischen Scheinmaterials angeordnet, das nach der Aufwei-
tung in Sand umgewandelt wird. Der umgebende Ton wird mit dem Soft-Soil-Modell
und mit dem Hardening-Soil-Modell (Brinkgreve & Vermeer, 1998) berechnet. Nach
Abschluss der Konsolidation ergibt sich eine Erhöhung der Steifigkeit des Bodens um
75% für das Hardening-Soil-Modell.

Abb. 5.5: Einbauprozess von Rüttelstopfsäulen nach Farias et al. (2005)

Farias et al. (2005) beschäftigen sich mit der numerischen Modellierung der Installa-
tion von Rüttelstopfsäulen in lockerem Toyoura Sand zur Reduktion der Gefährdung
gegen Bodenverflüssigung. Sie verwenden dafür das Stoffgesetz Sub-loading tij
Model nach Nakai & Hinokio (2004), welches Effekte der Bodenverdichtung berück-
sichtigen kann. Der Einbauprozess der Stopfsäulen wird abschnittsweise mit Ein-

180
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

rammen der Verrohrung bis auf die Zieltiefe und lagenweises Verdichten der Sand-
füllung modelliert, wie in es Abb. 5.5 dargestellt ist. Die numerischen Resultate wer-
den qualitativ mit Dilatometerdaten aus einem Feldversuch verglichen und ergeben
insgesamt ein konsistentes Bild des Verdichtungsprozesses.
Mahutka et al. (2006) untersuchen den Einbauprozess von vorgefertigten Pfählen,
die als Presspfahl, Rammpfahl oder Vibrationspfahl in den Boden eingedrückt wer-
den. Mit den Programm ABAQUS und dem Stoffmodell der Hypoplastizität (Gudehus,
1996; von Wolffersdorff, 1996) wird die Pfahleindringung an einem rotationssymmet-
rischen System modelliert. Der Kontakt zwischen Pfahl und Boden wird mit einem
Coulomb-Reibungsmodell berechnet. Die Bodenparameter werden für Karlsruhe-
Sand unterschiedlicher Lagerungsdichten angesetzt. Bei der Pfahleindringung wird
entlang der Rotationsachse ein Hohlraum aufgeweitet. Aufgrund der grossen FE-
Netzverzerrung an der Pfahlspitze wird in der Berechnung bei jedem Zeitschritt die
Netzgeometrie aktualisiert. Zur Modellierung der dynamischen Prozesse kommen
Randelemente zum Einsatz, die die Reflexionen von Wellen an den Modellgrenzen
verhindern. Als Ergebnis der Untersuchung kann gesagt werden, dass das Verhalten
der Pfähle von der Einbauart und der Lagerungsdichte des Bodens abhängt. Durch
den Einbauvorgang wird der Zustand des Bodens massiv verändert. Alle drei Pfahl-
arten erzeugen eine starke Zunahme der horizontalen Spannungen. Die grössten
Oberflächensetzungen ergeben sich beim Vibrationspfahl, bei dem auch die grösste
Verdichtung auftritt. Rammpfähle erreichen die höchste Tragfähigkeit.

5.1.2.3 Sonstige Betrachtungen an der Einheitszelle

Meier & Schanz (1998) nutzen die FE-Berechnung an einer Einheitszelle zum Ver-
gleich mit dem analytischen Verfahrens nach Goughnour & Bayuk (1979a) zur Be-
messung von Rüttelstopfsäulen. Sie verwenden das Soft-Soil-Modell (Vermeer &
Brinkgreve, 1995) und erzielen damit fast identische Berechnungsergebnisse wie
beim analytischen Verfahren. Um den Installationsvorgang der Stopfsäulen zu be-
rücksichtigen, setzen sie einen erhöhten Erddruckbeiwert K = 1 an.
Andreou & Papadopoulos (2006) untersuchen das Tragverhalten von Schotter-
säulen anhand einer Einheitszelle. Es werden verschiedene Systemparameter in der
Berechnung variiert. Als Stoffgesetz wird das Mohr-Coulomb-Modell verwendet. Die
Einbauprozedur der Säulen wird nicht näher beschrieben. Als Ergebnis zeigt sich,
dass mit zunehmender Belastung der Säulenzelle der Grad der Bodenverbesserung
sinkt. Ein höherer Reibungswinkel des Säulenmaterials bewirkt eine geringere Aus-
bauchung der Schottersäule. Demgegenüber hat die undrainierte Scherfestigkeit des
umgebenden Tonbodens keinen nachweisbaren Effekt auf die Verformung der Säu-
le.

5.1.2.4 Diskrete Modellierung von Schottersäulen in 2D und 3D

Mitchell & Huber (1985) untersuchen im Rahmen des Baus einer Abwasserkläranla-
ge die Wirksamkeit von Schottersäulen in estuarinen tonigen Ablagerungen in einem
Flussmündungsgebiet anhand einer numerischen Berechnung. Es wird ein Pro-
gramm verwendet, dass auf einer rotationssymmetrischen Betrachtung basiert und
nichtlineare spannungsabhängige Materialeigenschaften berücksichtigen kann
(Duncan & Chang, 1970). Ein Problem besteht in der Transformation eines orthogo-

181
5 Numerische Analyse

nalen Säulenrasters auf ein rotationssymmetrisches Modell. Es werden die Quer-


schnittsflächen der Schottersäulen auf zylindrische Ringe verteilt, so dass das Flä-
chenverhältnis der Säulenbewehrung von 29% eingehalten wird. Der Einbau der
Schottersäulen und damit eine Verspannung des Untergrundes werden mit einer
Erhöhung des Erddruckbeiwertes von 0.5 auf 1.0 berücksichtigt. Anhand von Labor-
versuchen werden die Bodenparameter bestimmt. Die vorgängige Setzungsberech-
nung ergibt zufriedenstellende Ergebnisse im Vergleich zu den Feldbeobachtungen,
wobei die Setzungen leicht überschätzt werden. Eine Analyse des Einflusses der
Säulensteifigkeit im numerischen Modell ergibt, dass diese nur eine untergeordnete
Rolle spielt. Vergleichsrechnungen mit analytischen Berechnungsverfahren (z.B.
Priebe, 1976) haben ebenfalls gute Setzungsprognosen erbracht.
Kundu et al. (1994) untersuchen das Verhalten von Schottersäulen in weichem
Ton zur Verbesserung des Bodens unter einem Tankbauwerk. Sie verwenden dabei
zwei Modellierungsvarianten im ebenen zweidimensionalen Dehnungszustand. Zum
einen wird der verbesserte Bodenbereich durch einen homogenen Block mit modifi-
zierten Kennwerten abgebildet. Zum anderen werden die Einzelsäulen als ringförmi-
ge Schotterschlitze unter dem runden Tankfundament modelliert. An einer Einheits-
zelle werden die Bodenkennwerte für den homogenen Bodenblock berechnet und in
einem elastischen transversal-anisotropen Modell angesetzt. Beide Modellierungsva-
rianten ergeben konsistente Berechnungsergebnisse, die gut mit den gemessenen
Setzungen des Tankbauwerks übereinstimmen. Die Verwendung der Blockmethode
in der FE-Berechnung ist mit geringerem Aufwand verbunden und in der praktischen
Anwendung leichter zu handhaben.

(a) (b)
Abb. 5.6: Verformungen einer Schottersäulengruppe unter (a) einer steifen Last und (b)
unter einer schlaffen Last (Wehr, 2006)

Wehr (1999) untersucht das Verhalten einer einzelnen Schottersäule sowie das Ver-
halten einer Säulengruppe unter einer starren Fundamentlast an einem zweidimensi-
onalen FE-Modell. Es wird ein elasto-plastisches Stoffgesetz innerhalb eines Cosse-
rat-Kontinuums verwendet, welches isotrope Verfestigung und Entfestigung modellie-
ren kann. Im Besonderen werden die Ausbildung von Scherflächen und der Einfluss
der Dilatanz untersucht. Als Vergleich dienen 1g kleinmassstäbliche Modellversuche
von Witt (1977) und Hu (1995). In den numerischen Berechnungen können die Er-

182
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

gebnisse der Modellversuche in Bezug auf das Last-Setzungsverhalten und die mar-
kante Ausbildung von Scherflächen an einem Bruchkeil nachvollzogen werden. Wehr
(2006) erweitert die Untersuchung auch für schlaffe Lasten und erhält ein anderes
Verformungsbild des Säulenfeldes (Abb. 5.6). Im Vergleich zum starren Fundament
mit einer ausgeprägten Scherfläche bildet sich unter einer schlaffen Last ein Muster
von mehreren zum Teil parallel verlaufenden Scherbändern aus, die im Modellver-
such nach Hu (1995) visuell nicht zu erkennen sind. Unter einer schlaffen Last besitzt
das Säulenfeld auch eine höhere Tragfähigkeit.
Mañas & Gepp (1999) untersuchen das Verhalten eines Dammes auf weichem
verbesserten Untergrund anhand einer Fallstudie. In ihrer Arbeit vergleichen sie zwei
Methoden der numerischen Modellierung in einer ebenen zweidimensionalen FE-
Berechnung. Zuerst wird der verbesserte Boden als homogener Block mit modifizier-
ten Kennwerten abgebildet. Die äquivalenten Bodenparameter werden nach Mitchell
(1981) ermittelt. In der zweiten Berechnung werden die Schottersäulen einzeln in das
FE-Modell als Wandelemente eingeführt. Bei der Anpassung des Säulenrasters auf
die ebene Berechnung wird nach dem Ansatz von Van Impe & De Beer (1983) das
Querschnittsflächenverhältnis der Schottersäulen gleich belassen. Der Einbaupro-
zess der Säulen wird nicht im Speziellen berücksichtigt. Mit beiden Methoden können
die Zeitsetzungen des Dammes nachvollzogen werden, wobei aber bei der Berech-
nung mit Einzelsäulen geringere Setzungen auftreten und das System sich steifer
verhält.
Raithel (1999) untersucht in seiner Arbeit das Verhalten von geokunststoffum-
mantelten Sandsäulen. Anfänglich analysiert er das System an einer Einheitszelle,
um dann in einem zweiten Schritt den Feldversuch einer Dammschüttung auf geo-
kunststoffummantelten Sandsäulen in einer ebenen FE-Berechnung zu simulieren.
Er verwendet für die Berechnung die Stoffgesetze Soft-Soil und Hardening-Soil
(Brinkgreve & Vermeer, 1998). Die Einbaueffekte der Sandsäulen berücksichtigt er
durch Erhöhung des Erddrucks mit Ansetzen von K = 1 für die Berechnung des initia-
len Spannungszustandes nach dem Säuleneinbau sowie durch eine geringe Erhö-
hung des Raumgewichtes des Bodens.
Kirsch & Sondermann (2001) geben einen Überblick über die Teilprobleme, die
bei der numerischen Berechnung von Baugrundverbesserungsmassnahmen zu be-
rücksichtigen sind und stellen verschiedene Ansätze vor. Besondere Beachtung
findet die Modellierung einer einzelnen Schottersäule in rotationssymmetrischer
Darstellung und die Berechnung einer Säulengruppe mit einem dreidimensionalen
FE-Netz. Die numerischen Resultate werden mit kleinmassstäblichen Modellversu-
chen verglichen und zeigen, dass die FE-Methode ein gutes Werkzeug zur Berech-
nung von Bodenverbesserungsmassnahmen ist.
Kirsch & Sondermann (2003) untersuchen die Stabilität einer Testdammschüttung
in Malaysia mit einer dreidimensionalen FE-Berechnung. Nahe dem Versagenszu-
stand kann die Spannungsverteilung in einem Schottersäulenraster nur mit einem
3D-Modell realistisch abgebildet werden. Sie verwenden ein erweitertes Drucker-
Prager-Stoffgesetz mit einer Kappe, das auch Verfestigung modelliert (Vittinghoff et
al., 1997). Die Abschätzung des Sicherheitsfaktors erfolgt über die Reduktion der
Scherfestigkeitsparameter (Cai & Ugai, 1999; Naylor, 1999). Ferner untersuchen sie
auch die Spannungskonzentration in den Schottersäulen. Die numerischen Berech-
nungen sind konsistent mit den Beobachtungen im Feld und anderen analytischen
Betrachtungen.

183
5 Numerische Analyse

Kirsch (2004) beschäftigt sich ausführlich mit dem Verhalten von Rüttelstopfver-
dichtungen in weichem Ton. Als Teil seiner Arbeit werden kleinmassstäbliche Mo-
dellversuche und grossmassstäbliche Feldversuche durchgeführt. In einer umfang-
reichen numerischen Analyse untersucht er die verschiedenen Einflüsse auf das
Systemverhalten einer Stopfsäulengründung anhand eines rotationssymmetrischen
Einzelsäulenmodells sowie einer Säulengruppe in einem dreidimensionalen FE-
Modell. Dabei spielt die Änderung des Spannungszustandes und die Erhöhung der
Steifigkeit durch den Stopfsäuleneinbau im umgebenden Erdreich eine besondere
Rolle. Der Stopfsäuleneinbau wird mit einer radialen Aufweitung des Säulenradius
bis zu 8% simuliert, was eine Änderung des Spannungszustandes im Boden erzeugt.
Schematisch ist der Einbauprozess in Abb. 5.7 dargestellt. Weiterhin wird optional
eine Erhöhung der Steifigkeit in einer Umgebungszone des Säulenrasters angesetzt,
deren Grösse mittels Parameterstudie und Feldmessungen bestimmt wird. Bei einer
Erhöhung der Steifigkeit des der Säule umgebenden Bodens um das Zweifache des
ungestörten Bodens ergibt sich eine Setzungsreduktion von 18% für das untersuchte
System. Für die Berechnung verwendet er Stoffgesetze nach Mohr-Coulomb und des
Cam-Clay-Typs. Ausserdem untersucht er die Einflüsse aufgrund unterschiedlicher
Säulenlängen, der Systemsteifigkeit einer aufliegenden Flachfundation und einer
angeordneten Ausgleichsschicht unter der Fundamentplatte.

Abb. 5.7: Bauzustände bei der Installationssimulation einer Rüttelstopfverdichtung (Kirsch,


2004)

Gaszynski & Gwozdz-Lason (2006) untersuchen das Verhalten eines Strassendam-


mes auf mit Schottersäulen verbessertem Boden in Polen. In einer zweidimensiona-
len Berechnung verwenden sie das Stoffgesetz nach Drucker-Prager zur Modellie-
rung der einzelnen Säulenschlitze, um das zeitabhängige Setzungsverhalten des
Dammes abzuschätzen.
Mestat et al. (2006) führen eine Berechnungsübung durch, in der die Setzungen
einer Dammschüttung auf feinkörnigem mit Schottersäulen verbessertem Untergrund
prognostiziert werden sollen. Unter Verwendung verschiedener Methoden, Modelle
und Berechnungsprogramme werden 17 Arbeiten miteinander verglichen. Die Streu-
ung der Ergebnisse ist dabei sehr gross. Die Ursachen für die mangelnde Genauig-
keit der Vorhersagen (Abweichungen bis 300% zur Messung treten auf) liegen in der
ungenügenden Modellierung der Interaktion zwischen den Schottersäulen, dem Un-
tergrund und der Dammschüttung. Es hat sich gezeigt, dass komplexe dreidimensio-
nale numerische Berechnungen ebenso wie einfache eindimensionale analytische
Berechnungen mit einem zutreffenden Parametersatz die besten Ergebnisse erzie-
len. Trotzdem bleibt die Berechnung von Schottersäulen ein komplexes Problem.
Wehr & Herle (2006) zeigen die Setzungsberechnung einer Dammschüttung auf
verbessertem Untergrund. Diese Arbeit ist Teil der Berechnungsübung, die von

184
5.1 Einführung zur Finite-Element-Berechnung

Mestat et al. (2006) initiiert worden ist. Mit dem Programmsystem Plaxis wird eine
zweidimensionale Berechnung unter Anwendung des Mohr-Coulomb-Modells für den
Ton und die Schottersäulen durchgeführt. Die Säulen werden als Wände mit gleich-
bleibendem Schottervolumen im verbesserten Bereich modelliert. Die FE-Berechn-
ungen werden mit Berechnungen nach Priebe (1995a) und mit den später gewonne-
nen Felddaten verglichen und ergeben eine gute Übereinstimmung. Aus diesen Un-
tersuchungen wird geschlussfolgert, dass der Aufwand einer FE-Berechnung in der
Praxis nur in speziellen Fällen gerechtfertigt ist. Die grössten Unsicherheiten bei der
Analyse solcher geotechnischer Probleme liegen häufig in der Baugrunderkundung
und Parameterbestimmung des anstehenden Bodens.
Schweiger & Gäb (2006) geben einen Überblick über die Möglichkeiten der nume-
rischen Berechnung von Bodenverbesserungsmassnahmen. Bezüglich Rüttelstopf-
verdichtungen wird die Modellierung in verschiedene Kategorien unterteilt, Berech-
nung anhand eines Bodenblocks, Berechnung mittels Homogenisierungsmethoden
und eine diskrete Berechnung an einer Einheitszelle, an einem zweidimensionalen
oder dreidimensionalen System. Bei der Untersuchung im zweidimensionalen ebe-
nen Dehnungszustand werden in der Berechnung die Schottersäulen als Säulen-
wände modelliert. Die horizontale hydraulische Durchlässigkeit des Systems und die
Geometrie des Säulenfeldes müssen angepasst werden. Entweder die Säulenbreite
wird beibehalten, dann muss die Steifigkeit angepasst werden, oder das Flächenver-
hältnis der Bodenverbesserung und die Steifigkeit bleiben gleich, dann ist die Säu-
lenwandbreite anzupassen. Letzteres kann zu ungünstigen FE-Netzen führen. Beide
Modifikationen rufen eine Verzerrung des Spannungsverlaufes in den Säulen hervor.
Für den Gebrauchszustand sind die Abweichungen verhältnismässig gering. Für den
Grenzzustand der Tragfähigkeit kann der Spannungszustand hingegen nicht zutref-
fend erfasst werden. Der Effekt der Stopfsäulenherstellung, und eine daraus resultie-
rende Verspannung des Untergrundes, kann in einer diskreten zwei- oder dreidimen-
sionalen numerischen Berechnung durch die Erhöhung des Erddruckbeiwertes des
anstehenden Bodens berücksichtigt werden.

5.1.3 Vorgehen bei der numerischen Berechnung von Rüttelstopfsäulen

Zusammenfassend lassen sich zur Berechnung von Konstruktionen auf verbesser-


tem Baugrund folgende Schlussfolgerungen ziehen. Für die Berechnung des Zeit-
Setzungsverhaltens ist eine gekoppelte Berechnung von hydraulischem und mecha-
nischem Verhalten üblich und in kommerziellen Programmen verfügbar. Bei der
Analyse von undrainiertem Verhalten und anschliessender Konsolidation ist vor allem
auf die Grösse der undrainierten Scherfestigkeit zu achten, da sie massgebend vom
verwendeten Stoffgesetz abhängig ist und bei einfachen Stoffgesetzen zum Teil
unrealistische Werte annimmt (Schweiger, 2001).
Die Berechnung der Baugrundverbesserung mit einem homogenisierten Boden-
block unter Verwendung üblicher Stoffgesetze mit modifizierten Parametern ist ein
einfaches und praktisch anzuwendendes Verfahren. Diese Methode erzielt schnelle
Ergebnisse bei der Analyse des prinzipiellen Verhaltens der Gesamtkonstruktion,
bedarf aber einer guten Abschätzung der äquivalenten Bodenparameter, die das
Verhalten des Systems von Säule und Boden treffend wiedergeben. Als Alternative
ist die Homogenisierungsmethode als eigenständiger Berechnungsalgorithmus kaum
in verfügbaren FE-Programmen implementiert. Daher ist sie in der praktischen An-

185
5 Numerische Analyse

wendung kaum vertreten. Aussagen über das Verformungs- und Tragverhalten ein-
zelner Säulen können mit dieser Methode nicht getroffen werden.
Bei der Simulation der Säulenherstellung beschränkt man sich im Allgemeinen auf
die Aufweitung eines zylindrischen Hohlraums. Mit der FE-Methode ist es nicht mög-
lich, eine exakte Modellierung des gesamten Einbauprozesses nachzuvollziehen, da
die numerische Stabilität aufgrund der grossen Verzerrungen im FE-Netz nicht immer
gewährleistet ist. Durch Vereinfachungen sowie zusätzliche Annahmen zur Pro-
zessmodellierung aufgrund von Erfahrungswerten kann jedoch eine Berechnung der
Baugrundverbesserung mit der FE-Methode erfolgen. Andere Berechnungsverfahren
sind nicht ausser Acht zu lassen, wie z.B. diskrete Partikelmethoden, die auch gros-
se Verzerrungen und Bewegungen zulassen (Cundall & Strack, 1979). Deshalb wer-
den der Einbauprozess und die daraus resultierenden Verspannungen im Untergrund
häufig einfach durch eine Erhöhung des Erddruckbeiwertes bei der Berechnung des
initialen Spannungszustandes berücksichtigt. Damit ist auch eine Erhöhung der Stei-
figkeit des anstehenden Bodens verbunden, und es entstehen keine Vorverformun-
gen im Boden, die die numerische Stabilität beeinträchtigen.
Eine diskrete Simulation der Säulen im zweidimensionalen ebenen Verzerrungs-
zustand erfordert eine Umrechnung der Drainagebedingungen und der Geometrie
der räumlichen Konstruktion eines Säulenfeldes. Ebenfalls ist es wichtig, bei Konso-
lidationsbetrachtungen eine Störzone mit reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit
anzusetzen, da die Drainagewirkung im Boden durch den Einbau der Stopfsäulen
nicht mehr ideal ist. Ferner erzeugt eine zweidimensionale Berechnung einen ver-
zerrten Spannungszustand im Vergleich zur wahren räumlichen Konstruktion. Für
Berechnungen auf dem Niveau der Gebrauchstauglichkeit ist die daraus resultieren-
de Abweichung relativ gering, kann aber bei der Untersuchung des Grenzzustandes
der Tragfähigkeit zur Fehleinschätzung der Stabilität führen (Schweiger & Gäb 2006).
Für Kreisfundamente bietet sich eine rotationssymmetrische Betrachtung an. Das
Säulenfeld wird dann als Ringsystem abgebildet. Für Linienbauwerke, wie Damm-
konstruktionen, wird das System im ebenen Verzerrungszustand berechnet und die
Schottersäulen werden als Schotterwänden modelliert. Der Aufwand einer vollen
dreidimensionalen Berechnung ist bei der Betrachtung eines komplexen räumlichen
Tragverhaltens gerechtfertigt, aber in der Praxis noch nicht allgemein Stand der
Technik.

5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle


Als erster Teil der numerischen Berechnung wird anhand einer Einheitszelle von
Schottersäule und umgebendem Ton in einer rotationssymmetrischen Betrachtung
das Verhalten der Baugrundverbesserung untersucht. Besonderes Augenmerk wird
dabei auf die Modellierung des Einbauprozesses der Schottersäule gelegt. Die we-
sentlichen Randbedingungen der FE-Modellierung werden durch die Zentrifugenver-
suche vorgegeben. Die experimentellen Messwerte dienen zum Vergleich und zur
Kalibrierung der numerischen Berechnung. Durch die Variation verschiedener Sys-
temparameter können qualitative Aussagen über das Tragverhalten von Schottersäu-
len abgeleitet werden, welche die Resultate der Zentrifugenversuche optimal ergän-
zen.

186
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

5.2.1 Finite Element Modell der Einheitszelle

5.2.1.1 Aufbau des FE-Modells

Bei der Untersuchung des Systemverhaltens einer einzelnen Schottersäule wird die
Rotationssymmetrie der Einheitszelle ausgenutzt. Das Finite-Elemente-Modell be-
steht aus 15-knotigen Dreieckselementen mit einer Formfunktion vierter Ordnung. In
Abb. 5.8 ist das FE-Netz der Einheitszelle dargestellt.
Die Geometrie des Modells entspricht den Prototypabmessungen des Zentrifu-
genmodells im Versuchscontainer. Alternativ wäre auch eine Berechnung im Mo-
dellmassstab mit erhöhter Schwerkraft möglich, aber aus anfänglichen Berechnun-
gen hat sich gezeigt, dass die Analyse im Prototypmassstab zu einer stabileren nu-
merischen Berechnung führt. Die Schottersäulen sind als schwimmende Säulen mit
einem Radius von 0.3 m modelliert, was dem nominellen Durchmesser des Prototyps
entspricht. Es wird voller Verbund zwischen Säule und Ton angesetzt. In 3 verschie-
denen Tiefen von 1.25, 3.50 und 6.00 m in einem Abstand von 1.20 m zur Säulen-
achse werden die Entwicklungen der Spannung und des Porenwasserdrucks im
Boden aufgezeichnet. Diese Messpunkte entsprechen im Zentrifugenmodell des
Versuchscontainers wt_v4_v den Positionen der Porenwasserdruckmessgeber.
In der numerischen Berechnung wird für den Ton das isotrope Hardening-Soil-
Modell und für die Schottersäulen das Mohr-Coulomb-Modell verwendet (Brinkgreve,
2002). Die Bodenparameter für die Stoffgesetze werden aus den Angaben in Kapitel
3.3 abgeleitet bzw. abgeschätzt und sind in Tab. 5.1 und Tab. 5.2 aufgelistet.

5m
0.3 m
θ r

z 1.25 m

2.25 m
6m
7m

2.5 m

1.2 m
Abb. 5.8: FE-Netz der Einheitszelle zur Analyse der Spannungsänderung im Boden durch
den Säuleneinbau mit Markierung der Punkte zur Erfassung der Spannungsände-
rung

187
5 Numerische Analyse

Tab. 5.1: Übersicht der verwendeten Bodenparameter des Hardening-Soil-Modells für den
Ton

Feuchtraumgewicht, gesättigtes Raumgewicht γ, γsat [kN/m3] 17.85


horizontale und vertikale Durchlässigkeit kh, kv [m/s] 1.5 · 10-9
Elastizitätsmodul als Sekantensteifigkeit im Standardtriax E50ref [kN/m2] 1895
Elastizitätsmodul als Tangentensteifigkeit aus dem Ödometerversuch
1516
Eoedref [kN/m2]
Elastizitätsmodul der Ent- und Wiederbelastung Eurref [kN/m2] 18000
Referenzspannungsniveau pref [kN/m2] 100
Poissonzahl der Ent- und Wiederbelastung ν'ur [-] 0.2
Potenzfaktor der spannungsabhängigen Steifigkeit m [-] 1.0
Versagensverhältnis Rf [-] 0.9
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 1.0
effektiver kritischer Reibungswinkel ϕ'cv [°] 24.5
Dilatanzwinkel ψ [°] 0

Besonders wichtig bei der numerischen Modellierung ist die Berechnung des initialen
Spannungszustandes. In der FE-Analyse wird der Einfluss der Spannungsgeschichte
anhand zweier Modelle untersucht, in denen die Spannungsgeschichten der Zentri-
fugenmodelle im Container und in der Trommel simuliert werden. Tab. 5.3 listet die
Kalkulationsschritte zur Berechnung der initialen Spannungszustände beider Modelle
auf. Zur Vereinfachung der numerischen Analyse werden beide Zentrifugenmodelle
mit der gleichen Geometrie der Einheitszelle nachgerechnet, obwohl die Modellhöhe
in der Trommel leicht grösser als im Container ist. Wichtig ist auch das richtige An-
setzen des Porenwasserdrucks. Der Prototypmassstab entspricht nominell dem
Zustand unter 50g. Für alle von 50g abweichenden Zwischenzustände wird das
Raumgewicht des Bodens skaliert und der Wasserdruck entsprechend berücksich-
tigt. Für die Zwischenschritte im Zentrifugenversuch unter 1g-Bedingungen wird kein
Wasserdruck im numerischen Modell angesetzt. Nach der Berechnung des initialen
Spannungszustandes befinden sich beide Modelle im überkonsolidierten Bereich.

Tab. 5.2: Übersicht der verwendeten Bodenparameter des Mohr-Coulomb-Modells für die
Schottersäulen

Feuchtraumgewicht γ [kN/m3] 15.0


gesättigtes Raumgewicht γsat [kN/m3] 20.0
horizontale und vertikale Durchlässigkeit kh, kv [m/s] 1.0 · 10-5
Elastizitätsmodul E [kN/m2] 20000
Poissonzahl ν' [-] 0.3
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 1.0
effektiver kritischer Reibungswinkel ϕ'cv [°] 37.0
Dilatanzwinkel ψ [°] 10.0

188
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

Tab. 5.3: Berechnungsschritte für den initialen Spannungszustand


Berechnungsschritte für das Containermodell
100 kN/m2 Pressenauflast bei reduziertem Eigengewicht des Bodens zur
1
Simulation der 1g-Bedingungen ohne Grundwasser (wie bei Vorkonsolidation)
2 Entlastung unter 1g-Bedingungen ohne Grundwasser
Belastung des Bodens unter Eigengewicht im Prototypmassstab mit Grund-
3
wasserspiegel auf Höhe der Modelloberfläche (wie bei Zentrifugenversuch)

Berechnungsschritte für das Trommelmodell


Konsolidation in der Trommel mit erhöhtem Eigengewicht zu Simulation der
1 60g-Bedingungen und hydraulischem Gefälle, aufgrund des Abflusses des
Grundwassers an der Modellunterkante
Entlastung unter 1g-Bedingungen zur Simulation des Zentrifugenstillstandes
2
ohne Grundwasser
Belastung des Bodens unter Eigengewicht im Prototypmassstab mit Grund-
3
wasserspiegel auf Höhe der Modelloberfläche

5.2.1.2 Modellierung des Einbauprozesses der Schottersäulen

Zur Modellierung des Einbauprozesses werden Ansätze aus der Literatur verwendet
(Maybaum & Mühlmann, 2002; Debats et al., 2003; Mahutka et al., 2006). Das Prin-
zip beruht primär auf der vorgegebenen horizontalen Aufweitung eines Hohlraumes
um die Rotationsachse sowie einer vorgegebenen vertikalen Verschiebung beim
Eindrücken der Rüttelsonde. Die Berechnung erfolgt undrainiert im Modus der FE-
Netzanpassung „updated mesh“ (Brinkgreve, 2002). In Abb. 5.9 sind die Zwischen-
schritte beim Eindrücken (Abb. 5.9a) und beim Verdichten während des Ziehens der
Sonde (Abb. 5.9b) dargestellt. Ein 0.05 m dünner Bodenstreifen entlang der Rotati-
onsachse wird deaktiviert und dessen Rand um 0.2 m horizontal und 0.2 m vertikal
verschoben. Die Modellierung des Eindrückvorganges erfolgt abschnittsweise in ca.
1 m langen Segmenten von der Geländeoberfläche bis zur erforderlichen Säulentiefe
(Abb. 5.9a). Der Verdichtungsprozess erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Von der
Spitze der Schottersäule wird der zylindrische Hohlraum um weitere 0.05 m horizon-
tal abschnittsweise bis zur Geländeoberfläche aufgeweitet (Abb. 5.9b). Durch diesen
Aufweitungsprozess ergibt sich ein Hohlraumradius von 0.3 m, der dem Prototypra-
dius der Schottersäulen entspricht. Abschliessend wird der 0.05 m dünne Bodenstrei-
fen wieder aktiviert und erhält die Eigenschaften des Säulenmaterials.
Durch den Aufweitungsprozess entstehen Deformationen des FE-Netzes. Am En-
de des Säuleneinbaus ist die Geländeoberfläche angehoben (Abb. 5.10b), ein Phä-
nomen, was auch im Zentrifugenmodell zu beobachten ist. Die eingebaute Schotter-
säule behält hingegen die Höhe des ursprünglichen Geländes, da die Cluster der
Schottersäule während des Einbaus deaktiviert waren und sich somit nicht verform-
ten. Die Unterschiede in den Oberflächenhöhen zwischen Ton und Schottersäule
verursachen bei einer späteren Belastung numerische Instabilitäten und führen zu
einer Faltung der Modelloberfläche, was nicht der Realität entspricht. Nach dem
Aufweitungsprozess (Abb. 5.10b) wird eine Konsolidationsphase eingeschoben, in
der sich der Porenwasserüberdruck abbauen kann.

189
5 Numerische Analyse

Δ 0.2 m

Δ 0.05 m

(a) (b)
Abb. 5.9: Modellierung des Schottersäuleneinbaus mit der FE-Methode, (a) abschnittswei-
ses Eindrücken der Rüttelsonde von oben nach unten mit vorgegebener horizon-
taler Aufweitung und vertikaler Verschiebung, (b) Modellierung der Verdichtung
der Schottersäule durch abschnittsweise zusätzliche horizontale Aufweitung von
unten nach oben

(a) (b) (c)


Abb. 5.10: Aktivieren des Schottersäulenmaterials, (a) initialer Zustand vor Säuleneinbau,
(b) Aufweitung des Hohlraumes, (c) Zuweisung des Schottersäulenmaterials und
Rücksetzen der Verformungen

Am Ende der Einbausimulation wird die verformte Netzgeometrie auf den anfängli-
chen Zustand zurückgesetzt, was aber bedeutet, dass ein Stück vom Ton in der
Säulenumgebung in Schottersäulenmaterial umgewandelt wird (Abb. 5.10c). Zu dem
Problem der Oberflächenverformung und Materialzuweisung in der Modellierung des
Einbauprozesses liefern auch die o.g. Veröffentlichungen (z.B. Maybaum & Mühl-
mann, 2002; Debats et al., 2003; Mahutka et al., 2006) keine tragfähigen Hinweise.

190
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

5.2.1.3 Variation der Randbedingungen der Säulenzelle

Zur Analyse des Tragverhaltens von Schottersäulen wurden in der numerischen


Berechnung verschiedene Randbedingungen betrachtet. Vor allem wurde der Ein-
fluss des Bewehrungsgrades untersucht. Abhängig davon wurden die Radien der
Einheitszelle angepasst, da der Schottersäulendurchmesser konstant 0.6 m beträgt.
Die Abmessungen sind in Tab. 5.4 aufgelistet.

Tab. 5.4: Radien der Einheitszelle in Abhängigkeit des Bewehrungsgrades bei 0.6 m Schot-
tersäulendurchmesser
Bewehrungsgrad [%] 3 5 8 10 12 15 20 30
Zellenradius [m] 1.73 1.34 1.06 0.95 0.87 0.77 0.67 0.55

Der Einbauprozess der Schottersäulen wird ebenfalls in den verkleinerten Einheits-


zellen modelliert. Damit sollte die Überlagerung der Spannungen durch die Installati-
on eines Säulenfeldes vereinfacht simuliert werden. Inwieweit die Kumulation von
effektiven Spannungen durch einen verkleinerten Zellenradius abgebildet werden
kann, soll weiteren Studien vorbehalten bleiben. Die numerischen Hebungen von
13% gehen weit über ein realistisches Mass von 3% im vergleichbaren Zentrifugen-
versuch hinaus. Aus diesem Grunde können die Ergebnisse der Setzungsanalysen
nur qualitativ bewertet werden. Ferner wird der Einfluss der Art der Lastaufbringung
untersucht, d.h. ob es sich um eine schlaffe oder steife Last handelt.

5.2.2 Berechnungsergebnisse

5.2.2.1 Darstellung des Einbauprozesses und der Änderung des Spannungszu-


standes im Boden

In den folgenden Diagrammen der Abb. 5.11 und Abb. 5.12 sind die Spannungspfa-
de der numerischen Modelle des Containers und der Trommel in drei unterschiedli-
chen Tiefen in Form der drei Spannungsinvarianten, der mittleren effektiven Span-
nung p', des Deviators q und des Lodewinkels θ (siehe Gleichungen 5.14 bis 5.16),
dargestellt. In Plaxis (Brinkgreve, 2002) werden die drei Spannungsinvarianten für
den axialsymmetrischen Fall folgendermassen berechnet. Für die effektive mittlere
Spannung p' gilt:
σ ' + σ 'θ + σ ' z
p' = r (5.14)
3
Weiterhin bestimmt sich der Deviator q wie folgt:
( σ ' r − σ 'θ ) 2 + ( σ 'θ − σ ' z ) 2 + ( σ ' z − σ ' r ) 2
q= + 3( τrθ2 + τθz 2 + τ rz 2 ) (5.15)
2
Als dritte Spannungsinvariante berechnet sich der Lodewinkel θ in der Deviatorebe-
ne:
1 ⎛ 27 J ⎞
θ = arcsin ⎜ ⋅ 33 ⎟
3 ⎝ 3 q ⎠
J 3 = ( σ ' r − p')( σ 'θ − p')( σ 'z − p') + ... (5.16)
... + ( σ 'r − p')τθz + (σ 'θ − p')τ rz + (σ 'z − p')τ rθ + 2τ rθτθz τ rz
2 2 2

191
5 Numerische Analyse

60
(1)
50

40 (3/4)

q [kN/m ]
2
30 (3/4)

(3/4)
20
(2)
Tiefe 1.25 m
10 Tiefe 3.5 m
(5) (5)
(5) Tiefe 6.0 m
0
0 20 40 60 80 100 120
2
(a) p´ [kN/m ]

Tiefe 1.25 m
30
Tiefe 3.5 m
Tiefe 6.0 m
20
Lodewinkel θ [°]

10

-10

-20

-30

0 20 40 60 80 100 120
2
(b) p´ [kN/m ]

Abb. 5.11: Spannungspfade des Containermodells, (a) Darstellung im q-p'-Diagramm, (b)


Darstellung des Lodewinkels θ in Abhängigkeit von p'

In Abb. 5.11 und Abb. 5.12 wird die Spannungsgeschichte der Modelle bis zur end-
gültigen Aufweitung der Schottersäulen nach der Verdichtung abgebildet. Mit Pfeilen
sind die Stellen markiert, die die einzelnen Abschnitte beenden: (1) Vorbelastung in
der Presse bzw. Einbau in die Trommel unter 60g, (2) Entlastung unter 1g, (3) Wie-
derbelastung unter 50g, (4) Einbau der Schottersäulen und (5) Konsolidation des
Tones nach dem Säuleneinbau. Es ist zu erkennen, dass sich während des undrai-
nierten Aufweitungsprozesses bei der Säulenherstellung die mittleren effektiven
Spannungen p' nicht verändern (Pfeil 3/4), da der Ton stark überkonsolidiert ist.
Aus der Formulierung in Gleichung (5.15) ist ersichtlich, dass der Deviator im
dreidimensionalen Spannungsraum immer positiv ist. Bei der Auswertung der Span-
nungspfade kann es deshalb hilfreich sein, die Drehung des Lodewinkels zu verfol-
gen, der Werte im Bereich von -30° auf +30° annimmt. Eine ergänzende Anmerkung
zu den Spannungsinvarianten findet sich im Kapitel 7.1.

192
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

(1)
60

50 (1)
(3/4)
40

q [kN/m ]
2
30 (3/4)
(1)

20 (3/4)
(2)
Tiefe 1.25 m
10 Tiefe 3.5 m
(5)
(5) Tiefe 6.0 m
0
0 20 40 60 80 100 120
(5) 2
(a) p´ [kN/m ]

Tiefe 1.25 m
30
Tiefe 3.5 m
Tiefe 6.0 m
20
Lodewinkel θ [°]

10

-10

-20

-30

0 20 40 60 80 100 120
2
(b) p´ [kN/m ]

Abb. 5.12: Spannungspfade des Trommelmodells, (a) Darstellung im q-p'-Diagramm, (b)


Darstellung des Lodewinkels θ in Abhängigkeit von p'

Bei der Hohlraumaufweitung kommt es zu einer Drehung des Lodewinkels, was auf
eine Veränderung des Spannungszustandes hindeutet (Abb. 5.11b und Abb. 5.12b).
Obwohl die mittlere effektive Spannung p' und der Deviator q fast konstant bleiben
bzw. sich kaum ändern, kommt es zu einer Spannungsumlagerung. Dies lässt sich in
Abb. 5.13 anschaulich am Beispiel des Messpunktes in 3.5 m Modelltiefe des Con-
tainermodells darstellen. Pfeil (1) markiert den Beginn der undrainierten Hohlraum-
aufweitung, und Pfeil (2) zeigt auf den Beginn der Konsolidation nach der Aufwei-
tung. Bis zum Beginn des Säuleneinbaus sind beide horizontalen effektiven Span-
nungen (σ'r und σ'θ) gleich. Die tangentialen effektiven Spannungen ändern sich
während des Aufweitungsprozesses nicht. Die vertikalen Spannungen verringern
sich, während die radialen Spannungen zunehmen. Während der Konsolidation stei-
gen alle Spannungen im gleichen Masse an, in dem der Abbau des Porenwasser-
überdrucks voranschreitet. Die effektive vertikale Spannung erreicht nach der Konso-
lidation wieder ihr Niveau vor dem Säuleneinbau, während die beiden effektiven
horizontalen Spannungen weit über ihre Ausgangswerte ansteigen. Die effektiven
radialen Spannungen weisen jedoch einen grösseren Zuwachs auf, als die effektiven
tangentialen Spannungen.

193
5 Numerische Analyse

110 110
100 100 (1) Beginn des Säulen-
90 90 einbaus
(2) Ende des Säulen-
80 80
einbaus
70 70
σ´ [kN/m ]

σ´z [kN/m2]
2

60 60
50 50 (1)
θ

40 (1) 40
30 30
20 20
10 10
(2) (2)
0 0
0 20 40 60 0 20 40 60
2 2
σ´r [kN/m ] σ´r [kN/m ]
(a) (b)
Abb. 5.13: Effektive Spannungspfade des Messpunktes in 3.5 m Modelltiefe im Container-
modell, (a) Verhältnis der tangentialen zu den radialen Spannungen, (b) Verhält-
nis der vertikalen zu den radialen Spannungen

In den folgenden Abbildungen (Abb. 5.14 bis Abb. 5.20) sind die numerisch ermittel-
ten Spannungsverteilungen nach dem Einbau der Schottersäulen in den beiden
untersuchten Modellen dargestellt. Die Unterschiede zwischen dem Containermodell
und dem Trommelmodell fallen sehr gering aus. Dies legt den Schluss nahe, dass
die Spannungsgeschichte des Tons bei überkonsolidierten Verhältnissen in einer FE-
Berechnung einen untergeordneten Einfluss auf die Spannungsänderung durch den
Schottersäuleneinbau ausübt.

(a) (b)
Abb. 5.14: Ausrichtung der effektiven Hauptspannungen nach dem Säuleneinbau mit an-
schliessender Konsolidation (a) im Containermodell und (b) im Trommelmodell

194
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

Abb. 5.14 zeigt die Ausrichtung der effektiven Hauptspannungen. Es ist deutlich zu
erkennen, dass in der Säulenumgebung die horizontalen Spannungen grösser als
die vertikalen Spannungen sind. Die Zunahme der horizontalen Spannungen durch
den Säuleneinbau ist ebenfalls in Abb. 5.15 und Abb. 5.16 zu sehen. In der unteren
Hälfte der Säule bildet sich eine zwiebelförmige Verdichtungszone.

(a) (b) (c)


Abb. 5.15: Verteilung der effektiven horizontalen Spannungen im Containermodell (a) vor
dem Säuleneinbau und (b) radiale sowie (c) tangentiale Spannungen nach dem
Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand

(a) (b) (c)


Abb. 5.16: Verteilung der effektiven horizontalen Spannungen im Trommelmodell (a) vor
dem Säuleneinbau und (b) radiale sowie (c) tangentiale Spannungen nach Säu-
leneinbau im auskonsolidierten Zustand

Die Verteilung der vertikalen Spannungen in Abb. 5.17 und Abb. 5.18 zeigen nur
geringfügige Veränderungen. Interessant ist eine leichte Reduktion der vertikalen
Spannung im unteren Drittel der Schottersäule im Abstand des 3- bis 4-fachen Säu-
lenradius’ von der Säulenachse.

195
5 Numerische Analyse

(a) (b)
Abb. 5.17: Verteilung der effektiven vertikalen Spannungen im Containermodell (a) vor und
(b) nach dem Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand

(a) (b)
Abb. 5.18: Verteilung der effektiven vertikalen Spannungen im Trommelmodell (a) vor und
(b) nach dem Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand

Die Verteilung des Porenwasserüberdrucks nach dem undrainierten Säuleneinbau


ergibt in Abb. 5.19a und Abb. 5.20a ein zwiebelförmiges Bild in der unteren Hälfte
der Säule. In der direkten Umgebung zu den aufgeweiteten Elementen ergeben sich
inselartige Gebilde im FE-Netz (Abb. 5.19a), die eine unstete Verteilung des Poren-
wasserüberdrucks anzeigen. Die Ursache für diese lokalen Unstetigkeiten muss von
numerischen Instabilitäten herrühren, da sie physikalisch nicht erklärt werden kön-
nen.

196
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

(a) (b)
Abb. 5.19: Verteilung (a) des Porenwasserüberdrucks direkt nach Säuleneinbau und (b) der
Scherspannungen τrz nach Konsolidation im Containermodell

(a) (b)
Abb. 5.20: Verteilung (a) des Porenwasserüberdrucks direkt nach Säuleneinbau und (b) der
Scherspannungen nach Konsolidation im Trommelmodell

Ein wesentlicher Punkt der Untersuchung der Effekte des Schottersäuleneinbaus ist
die Bestimmung der Änderung des Erddruckbeiwertes. In vereinfachten numerischen
Berechnungen wird der Einbauprozess der Schottersäulen häufig durch eine Erhö-
hung des Erddruckbeiwertes modelliert (Schweiger & Gäb, 2006). In der durchge-
führten Untersuchung kann dieser Effekt der Erdruckerhöhung deutlich nachgewie-
sen werden. In Abb. 5.21 ist die Erddruckverteilung der beiden numerischen Modelle
vor dem Säuleneinbau dargestellt. Im Vergleich dazu sieht man in Abb. 5.22 die
räumliche Verteilung der Erddruckbeiwerte der radialen Spannungen nach dem Säu-
leneinbau im auskonsolidierten Zustand. Der Analyse liegen die effektiven Spannun-
gen zugrunde. Weite Bereiche der Säulenumgebung erreichen Erddruckbeiwerte
über 1. Für das Trommelmodell steigen die Erddruckbeiwerte in einem Umkreis des
6-fachen Säulenradius’ auf Werte über 2, die nahe dem passiven Grenzzustand
liegen. Die Grenzwerte des passiven Erddrucks Kp betragen 2.4 ohne Wandrei-

197
5 Numerische Analyse

bungseinfluss (δ=0) und 3.8 für voll aktivierte Wandreibung (δ=-ϕ'). Inwieweit sich die
horizontalen Spannungen bei der Herstellung eines Schottersäulenfeldes aufsum-
mieren und die Erddruckbeiwerte weiter ansteigen lassen, ist in dieser Arbeit nicht
weiter untersucht worden.

0 0

-1 -1

-2 -2
Tiefe [m]

Tiefe [m]
-3 -3

-4 -4

-5 -5

-6 -6

-7 -7
0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3
Erddruckbeiwert K [-] Erddruckbeiwert K [-]
(a) (b)
Abb. 5.21: Verteilung der numerisch ermittelten Erddruckbeiwerte des initialen Spannungs-
zustandes vor dem Säuleneinbau über die Tiefe (a) für das Containermodell und
(b) für das Trommelmodell

(a) (b)
Abb. 5.22: Verteilung der numerisch ermittelten Erddruckbeiwerte für die radialen Spannun-
gen nach dem Schottersäuleneinbau über die Tiefe und im Abstand zur Säulen-
achse (a) für das Containermodell und (b) für das Trommelmodell

In Abb. 5.23 sind Verläufe des Porenwasserüberdrucks während des Schottersäu-


leneinbaus in 3 unterschiedlichen Tiefen im numerischen Modell (MP) und im Zentri-
fugenmodell (PPT) dargestellt. Im Vergleich zeigt sich, dass das numerische Modell
die Entwicklung des Porenwasserüberdrucks des Zentrifugenversuches wt_v4_v bei
der Herstellung einer Schottersäule qualitativ und quantitativ gut nachbilden kann.
Dies lässt den Schluss zu, dass die angewendete Modellierung der Schottersäulen-
installation in der Einheitszelle auftretende bodenmechanische Phänomene abbilden
kann und Aussagen über das Verhalten von Schottersäulen ermöglicht.

198
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

40
MP 1.25 - num
35 MP 3.5 - num

Porenwasserüberdruck [kPa]
MP 6.0 - num
30 PPT 25 - exp
25 PPT 70 - exp
PPT 120 - exp
20

15

10

-5

-10
0 100 200 300 400 500 600
Zeit [s]

Abb. 5.23: Vergleich der Entwicklung des Porenwasserdrucks im FE-Modell mit dem Zentri-
fugenversuch wt_v4_v beim Einbau einer einzelnen Stopfsäule

5.2.2.2 Einfluss des Bewehrungsgrades und der Belastung auf den Verbesse-
rungsfaktor der Setzungsreduktion

In Abb. 5.24 und Abb. 5.25 ist die Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors vom Be-
wehrungsgrad und von der Grösse der Auflast dargestellt. Als Grundlage dienen
Berechnungen am numerischen Modell, das dem Containermodell entspricht. Hierbei
sind 2 Trends erkennbar. Wie zu erwarten, nimmt mit zunehmendem Bewehrungs-
grad allgemein auch der Faktor der Bodenverbesserung zu. Bei geringen Lasten mit
niedrigen Bewehrungsgraden ist dieses Verhalten jedoch nicht so stark ausgeprägt.
Ferner nimmt mit zunehmender Belastung der Grad der Verbesserung ab, bezogen
auf den unverbesserten Boden, und erreicht ab einer gewissen Grösse eine Art Pla-
teau bzw. schwankt um einen bestimmten Wert. Zur Darstellung der beiden Dia-
gramme werden die Setzungen herangezogen, die aufgrund einer schlaffen Auflast
in Säulenmitte entstehen.
3
2.8
2.6
Verbesserungsfaktor n [-]

2.4
2.2
2
1.8
1.6
10 kN Last
1.4 20 kN Last
50 kN Last
1.2
100 kN Last
1 150 kN Last
200 kN Last
0 5 10 15 20 25 30
Bewehrungsgrad [%]

Abb. 5.24: Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors vom Bewehrungsgrad bei verschiedenen


Lasten

199
5 Numerische Analyse

3
3 % Bewehrungsgrad
2.8 5 % Bewehrungsgrad
10 % Bewehrungsgrad
2.6 15 % Bewehrungsgrad

Verbesserungsfaktor n [-]
2.4 20 % Bewehrungsgrad
30 % Bewehrungsgrad
2.2

1.8

1.6

1.4

1.2

1
0 50 100 150 200
Last [kN/m 2]

Abb. 5.25: Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors von der Belastung bei verschiedenen
Bewehrungsgraden

In Abb. 5.26 sind Lastsetzungskurven verschiedener Berechnungen dargestellt. Als


Grenzen können die Berechnungen der unverbesserten Tonmodelle bzw. die Set-
zungsberechnung an reinem Sand angegeben werden. Weiterhin wurde der Unter-
schied zwischen schlaffen und steifen Lasten untersucht. Für die schlaffen Lasten
sind die Setzungen der Schottersäulenmitte und des Tons am Modellrand separat
dargestellt. Die Modelle mit Bodenverbesserung haben einen Bewehrungsgrad von
12%. Als steife Last wurde ein Betonfundament mit 1 m Betondicke modelliert, bei
dem kein Unterschied zwischen den Setzungen der Säule und des Tons verzeichnet
wurde.
0

-0.05

-0.1

-0.15
Setzung [m]

-0.2

-0.25
Referenz Ton - Trommel
-0.3 Referenz Ton - Topf
Referenz Sand
-0.35 Trommel schlaff - Säule
Trommel schlaff - Ton
-0.4 Trommel steif
Topf schlaff - Säule
-0.45 Topf schlaff - Ton
Topf steif
-0.5
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
2
Last [kN/m ]

Abb. 5.26: Lastsetzungskurven der beiden FE-Modelle bei einem Bewehrungsgrad von 12%

Es ist zu erkennen, dass der Unterschied zwischen den beiden numerischen Refe-
renztonmodellen im Container und in der Trommel relativ klein ausfällt. Die Setzun-
gen des steifen Fundamentes liegen zwischen den Setzungen des Tons und der
Schottersäule unter einer schlaffen Last, wobei die Differenz zur Setzung der Säule
grösser ausfällt. Auffällig ist auch der Knick in den Lastsetzungskurven zwischen ca.
80 und 100 kPa Belastung. Für das Containermodell lässt sich dies mit der Span-

200
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

nungsgeschichte und der Vorbelastung in der Presse unter 100 kPa begründen. Für
das Trommelmodell ist dieses Verhalten nicht so offensichtlich, kann aber ebenfalls
mit der Spannungsgeschichte des Modells erklärt werden, da die maximalen vertika-
len Spannungen der Tonschicht in diesem Spannungsbereich ihren Mittelwert besitzt
(Abb. 4.5).
Nimmt man die Setzungen der Schottersäule als Grundlage, ist der Faktor der
Bodenverbesserung für schlaffe Lasten grösser als für steife Lasten, wie in Abb. 5.27
dargestellt ist. Ferner nimmt der Grad der Bodenverbesserung mit zunehmender
Belastung stetig ab. Es zeigt sich auch ein leichter Unterschied zwischen Topf- und
Trommelmodell.
3
Trommel - schlaffe Last
2.8 Trommel - steife Last
Topf - schlaffe Last
Verbesserungsfaktor n [-]

2.6 Topf - steife Last


2.4

2.2

1.8

1.6

1.4

1.2

1
0 50 100 150 200
2
Last [kN/m ]
Abb. 5.27: Abhängigkeit des Faktors der Bodenverbesserung von der Grösse und Art der
Last bei einem Flächenverhältnis des Bewehrungsgrades von 12%

5.2.2.3 Verteilung der Spannungskonzentration in den Schottersäulen

Abschliessend wurde anhand der Einheitszelle die Spannungskonzentration in den


Schottersäulen im Vergleich zum umgebenden Ton untersucht. Die Spannungskon-
zentration m berechnet sich dabei aus dem Quotienten der effektiven vertikalen
Spannung in der Schottersäule σ's und der effektiven vertikalen Spannung im Ton σ't.
In Abb. 5.28 sind die Verteilungen der vertikalen effektiven Spannungen für die 5
Laststufen von 10 kPa bis 200 kPa abgebildet. Es ist zu erkennen, dass anfänglich
vor allem die Schottersäulen die Spannungen aufnehmen und erst bei grösseren
Belastungen auch der Ton mit zur Lastabtragung herangezogen wird.
Abb. 5.29 zeigt die Spannungskonzentration in den Schottersäulen in Abhängig-
keit von der Modelltiefe und von der Grösse der Belastung bei einem konstanten
Bewehrungsgrad von 12%. Es ist das Verhalten einer schlaffen (Abb. 5.29a) und
einer steifen Last (Abb. 5.29b) dargestellt. Der Einfluss aus der Art der Last, ob
schlaff oder steif, ist eher von untergeordneter Bedeutung. Deutlich ist die Tendenz
zu erkennen, dass mit zunehmender Belastung die Spannungskonzentration sinkt
sowie eine Vergleichmässigung über die Tiefe stattfindet. Während bei geringen
Lasten Spannungskonzentration mit Maximalwerten um 8 in 2 m Tiefe auftreten,
ergeben sich für Lasten grösser 100 kPa Spannungskonzentrationen zwischen 2.5
und 4 über die gesamte Modelltiefe. Die Spannungskonzentrationen für geringe

201
5 Numerische Analyse

Lasten oberhalb von 2 m Tiefe verhalten sich tendenziell anders als in den Bereichen
darunter. Für schlaffe Lasten gilt an der Modelloberfläche eine Spannungskonzentra-
tion von 1.

(a) (b) (c) (d) (e) (f)


Abb. 5.28: Entwicklung der effektiven vertikalen Spannungen unter Zunahme der Auflast von
(a) initialer Zustand, (b) 10 kPa, (c) 20 kPa, (d) 50 kPa, (e) 100 kPa bis
(f) 200 kPa bei 12% Bewehrungsgrad unter einer schlaffen Last
0 0

1 1

2 2
Tiefe [m]

Tiefe [m]

3 3

4 4
10 kPa Last 10 kPa Last
20 kPa Last 20 kPa Last
5 50 kPa Last 5 50 kPa Last
100 kPa Last 100 kPa Last
200 kPa Last 200 kPa Last
6 6
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Spannungskonzentration m = σ´s / σ´t Spannungskonzentration m = σ´s / σ´t
(a) (b)
Abb. 5.29: Spannungskonzentration in den Schottersäulen über die Tiefe in Abhängigkeit
von der Lastart bei 12% Bewehrungsgrad, (a) schlaffe Lastfläche, (b) steife Last-
fläche

Untersucht man den Einfluss des Bewehrungsgrades auf die Spannungskonzentrati-


on, ist kein deutlicher Trend erkennbar. Für Bewehrungsgrade zwischen 5 und 20%
ergeben sich annähernd gleiche Konzentrationsverteilungen und Trends über die
Modelltiefe in Abhängigkeit von einer schlaffen Auflast. In Abb. 5.30a, b sind die
Verteilungen der Spannungskonzentration für die beiden Randwerte 5%, 20% zu
sehen. Bei geringen Lasten ≤ 50 kPa liegen die Spannungskonzentrationen in einer
Modelltiefe von 2 m bei Werten zwischen 7 und 8 und nehmen dann mit der Tiefe ab.
Bei Lasten ≥100 kPa ist die Spannungskonzentration in den Schottersäulen gleich-
mässig über die Tiefe verteilt und liegt nun nur im Bereich zwischen 2.5 und 4.

202
5.2 Rotationssymmetrische Berechnungen an der Einheitszelle

0 0

1 1

2 2
Tiefe [m]

Tiefe [m]
3 3

4 4
10 kPa Last 10 kPa Last
20 kPa Last 20 kPa Last
5 50 kPa Last 5 50 kPa Last
100 kPa Last 100 kPa Last
200 kPa Last 200 kPa Last
6 6
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Spannungskonzentration m = σ´s / σ´t Spannungskonzentration m = σ´s / σ´t
(a) (b)
Abb. 5.30: Spannungskonzentration in den Schottersäulen über die Tiefe in Abhängigkeit
von der Last und vom Flächenverhältnis unter schlaffen Lasten, (a) 5% Flächen-
verhältnis, (b) 20% Flächenverhältnis

5.2.2.4 Einfluss der Einbausimulation der Schottersäulen auf das Tragverhalten

Um den Effekt der Einbausimulation der Schottersäulen auf das Tragverhalten des
verbesserten Bodens zu analysieren, wurden Vergleichsrechnungen an der Einheits-
zelle mit 12% Bewehrungsgrad ohne Einbausimulation durchgeführt. Für diese Be-
rechnungen wurden dem Bodenbereich die Eigenschaften der Schottersäule zuge-
wiesen, im Englischen „wish in place“ genannt.
2.4
mit Einbausimulation
ohne Einbausimulation
2.2
Verbesserungsfaktor n [-]

1.8

1.6

1.4

1.2

1
0 50 100 150 200
Last [kN/m2]

Abb. 5.31: Effekt der Simulation des Schottersäuleneinbaus auf den Verbesserungsfaktor bei
12% Bewehrungsgrad

Die Abb. 5.31 stellt die Lastabhängigkeit des Verbesserungsfaktors der Modelle mit
und ohne simulierte Säuleninstallation gegenüber. Für Lasten unter 150 kN/m2 liegt
der Verbesserungsfaktor des Bodens ohne Einbausimulation deutlich unterhalb des
verbesserten Bodens mit Einbausimulation. Die Abweichungen betragen zum Teil
über 20%. Erst bei einer grösseren Belastung über 150 kN/m2 gleichen sich die Ver-
besserungsfaktoren einander an. Ähnliches gilt auch für die Spannungskonzentration
in den Schottersäulen, die in Abb. 5.32 dargestellt ist. Ohne Einbausimulation (Abb.
5.32a) werden maximal Spannungskonzentrationen um 3 erreicht, welche bei der
Berechnung mit Einbausimulation (Abb. 5.32b) erst bei grossen Lasten von 200
kN/m2 auftreten.

203
5 Numerische Analyse

0 0

1 1

2 2
Tiefe [m]

Tiefe [m]
3 3

4 4
10 kPa Last 10 kPa Last
20 kPa Last 20 kPa Last
5 50 kPa Last 5 50 kPa Last
100 kPa Last 100 kPa Last
200 kPa Last 200 kPa Last
6 6
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Spannungskonzentration m = σ´s / σ´t Spannungskonzentration m = σ´s / σ´t
(a) (b)
Abb. 5.32: Effekt der Simulation des Schottersäuleneinbaus auf die Spannungskonzentration
in den Schottersäulen bei 12% Flächenverhältnis, (a) mit Einbausimulation, (b)
ohne Einbausimulation

Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Einbausimulation der Schottersäulen vor
allem bei geringeren Lasten von Bedeutung ist, im vorliegenden Fall bei Belastungen
unter 150 kN/m2. Bei Lasten oberhalb dieser Grenze werden die Effekte der Einbau-
simulation überdrückt und die Modelle mit und ohne Einbausimulation verhalten sich
gleich.

5.2.2.5 Setzungsunterschiede zwischen Schottersäule und anstehendem Ton


unter einer schlaffen Last

Im Folgenden werden die Setzungsunterschiede zwischen Schottersäule und Ton-


oberfläche für schlaffe Lasten untersucht. In drainierten Berechnungen werden die
Lastabhängigkeit und der Einfluss des Flächenverhältnisses auf Setzungsdifferenzen
analysiert. In Abb. 5.33 sind die Last-Setzungskurven der Schottersäulen und des
Tons bei einem Flächenverhältnis von 12% aufgezeichnet. Daraus ergibt sich eine
Setzungsdifferenz von 37%, die mit zunehmender Last auf 14% abnimmt.

0 0.5

50 0.45
Setzungsdifferenz (st - ss) / st

0.4
100
0.35
Setzung [m]

150
0.3

200 0.25

250 0.2

0.15
300
0.1
350
Setzung der Säule 0.05
Setzung des Tons
400 0
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
2 2
Last [kN/m ] Last [kN/m ]
(a) (b)
Abb. 5.33: Lastabhängige Setzungsunterschiede zwischen Säule und Ton, (a) Betrag der
Setzungen, (b) relative Setzungsdifferenz (st-ss)/st
In Abb. 5.34 sind die Setzungsunterschiede in Abhängigkeit vom Flächenverhältnis
as bei einer konstanten Auflast von 100 kPa dargestellt. Mit zunehmendem Flächen-

204
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

verhältnis von 3% bis 30% nimmt die Setzungsdifferenz von leicht 18% auf 12% ab.
Dieser Trend ist nicht so ausgeprägt, wie für die Lastabhängigkeit.
Daraus ist abzuleiten, dass die Setzungsunterschiede bei grosser Belastung und
grösseren Flächenverhältnissen zurückgehen und im Vergleich zu einem starren
Fundament an Einfluss verlieren.
0 0.5
Setzung der Säule
20 Setzung des Tons 0.45

Setzungsdifferenz (st - ss) / st


40 0.4

60 0.35
Setzung [m]

80 0.3

100 0.25

120 0.2

140 0.15

160 0.1

180 0.05

200 0
0 5 10 15 20 25 30 0 5 10 15 20 25 30
Flächenverhältnis as [%] Flächenverhältnis as [%]
(a) (b)
Abb. 5.34: Setzungsunterschiede zwischen Säule und Ton in Abhängigkeit vom Flächenver-
hältnis, (a) Betrag der Setzungen, (b) relative Setzungsdifferenz (st-ss)/st

5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand


In diesem Kapitel wird die numerische Modellierung von Schottersäulen mittels der
FE-Methode im ebenen Verzerrungszustand anhand der Nachrechnung von zwei
Zentrifugenversuchen dargelegt. Die Besonderheit dieser Berechnungsmethode liegt
in der Umwandlung der räumlichen Konstruktion des Säulenrasters in einen ebenen
Zustand, was eine Anpassung des Systems notwendig macht. Die Vorgehensweise
und die Berechnungsergebnisse der Vergleichsrechnung sind in den folgenden Ab-
schnitten beschrieben. Ziel der hier vorliegenden Analyse ist es, die Praktikabilität
der zweidimensionalen Berechnung aufzuzeigen, da der Aufwand einer dreidimensi-
onalen FE-Berechnung in der Ingenieuranwendung selten betrieben wird.

5.3.1 Finite Element Modell

5.3.1.1 Aufbau der FE-Modelle

Für die numerische Modellierung wurde der Zentrifugenversuch im Containermodell


wt_v4 als Vorlage herangezogen. Der Test bestand aus zwei Modellhälften, dem mit
Schottersäulen verbesserten Bereich wt_v4_v und dem unverbesserten Referenztest
wt_v4_u. Die Abmessungen der beiden Modelle sind in den Abbildungen Abb. 5.35
und Abb. 5.36 aufgezeigt. Die Geometrie der Dammschüttung wurde aus der Ver-
messung der Zentrifugenmodelle mittels Lasermesser (siehe Abb. 4.21 und Abb.
4.22) abgeleitet und in den Prototypmassstab umgerechnet. Der Bewehrungsgrad
des verbesserten Modells wt_v4_v beträgt 10% bei einem Säulenabstand von 1.7 m
und einem Säulendurchmesser von 0.6 m im Prototypmassstab. In den Abbildungen
sind ebenfalls die Orte der Porenwasserdruckmessgeber markiert, die in der Berech-
nung zum Vergleich dienen. Als Elementtyp wurde das 15-knotige Dreieckselement

205
5 Numerische Analyse

mit einer Formfunktion vierter Ordnung und 12 Integrationspunkten verwendet. Für


die Lagerungsbedingungen an den Modellrändern werden die Standarteinstellungen
verwendet.
11 m
2.0 m 5.0 m Basisbewehrung

1.6 m GWSp.

7m

20 m

Abb. 5.35: Finite Elementnetz des unbewehrten Referenzmodells wt_v4_u mit Markierung
der Punkte zur Erfassung der Spannungsänderungen

12 m
3.5 m 5.0 m
Basisbewehrung
2m Schottersäule GWSp.
Störzone

1.7 m

7m

0.6 m

20 m
Abb. 5.36: Finite Elementnetz des Modells wt_v4_v mit Markierung der Punkte zur Erfassung
der Spannungsänderungen

Tab. 5.5: Materialeigenschaften des Geokunststoffes als Basisbewehrung


Stoffmodell elastisch-plastisch
Dehnsteifigkeit EA [kN/m] 13000
Fliessgrenze Np [kN/m] 390
Kontaktflächenbeiwert aϕ [-] 0.8

206
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

Die Dammschüttung ist im Zentrifugenversuch aus Bleischrot hergestellt. In der nu-


merischen Berechnung werden deren Kennwerte mit dem Mohr-Coulomb-Modell
abgebildet (Tab. 5.6). Eine Umrechnung der Parameter für eine äquivalente Schüt-
tung aus Erdmaterial erweist sich als ungünstig, da aufgrund der hohen Dichte des
Bleis eine Verzerrung der Dammgeometrie bezüglich Dammhöhe und Böschungs-
neigung die Folge wäre, die inkompatibel mit der Geometrie des Schottersäulenras-
ters ist. Ferner wird auch eine Basisbewehrung der Dammschüttung modelliert, de-
ren Kennwerte in Tab. 5.5 aufgelistet sind.

Tab. 5.6: Materialkennwerte des Mohr-Coulomb-Modells für die Dammschüttung aus Blei-
schrot

Feuchtraumgewicht γ [kN/m3] 67.0


Feuchtraumgewicht gesättigt γsat [kN/m3] 70.0
Elastizitätsmodul E [kN/m2] 22000
Poissonzahl ν' [-] 0.3
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 1.0
effektiver kritischer Reibungswinkel ϕ'cv [°] 25.0
Dilatanzwinkel ψ [°] 10.0

Bei der Festlegung der Geometrie der Bodenverbesserung im 2D-Modell wird der
Schottersäulendurchmesser als Breite für die Schotterwand angesetzt. Dies hat zur
Folge, dass sich die Querschnittsfläche der Bodenverbesserung im Grundriss mar-
kant vergrössert. Ebenfalls ändern sich auch die Anströmverhältnisse zum Schotter-
schlitz bei horizontaler Drainagerichtung. Die Mantelfläche der Schottersäule ist mit
1.1 m2/m/m kleiner als die des Schotterschlitzes mit 2.0 m2/m/m. Der maximale Drai-
nageweg hingegen verkürzt sich um den Faktor √2. Diese geometrischen Änderun-
gen sind bei der Bestimmung der Steifigkeit der Säulen und hydraulischen Durchläs-
sigkeit des Bodens zu berücksichtigen. Die Berechnung der Kennwerte wird im fol-
genden Kapitel 5.3.1.2 durchgeführt. Als Stoffgesetze werden für den Tonboden das
Hardening-Soil-Modell und für die Schottersäulen das Mohr-Coulomb-Modell ver-
wendet (Brinkgreve, 2002).
Von grosser Bedeutung ist ebenfalls die Modellierung der Störzone mit reduzierter
Durchlässigkeit (Englisch „smear zone”) um die Stopfsäulen herum. Die Abmessun-
gen der Störzone werden im Zentrifugenversuch bestimmt und besitzen den doppel-
ten Säulendurchmesser (siehe Kapitel 4.7.1). Im FE-Modell geht die Störzonenbreite
mit der doppelten Schlitzbreite von 1.2 m ein. Sie hat einen starken Einfluss auf die
Zeitsetzungen sowie auf die Entwicklung des Porenwasserdrucks.

5.3.1.2 Bodenparameter des zweidimensionalen FE-Modells

Unverbessertes Referenzmodell wt_v4_u

Die Bodenparameter für den Ton des unverbesserten Modells wt_v4_u wurden an-
fänglich aus Ödometer- und Triaxialversuchen abgeschätzt (siehe Kapitel 3.3.1). In
der Vergleichsrechnung zu dem durchgeführten Zentrifugenversuch wurden die an-
fänglichen Schätzwerte der Steifigkeiten und der Durchlässigkeit etwas variiert, damit

207
5 Numerische Analyse

die Ergebnisse der numerischen Berechnung die Messerwerte im Versuch besser


nachbilden. Um die Grösse der experimentellen Setzungen zu erreichen, mussten
die Steifigkeitswerte des Tonbodens reduziert werden. Für die bessere Nachbildung
der Porenwasserdruckverläufe wurde auch die Durchlässigkeit des Tons reduziert. In
Tab. 5.7 sind die endgültig verwendeten Bodenparameter für das Hardening-Soil
Modell aufgelistet.

Tab. 5.7: Bodenparameter des Tons für das Hardening-Soil-Modell in der Vergleichsrech-
nung des Versuches wt_v4_u

Feuchtraumgewicht, gesättigtes Raumgewicht γ, γsat [kN/m3] 17.85


isotrope Durchlässigkeit des Tons k [m/s] 5.8 · 10-10
Elastizitätsmodul als Sekantensteifigkeit im triaxialen Kompressions-
500
versuch E50ref [kN/m2]
Elastizitätsmodul als Tangentensteifigkeit aus Ödometerversuch
400
Eoedref [kN/m2]
Elastizitätsmodul der Ent- und Wiederbelastung Eurref [kN/m2] 6000
Referenzspannungsniveau pref [kN/m2] 100
Poissonzahl der Ent- und Wiederbelastung νur [-] 0.2
Potenzfaktor der spannungsabhängigen Steifigkeit m [-] 1.0
Versagensverhältnis Rf [-] 0.9
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 1.0
effektiver kritischer Reibungswinkel ϕ'cv [°] 24.5
Dilatanzwinkel ψ [°] 0

Ableiten der Modellparameter für den verbesserten Boden im ebenen Verzerrungs-


zustand

Ausgehend von den Bodenkennwerten aus Kapitel 3.3.1 wird die Durchlässigkeit des
Tonbodens nach Hird et al. (1992) und nach Indraratna & Redana (2000) für den
ebenen Verzerrungszustand umgerechnet (siehe Kapitel 5.1.1). Wichtig ist hierbei,
dass das Konsolidationsverhalten in der rotationssymmetrischen Einheitszelle dem
Verhalten in ebenen Verzerrungszustand entspricht. Nach Gleichung 5.4 berechnet
sich die hydraulische Durchlässigkeit des Tons im ebenen Zustand unter der An-
nahme der Durchlässigkeit der Störzone sowie der Geometrieparameter. Die Durch-
lässigkeit der Störzone wird in der vorliegenden Berechnung halb so gross ange-
setzt, wie die Durchlässigkeit des Tons. Ausgehend von dieser anfänglichen Ab-
schätzung kann mit Gleichung 5.10 unter Vernachlässigung des Fliesswiderstandes
in der Schottersäule die Durchlässigkeit der Störzone für den ebenen Verzerrungs-
zustand berechnet werden. In der numerischen Vergleichsrechnung zum Zentrifu-
genversuch wt_v4_v wird die Durchlässigkeit der Störzone dann zusätzlich um 30%
reduziert, damit eine bessere Übereinstimmung der Kurvenverläufe der berechneten
und gemessenen Werte erzielt werden kann. Die endgültig verwendeten Durchläs-
sigkeitswerte sind in Tab. 5.8 dargestellt. Vereinfachend werden in der numerischen
Berechnung isotrope Zustände für die Durchlässigkeit angenommen.

208
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

Tab. 5.8: Bodenparameter des Tons für das Hardening-Soil-Modell in der Vergleichsrech-
nung des Versuches wt_v4_v

Feuchtraumgewicht, gesättigtes Raumgewicht γ, γsat [kN/m3] 17.85


isotrope Durchlässigkeit des Tons in 2D kpl [m/s] 9.0 · 10-10
isotrope Durchlässigkeit des Tons in 2D in der Störzone ks, pl [m/s] 1.0 · 10-10
Elastizitätsmodul als Sekantensteifigkeit im triaxialen Kompressions-
800
versuch E50ref [kN/m2]
Elastizitätsmodul als Tangentensteifigkeit aus Ödometerversuch
600
Eoedref [kN/m2]
Elastizitätsmodul der Ent- und Wiederbelastung Eurref [kN/m2] 8000
Referenzspannungsniveau pref [kN/m2] 100
Poissonzahl der Ent- und Wiederbelastung νur [-] 0.2
Potenzfaktor der spannungsabhängigen Steifigkeit m [-] 1.0
Versagensverhältnis Rf [-] 0.9
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 1.0
effektiver kritischer Reibungswinkel ϕ'cv [°] 24.5
Dilatanzwinkel ψ [°] 0

Aufgrund der Veränderung der Querschnittsgeometrie der Schottersäulen und des


umgebenden Tons im ebenen Zustand sind die Steifigkeiten der Bodenmaterialen
anzupassen. Entscheidend ist, dass die Dehnsteifigkeit EA der Schottersäulen und
Schotterwände gleich gross ist. Dies hat bei der Vergrösserung der Querschnittsflä-
che der Schottersäulen eine Reduktion der Steifigkeit um den Faktor 3.5 zu Folge.
Die Gleichheit der Dehnsteifigkeit gilt auch für den Ton. Die Steifigkeitserhöhung
aufgrund der Tonflächenreduktion im ebenen Zustand fällt mit 30% im Vergleich zur
Steifigkeitsänderung der Schotterwände gering aus und wurde ebenfalls in der Rück-
rechnung berücksichtigt. In der Vergleichsrechnung zum Zentrifugenversuch wurden
die Steifigkeiten des Bodens leicht angepasst, um eine bessere Übereinstimmung
der Zeitsetzungskurve zu erreichen. In der Berechnung beeinflussen die Parameter
der Durchlässigkeit und der Steifigkeit gekoppelt die Verläufe der Zeitsetzung und
des Porenwasserdrucks. Dies macht eine gute initiale Abschätzung dieser Parameter
erforderlich. Die in der Analyse verwendeten Bodenkennwerte für den Ton und die
Schottersäulen sind in Tab. 5.8 und Tab. 5.9 aufgelistet.

Tab. 5.9: Bodenparameter des Mohr-Coulomb-Modells für die Schottersäulen in der Ver-
gleichsrechnung des Versuchs wt_v4_v

Feuchtraumgewicht γ [kN/m3] 15.0


gesättigtes Raumgewicht γsat [kN/m3] 20.6
isotrope Durchlässigkeit k [m/s] 1.0 · 10-5
Elastizitätsmodul E [kN/m2] 4000
Poissonzahl ν' [-] 0.3
effektive Kohäsion c' [kN/m2] 1.0
effektiver kritischer Reibungswinkel ϕ'cv [°] 37.0
Dilatanzwinkel ψ [°] 10.0

209
5 Numerische Analyse

5.3.1.3 Berechnungsschritte

Der initiale Spannungszustand wird ähnlich wie in der rotationssymmetrischen Ein-


heitszellenbetrachtung berechnet. Zuerst wurde die Konsolidation unter der Presse
simuliert. Anschliessend wird der Spannungszustand im erhöhten Schwerefeld der
Zentrifuge bestimmt. Der Zwischenschritt der Entlastung des Zentrifugenmodells
nach dem Herausnehmen aus der Presse wird nicht simuliert: der Grund liegt darin,
dass in der Simulation des unbewehrten Zentrifugenmodells mit diesem Zwischen-
schritt ein numerisches Versagen eingetreten ist, weil die undrainierte Scherfestigkeit
auf der Basis des verwendeten Stoffgesetzes zu klein berechnet wurde. Durch die
nun veränderte Spannungsgeschichte ergibt sich der Erddruckbeiwert K auch weit
grösser als in der axialsymmetrischen Berechnung (Abb. 5.21 im Vergleich zu Abb.
5.39).
Als nächster Schritt wird für das verbesserte Modell der Einbau der Schottersäu-
len modelliert. Hierzu werden den Schotterschlitzen neue Materialkennwerte zuge-
wiesen und eine Volumenvergrösserung von 16.7% vorgegeben, die eine Aufweitung
der Schlitzbreite nominell von 0.6 m auf 0.7 m simuliert. Bei diesem Prozess entste-
hen auch Hebungen an der Modelloberfläche, da die Volumendehnung allseitig ori-
entiert ist und durch die Umgebungsbedingungen des Schlitzes die Verformung kon-
trolliert wird. Am Ende des Säuleneinbaus wird eine Konsolidationsphase eingeschal-
tet, damit sich die durch den undrainierten Einbauprozess der Schottersäulen ent-
standenen Porenwasserüberdrücke abbauen können. Die aufgetretenen Verformun-
gen werden anschliessend wieder zurückgesetzt.
Nachfolgend wird die Basisbewehrung des Dammes eingebaut. Wie im Zentrifu-
genmodell ist die Geokunststofflage in eine Sandschicht eingebettet. Abschliessend
wird im Modell der Damm errichtet. Dies geschieht im undrainierten Berechnungs-
modus mit einer gekoppelten Berechnung von schrittweiser Zunahme des Eigenge-
wichtes des Dammes und gleichzeitiger Konsolidation unter der Last. Abschliessend
erfolgt die Konsolidation des Tons unter der gesamten Dammlast. Die beiden letzten
Berechnungsschritte werden aufgrund der grossen Setzungen und der Verwendung
des Geokunststoffes im Modus „updated mesh“ durchgeführt. Das bedeutet, dass die
inkrementellen Lastschritte in einer Berechnungsphase am verformten FE-Netz be-
rechnet werden.

Tab. 5.10: Übersicht des Ablaufs der numerischen Berechnungsschritte


Pressenauflast von 100 kN/m2 bei reduziertem Eigengewicht des Bodens zur
1
Simulation der 1g-Bedingungen ohne Grundwasser
Belastung des Bodens unter Eigengewicht im Prototypmassstab mit Grund-
2
wasserspiegel auf Höhe der Modelloberfläche
Einbausimulation der Schottersäulen durch vorgegebene Volumenausdeh-
3
nung von 16.7%, was einer Schlitzaufweitung von 0.6 m auf 0.7 m entspricht
Konsolidation des Tons und Abbau der durch den Säuleneinbau entstande-
4
nen Porenwasserüberdrücke
5 Einbau der Geokunststoff-Basisbewehrung
6 Einbau der Dammschüttung in einer Bauetappe
7 Konsolidation der Tonschicht unter der Dammauflast

210
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

Eine Übersicht der einzelnen Berechnungsschritte ist in Tab. 5.10 aufgelistet. Für die
Analyse der Dammschüttung auf unverbessertem Untergrund wt_v4_u entfallen die
beiden Berechnungsphasen 3 und 4.

5.3.2 Berechnungsergebnisse

5.3.2.1 Einbau der Schottersäulen

Um die Einbauprozedur der Schottersäulen zu simulieren, wird eine Volumenver-


grösserung der Schottersegmente vorgegeben. Das deformierte FE-Netz nach die-
sem Berechnungsschritt ist in Abb. 5.37 abgebildet. Es sind Hebungen an der Ge-
ländeoberfläche sowie eine Verbreiterung der Schotterschlitze zu erkennen. Mit
diesem Vorgehen soll eine Verspannung des Untergrundes erreicht werden. Abb.
5.38 zeigt die horizontalen Spannungen am Ende des Einbauprozesses. Im Fussbe-
reich der Schottersäulen ist eine Erhöhung der horizontalen Spannungen deutlich
erkennbar. Der Erddruckbeiwert steigt ebenfalls nach der Simulation des Säulenein-
baus über die gesamte Modelltiefe an (Abb. 5.39).

7m

20 m

Abb. 5.37: Verformtes FE-Netz nach der Simulation des Säuleneinbaus durch Volumenver-
grösserung der Säulensegmente, Darstellung in 2-facher Überhöhung

A
Abb. 5.38: Effektive horizontale Spannungen nach Schottersäuleneinbau

211
5 Numerische Analyse

0
vor Säuleneinbau
nach Säuleneinbau
-1

-2

Tiefe [m]
-3

-4

-5

-6

-7
0 0.5 1 1.5 2 2.5 3
Erddruckbeiwert K [-]

Abb. 5.39: Änderung der Erddruckbeiwerte K durch die Simulation des Schottersäulenein-
baus im Schnitt A-A (Abb. 5.38) durch das Säulenfeld

5.3.2.2 Deformationen des Systems nach dem Dammeinbau

In den folgenden Abbildungen Abb. 5.40 und Abb. 5.41 sind die totalen Verschiebun-
gen nach dem Dammeinbau im auskonsolidierten Zustand dargestellt. Für das un-
verbesserte Modell in Abb. 5.40 ist eine deutliche Rotation um den Dammfuss zu
erkennen, mit starken undrainierten Initialsetzungen und Hebungen im Dammvorfeld.
Dies lässt den Schluss zu, dass sich bei weiterer Belastung im Modell ein
Versagensmechanismus aufgrund einer Rotation um den Dammfuss ausbildet. Ver-
gleicht man dazu die totalen Verschiebungen im verbesserten Modell in Abb. 5.41,
sind vorrangig vertikale Setzungen des Dammes und eine geringe horizontale Ver-
schiebung unter dem Dammfuss festzustellen. Die Setzungen erfolgen gleichmässig
mit geringerer Grösse. Auch sind die Hebungen im Dammvorfeld weitaus kleiner.

Abb. 5.40: Richtung der totalen Verschiebungen am verformten Netz im unbewehrten Modell
wt_v4_u (Pfeillänge 2-fach überhöht)

Die horizontalen Verschiebungen unterhalb des Dammfusses im Untergrund sind in


Abb. 5.42 aufgezeigt. Im unverbesserten Boden treten, wie zu erwarten, weit grösse-
re horizontale Verschiebungen auf als im verbesserten Modell. Erstaunlich ist aber
die Beobachtung, dass bei beiden Modellen nach der Konsolidation die horizontalen
Verschiebungen geringer ausfallen als direkt nach dem Dammeinbau. Das bedeutet,

212
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

dass sich die bereits eingetretenen Verschiebungen während der Konsolidation zu-
rückstellen. Dies steht jedoch im Widerspruch zu einigen Beobachtungen im Feld,
bei denen während der Konsolidation die horizontalen Verschiebungen stetig zu-
nehmen (z.B. Shimel & Gertje, 1997).

Abb. 5.41: Richtung der totalen Verschiebungen am verformten Netz im bewehrten Modell
wt_v4_v (Pfeillänge 2-fach überhöht)

-1

-2
Tiefe [m]

-3

-4

-5
unverb. - nach Dammbau
-6 unverb. - nach Konsolidation
verb. - nach Dammbau
verb. - nach Konsolidation
-7
0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5
horizontale Verschiebung [m]

Abb. 5.42: Verlauf der horizontalen Verschiebungen im Untergrund am Dammfuss

5.3.2.3 Spannungszustände und Porenwasserdrücke

Betrachten des unbewehrten Modells wt_v4_u

Bei der Analyse der Spannungen des unbewehrten Modells sind die Orientierungen
der effektiven Hauptspannungen in Abb. 5.43 dargestellt. Es zeigt sich deutlich die
Bodenwirkung durch Neigung der Hauptspannungen im Dammkörper. Ferner drehen
sich die Hauptspannungen von einer vertikalen Ausrichtung in Dammmitte zu einer
horizontalen Ausrichtung im Dammvorfeld. In den folgenden Abbildungen sind die
vertikalen Spannungen (Abb. 5.44) und die Scherspannungen (Abb. 5.45) aufge-
zeigt. Die grössten Scherspannungen treten im Dammkörper auf und sind ebenfalls
ein Indiz für die Bogenwirkung und die Beanspruchung des Dammmaterials.

213
5 Numerische Analyse

Abb. 5.43: Effektive Hauptspannungen im auskonsolidierten Modell wt_v4_u

Abb. 5.44: Vertikale effektive Spannungen im auskonsolidierten Modell wt_v4_u

Abb. 5.45: Scherspannungen im auskonsolidierten Modell wt_v4_u

In Abb. 5.46 ist die Verteilung des Porenwasserüberdrucks direkt nach dem Damm-
einbau dargestellt. Die Berechnung des Dammbaus erfolgte in gekoppelter Analyse
von Konsolidation und Lasterhöhung. An den Drainagegrenzen, der Ober- und Un-
terkante des Modells, ist der Abbau des Porenwasserüberdrucks bereits zu erken-
nen, während die Maximalwerte direkt unter dem Damm auftreten.

214
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

Abb. 5.46: Verteilung des Porenwasserüberdrucks direkt nach Dammeinbau im Modell


wt_v4_u

In Abb. 5.47 sind die relativen Scherspannungen abgebildet. Sie berechnen sich aus
dem Quotienten der vorhandenen Scherspannungen zu den maximal zulässigen
Scherspannungen in einem Punkt und geben den Abstand zum Versagenszustand
an. Direkt unter der Dammschüttung ist der Boden zu über 90% ausgelastet und
nahe dem Versagen. Die Errichtung der Dammschüttung erfolgte im undrainierten
Berechnungsmodus mit drainierten Scherfestigkeitsparametern des Bodens. Inner-
halb der Berechnung ergibt sich aufgrund des Stoffmodells eine undrainierte Scher-
festigkeit. Einfache Stoffmodelle neigen zu einer Fehleinschätzung der undrainierten
Scherfestigkeit bei Verwendung drainierter Scherfestigkeitsparameter. Es ist deshalb
wichtig zu überprüfen, ob das Stoffgesetz die Scherfestigkeit richtig wiedergibt. Mit
der Ausgabe des halben Deviators über die Modelltiefe lässt sich eine mobilisierte
undrainierte Scherfestigkeit ermitteln. Diese entspricht etwa dem Radius des effekti-
ven oder totalen Mohrschen Spannungskreises. Alternativ kann der Mohrsche Span-
nungskreis explizit aus den räumlichen Spannungen berechnet werden.

A
Abb. 5.47: Relative Scherspannungen [τmob/τmax] direkt nach dem Dammbau

In Abb. 5.48 ist die berechnete mobilisierte undrainierte Scherfestigkeit als Radius
des effektiven bzw. totalen Mohrschen Spannungskreises über die Modelltiefe aufge-
tragen. Es ist zu erkennen, dass sich an der Modelloberfläche eine Kruste gebildet
hat, die auf die Konsolidation während des Dammbauzeitraumes zurückzuführen ist.

215
5 Numerische Analyse

In ähnlicher Weise steigt auch an der Modellunterkante die mobilisierte Scherfestig-


keit an. Vergleicht man nun die mobilisierte undrainierte Scherfestigkeit in Abb. 5.48
mit den Messwerten der T-Bar-Versuche im Versuchscontainer im Zentrifugenver-
such in Abb. 4.4, zeigt sich, dass die numerisch berechnete mobilisierte undrainierte
Scherfestigkeit geringer ausfällt als die maximal vorhandene Scherfestigkeit im Zent-
rifugenversuch. Da nur lokal direkt unter dem Damm die relativen Scherspannungen
über 90% liegen, kann angenommen werden, dass bei weiterer Belastung im Boden
grössere undrainierte Scherfestigkeiten mobilisiert werden können, die dann den
gemessenen Werten um 20 kPa nahe kommen.
0

2
Tiefe [m]

6 FEM - s berechnet
u,mob
Zentrifuge - s gemessen
u,max
7
0 5 10 15 20 25 30
undrainierte Scherfestigkeit su [kN/m2]

Abb. 5.48: Mobilisierte undrainierte Scherfestigkeit su, mob direkt nach Dammeinbau über die
Tiefe in Böschungsmitte im Schnitt A-A( Abb. 5.47) sowie Ergebnisse der T-Bar-
Messung aus dem Zentrifugenversuch (Abb. 4.4)

Betrachten des verbesserten Modells wt_v4_v

In Abb. 5.49 sind die effektiven Hauptspannungen im auskonsolidierten Zustand


nach dem Dammeinbau dargestellt. Die Ausrichtung der Hauptspannungen im
Dammkörper zeigt deutlich eine Bogenwirkung über den Schottersäulen. Innerhalb
der Schottersäulen sind die Spannungen vertikal orientiert. Im Ton hingegen findet
eine Rotation der Hauptspannungen zu einer vertikalen Ausrichtung unterhalb des
Dammes zu einer horizontalen Ausrichtung im Dammvorfeld statt.

Abb. 5.49: Effektive Hauptspannungen nach Konsolidation im Modell wt_v4_v

216
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

Analysiert man die vertikalen Spannungen in Abb. 5.50, ist eine erhöhte Spannung in
den Schottersäulen sichtbar. Auch die Abstützung der Dammlast ist aufgrund der
Erhöhung der vertikalen Spannungen über den Säulenköpfen zu erkennen. Eine
Auswertung der Spannungskonzentration m (Gleichung 2.3) in den Schottersäulen in
Abb. 5.51 zeigt einen Wertebereich von 2 bis 4.5. Ähnliche Grössenordnungen konn-
ten auch bei der Analyse der Einheitszelle in Kapitel 5.2.2.3 festgestellt werden.

A A

Abb. 5.50: Effektive vertikale Spannung nach Konsolidation im Modell wt_v4_v

250
vertikale Spannung σ´v [kN/m]

200

150

100

50

0
-12 -10 -8 -6 -4 -2 0
Abstand vom Dammfuss [m]

Abb. 5.51: Verteilung der effektiven vertikalen Spannungen σ'v in 2.5 m Tiefe (Schnitt A-A in
Abb. 5.50) unter dem Damm nach der Konsolidation

Die Verteilung der Scherspannungen im auskonsolidierten Zustand nach dem


Dammeinbau ist in Abb. 5.52 dargestellt. Die grössten Scherspannungen treten an
den Rändern der Schottersäulen im darüber liegenden Dammkörper auf. Aber auch
an den Säulenfüssen ist eine Erhöhung der Scherspannungen zu verzeichnen. Das
Muster der Scherspannungsverteilung im Dammkörper lässt auf eine Bogenwirkung
über den Säulenköpfen schliessen.

217
5 Numerische Analyse

Abb. 5.52: Scherspannungen nach Konsolidation im Modell wt_v4_v

Analysiert man die Verteilung des Porenwasserüberdrucks direkt nach dem Damm-
einbau in Abb. 5.53, treten die grössten Druckwerte unterhalb der Schottersäulen
auf. Damit tragen die Säulen einen Teil der Dammlasten in grössere Tiefen ab und
führen so zu einer Verteilung der Lasten im Untergrund.

Abb. 5.53: Verteilung des Porenwasserüberdrucks direkt nach Dammeinbau im Modell


wt_v4_v

5.3.2.4 Verhalten des Geokunststoffes als Basisbewehrung

Die mobilisierten Zugkräfte im Geokunststoff der Basisbewehrung des Dammes sind


in Abb. 5.54 dargestellt. Auffällig ist, dass in den Geokunststoffen des verbesserten
und unverbesserten Modells ähnlich grosse Zugkräfte auftreten. Ebenfalls verringern
sich die Zugkräfte nach der Konsolidation des Bodens um 29% und 21% für die Ma-
ximalwerte des unverbesserten bzw. verbesserten Modells. Die Zugfestigkeit des
verwendeten Geokunststoffes ist weit höher als die mobilisierten Zugkräfte, so dass
das Material nicht voll ausgenutzt ist. Ferner ist ein leichter Anstieg der Zugkräfte im
Geokunststoff über den Schottersäulen gegenüber den Bereichen zwischen den
Säulen zu verzeichnen.
Die Messung der Zugkräfte in einem Geokunststoff gestaltet sich aufgrund der
Empfindlichkeit der Dehnmessstreifen und der Interaktion des Kunststoffes mit dem
Boden als recht schwierig, so dass wenige verfügbare Daten zum Vergleich vorlie-
gen. Sharma (1994) untersuchte in seiner Arbeit das Verhalten einer basisbewehrten

218
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

Dammschüttung auf weichem Ton mittels Zentrifugenversuchen. Seinen Messwerten


zufolge ändern sich die Zugkräfte im Modellgeokunststoff unwesentlich bzw. zeigen
keinen erkennbaren Trend an und bleiben während der Konsolidationsphase nach
dem Dammeinbau konstant. Rein qualitativ stimmt die Verteilung der Zugkräfte im
Geokunststoff nach Sharma (1994) mit der hier numerisch ermittelten Verteilung
überein. Die maximalen Zugkräfte treten hinter der Dammschulter auf.
160
verb. nach Damm.
unverb. nach Damm.
140 verb. nach Kons.
unverb. nach Kons.
120 Säulenachsen
Zugkraft [kN/m]

100

80

60

40

20

0
-12 -10 -8 -6 -4 -2 0
Abstand vom Dammfuss [m]

Abb. 5.54: Verlauf der Kräfte im Geokunststoff mit angedeuteter Dammform und Säulen-
achsen im verbesserten Modell

5.3.2.5 Vergleich mit den Zentrifugenmodellversuchen

Vergleich des unverbesserten Modells wt_v4_u

In Abb. 5.55 bis Abb. 5.59 werden die Messwerte aus dem Zentrifugenversuch mit
den Ergebnissen der numerischen Berechnung des unverbesserten Modells vergli-
chen. Die Deformationen der Modelle stimmen in der Grössenordnung überein. Die
Krümmungen der Setzungsmulde und manche lokalen Deformationen weichen je-
doch leicht voneinander ab (Abb. 5.55).

Abb. 5.55: Vergleich der Setzungsmulde im Zentrifugenmodell mit der numerischen Berech-
nung für den unverbesserten Sektor wt_v4_u

Ein Unterschied zeigt sich beim Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone in Abb. 5.56.
Die undrainierte Initialsetzung im numerischen Modell ist grösser als die im Zentrifu-

219
5 Numerische Analyse

genversuch gemessene Setzung bezogen auf den Prototypmassstab. Erst im Verlauf


des Versuchs nähern sich die berechneten und gemessenen Dammsetzungen ein-
ander an. Ebenfalls fällt die initiale Setzung vor dem Dammfuss, in Abb. 5.57 negativ
als Hebung dargestellt, in der numerischen Berechnung grösser aus als im Zentrifu-
genversuch. Die Krümmungen der Setzungskurven sind im weiteren Verlauf einan-
der ähnlich, aber eine Annäherung der Fusspunkthebungen findet nicht statt.
0
Numerische Berechnung
Zentrifugenversuch
0.1
Setzungen [m]

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
Zeit [d]

Abb. 5.56: Vergleich der Setzungen der Dammkrone zwischen der numerischen Berechnung
und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_u

Numerische Berechnung
Zentrifugenversuch
-0.6

-0.5
Setzungen [m]

-0.4

-0.3

-0.2

-0.1

0
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
Zeit [d]

Abb. 5.57: Vergleich der Setzungen vor dem Dammfuss zwischen der numerischen Berech-
nung und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_u (eine negative Setzung
entspricht einer Hebung)

Die Übereinstimmung der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks unter dem Damm


ist in Abb. 5.58 nur teilweise zutreffend. Der Porenwasserüberdruck in 6 m Tiefe
zeigt im numerischen Modell geringere Werte an. Ausserdem ist der Anfangswert
des Porenwasserüberdrucks in Tonschichtmitte bei 3.5 m kleiner, nähert sich dann
aber rasch dem gemessenen Kurvenverlauf aus dem Zentrifugenversuch an. Die
Porenwasserüberdrücke im Dammvorfeld waren mit dem numerischen Modell nicht
genau nachzuvollziehen, wie in Abb. 5.59 zu sehen ist. Qualitativ haben die Kurven-

220
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

verläufe eine ähnliche Charakteristik, aber die numerisch berechneten Porenwasser-


überdrücke sind sehr viel kleiner als die gemessenen Werte. Eine Ursache für die
starken Abweichungen der Ergebnisse im Dammvorfeld könnte in der spannungsbe-
dingten Anisotropie der Steifigkeit des Zentrifugenmodells liegen, die mit dem ver-
wendeten isotropen Stoffmodell in der numerischen Berechnung nicht nachgebildet
werden kann. Die Modellierung einer anisotropen Durchlässigkeit brachte keine Ver-
besserung der Ergebnisse bezüglich der Porenwasserüberdruckverläufe.
80
PPT 1.25 m - Numerik
70 PPT 3.5 m - Numerik
Porenwasserüberdrücke [kPa]

PPT 6.0 m - Numerik


60 PPT 1.25 m - Zentrifuge PPT 1.25
PPT 3.5 m - Zentrifuge PPT 3.5
50
PPT 6.0 m - Zentrifuge PPT 6.0
40

30

20

10

-10

-20
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
Zeit [d]

Abb. 5.58: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks zwischen der numeri-
schen Berechnung und dem Zentrifugenversuch unter dem Damm für das Modell
wt_v4_u

40
PPT 1.5 m - Numerik
35 PPT 3.75 m - Numerik
Porenwasserüberdrücke [kPa]

PPT 6.0 m - Numerik


PPT 1.5
30 PPT 1.5 m - Zentrifuge PPT 3.75
PPT 3.75 m - Zentrifuge PPT 6.0
25 PPT 6.0 m - Zentrifuge

20

15

10

-5
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
Zeit [d]

Abb. 5.59: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks vor dem Dammfuss zwi-
schen der numerischen Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das Modell
wt_v4_u

Vergleich des verbesserten Modells wt_v4_v

Der Vergleich der numerischen Berechnung mit den Zentrifugenergebnissen für das
verbesserte Modell ist in den Abb. 5.60 bis Abb. 5.64 aufgezeigt. Die Grösse der
Setzungen und die Krümmung der Setzungsmulde konnten in der Berechnung zu-
friedenstellend nachvollzogen werden, wie in Abb. 5.60 zu sehen ist. Auch der Ver-

221
5 Numerische Analyse

gleich der Zeitsetzungsverläufe in Abb. 5.61 gibt eine gute Übereinstimmung. Bei der
Gegenüberstellung der Oberflächensetzungen im Dammvorfeld ergeben sich jedoch
Abweichungen. Die negative Setzungen in Abb. 5.62 sind als Hebungen zu interpre-
tieren. Die Grösse der Initialhebung ergibt sich in der numerischen Berechnung et-
was kleiner und nähert sich auch rascher seinem endgültigen Wert an.

Abb. 5.60: Vergleich der Setzungsmulde im Zentrifugenmodell mit der numerischen Berech-
nung für den verbesserten Sektor wt_v4_v

0
Numerische Berechnung
0.05 Zentrifugenversuch

0.1
Setzungen [m]

0.15

0.2

0.25

0.3

0.35

0.4
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
Zeit [d]

Abb. 5.61: Vergleich der Setzungen der Dammkrone zwischen der numerischen Berechnung
und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_v

222
5.3 Numerische Berechnung im ebenen Verzerrungszustand

-0.16
Numerische Berechnung
-0.14 Zentrifugenversuch

-0.12
Setzungen [m]

-0.1

-0.08

-0.06

-0.04

-0.02

0
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
Zeit [d]

Abb. 5.62: Vergleich der Setzungen vor dem Dammfuss zwischen der numerischen Berech-
nung und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_v

Bei der Untersuchung der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks konnte eine gute
Näherung für die Verläufe unter der Dammschüttung ermittelt werden (Abb. 5.63).
Die Porenwasserüberdrücke im Dammvorfeld in Abb. 5.64 zeigen hingegen markan-
te Abweichungen. Qualitativ sind die Kurvenverläufe aus der numerischen Berech-
nung und aus dem Zentrifugenversuch einander ähnlich, aber die Grössen weichen
stark voneinander ab. Auch hier zeigt sich wie im unverbesserten Modell, dass die
Berechnungsergebnisse im Dammvorfeld stark von den Messungen im Zentrifugen-
versuch abweichen. Diese Diskrepanz könnte ebenfalls auf die fehlende spannungs-
bedingte Anisotropie der Steifigkeit im Stoffgesetz zurückgeführt werden.
70
PPT 1.25 m - Numerik
PPT 3.5 m - Numerik
Porenwasserüberdrücke [kPa]

60
PPT 6.0 m - Numerik
PPT 1.25 m - Zentrifuge PPT 1.25
50 PPT 3.5
PPT 3.5 m - Zentrifuge
PPT 6.0 m - Zentrifuge PPT 6.0
40

30

20

10

-10
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
Zeit [d]

Abb. 5.63: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks unter dem Damm im
Säulenraster zwischen der numerischen Berechnung und dem Zentrifugenver-
such für das Modell wt_v4_v

223
5 Numerische Analyse

40
PPT 1.5 m - Numerik
35 PPT 3.75 m - Numerik

Porenwasserüberdrücke [kPa]
PPT 6.0 m - Numerik PPT 1.5
30 PPT 3.75 m - Zentrifuge PPT 3.75
PPT 6.0 m - Zentrifuge PPT 6.0
25

20

15

10

-5
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
Zeit [d]

Abb. 5.64: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks vor dem Dammfuss zwi-
schen der numerischen Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das Modell
wt_v4_v

5.4 Zusammenfassung zur numerischen Berechnung


Mit der durchgeführten numerischen Analyse können verschiedene Charakteristiken
des Tragverhaltens von Schottersäulen nachgebildet werden. Als Vergleich dienen
dazu Ergebnisse aus Zentrifugenmodellversuchen, die zum grossen Teil in guter
Übereinstimmung mit den Berechnungen liegen. Die Analyse der Gebrauchstaug-
lichkeit einer Dammschüttung ist im ebenen Verzerrungszustand praktikabel, wenn
die hydraulischen Durchlässigkeiten und die Steifigkeiten im Schottersäulenfeld kor-
rekt konvertiert werden. Eine Diskrepanz im numerischen Modell zeigt sich beim
Verhalten des unverbesserten Untergrundes im Dammvorfeld, was vor allem auf die
Verwendung eines isotropen Stoffgesetzes zurückzuführen ist. Ferner hatte die
Spannungsgeschichte bei dem gewählten Stoffmodell Hardening-Soil nur eine unter-
geordnete Bedeutung. Die Unterschiede im Verhalten zwischen dem Containermo-
dell und dem Trommelmodell sind vernachlässigbar klein. Daran zeigt sich die ver-
einfachte Abbildung des Stoffverhaltens bei überkonsolidierten Verhältnissen.
Die numerische Analyse ergibt, dass der Grad der Bodenverbesserung n stark
lastabhängig ist. Dabei haben sowohl die Lastgrösse als auch die Art der Last, d.h.
ob schlaff oder steif, einen Einfluss. Diese Lastabhängigkeit wird in verschiedenen
Arbeiten untersucht und zum Teil unterschiedlich beurteilt. Während nach Schweiger
& Pande (1986) mit zunehmender Belastung eines Säulenfeldes der Grad der Ver-
besserung ansteigt, nimmt er hingegen bei Andreou & Papadopoulos (2006) ab.
Kirsch (2004) stellt in seiner Untersuchung fest, dass bei zunehmender Belastung
einer Säulengruppe der Grad der Setzungsreduktion ansteigt, wenn die Effekte des
Einbauprozesses der Stopfsäulen mit berücksichtigt werden. Der Grad der Setzungs-
reduktion sinkt hingegen, wenn der Einbauprozess nicht modelliert wird. In der vor-
liegenden Arbeit ist trotz Modellierung des Schottersäuleneinbaus vorwiegend eine
Abnahme des Grades der Bodenverbesserung mit zunehmender Belastung festzu-
stellen.

224
5.4 Zusammenfassung zur numerischen Berechnung

Bei schlaffen Lasten werden die Schottersäulen weniger zusammengedrückt als


bei steifen Lasten. Dadurch ergibt sich rechnerisch ein höherer Faktor der Bodenver-
besserung für schlaffe Lasten, wenn die Zusammendrückung der Säule für den Fak-
tor der Bodenverbesserung verwendet wird. Inwieweit sich aber das Gesamtsystem
besser verhält, z.B. bei einer Dammschüttung, bedarf einer vertieften Untersuchung,
da die Spannungsausbreitung im Dammkörper auch eine Rolle spielt. Mit zuneh-
mender Belastung nimmt die Setzungsdifferenz zwischen Schottersäule und Ton-
oberfläche bei schlaffen Lasten ab. Die Auswirkung der Variation des Flächenver-
hältnisses auf die Setzungsdifferenz ist im untersuchten Bereich bis 30% Flächenan-
teil der Schottersäulen nicht besonders stark ausgeprägt.
Bei der Untersuchung der Spannungskonzentration in den Schottersäulen zeigt
sich eine Abhängigkeit von der Lastgrösse und von der Modelltiefe. Mit zunehmender
Belastung nimmt die Spannungskonzentration in den Säulen ab und verteilt sich bei
hohen Lasten konstant über die Tiefe. Bei einer geringen Belastung ergibt sich im
oberen Säulendrittel ein Maximum der Spannungskonzentration, die mit zunehmen-
der Tiefe wieder abnimmt. Die Grössenordnung der Spannungskonzentration von 3
für stark belastete Säulenraster und einem Bewehrungsgrad von 15% bis 20%
stimmt mit Ergebnissen anderer Arbeiten überein (Enoki et al., 1991).
Die Modellierung des Einbauprozesses der Schottersäulen hat einen starken Ein-
fluss auf das Tragverhalten der Säulen. Durch die Simulation des Säuleneinbaus
steigen die horizontalen Spannungen markant an und die Erddruckbeiwerte errei-
chen Grössen bis zu 2.5, die nahe dem passiven Grenzzustand liegen. Bei geringe-
ren Lasten ist der Grad der Bodenverbesserung mit Simulation des Säuleneinbaus
höher und die Spannungskonzentration in den Schottersäulen wird ebenfalls grösser.
Bei einer sehr starken Belastung des verbesserten Bodens werden die Einbaueffekte
jedoch überdrückt und es kommt zu einer Angleichung des Tragverhaltens der nu-
merischen Modelle mit und ohne Einbausimulation.
In der Analyse erweist sich die Modellierung der Störzone mit reduzierter hydrau-
lischer Durchlässigkeit um die Schottersäulen als wichtig, da sie einen starken Ein-
fluss auf das Drainageverhalten und damit auf die Zeitsetzungen des Untergrundes
ausübt. Der k-Wert der Störzone entspricht in der numerischen Rückrechnung des
Zentrifugenversuches etwa der Hälfte der Durchlässigkeit des ungestörten Bodens
unter der vereinfachenden Annahme isotroper Zustände. Aufgrund der Spannungs-
geschichte des Tonmodells kann aber von einer leichten Anisotropie der hydrauli-
schen Durchlässigkeit ausgegangen werden, wobei die horizontale Durchlässigkeit
schätzungsweise um Faktor 2 grösser ist (siehe Abb. 3.18a). Wenn eine vorzugswei-
se horizontalen Drainage im Säulenfeld vorliegt, entspricht diese Grössenordnung
der numerischen Rückrechnung. In verschiedenen Arbeiten (Hansbo, 1987;
Indraratna & Redana, 1998; Sharma & Xiao, 2000) wird gezeigt, dass die Durchläs-
sigkeit der Störzone im ungünstigen Fall den Wert der vertikalen Durchlässigkeit
annimmt. Das kann mit der vorliegenden numerischen Rückrechnung bestätigt wer-
den.

225
5 Numerische Analyse

226
6.1 Spannungsgeschichte des Untergrundes

6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen


In der vorliegenden Arbeit wird mit verschiedenen Methoden das Verhalten von
Schottersäulen in weichem Ton unter einer Dammauflast eingehend untersucht.
Einen besonders hohen Stellenwert nehmen hierbei die Zentrifugenmodellversuche
ein, in denen das eigens entwickelte Schottersäuleninstallationswerkzeug zum Ein-
satz kommt. Mit diesem Werkzeug können Schottersäulen im Flug in die Trommel-
zentrifuge eingebaut werden. Ergänzend dazu werden numerische Berechnungen
mittels der Methode der finiten Elemente im axialsymmetrischen und ebenen Verzer-
rungszustand durchgeführt. Damit wird das Systemverhalten der Baugrundverbesse-
rung mit Schottersäulen in ausgewählten Punkten eingehender beleuchtet. In den
nachfolgenden Abschnitten werden die wesentlichen Erkenntnisse dieser Arbeit
zusammengefasst.

6.1 Spannungsgeschichte des Untergrundes


Bei dem betrachteten Untergrund aus hoch plastischem Ton zeigt sich im Zentrifu-
genmodell ein stark ausgeprägter Einfluss der Spannungsgeschichte des Bodens auf
sein Verhalten. Dies äussert sich primär an z.T. starken Unterschieden der Steifig-
keit, der undrainierten Scherfestigkeit, des Faktors der Bodenverbesserung und der
Verdichtung des Tons durch den Schottersäuleneinbau im Verdrängungsverfahren.
Diese im Zentrifugenversuch festgestellten Einflüsse der Spannungsgeschichte
können numerisch nicht vollständig nachvollzogen werden. Es sind leichte Abwei-
chungen im Setzungsverhalten zu erkennen, die aber für den Faktor der Bodenver-
besserung nur von untergeordneter Bedeutung sind. Die Abweichungen lassen auf
Schwächen des verwendeten Hardening-Soil-Stoffmodells bei der Modellierung
überkonsolidierten Bodenverhaltens schliessen. Ferner kann eine spannungsabhän-
gige Anisotropie der Steifigkeit des Bodens mit diesem Stoffmodell nicht simuliert
werden.
Bei analytischen Berechnungsansätzen nimmt die Spannungsgeschichte des Bo-
dens nicht direkt Einfluss auf die Setzungsberechnung. Sie wird im Allgemeinen
durch die Wahl der entsprechenden Steifigkeit für das zu erwartende Lastinkrement
berücksichtigt. Die Spannungsgeschichte des Tonbodens ist für die Abschätzung der
undrainierten Scherfestigkeit von Bedeutung und fliesst über empirische Ansätze in
die Tragfähigkeitsberechnung ein.

6.2 Effekte durch den Einbau der Schottersäulen


Die Einflüsse der Schottersäulenherstellung im Verdrängungsverfahren werden in
verschiedenen Arbeiten zum Teil recht unterschiedlich beurteilt. Durch den Säulen-
einbau findet eine Störung des Gefüges statt, die mit einer Erhöhung der horizonta-
len Bodenspannungen verbunden ist. Inwieweit die Verspannung und Gefügestörung
im Boden erhalten bleiben bzw. eine positive oder negative Wirkung besitzen, hängt
von der Art des Bodens und seiner Struktur ab. Bei sensitiven Böden kann eine Ver-
schlechterung der Bodeneigenschaften bezüglich der Steifigkeit und der Scherfestig-
keit auftreten (Aboshi et al., 1979). In den meisten Fällen wird hingegen eine Verbes-

227
6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

serung oder zumindest ein Gleichbleiben der Eigenschaften beobachtet (siehe Kapi-
tel 2.5.2).
Das Mass der Erhöhung der Steifigkeit bzw. Scherfestigkeit des Tons aufgrund
des Säuleneinbaus lässt sich schwierig quantifizieren. Bei konservativen Annahmen
in der Bemessung werden diese Effekte vernachlässigt. Im Zentrifugenversuch ist
eine Messung der Spannungsänderung im Boden durch den Säuleneinbau mittels
Porenwasserdruckmessungen möglich. Durch eine analytische Rückrechnung basie-
rend auf der Hohlraum-Expansions-Theorie kann auf die effektive Spannungsände-
rung im Boden geschlossen werden. Die Messungen zeigen einen starken Anstieg
der horizontalen Spannungen im Boden. Weite Bereiche in Säulenumgebung befin-
den sich nahe dem passiven Grenzzustand.
In der numerischen Berechnung an der Einheitszelle kann der Verlauf des Po-
renwasserüberdrucks während des Säuleneinbaus im Zentrifugenmodell nachgebil-
det werden. Dadurch lassen sich im numerischen Modell auch Aussagen über die
Änderung des effektiven Spannungszustandes treffen. Es wird ein deutlicher Anstieg
der horizontalen Spannung und damit ein Anstieg des Erddruckbeiwertes K von 0.5
auf 2.5 ermittelt. Dieser Wert liegt nahe dem passiven Erddruckgrenzwert. Durch die
Verwendung nichtlinearer Stoffgesetze hat die Spannungserhöhung auch einen
Einfluss auf die Steifigkeit des Bodens. Durch die Simulation des Schottersäulenein-
bauprozesses ergibt sich eine Erhöhung des Faktors der Bodenverbesserung n bei
geringen Lasten von über 20% im Vergleich zu einem System ohne Einbausimulati-
on. Mit steigender Belastung geht diese Erhöhung des Faktors der Verbesserung
jedoch zurück. Oberhalb einer gewissen Lastgrösse verhalten sich das Modell mit
Einbausimulation und das Modell ohne Einbausimulation gleich.
In der analytischen Berechnung der Bodenverbesserung kann der positive Effekt
der Säulenherstellung ebenfalls durch Ansetzen eines erhöhten Erddruckbeiwertes
berücksichtigt werden. Manche Berechnungsverfahren (Van Impe & De Beer, 1983;
Priebe, 1995a) gehen von isotropen Bedingungen im Untergrund aus, was bedeutet,
dass im Vergleich zum normalkonsolidierten Zustand eine Erhöhung des K-Wertes in
die Berechnung einfliesst.
Die Messung der Verdichtung des Tons im Zentrifugenmodell durch den Säulen-
einbau erfolgte aufgrund der Volumenbilanz der Hebungen und der eingebauten
Sandvolumina. Ergänzende Messungen der Dichte des Tons werden nach dem
Zentrifugenversuch mittels Quecksilberdruckporosimetrie durchgeführt. Der weichere
Ton im etwas weniger überkonsolidierten Trommelmodell zeigt ein grösseres Ver-
dichtungsvermögen als der Ton im Containermodell, da bei gleichen Säulenvolumina
geringere Hebungen an der Tonoberfläche gemessen werden. Für die Abhängigkeit
der volumetrischen Dehnungen des Tons vom Flächenverhältnis der Bewehrung
kann im Zentrifugenmodell für die untersuchten Säulenabstände ein linearer Zu-
sammenhang aufgezeigt werden. Mit engeren Rasterabständen steigt auch die Vo-
lumendehnung im Ton. Bei 12% Flächenverhältnis der Schottersäulen wird eine
volumetrische Dehnung des Tons von knapp 11% gemessen.
Ein negativer Effekt Schottersäulenherstellung ist die Bildung einer Störzone mit
reduzierter hydraulischer Durchlässigkeit („smear zone”) um die Säulen herum. Diese
Zone behindert die Konsolidation und führt zu einer Reduktion der Drainageverbes-
serung durch Schottersäulen. Nach dem Zentrifugenversuch wird diese Zone genau-
er bestimmt. Mittels Elektronenmikroskopaufnahmen und Quecksilberdruckporosi-
metrie können drei Bereiche der Störzone erfasst werden. Der erste dünne Bereich

228
6.3 Spannungskonzentration in den Schottersäulen

befindet sich in direktem Kontakt mit der Schottersäule. Dort sind die äusseren
Schotterkörner der Säule in die Tonmatrix eingedrungen. Im zweiten Bereich wird der
Ton durch das Eindringen des Einbauwerkzeuges stark geschert, was eine Neuori-
entierung der Tonpartikel zur Folge hat. Im dritten, etwas von der Säule entfernten,
Bereich zeigt der Ton eine höhere Dichte als im ungestörten Zustand. Die Ausdeh-
nung der Störzone umfasst etwa den doppelten Säulendurchmesser. Damit sind die
Abmessungen der Störzone im Zentrifugenversuch ähnlich wie die in Feldversuchen
ermittelten Abmessungen (Indraratna et al., 2001).
Aus der numerischen Berechnung geht hervor, dass die Modellierung der Störzo-
ne im Berechnungsmodell einen grossen Einfluss auf das Zeitsetzungsverhalten der
Konstruktion und die Entwicklung des Porenwasserüberdrucks hat. Für eine genaue
Simulation des zeitabhängigen Verhaltens ist die Berücksichtigung der Störzone
unabdingbar. Durch eine Rückrechnung lässt sich feststellen, dass sich die horizon-
tale Durchlässigkeit in der Störzone auf das Niveau der vertikalen Durchlässigkeit im
Freifeld reduziert. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit Beobachtungen in Feldversu-
chen (Hansbo, 1987), wenn davon ausgegangen wird, dass im Tonboden allgemein
die horizontale Durchlässigkeit grösser als die vertikale Durchlässigkeit ist.
Abschliessend sei anzumerken, dass sich keine Aussage über die Dauerhaftigkeit
der Einbaueffekte und die Erhöhung der effektiven Spannungen durch die Säulen-
herstellung treffen lässt. Aufgrund der Relaxation des Tones besteht die Möglichkeit,
dass sich die Verspannungen im Boden über einen längeren Zeitraum abbauen.
Kriecheffekte im Boden laufen jedoch schwerkraftunabhängig ab und sind im Zentri-
fugenmodell kaum messbar. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die
Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit in der Säulenumgebung sowie eine gewisse
Erhöhung der Steifigkeit und undrainierten Scherfestigkeit im Tonboden erhalten
bleibt.

6.3 Spannungskonzentration in den Schottersäulen


Ein wichtiger Punkt im Tragverhalten von Schottersäulen ist die Spannungskonzent-
ration in den Säulen im Vergleich zum umgebenden Tonboden. In einer numerischen
Parameterstudie mit Variation des Flächenanteils der Schottersäulen und der Belas-
tung zeigt sich eine Last- und Tiefenabhängigkeit der Spannungskonzentration. Bei
geringen Lasten ist die Spannungskonzentration im oberen Säulenbereich grösser
und nimmt mit der Tiefe ab. Mit steigenden Lasten vergleichmässigt sich die Span-
nungskonzentration über die Tiefe und geht auf Werte zwischen 2 und 4 zurück.
Im Vergleich zu anderen Arbeiten (siehe Kapitel 2.3.1.3) werden in Feldversuchen
ähnliche Spannungskonzentrationen mit Werten im Bereich zwischen 2 und 6 ange-
geben. Zum Teil unterscheiden sich die Trends der Spannungskonzentration in Ab-
hängigkeit von der Last und vom Untergrund. Ein genauer Zusammenhang zwischen
den Bodenverhältnissen und der Lastabhängigkeit lässt sich nicht herstellen.
In der numerischen Berechnung ist auch eine Lastabhängigkeit des Faktors der
Bodenverbesserung festzustellen. Mit zunehmender Belastung des verbesserten
Untergrundes wird eine Reduktion des Faktors der Bodenverbesserung verzeichnet.
In der Literatur gibt es kaum Arbeiten von Modell- oder Feldversuchen, die sich mit
der Lastabhängigkeit der Bodenverbesserung beschäftigen. Kirsch (1995) ermittelt
aufgrund von Feldversuchen an Schottersäulen in weichem siltigen Ton eine Zu-

229
6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

nahme des Faktors der Bodenverbesserung mit steigender Belastung. Publizierte


numerische Arbeiten kommen zu verschiedenen Ergebnissen und zeigen gegensätz-
liche Trends auf.

6.4 Setzungsunterschiede von Schottersäule und anstehendem


Boden bei schlaffen Lasten
Eine häufig getroffene Annahme in Bemessungsberechnungen von Schottersäulen
ist die gleiche Grösse der Setzungen von Schottersäule und umgebenden Tonboden.
Dies trifft für steife Lasten unter Fundamenten zu. Bei der Untersuchung von schlaf-
fen Lasten, z.B. Dammschüttungen, kann prinzipiell nicht mehr von dieser Annahme
ausgegangen werden.
Im Zentrifugenmodell ergeben sich keine Setzungsdifferenzen zwischen Säule
und Ton unter den Dammlasten. Selbst nach dem vertikalen Anschnitt des Tonmo-
dells durch die Schottersäulenachsen sind keine Setzungsunterschiede zu erkennen.
Eine mögliche Ursache kann die bewehrte Dammsohle sein, die wie eine steife Last-
fläche wirkt.
Im numerischen Modell der Einheitszelle können die Setzungsunterschiede zwi-
schen Säule und Ton bestimmt werden. Die berechneten Werte bei grösseren Belas-
tungen liegen in ähnlicher Grössenordnung wie die Werte, die in Feldversuchen
beobachtet werden (z.B. Gruber, 1995). Die Setzungsdifferenz beträgt im numeri-
schen Modell zwischen 12% und 18%. Bei sehr weichen Böden können auch grösse-
re Differenzen erwartet werden (Waterton & Foulsham, 1984). Die Setzungsunter-
schiede nehmen mit zunehmender Belastung ab und sind damit lastabhängig. Ein
Zusammenhang zwischen Setzungsdifferenzen und Flächenverhältnis der Boden-
verbesserung kann im untersuchten Bereich nicht festgestellt werden. Inwieweit die
Setzungsdifferenzen zwischen Schottersäule und Ton auf das Gesamtsystem einen
Einfluss haben, ist schwierig abschätzen, da die zweidimensionale FE-Berechnung
einen verzerrten Spannungszustand wiedergibt und keine aussagekräftigen Ergeb-
nisse liefert.

6.5 Vergleich ausgewählter Berechnungsmethoden


Zusammenfassend werden Ergebnisse verschiedener Bemessungsverfahren mit den
Ergebnissen der Zentrifugenversuchsserie v5 verglichen. Abb. 6.1 gibt eine Über-
sicht der Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors n vom Flächenverhältnis as. Tab.
6.1 listet die in den Berechnungen verwendeten Parameter auf. Prinzipiell ist festzu-
stellen, dass die Ergebnisse der unterschiedlichen Bemessungsverfahren aufgrund
verschiedener Berechnungsansätze stark streuen.
Baumann & Bauer (1974) überschätzen die Setzungsreduktion zum Teil erheblich
und liegen damit auf der unsicheren Seite in der Analyse. In ihrer Berechnung ergibt
die Spannungskonzentration in den Schottersäulen sehr grosse Werte und erhöht
sich mit zunehmendem Flächenverhältnis. Dies steht im Widerspruch zu Beobach-
tungen im Feld und zu anderen theoretischen Ansätzen.
Der Faktor der Bodenverbesserung wird nach Aboshi et al. (1991) und Omine &
Ohno (1997) zu klein bestimmt. Die Annahme der Spannungskonzentration in den

230
6.5 Vergleich ausgewählter Berechnungsmethoden

Schottersäulen ist von grosser Bedeutung, da dieser Wert eine massgebende Rolle
in der Berechnung spielt. Die Ergebnisse der Setzungsanalyse reagieren sensibel
auf Variationen der Spannungskonzentration.
6
Zentrifugendaten
5.5 Baumann & Bauer (1974)
5 Balaam & Booker (1981)

Verbesserungsfaktor n [-]
Aboshi et al. (1991)
4.5
Priebe (1995)
4 Omine & Ohno (1997)
3.5
3
2.5
2
1.5
1
0.5
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Flächenverhältnis [%]

Abb. 6.1: Vergleich der Zentrifugendaten mit verschiedenen analytischen Bemessungsme-


thoden für die Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors vom Flächenverhältnis

Priebe (1995a) unterschätzt den Faktor der Bodenverbesserung leicht und gibt damit
eine konservative Berechnung der Setzungen. Die besten Resultate der hier vergli-
chenen Methoden liefert die Berechnung nach Balaam & Booker (1981). Trotz des
rein elastischen Berechnungskonzeptes wird der Faktor der Bodenverbesserung aus
den Zentrifugenversuchen gut wiedergeben.

Tab. 6.1: Parameter der Vergleichsberechnungen


Ödometermodul der Schottersäule ME [kN/m2] 12000
Ödometermodul des Tonbodens ME [kN/m2] 315
Querdehnzahl des Tons und des Schotters ν' [-] 0.3
Reibungswinkel des Schotters ϕ's [°] 37
Reibungswinkel des Tons ϕ't [°] 24.5
Durchmesser der Schottersäule D [m] 0.6
Tonschichtdicke H [m] 7.5
Auflast aus der Dammschüttung qtot [kN/m2] 100
Spannungskonzentration m [-] für Aboshi et al. (1991) 5

Abschliessend sei angemerkt, das es zum Teil sehr schwierig ist, manche Berech-
nungskennwerte zu bestimmen. Die Steifigkeit der Schottersäulen beispielsweise
variiert mit der Tiefe und spielt eine wesentliche Rolle in der Berechnung. Aufgrund
von Ödometerdaten kann eine Aussage getroffen werden, aber welcher Zustand in
der Säule nach ihrer Herstellung vorliegt, lässt sich nur mit Erfahrung abschätzen. So
sind alle Berechnungen mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Ferner handelt es
sich im Zentrifugenmodell um eine schwimmende Säulenkonstruktion. Aufgrund der
starken Überkonsolidation des Trommelmodells im Versuch v5 beträgt aber der Set-
zungsanteil der Tonschicht unter den Schottersäulen 1 bis 6% (siehe Tab. 4.11) und
kann damit vernachlässigt werden.

231
6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

6.6 Offene Arbeiten und Fragen


An dieser Stelle werden einige Punkte angesprochen, die in der vorliegenden Arbeit
nicht vollständig abgehandelt werden konnten bzw. sich während der Projektbearbei-
tung als weiterführende Problemstellung herausbildeten.
Eine wichtige Fragestellung ist die Langzeitstabilität von Schottersäulen in sehr
weichen Böden. Ist über Jahre hinweg die Stabilität einer Schottersäulengruppe vor
allem bei dynamischen Beanspruchungen, zum Beispiel unter Eisenbahndämmen,
gewährleistet? Wie kann sichergestellt werden, dass die Stopfsäule nicht zerfällt
bzw. der Schotter nicht in die umgebende Weichschicht eindringt? Ferner kann auch
Feinmaterial mit der Zeit die Schottersäule zusetzen, was zu einer Erosion des um-
gebenden Bodens führt und fortschreitende Setzungen erzeugt.
Obwohl ein Schwerpunkt der durchgeführten Untersuchungen in der Analyse der
Auswirkungen der Schottersäulenherstellung besteht, können zwar vielfältige Effekte
aufgezeigt werden, aber es ist nicht gelungen, den quantitativen Anteil an der Set-
zungsreduktion zu erfassen. In einer numerischen Berechnung lässt sich der Herstel-
lungseinfluss der Säulen an der Verbesserung bestimmen, aber eine Überprüfung
der Ergebnisse mittels Modell- oder Feldversuchen ist bislang nicht detailliert erfolgt.
Daran schliesst sich die Frage an, inwieweit solche begünstigenden Herstellungsef-
fekte überhaupt dauerhaft sind und ob sie nicht durch Relaxation des weichen Bo-
dens mit der Zeit wieder verschwinden?
Unter schlaffen Dammlasten werden in verschiedenen Arbeiten Setzungsunter-
schiede zwischen Schottersäule und Tonoberfläche beobachtet. Eine Quantifizierung
des Einflusses der Setzungsdifferenzen in einer Schottersäulengruppe ist bislang
nicht eingehender untersucht worden. Daraus ergibt sich die Frage, inwieweit eine
Basisbewehrung von Dammschüttungen zur Vergleichmässigung der Oberflächen-
verformung erforderlich ist, und ob bei steiferen Böden nicht ein einfaches Ar-
beitsplanum ausreicht?
Ein weiterer wesentlicher Ansatzpunkt für nachfolgende Untersuchungen ist die
Analyse der Abhängigkeit des Faktors der Baugrundverbesserung von der
Lastmagnitude. In numerischen Berechnungen werden unterschiedliche Trends
aufgezeigt, die kein geschlossenes Bild ergeben. Feld- und Modellversuche sind
bislang zu dieser Fragestellung kaum durchgeführt worden. In analytischen Berech-
nungsansätzen wird die Lastgrösse ebenfalls kaum berücksichtigt. In einigen Verfah-
ren wird die Spannungskonzentration in den Schottersäulen für eine Lastverteilung
zugrunde gelegt, aber deren Abschätzung erfolgt nur empirisch mit vereinfachten
Ansätzen. Die genaue Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Lastgrösse,
Spannungskonzentration und Faktor der Baugrundverbesserung würde einen gros-
sen Beitrag zum Verständnis des Tragverhaltens von Schottersäulen leisten. Diese
Erkenntnisse fänden primär Anwendung in einer analytischen Berechnung, da in
einer komplexen FE-Berechnung diese Informationen implizit enthalten sind und das
Tragverhalten vom Stoffmodell bestimmt wird. Eine Überprüfung der FE-Modelle und
analytischen Berechnungen mit Feld- oder Modellversuchen ist hierbei zwingend
erforderlich.
Eine weitere interessante Fragestellung behandelt den Einfluss der Einbauabfolge
einer Schottersäulengruppe. Durch die serielle Herstellung der Säulen überlagern
sich die Einbaueffekte der Einzelsäulen im Boden, welche sich aber nicht linear zu-
einander verhalten. Beim Bau einer Schottersäulengruppe von aussen nach innen

232
6.6 Offene Arbeiten und Fragen

wird infolge der Verdichtung und Verspannung des Bodens durch die Herstellung der
Randsäulen einen planmässigen Einbau der mittleren Säulen behindert. Aufgrund
der begrenzten Leistung der Rüttelsonde können die mittleren Säulen zum Teil gar
nicht oder nur verkürzt hergestellt werden. Die Analyse der Überlagerung der Her-
stellungseffekte beim Bau von Schottersäulen in einer Gruppe ist ein fernes Ziel,
bedarf es doch zunächst des vollen Verständnisses der Herstellungseffekte einer
Einzelsäule.

233
6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

234
7.1 Invarianten des Spannungstensors

7 Anhang
7.1 Invarianten des Spannungstensors
Der Spannungszustand im Boden lässt sich allgemein anhand des Spannungsten-
sors [σ] beschreiben. In der Literatur finden sich dazu eine Reihe von Veröffentli-
chungen (z.B. Timoshenko & Goodier, 1970; Chen & Saleeb, 1982; Desai & Siriwar-
dane, 1984; Chen & Mizuno, 1990; Mestat, 1993). Der Formulierung der Mechanik
für das kartesische Koordinatensystem lautet wie folgt:
⎡ σ xx σ xy σ xz ⎤
[σ] = ⎢⎢σ yx σ yy σ yz ⎥

(5.17)
⎢⎣ σ zx σ zy σ zz ⎥⎦

Die Invarianten des Spannungstensors I1, I2 und I3 leiten sich allgemein ab zu:
I1 = σii = σ xx + σ yy + σ zz (5.18)

1 σ xx σ xy σ xx σ xz σ yy σ yz
I2 = (I12 − σ ijσ ji ) = + +
2 σ yx σ yy σ zx σ zz σ zy σ zz (5.19)
= σ xx σ yy + σ yy σ zz + σ zz σ xx − σ xy 2 − σ yz 2 − σ zx 2

I3 = det σ ij
(5.20)
= σ xx σ yy σ zz + 2σ xy σ yz σ zx − σ xx σ yz 2 − σ yy σ xz 2 − σ zz σ xy 2

Bezogen auf die scherspannungsfreien Hauptspannungen ergeben sich folgende


Formulierungen des Spannungstensors:
⎡ σ1 0 0⎤
[σ] = ⎢⎢ 0 σ2 0⎥

(5.21)
⎢⎣ 0 0 σ3 ⎥⎦
und für die Invarianten gilt entsprechend:
I1 = σ1 + σ2 + σ3 (5.22)
I2 = σ1σ2 + σ2σ3 + σ3σ1 (5.23)
I3 = σ1σ2σ3 (5.24)

Um aus den kartesisch orientierten Spannungen die Hauptspannung zu berechnen,


müssen die Nullstellen des kubischen Polynoms bezüglich σ bestimmt werden.
0 = σ3 − I1σ 2 + I2σ − I3
0 = σ3 − σ2 (σ xx + σ yy + σ zz ) + σ(σ xx σ yy + σ yy σ zz + σ zz σ xx − σ xy 2 − σ yz 2 − σ zx 2 ) − ... (5.25)
... − ( σ xx σ yy σ zz + 2σ xy σ yz σ zx − σ xx σ yz 2 − σ yy σ xz 2 − σ zz σ xy 2 )

235
7 Anhang

Der allgemeine Spannungszustand kann ferner in einen hydrostatischen Anteil und


einen deviatorischen Anteil zerlegt werden.
⎡ σ xx σ xy σ xz ⎤ ⎡ p 0 0 ⎤ ⎡ σ xx − p σ xy σ xz ⎤
⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥
⎢ σ yx σ yy σ yz ⎥ = ⎢ 0 p 0 ⎥ + ⎢ σ yx σ yy − p σ yz ⎥ (5.26)
⎢⎣ σ zx σ zy σ zz ⎥⎦ ⎢⎣ 0 0 p ⎥⎦ ⎢⎣ σ zx σ zy σ zz − p ⎥⎦
wobei p die mittlere Spannung ist.
1 1 1
p = I1 = (σ xx + σ yy + σ zz ) = (σ1 + σ2 + σ3 ) (5.27)
3 3 3

Der deviatorische Spannungstensor [δσij] beschreibt den Spannungszustand einer


reinen Scherbeanspruchung:
⎡σ xx − p σ xy σ xz ⎤ ⎡σ1 − p 0 0 ⎤
⎢ ⎥ ⎢
⎡⎣ δσ ij ⎤⎦ = ⎢ σ yx σ yy − p σ yz ⎥ = 0 σ2 − p 0 ⎥ (5.28)
⎢ ⎥
⎢⎣ σ zx σ zy σ zz − p ⎥⎦ ⎣⎢ 0 0 σ3 − p ⎦⎥

Für den deviatorischen Spannungstensor können wiederum die Invarianten J1, J2


und J3 bestimmt werden.
J1 = σ xx + σ yy + σ zz − 3p = 0
(5.29)
= σ1 + σ2 + σ3 − 3p = 0
J 2 = ( σ xx − p)(σ yy − p) + (σ yy − p)(σ zz − p) + (σ zz − p)(σ xx − p) − ...
... − σ xy 2 − σ yz 2 − σ zx 2
1 (5.30)
= ⎡⎣( σ xx − σ yy )2 + (σ yy − σ zz )2 + (σ zz − σ xx )2 ⎤⎦ + σ xy 2 + σ yz 2 + σ zx 2
6
1
= ⎡⎣( σ1 − σ2 )2 + (σ 2 − σ3 )2 + (σ3 − σ1 )2 ⎤⎦
6
J 3 = ( σ xx − p)(σ yy − p)(σ zz − p) + 2σ xy σ yz σ zx − ...
... − (σ xx − p)σ yz 2 − (σ yy − p)σ zx 2 − (σ zz − p)σ xy 2 (5.31)
= ( σ1 − p)(σ 2 − p)(σ 3 − p)

Die erste Invariante des deviatorischen Spannungstensors ist immer null.


Nach den sogenannten Cauchy- Formulierungen lässt sich eine Oktaeder-Ebene
definieren, die die Achsen der Hauptspannungsrichtungen im gleichen Winkel
schneidet. Auf dieser Ebene bezieht sich die Normalspannung σokt und die Scher-
spannung τokt.
1
σokt = (σ1 + σ2 + σ3 ) (5.32)
3
1 2
τokt = (σ1 − σ2 )2 + (σ2 − σ3 )2 + (σ3 − σ1 )2 = J2 (5.33)
3 3

236
7.1 Invarianten des Spannungstensors

Die Normalspannung σokt entspricht damit der mittleren Spannung p. Die maximale
Scherspannung τmax, die im Boden auftreten kann, ergibt sich am Mohrschen Span-
nungskreis zu:
1
τmax = (σ1 − σ3 ) (5.34)
2
unter der Bedingung, dass die Hauptspannungen der Grösse nach definiert sind, σ1
> σ2 > σ3 bei positivem Vorzeichen des Drucks.
In der Bodenmechanik wird oft vereinfachend der deviatorische Spannungstensor
auf einen Skalarwert reduziert, der sich aus der zweiten Invariante des deviatori-
schen Spannungstensors ableitet. Der Deviator q wird häufig, z.B. nach Atkinson &
Bransby (1978), Muir Wood (1990) oder in Plaxis (Brinkgreve, 2002), folgendermas-
sen definiert:
1
q= ( σ '1 − σ '2 )2 + ( σ '2 − σ '3 )2 + (σ '3 − σ '1 )2 = 3J 2 (5.35)
2

Betrachtet man jetzt vereinfacht den Spannungszustand im Triaxialversuch, in dem


gilt σ2 = σ3, ergibt sich die oktaedrische Scherspannung τokt zu:
2
τokt = ( σ 1 −σ3 ) (5.36)
3

Der Deviator q berechnet sich dann vereinfacht im triaxialen Spannungszustand wie


folgt:
3
q = ( σ1 − σ3 ) = τokt = 2τ max (5.37)
2

Damit entspricht der Deviator q dem Durchmesser des Mohrschen Spannungskrei-


ses im Triaxialversuch. Wenn nun die Hauptspannungen σ1 und σ3 gegen die axialen
und radialen Spannungen σa und σr substituiert werden, kann der Deviator q für die
triaxiale Betrachtung auch negative Werte annehmen.
In der Literatur sind andere Definitionen des Deviators veröffentlicht. Zum Beispiel
geben Potts & Zdravkovic (1999) den Deviator folgendermassen an:
1
J= (σ '1 − σ '2 )2 + (σ '2 − σ '3 )2 + (σ '3 − σ '1 )2 = J 2 (5.38)
6

Der Lodewinkel θ in der Deviatorebene steht in Bezug zur dritten Invariante des de-
viatorischen Spannungstensors und lässt sich nach Potts & Zdravkovic (1999) fol-
gendermassen berechnen:
⎡ 1 ⎛ σ ' − σ '3 ⎞ ⎤
θ = arctan ⎢ ⋅ ⎜ 2 ⋅ 2 − 1⎟ ⎥ (5.39)
⎣ 3 ⎝ σ '1 − σ '3 ⎠⎦
Die Werte des Lodewinkels liegen dann zwischen θ = 30° und θ = -30°.

237
7 Anhang

In der Literatur finden sich auch andere Definitionen des Lodewinkels θ, z.B. nach
Chen & Mizuno (1990) und Chen & Saleeb (1982):
1 ⎡ 3 3 J3 ⎤
θ = arccos ⎢ 3 ⎥ (5.40)
3 ⎢⎣ 2 J 2 2 ⎥⎦
Hierbei liegen die Werte von θ zwischen 0 und 60°.
Der Vorteil in der Verwendung der drei Invarianten, der mittleren Spannung p, des
Deviators q und des Lodewinkels θ, liegt vor allem in der Berechnung der Haupt-
spannungen σ1, σ2 und σ3. Anstelle die Nullstellen des kubischen Polynoms in Glei-
chung 5.25 zu berechnen, was zum Teil recht schwierig ist, können die Hauptspan-
nungen direkt aus den Invarianten bestimmt werden. Nach Chen & Saleeb (1982)
sieht die Formulierung wie folgt aus:
⎧ σ1 ⎫ ⎧ p ⎫ ⎧ cos θ ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪ 2 ⎪ ⎪
⎨σ 2 ⎬ = ⎨ p ⎬ + J 2 ⎨cos ( θ − 23 π ) ⎬ (5.41)
⎪σ ⎪ ⎪p ⎪ 3 ⎪cos ( θ + 2 π ) ⎪
⎩ 3⎭ ⎩ ⎭ ⎩ 3 ⎭

Der Spannungszustand in der Bodenmechanik wird im Allgemeinen mit 3 Invarianten


beschrieben. Die erste Invariante ist die mittlere Spannung und leitet sich aus der
ersten Invariante des Spannungstensors ab. Die zweite Invariante der Bodenspan-
nung ist der sogenannte Deviator. Dieser leitet sich aus der zweiten Invariante des
deviatorischen Spannungstensors ab und gibt eine Aussage über den Scherspan-
nungszustand im Boden und die Grösse der Deviatorebene bezogen auf die mittlere
Spannung. Die dritte Invariante der Bodenspannung ist der Lodewinkel und leitet sich
aus der dritten Invariante des deviatorischen Spannungstensors ab. Der Lodewinkel
gibt die Neigung des Spannungspunktes in der Deviatorebene an.
Der Deviator im eigentlichen Sinne ist ein Spannungstensor und wird komplett
durch seine drei Invarianten beschrieben, wobei die erste Invariante Null ist. In der
Bodenmechanik wird häufig nur eine veränderte Form der zweiten Invariante des
deviatorischen Spannungstensors angegeben, der im Spannungszustand des Triaxi-
alversuchs den Radius des Mohrschen Spannungskreises wiedergibt. Der Lodewin-
kel, als modifizierte Form der dritten Invariante des deviatorischen Spannungsten-
sors, wird häufig vernachlässigt und findet in manchen bodenmechanischen Stoff-
modellen, z.B. Drucker- Prager oder Cam- Clay, keine Berücksichtigung.
Aufgrund unterschiedlicher Definitionen der Spannungsinvarianten in der Literatur
kann es zu Missverständnissen kommen. Die Definition des Deviators weicht oft nur
durch einen Faktor ab, und der Lodewinkel bezieht sich auf eine andere Basislinie in
der Deviatorebene. Alle drei Invarianten besitzen aber prinzipiell die gleiche physika-
lische Bedeutung. Wichtig ist, dass die Konsistenz im Formelapparat erhalten bleibt,
und man die Angaben der Spannungsinvarianten eines Autors verwendet.

238
7.2 Kalibrationskurven der Messinstrumente

7.2 Kalibrationskurven der Messinstrumente

7.2.1 T-Bar

Kalibrationsfaktor -0.05663
Nullwert 19079
Bestimmtheit 0.999922
35

30

25

20
Kraft [N]

15

10

0
18400 18500 18600 18700 18800 18900 19000 19100 19200
Digits [-]

7.2.2 Drucksonde CPT

Messteil Spitzenkraft Messteil Porenwasserdruck


Kalibrationsfaktor 0.18581 Kalibrationsfaktor 0.34580
Nullwert -148 Nullwert 13
Bestimmtheit 0.999898 Bestimmtheit 0.999983
35 250

30
200
Porenwasserdruck[kPa]

25
150
20
Kraft [N]

100
15

50
10

0
5

0 -50
-200 -150 -100 -50 0 50 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600 700
Digits [-] Digits [-]

Messteil Mantelkraft
Kalibrationsfaktor 0.19325
Nullwert -5016
Bestimmtheit 0.999775
35

30

25

20
Kraft [N]

15

10

0
-5050 -5000 -4950 -4900 -4850
Digits [-]

239
7 Anhang

7.2.3 Porenwasserdruckmessgeber

Seriennummer 9354 Seriennummer 9433


Kalibrationsfaktor 0.026011 Kalibrationsfaktor 0.012425
Nullwert 1828 Nullwert 688
Bestimmtheit 0.999996 Bestimmtheit 0.999947
300 300.0

250 250.0

200 200.0
Druck [kPa]

150 150.0

Druck [kPa]
100 100.0

50 50.0

0 0.0

-50 -50.0

-100 -100.0
-2000 0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000
Digits [-] Digits [-]

Seriennummer 9355 Seriennummer 9435


Kalibrationsfaktor 0.026590 Kalibrationsfaktor 0.011617
Nullwert 36 Nullwert -1114
Bestimmtheit 0.999981 Bestimmtheit 0.999994
450 350

400 300
350 250
300
200
250
Druck [kPa]

Druck [kPa]

150
200
150 100

100 50
50 0
0
-50
-50
-100
-100
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
-5000 0 5000 10000 15000 20000
Digits [-]
Digits [-]

Seriennummer 9437
Seriennummer 9357
Kalibrationsfaktor 0.011166
Kalibrationsfaktor 0.026043
Nullwert 600
Nullwert -2072
Bestimmtheit 0.999974
Bestimmtheit 0.999999
350
500
300

400 250

200
Druck [kPa]

300
150
Druck [kPa]

200 100

50
100
0

0 -50

-100
-100 -10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
-5000 0 5000 10000 15000 20000 Digits [-]
Digits [-]

240
7.2 Kalibrationskurven der Messinstrumente

Seriennummer 9438 Seriennummer 9446


Kalibrationsfaktor 0.013065 Kalibrationsfaktor 0.011863
Nullwert 2248 Nullwert 821
Bestimmtheit 0.999993 Bestimmtheit 0.999926
350 350

300 300

250 250

200 200

Druck [kPa]
Druck [kPa]

150 150

100 100

50 50

0 0

-50 -50

-100 -100
-5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000 -10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
Digits [-] Digits [-]

Seriennummer 9443 Seriennummer 9448


Kalibrationsfaktor 0.011908 Kalibrationsfaktor 0.011213
Nullwert -35 Nullwert 264
Bestimmtheit 0.999993 Bestimmtheit 0.999999
350 350

300 300

250 250
200 200
Druck [kPa]

Druck [kPa]

150 150
100 100
50 50
0 0
-50 -50
-100
-100
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
Digits [-]
Digits [-]

Seriennummer 9445 Seriennummer 9449


Kalibrationsfaktor 0.011597 Kalibrationsfaktor 0.011454
Nullwert -323 Nullwert 889
Bestimmtheit 0.999979 Bestimmtheit 0.999990
350
350
300
300
250
250
200
200
Druck [kPa]

Druck [kPa]

150
150
100
100
50
50
0
0
-50
-50
-100
-100
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
Digits [-]
Digits [-]

241
7 Anhang

Seriennummer 11196 Seriennummer 11399


Kalibrationsfaktor 0.012034 Kalibrationsfaktor 0.012341
Nullwert 371 Nullwert 1014
Bestimmtheit 0.999999 Bestimmtheit 0.999996
350 350
300 300
250 250
200 200
Druck [kPa]

Druck [kPa]
150 150
100 100
50 50
0 0
-50 -50
-100 -100
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000 -10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
Digits [-] Digits [-]

Seriennummer 11397
Kalibrationsfaktor 0.012336
Nullwert -203
Bestimmtheit 0.999995
350
300
250
200
Druck [kPa]

150
100
50
0
-50
-100
-10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000
Digits [-]

7.2.4 Laser

Seriennummer 0900418
Kalibrationsfaktor 25.013347
Nullwert -9.930
Bestimmtheit 0.999989
300

250

200
Distanz [mm]

150

100

50

0
0 2 4 6 8 10 12
Messsignal [V]

242
7.2 Kalibrationskurven der Messinstrumente

7.2.5 Arbeitsarm der Werkzeugplattform

Arm A vertikal Arm A horizontal


Kalibrationsfaktor 98.673460 Kalibrationsfaktor 71.492127
Nullwert 43.506 Nullwert 9.199
Bestimmtheit 0.999828 Bestimmtheit 0.999996
300.00 350.00

300.00
250.00

250.00
200.00

Distanz [mm]
Distanz [mm]

200.00
150.00
150.00

100.00
100.00

50.00 50.00

0.00
0.00
0.000 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000
0.000 0.500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500
Messsignal [V]
Messsignal [V]

243
7 Anhang

7.3 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1.1: Interaktionsproblematik einer Dammschüttung mit synthetischer
Basisbewehrung auf weichem, mit Schottersäulen verbesserten Ton .................. 2
Abb. 2.1: Anwendungsbereich für die Bodenverbesserung mit Tiefenrüttlern (Schmidt
& Seitz, 1998) ........................................................................................................6
Abb. 2.2: Rüttelstopfverdichtung im Trockenverfahren: (a) Befüllen des
Schleusenrüttlers, (b) Eindrücken, (c) Nachstopfen und Verdichten, (d)
Oberfläche planieren (Keller Grundbau, 2002)...................................................... 7
Abb. 2.3: Rüttelstopfverdichtung im Nassverfahren (nach Baumann & Bauer, 1974) .......... 8
Abb. 2.4: Schotterrammsäule nach dem Verfahren von Franki (Van Impe et al., 1997a)..... 8
Abb. 2.5: Schotterrammsäulen nach dem Verfahren von Geopier (Geopier, 2000) ............. 9
Abb. 2.6: Belastungssituationen von Rüttelstopfsäulen (Kirsch, 2004)................................. 9
Abb. 2.7: Interaktionsverhalten unter einer Fundamentlast (Kirsch, 2004) ......................... 10
Abb. 2.8: Setzungsunterschiede zwischen Schottersäulen und Tonboden bei schlaffen
Dammlasten in einem Feldversuch, (a) Horizontalinklinometermessung
entlang der Dammachse, (b) Setzungsdifferenzen in Abhängigkeit des
Säulenabstandes (Gruber, 1995) ........................................................................ 10
Abb. 2.9: Zeit-Setzungskurven für den Boden und für die Schottersäulen auf der
Geländeoberfläche unter einer Dammschüttung (Waterton & Foulsham,
1984)....................................................................................................................11
Abb. 2.10: Lastverteilung im Säulenraster, (a) Grundriss, (b) angenommene
Spannungsverteilung (Aboshi et al., 1991).......................................................... 11
Abb. 2.11: Messung der Spannungskonzentrationen an 3 verschiedenen Orten, (a) St.
Helens, Streifenfundament auf sandigem Silt, (b) Canvey Island, flexible
Gründung auf weichem Ton, (c) Humber Bridge, steife Gründung auf
weichem Ton (Greenwood, 1991) .......................................................................13
Abb. 2.12: Spannungskonzentration in Abhängigkeit von der Belastung (Muir Wood et
al., 2000)..............................................................................................................14
Abb. 2.13: Spannungskonzentration in Abhängigkeit von der Last und der Zeit (Watts et
al., 2000)..............................................................................................................14
Abb. 2.14: Versagensformen von Schottersäulen: (a) übermässiges Ausbauchen, (b)
Tragfähigkeitsversagen am Säulenkopf, (c) Scherversagen in Säulenmitte,
(d) Einsinken kurzer Säulen, (e) Stauchen langer Säulen und (f) Biegen
schlanker Säulen (Soyez, 1987; Muir Wood et al., 2000)....................................15
Abb. 2.15: Versagensformen von Säulengruppen (Kirsch, 2004) ......................................... 15
Abb. 2.16: Deformierte Säulengruppe im Modellversuch (a) nach Muir Wood et al.
(2000) und (b) McKelvey et al. (2004) .................................................................16
Abb. 2.17: Ausbildung eines Bruchkeiles unter einem Fundament in einer
Säulengruppe, (a) schematische Skizze, (b) Abhängigkeit des
Öffnungswinkels vom Flächenverhältnis (Muir Wood et al., 2000) ...................... 16
Abb. 2.18: Gewölbewirkung im Dammkörper über (a) Schottersäulen (Waterton &
Foulsham, 1984) und (b), (c) einer Pfahlgruppe (Hewlett & Randolph, 1988;
Zaeske, 2001)......................................................................................................17
Abb. 2.19: Membranverhalten einer gebetteten Basisbewehrung (Zaeske, 2001) ............... 17
Abb. 2.20: Tragfähigkeitsberechnung nach Brauns (1978), (a) kegelförmiger
Versagensmechanismus, (b) Bestimmung des Bruchkeilwinkels δ ..................... 20
Abb. 2.21: Traglast einer Säulengruppe mit Versagensbild (nach Barksdale & Bachus,
1983)....................................................................................................................21
Abb. 2.22: Stabilitätsbetrachtung am Gleitkreis (Aboshi et al., 1979, 1991) ......................... 22
Abb. 2.23: Betrachtung an der Einheitszelle, Berechnung des Zelldurchmessers für (a)
dreieckige Raster, (b) quadratische Raster und (c) hexagonale Raster
(Balaam & Poulos, 1983).....................................................................................23

244
7.3 Abbildungsverzeichnis

Abb. 2.24: Bemessungsdiagramme zur Berechnung der Setzungsreduktion (a) mit rein
elastischem Verhalten und (b) mit elastisch-plastischem Verhalten (Balaam
& Booker, 1985)...................................................................................................26
Abb. 2.25: Bemessungsdiagramm nach Greenwood (1970) zur Bestimmung der
Setzungsreduktion (aus Gruber, 1995)................................................................ 27
Abb. 2.26: Bemessungsdiagramme nach Priebe (1988), (a) Grundwert der
Bodenverbesserung n0 mit ν' = 0.3, (b) Abminderungswerte für
Streifenfundamente bezogen auf unbegrenzte Lastfläche .................................. 28
Abb. 2.27: Ersatzsystem zur Setzungsberechnung für schwimmende Säulengruppen
nach Priebe (2003) (aus Kirsch, 2004) ................................................................ 28
Abb. 2.28: (a) Rheologisches Modell zur Berechnung von Schottersäulen nach Van
Impe & De Beer (1983) und Van Impe et al. (1997a), (b) Berechnungsansatz
im ebenen Verzerrungszustand...........................................................................29
Abb. 2.29: Bemessungsdiagramm für Setzungsreduktionswert β nach Van Impe & De
Beer (1983)..........................................................................................................30
Abb. 2.30: Vergleich der Tragfähigkeit von Schottersäulen nach verschiedenen
Berechnungsmethoden und Felddaten in Abhängigkeit des Reibungswinkels
der Schottersäulen und der undrainierten Scherfestigkeit des Bodens
(Greenwood & Kirsch, 1983) ...............................................................................32
Abb. 2.31: Vergleich der Setzungsreduktion verschiedener Bemessungsverfahren (Van
Impe, 1989)..........................................................................................................32
Abb. 2.32: Vergleich der Setzungsreduktion verschiedener Bemessungsverfahren
(Greenwood & Kirsch, 1983) ...............................................................................33
Abb. 2.33: Deformation und Dichteänderung bei Pfahleindringung in dichten Sand
(Linder, 1977 aus Witzel, 2004)........................................................................... 34
Abb. 2.34: Eindringen einer CPT-Sonde in Sand, (a) lockere Lagerung, (b) dichte
Lagerung (Davidson et al., 1981) ........................................................................ 34
Abb. 2.35: Volumenänderung im Sand durch Pfahleindringung (Leung et al., 2001) ........... 35
Abb. 2.36: Entwicklung der undrainierten Scherfestigkeit mit der Zeit nach dem
Sandsäuleneinbau (Aboshi et al., 1979).............................................................. 36
Abb. 2.37: Änderung der einaxialen Druckfestigkeit des Tons nach Einbau von
Sandsäulen (Asaoka et al., 1994a)......................................................................36
Abb. 2.38: Ermittelte Bodenverdichtung durch Stopfsäuleneinbau (Gruber, 1995) .............. 37
Abb. 2.39: Spannungsänderung in Säulenumgebung während des Einbaus einer
Schottersäule (Watts et al., 2000) ....................................................................... 38
Abb. 2.40: Baugrundveränderung durch den Einbau von Stopfsäulen,
Rammsondierungen vor und nach dem Säuleneinbau (Watts et al., 2000) ........ 38
Abb. 2.41: Spannungsverhältnisse aus gemessenen und berechneten Werten in
Abhängigkeit des normierten Messgeberabstands rt /D (Lee et al., 2004) .......... 39
Abb. 2.42: Änderung des Baugrundes durch Einbau gerammter Schottersäulen (a)
Ausbildung verschiedener Zonen um die Schottersäule, (b) radiale effektive
Spannung vor und nach Einbau einer verdichteten Schottersäule (Handy &
White, 2006) ........................................................................................................39
Abb. 2.43: Verspannungsfaktor Kgem/K0,initial durch die Schottersäulenherstellung nach
Kirsch (2004) .......................................................................................................40
Abb. 2.44: Ausbreitung der Störzone mit verminderter Durchlässigkeit nach Onoue et
al. (1991) (aus Saye, 2001) .................................................................................41
Abb. 2.45: Abhängigkeit der hydraulischen Durchlässigkeit des Bodens um eine
Vertikaldrainage von der Überlagerungsspannung (Sharma & Xiao, 2000) ........ 41
Abb. 2.46: Expansion eines Hohlraumes (Vesic, 1972)........................................................ 42
Abb. 2.47: Radiale Drainage innerhalb einer Einheitszelle (nach Barron, 1948) .................. 44
Abb. 3.1: Prinzip der Zentrifugenmodellierung, Erdbeschleunigung g = 9.81 m/s2
(Schofield, 1980).................................................................................................. 47
Abb. 3.2: Vergleich der Spannungen in verschiedenen physikalischen Modellen (Laue,
2002)....................................................................................................................48

245
7 Anhang

Abb. 3.3: Schematischer Querschnitt durch die Trommelzentrifuge (Springman et al.,


2001)....................................................................................................................54
Abb. 3.4: Schottersäuleninstallationswerkzeug am Arbeitsarm der Werkzeugplattform
mit Aufsatz für laseroptische Distanzmessung (Weber, 2004) ............................ 55
Abb. 3.5: Schematische Darstellung des Einbauprozesses einer Schottersäule in eine
Tonschicht mit Messinstrumentierung (Weber et al., 2005)................................. 56
Abb. 3.6: Schematische Darstellung der Problematik beim Sand-Einfüllen durch freien
Fall .......................................................................................................................57
Abb. 3.7: T-Bar-Penetrometer............................................................................................. 58
Abb. 3.8: Mechanismus des T-Bar-Versuches.................................................................... 59
Abb. 3.9: T-Bar-Penetrometer am Arbeitsarm der Werkzeugplattform montiert ................. 59
Abb. 3.10: Kalibration des T-Bar-Penetrometers .................................................................. 60
Abb. 3.11: CPT-Drucksonde .................................................................................................61
Abb. 3.12: CPT-Drucksonde, (a) am Arbeitsarm der Werkzeugplattform montiert und (b)
Kalibration des Porenwasserdruckmessgebers in einer Druckkammer mit
Druckprüfgerät .....................................................................................................61
Abb. 3.13: Porenwasserdruckmessgeber PPT Typ DRUCK PDCR 81, (a) PPT mit
Messkabel, (b) Vergrösserung des PPT-Messkopfes mit Keramikfilter............... 62
Abb. 3.14: Laseroptischer Messsensor, (a) Gehäuse mit Kabelanschluss, (b) Montage
am Arbeitsarm der Werkzeugplattform ................................................................ 63
Abb. 3.15: Funktionsprinzip der Lasermessung mittels optischer Triangulation (Micro-
Epsilon, 1997)......................................................................................................63
Abb. 3.16: Korngrössenverteilung des Birmensdorfer Seebodenlehms aus
Laserspektrometrie .............................................................................................. 65
Abb. 3.17: Grossödometerversuche an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm,
Darstellung (a) der Porenzahl e, (b) des eindimensionalen
Zusammendrückungsmoduls ME ......................................................................... 66
Abb. 3.18: Grossödometerversuche an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm,
Darstellung (a) der Durchlässigkeit k, (b) des Konsolidationsbeiwertes cv .......... 67
Abb. 3.19: Grossödometerversuche an aufbereitetem Birmensdorfer Seebodenlehm,
Darstellung (a) des Wassergehaltes, (b) der Dichte des gesättigten Bodens ..... 67
Abb. 3.20: Aufbereiten des Birmensdorfer Seebodenlehms, (a) gestörter Ton nach
Entnahme aus dem Schurf, (b) Anrühren mit Propellermischer, (c) Füllen
des Vakuummischers mit Tonsuspension, (d) Rühren und Entlüften des
Tons unter Vakuum ............................................................................................. 73
Abb. 3.21: Konsolidation der Tonsuspension unter der Presse im (a) runden und (b)
quadratischen Versuchscontainer .......................................................................74
Abb. 3.22: Einbau der Drainagesandschicht mit Schleuderwerkzeug, (a)
Vorratsbehälter, (b) Zulauf aus Vorratsbehälter, (c) rotierende
Schleuderscheibe ................................................................................................75
Abb. 3.23: Bearbeiten der Oberfläche der Drainagesandschicht mit dem
Schaberwerkzeug ................................................................................................ 75
Abb. 3.24: Einfüllen der Tonsuspension bei rotierender Zentrifuge, (a) 200 Liter
Vakuumierbehälter hängt über der Zentrifuge zum Einfüllen, (b)
Tonsuspension im Trommelkanal bei rotierender Trommel und stehender
Werkzeugplattform...............................................................................................76
Abb. 3.25: Auskonsolidierte Tonschicht nach Einfüllen der Suspension, (a)
Zuleitungsrohr mit Drehkupplung, (b) Einfüllstutzen mit Zuleitungsschlauch
über auskonsolidierter Tonoberfläche .................................................................77
Abb. 3.26: Nachweisführung eines möglichen Versagensmechanismus des Tonmodells
während des Stillstandes der Zentrifuge ............................................................. 77
Abb. 3.27: Bearbeiten der Tonoberfläche, Abtragen der obersten weichen Tonschicht ....... 78
Abb. 3.28: Einbauhilfe für Porenwasserdruckmessgeber ..................................................... 79

246
7.3 Abbildungsverzeichnis

Abb. 3.29: Einbau der Porenwasserdruckmessgeber in den Versuchscontainer, (a)


Einführen der PPT durch die Anschlussbuchse in das vorgebohrte
Tonmodell, (b) Verfüllen der Öffnung mit Tonsuspension ...................................79
Abb. 3.30: Montage der Porenwasserdruckmessgeber beim Tonmodell in der Trommel,
(a) Einführen der Messgeber senkrecht zur Tonoberfläche, (b) Verlegen der
Kabelzuführung an der Tonoberfläche ................................................................ 80
Abb. 3.31: Aufsetzen des Säulenrasters auf das Tonmodell, (a) für einen Sektor in der
Trommel, (b) im Versuchscontainer (Weber et al., 2006) .................................... 81
Abb. 3.32: Vertikaler Querschnitt durch den Versuchsaufbau mit Versuchscontainer in
der Trommelzentrifuge.........................................................................................83
Abb. 3.33: Abmessungen der Bodenmodelle im Versuchscontainer der Versuche v3
und v4 ..................................................................................................................83
Abb. 3.34: Segment des horizontalen Querschnitts des Versuchsaufbaus in der
Trommelzentrifuge mit Verlauf des Wasserspiegels ........................................... 85
Abb. 3.35: Schematischer Querschnitt durch ein Bodenmodell im Trommelkanal ............... 85
Abb. 3.36: Abmessungen des Bodenmodells im Trommelkanal........................................... 86
Abb. 3.37: Ablauf des Einbaus der Dammschüttung im Grundriss des Versuchs v4,
Materialeinbau entlang der Chargenlinien 1 bis 8 ............................................... 87
Abb. 4.1: Effektive Spannungsverteilung in der Presse unter 100 kPa Auflast bei 1g
und in der Zentrifuge bei nominell 50g ................................................................ 91
Abb. 4.2: Berechnete Verteilung (a) des Überkonsolidationsverhältnis OCR und (b)
der Dichte des gesättigten Bodens ρg über die Tiefe im Versuchscontainer
bei nominell 50g sowie Ergebnisse der Ausstechversuche am Tonmodell ......... 92
Abb. 4.3: Berechnete Verteilung (a) des Wassergehaltes w und (b) der Porenzahl e
über die Tiefe im Versuchscontainer bei nominell 50g sowie Ergebnisse der
Ausstechversuche am Tonmodell........................................................................ 92
Abb. 4.4: Undrainierte Scherfestigkeit des Containermodells aus T-Bar-Versuchen
nach der Konsolidation unter 50g, positive Werte su stehen für die Messung
beim Hineindrücken des T-Bars und negative Werte für die Messung beim
Herausziehen.......................................................................................................93
Abb. 4.5: Effektive Spannungsverteilung des Trommelmodells am Ende des
Modelleinbaus unter 60g und während der Versuchsdurchführung unter 50g .... 95
Abb. 4.6: Berechnete Verteilung (a) des Überkonsolidationsverhältnis OCR und (b)
der Dichte des gesättigten Bodens ρg über die Tiefe des Bodenmodells in
der Trommel mit 2 Messprofilen und 3 Einzelmessungen der Dichte.................. 96
Abb. 4.7: Berechnete Verteilung (a) des Wassergehaltes w und (b) der Porenzahl e
über die Tiefe des Bodenmodells in der Trommel mit 2 Messprofilen und 3
Einzelmessungen ................................................................................................96
Abb. 4.8: Undrainierte Scherfestigkeit des Trommelmodells aus T-Bar-Versuchen
nach der Konsolidation unter 50g, positive Werte su stehen für die Messung
beim Hineindrücken des T-Bars und negative Werte für die Messung beim
Herausziehen.......................................................................................................97
Abb. 4.9: Im Flug eingebaute Schottersäulen mit unterschiedlichem
Verdichtungsverhältnis (siehe Tab. 4.3) .............................................................. 98
Abb. 4.10: Füllen der Luftporen der Schottersäulen mit Wasser zur Bestimmung der
Dichte der Schottersäulen ...................................................................................99
Abb. 4.11: Verlauf des Porenwasserüberdrucks bei Einbau einer unverdichteten
Schottersäule.....................................................................................................100
Abb. 4.12: Verlauf des Porenwasserüberdrucks beim Einbau einer verdichteten
Schottersäule (Weber, 2006)............................................................................. 102
Abb. 4.13: Reihenfolge des Schottersäuleneinbaus der ersten unteren Hälfte des
Schottersäulenfeldes des Sektors 3 mit Ort und Tiefenangabe der
Porenwasserdruckmessgeber ........................................................................... 103

247
7 Anhang

Abb. 4.14: Entwicklung des Porenwasserdrucks im Schottersäulenraster des Sektors 3


nach Einbau der ersten beiden Viertel des Säulenfeldes mit Pfeilmarkierung
und Nummerierung des Einbaus einzelner Stopfsäulen.................................... 103
Abb. 4.15: Entwicklung des Porenwasserüberdrucks im Schottersäulenraster des
Sektors 3 nach Einbau der ersten beiden Viertel des Säulenfeldes .................. 104
Abb. 4.16: Entwicklung des Porenwasserüberdrucks im Schottersäulenraster des
Sektors 3 in 75 mm Modelltiefe während des Einbaus der Schottersäulen 1
bis 30 .................................................................................................................105
Abb. 4.17: Prozentualer Spannungszuwachs infolge der Dammauflast über die
Modelltiefe mit besonderer Markierung der Tiefenlagen der
Porenwasserdruckaufnehmer............................................................................ 107
Abb. 4.18: Ausbau des Bodenmodells von Versuch v1 aus dem Versuchscontainer......... 109
Abb. 4.19: Schrittweiser Ausbau des Bodenmodells aus dem Trommelkanal .................... 109
Abb. 4.20: Anschnitt des Säulenrasters im Zentrifugenversuch v3..................................... 110
Abb. 4.21: Modellquerschnittsprofile des Versuchs v4_u im Versuchscontainer ................ 111
Abb. 4.22: Modellquerschnittsprofile des Versuchs v4_v im Versuchscontainer ................ 112
Abb. 4.23: Zeitsetzungsverhalten des Dammfusses (1) und der Dammkrone (2) im
verbesserten und unverbesserten Modellbereich des Versuchs v4 .................. 113
Abb. 4.24: Verlauf des Porenwasserdrucks nach dem Dammeinbau im verbesserten
und unverbesserten Modellbereich des Versuches v4, Einbautiefe der
Porenwasserdruckmessgeber: P1 – 120 mm, P2 – 70 mm, P3 – 25 mm ........... 114
Abb. 4.25: Entwicklung des Porenwasserdrucks während des Dammeinbaus im
verbesserten und unverbesserten Modellbereich des Versuches v4,
Einbautiefe der Porenwasserdruckmessgeber: P1 – 120 mm, P2 – 70 mm, P3
– 25 mm.............................................................................................................114
Abb. 4.26: Verlauf der Isochronen des Porenwasserüberdrucks zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Dammeinbau im unverbesserten Ton des Versuchs
v4, Zeiten ti [min]................................................................................................115
Abb. 4.27: Verlauf der Isochronen des Porenwasserüberdrucks zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Dammeinbau im verbesserten Ton des Versuchs v4,
Zeiten ti [min]......................................................................................................116
Abb. 4.28: Anschnitt des Zentrifugenversuches v4_u – unverbessert ................................ 117
Abb. 4.29: Anschnitt des Säulenrasters im Zentrifugenversuch v4_v – verbessert ............ 117
Abb. 4.30: Modellquerschnittsprofile des Sektors 1 im Versuch v5_s1 .............................. 118
Abb. 4.31: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s1, Einbau der
zweiten Dammschicht nach 253 min ................................................................. 118
Abb. 4.32: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s1 nach dem Dammbau in
zwei Etappen mit 253 min Abstand ................................................................... 119
Abb. 4.33: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe
im Versuch v5_s1 ..............................................................................................119
Abb. 4.34: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe
im Versuch v5_s1 ..............................................................................................120
Abb. 4.35: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s1...... 121
Abb. 4.36: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s1 ... 121
Abb. 4.37: Modellquerschnittsprofile des Sektors 4 im Versuch v5_s4 .............................. 122
Abb. 4.38: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s4, Einbau der
zweiten Dammschicht nach 253 min ................................................................. 123
Abb. 4.39: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s4 nach dem Dammeinbau
in zwei Etappen mit 253 min Abstand................................................................ 123
Abb. 4.40: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe
im Versuch v5_s4 ..............................................................................................124
Abb. 4.41: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe
im Versuch v5_s4 ..............................................................................................124

248
7.3 Abbildungsverzeichnis

Abb. 4.42: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten


Zeitpunkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s4...... 125
Abb. 4.43: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s4 ... 125
Abb. 4.44: Anschnitt der Mitte des Säulenrasters im Sektor 4 des Versuchs v5_s4........... 126
Abb. 4.45: Anschnitt im Randbereich des Säulenrasters mit mächtiger Sandlinse im
Sektor 4 des Versuchs v5_s4 ............................................................................126
Abb. 4.46: Modellquerschnittsprofile des Sektors 5 im Versuch v5_s5 .............................. 127
Abb. 4.47: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s5, Einbau der
zweiten Dammschicht nach 211 min ................................................................. 128
Abb. 4.48: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s5 nach dem Dammeinbau
in zwei Etappen mit 211 min Abstand................................................................ 129
Abb. 4.49: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe
im Versuch v5_s5 ..............................................................................................129
Abb. 4.50: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe
im Versuch v5_s5 ..............................................................................................130
Abb. 4.51: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s5...... 130
Abb. 4.52: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s5 ... 131
Abb. 4.53: Anschnitt des Säulenrasters in der Mitte des Sektors 5 mit Sandlinse im
Versuch v5_s5 ...................................................................................................131
Abb. 4.54: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 5 im Randbereich des Versuchs
v5_s5 .................................................................................................................132
Abb. 4.55: Modellquerschnittsprofile des Sektors 6 im Versuch v5_s6 .............................. 133
Abb. 4.56: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s6, Einbau der
zweiten Dammschicht nach 211 min ................................................................. 133
Abb. 4.57: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s6 nach dem Dammeinbau
in zwei Etappen mit 211 min Abstand................................................................ 134
Abb. 4.58: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe
im Versuch v5_s6 ..............................................................................................134
Abb. 4.59: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe
im Versuch v5_s6 ..............................................................................................135
Abb. 4.60: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s6...... 135
Abb. 4.61: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s6 ... 136
Abb. 4.62: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 6 des Versuchs v5_s6.......................... 137
Abb. 4.63: Querschnittsprofile des Sektors 7 im Versuch v5_s7 ........................................ 138
Abb. 4.64: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s7 ............................... 138
Abb. 4.65: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s7 nach dem Dammeinbau ... 139
Abb. 4.66: Entwicklung des Porenwasserdrucks während des Dammeinbaus im
Versuch v5_s7 ...................................................................................................139
Abb. 4.67: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Dammeinbau im Versuch v5_s7 ................................... 140
Abb. 4.68: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 7 des Versuchs v5_s7.......................... 141
Abb. 4.69: Modellquerschnittsprofile der Sektors 3 im Versuch v5_s3 ............................... 141
Abb. 4.70: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s3, Einbau der
zweiten Dammschicht nach 47 min ................................................................... 142
Abb. 4.71: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s3 nach dem Dammeinbau
in zwei Etappen mit 47 min Abstand.................................................................. 143
Abb. 4.72: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe
im Versuch v5_s3 ..............................................................................................143
Abb. 4.73: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe
im Versuch v5_s3 ..............................................................................................144

249
7 Anhang

Abb. 4.74: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten


Zeitpunkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s3...... 144
Abb. 4.75: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s3 ... 145
Abb. 4.76: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 3 des Versuchs v5_s3.......................... 146
Abb. 4.77: Modellquerschnittsprofile des Sektors 8 im Versuch v5_s8 .............................. 146
Abb. 4.78: Zeitsetzungsverhalten der Dammkrone im Versuch v5_s8, Einbau der
zweiten Dammschicht nach 166 min ................................................................. 147
Abb. 4.79: Verlauf des Porenwasserdrucks im Versuch v5_s8 nach dem Dammeinbau
in zwei Etappen mit 166 min Abstand................................................................ 148
Abb. 4.80: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der ersten Dammbauetappe
im Versuch v5_s8 ..............................................................................................148
Abb. 4.81: Entwicklung des Porenwasserdrucks während der zweiten Dammbauetappe
im Versuch v5_s8 ..............................................................................................149
Abb. 4.82: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der ersten Dammschicht im Versuch v5_s8...... 149
Abb. 4.83: Verteilung des Porenwasserüberdrucks über die Modelltiefe zu bestimmten
Zeitpunkten nach dem Einbau der zweiten Dammschicht im Versuch v5_s8 ... 150
Abb. 4.84: Anschnitt des Säulenrasters im Sektor 8 des Versuchs v5_s8.......................... 151
Abb. 4.85: Gemeinsame Darstellung aller gemessenen Zeitsetzungskurven..................... 154
Abb. 4.86: Darstellung der Zeitsetzung in Bezug zum Bewehrungsgrad des
Untergrundes für den Versuch in der Trommel ................................................. 155
Abb. 4.87: Vergleich der Setzungen des Sektors 3 mit dem Sektor 8 bei gleichem
Bewehrungsgrad von 12%.................................................................................155
Abb. 4.88: Darstellung des Verbesserungsfaktors in Abhängigkeit des
Bewehrungsgrades beider Bodenmodelle......................................................... 156
Abb. 4.89: Darstellung der Beschleunigung der Konsolidation in Abhängigkeit vom
Bewehrungsgrad für die untersuchten Bodenmodelle ....................................... 157
Abb. 4.90: Darstellung der Beschleunigung der Konsolidation in Abhängigkeit vom
Drainagewegverhältnis ......................................................................................157
Abb. 4.91: Darstellung der Hebungen aufgrund der Bodenverdrängung durch den
Schottersäuleneinbau in Abhängigkeit vom Tonmodell und dem
Bewehrungsgrad................................................................................................159
Abb. 4.92: Darstellung des Verdrängungsverhältnisses von Volumen der Hebung Vh
zum eingebauten Volumen der Schottersäulen Vs in Abhängigkeit vom
Tonmodell und dem Bewehrungsgrad ...............................................................159
Abb. 4.93: Volumenänderung des Tons im Säulenraster durch den Säuleneinbau in
Abhängigkeit vom Bewehrungsgrad, positive Volumendehnungen
entsprechen einer Verringerung des Tonvolumens ........................................... 160
Abb. 4.94: Messungen mittels Quecksilber-Druckporosimetrie (a) der Porosität und (b)
der Rohdichte des lufttrockenen Tons im Abstand zur Schottersäulenachse
mit hyperbolischer Trendfunktion, der Radius der Schottersäule beträgt im
mittel 6 mm, dargestellt durch die gestrichelte Linie (----).................................. 163
Abb. 4.95: ESEM Bilder (a) Übersicht im Übergangsbereich zwischen Schottersäule
und umgebenden Tonboden, (b) Stelle 1 – Tonstruktur zwischen den
Sandkörnern ......................................................................................................164
Abb. 4.96: ESEM Bilder (a) Stelle 2 – Tonstruktur in der Nähe der Sandkörner, (b)
Stelle 3 – Tonstruktur in 2 mm Entfernung zum Sandsäulenrand ..................... 165
Abb. 4.97: Röntgenbilder der Tonprobe (Abmessungen 25x25x40), (a) vertikaler
Schnitt, (b) horizontaler Schnitt in 5 mm Tiefe ................................................... 166
Abb. 4.98: Nahaufnahme der Schottersäulenumgebung mit Angabe der Abmessungen
der identifizierten Zonen 1 bis 4 um die Schottersäule ...................................... 167
Abb. 4.99: Zusammendrückung einer Tonschicht unter Eigengewicht im
Zylinderstandglas unter natürlichen Gravitationsbedingungen .......................... 168

250
7.3 Abbildungsverzeichnis

Abb. 4.100: Körngrössenverteilung im oberen und unteren Drittel einer 2 cm mächtigen


Tonlage..............................................................................................................168
Abb. 5.1: Umrechnung der Durchlässigkeit von der Einheitszelle zu einem System mit
ebener Dehnung (nach Hird et al., 1992 und Indraratna & Redana, 1997) ....... 174
Abb. 5.2: Anströmverhältnisse bei axialsymmetrischer und ebener Berechnung, nach
(CUR 191, 1997)................................................................................................ 175
Abb. 5.3: Idealisierte Zonen im Tonuntergrund zur Modellierung unterschiedlicher
Scherfestigkeiten (Sharma & Bolton, 1996b)..................................................... 177
Abb. 5.4: Einbausimulation einer Sandsäule (Maybaum & Mühlmann, 2002) .................. 180
Abb. 5.5: Einbauprozess von Rüttelstopfsäulen nach Farias et al. (2005)........................ 180
Abb. 5.6: Verformungen einer Schottersäulengruppe unter (a) einer steifen Last und
(b) unter einer schlaffen Last (Wehr, 2006) ....................................................... 182
Abb. 5.7: Bauzustände bei der Installationssimulation einer Rüttelstopfverdichtung
(Kirsch, 2004) ....................................................................................................184
Abb. 5.8: FE-Netz der Einheitszelle zur Analyse der Spannungsänderung im Boden
durch den Säuleneinbau mit Markierung der Punkte zur Erfassung der
Spannungsänderung ......................................................................................... 187
Abb. 5.9: Modellierung des Schottersäuleneinbaus mit der FE-Methode, (a)
abschnittsweises Eindrücken der Rüttelsonde von oben nach unten mit
vorgegebener horizontaler Aufweitung und vertikaler Verschiebung, (b)
Modellierung der Verdichtung der Schottersäule durch abschnittsweise
zusätzliche horizontale Aufweitung von unten nach oben ................................. 190
Abb. 5.10: Aktivieren des Schottersäulenmaterials, (a) initialer Zustand vor
Säuleneinbau, (b) Aufweitung des Hohlraumes, (c) Zuweisung des
Schottersäulenmaterials und Rücksetzen der Verformungen ........................... 190
Abb. 5.11: Spannungspfade des Containermodells, (a) Darstellung im q-p'-Diagramm,
(b) Darstellung des Lodewinkels θ in Abhängigkeit von p'................................. 192
Abb. 5.12: Spannungspfade des Trommelmodells, (a) Darstellung im q-p'-Diagramm,
(b) Darstellung des Lodewinkels θ in Abhängigkeit von p'................................. 193
Abb. 5.13: Effektive Spannungspfade des Messpunktes in 3.5 m Modelltiefe im
Containermodell, (a) Verhältnis der tangentialen zu den radialen
Spannungen, (b) Verhältnis der vertikalen zu den radialen Spannungen ......... 194
Abb. 5.14: Ausrichtung der effektiven Hauptspannungen nach dem Säuleneinbau mit
anschliessender Konsolidation (a) im Containermodell und (b) im
Trommelmodell ..................................................................................................194
Abb. 5.15: Verteilung der effektiven horizontalen Spannungen im Containermodell (a)
vor dem Säuleneinbau und (b) radiale sowie (c) tangentiale Spannungen
nach dem Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand .................................... 195
Abb. 5.16: Verteilung der effektiven horizontalen Spannungen im Trommelmodell (a)
vor dem Säuleneinbau und (b) radiale sowie (c) tangentiale Spannungen
nach Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand ............................................ 195
Abb. 5.17: Verteilung der effektiven vertikalen Spannungen im Containermodell (a) vor
und (b) nach dem Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand ........................ 196
Abb. 5.18: Verteilung der effektiven vertikalen Spannungen im Trommelmodell (a) vor
und (b) nach dem Säuleneinbau im auskonsolidierten Zustand ........................ 196
Abb. 5.19: Verteilung (a) des Porenwasserüberdrucks direkt nach Säuleneinbau und (b)
der Scherspannungen τrz nach Konsolidation im Containermodell.................... 197
Abb. 5.20: Verteilung (a) des Porenwasserüberdrucks direkt nach Säuleneinbau und (b)
der Scherspannungen nach Konsolidation im Trommelmodell ......................... 197
Abb. 5.21: Verteilung der numerisch ermittelten Erddruckbeiwerte des initialen
Spannungszustandes vor dem Säuleneinbau über die Tiefe (a) für das
Containermodell und (b) für das Trommelmodell .............................................. 198
Abb. 5.22: Verteilung der numerisch ermittelten Erddruckbeiwerte für die radialen
Spannungen nach dem Schottersäuleneinbau über die Tiefe und im Abstand
zur Säulenachse (a) für das Containermodell und (b) für das Trommelmodell . 198

251
7 Anhang

Abb. 5.23: Vergleich der Entwicklung des Porenwasserdrucks im FE-Modell mit dem
Zentrifugenversuch wt_v4_v beim Einbau einer einzelnen Stopfsäule.............. 199
Abb. 5.24: Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors vom Bewehrungsgrad bei
verschiedenen Lasten........................................................................................199
Abb. 5.25: Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors von der Belastung bei
verschiedenen Bewehrungsgraden ................................................................... 200
Abb. 5.26: Lastsetzungskurven der beiden FE-Modelle bei einem Bewehrungsgrad von
12%....................................................................................................................200
Abb. 5.27: Abhängigkeit des Faktors der Bodenverbesserung von der Grösse und Art
der Last bei einem Flächenverhältnis des Bewehrungsgrades von 12% .......... 201
Abb. 5.28: Entwicklung der effektiven vertikalen Spannungen unter Zunahme der
Auflast von (a) initialer Zustand, (b) 10 kPa, (c) 20 kPa, (d) 50 kPa, (e) 100
kPa bis (f) 200 kPa bei 12% Bewehrungsgrad unter einer schlaffen Last ......... 202
Abb. 5.29: Spannungskonzentration in den Schottersäulen über die Tiefe in
Abhängigkeit von der Lastart bei 12% Bewehrungsgrad, (a) schlaffe
Lastfläche, (b) steife Lastfläche ......................................................................... 202
Abb. 5.30: Spannungskonzentration in den Schottersäulen über die Tiefe in
Abhängigkeit von der Last und vom Flächenverhältnis unter schlaffen
Lasten, (a) 5% Flächenverhältnis, (b) 20% Flächenverhältnis .......................... 203
Abb. 5.31: Effekt der Simulation des Schottersäuleneinbaus auf den
Verbesserungsfaktor bei 12% Bewehrungsgrad ............................................... 203
Abb. 5.32: Effekt der Simulation des Schottersäuleneinbaus auf die
Spannungskonzentration in den Schottersäulen bei 12% Flächenverhältnis,
(a) mit Einbausimulation, (b) ohne Einbausimulation ........................................ 204
Abb. 5.33: Lastabhängige Setzungsunterschiede zwischen Säule und Ton, (a) Betrag
der Setzungen, (b) relative Setzungsdifferenz (st-ss)/st ..................................... 204
Abb. 5.34: Setzungsunterschiede zwischen Säule und Ton in Abhängigkeit vom
Flächenverhältnis, (a) Betrag der Setzungen, (b) relative Setzungsdifferenz
(st-ss)/st ..............................................................................................................205
Abb. 5.35: Finite Elementnetz des unbewehrten Referenzmodells wt_v4_u mit
Markierung der Punkte zur Erfassung der Spannungsänderungen................... 206
Abb. 5.36: Finite Elementnetz des Modells wt_v4_v mit Markierung der Punkte zur
Erfassung der Spannungsänderungen .............................................................. 206
Abb. 5.37: Verformtes FE-Netz nach der Simulation des Säuleneinbaus durch
Volumenvergrösserung der Säulensegmente, Darstellung in 2-facher
Überhöhung .......................................................................................................211
Abb. 5.38: Effektive horizontale Spannungen nach Schottersäuleneinbau ........................ 211
Abb. 5.39: Änderung der Erddruckbeiwerte K durch die Simulation des
Schottersäuleneinbaus im Schnitt A-A (Abb. 5.38) durch das Säulenfeld ......... 212
Abb. 5.40: Richtung der totalen Verschiebungen am verformten Netz im unbewehrten
Modell wt_v4_u (Pfeillänge 2-fach überhöht) .................................................... 212
Abb. 5.41: Richtung der totalen Verschiebungen am verformten Netz im bewehrten
Modell wt_v4_v (Pfeillänge 2-fach überhöht)..................................................... 213
Abb. 5.42: Verlauf der horizontalen Verschiebungen im Untergrund am Dammfuss.......... 213
Abb. 5.43: Effektive Hauptspannungen im auskonsolidierten Modell wt_v4_u ................... 214
Abb. 5.44: Vertikale effektive Spannungen im auskonsolidierten Modell wt_v4_u ............. 214
Abb. 5.45: Scherspannungen im auskonsolidierten Modell wt_v4_u .................................. 214
Abb. 5.46: Verteilung des Porenwasserüberdrucks direkt nach Dammeinbau im Modell
wt_v4_u .............................................................................................................215
Abb. 5.47: Relative Scherspannungen [τmob/τmax] direkt nach dem Dammbau.................... 215
Abb. 5.48: Mobilisierte undrainierte Scherfestigkeit su, mob direkt nach Dammeinbau über
die Tiefe in Böschungsmitte im Schnitt A-A( Abb. 5.47) sowie Ergebnisse der
T-Bar-Messung aus dem Zentrifugenversuch (Abb. 4.4)................................... 216
Abb. 5.49: Effektive Hauptspannungen nach Konsolidation im Modell wt_v4_v................. 216
Abb. 5.50: Effektive vertikale Spannung nach Konsolidation im Modell wt_v4_v ............... 217

252
7.4 Tabellenverzeichnis

Abb. 5.51: Verteilung der effektiven vertikalen Spannungen σ'v in 2.5 m Tiefe (Schnitt A-
A in Abb. 5.50) unter dem Damm nach der Konsolidation................................. 217
Abb. 5.52: Scherspannungen nach Konsolidation im Modell wt_v4_v................................ 218
Abb. 5.53: Verteilung des Porenwasserüberdrucks direkt nach Dammeinbau im Modell
wt_v4_v..............................................................................................................218
Abb. 5.54: Verlauf der Kräfte im Geokunststoff mit angedeuteter Dammform und
Säulenachsen im verbesserten Modell.............................................................. 219
Abb. 5.55: Vergleich der Setzungsmulde im Zentrifugenmodell mit der numerischen
Berechnung für den unverbesserten Sektor wt_v4_u........................................ 219
Abb. 5.56: Vergleich der Setzungen der Dammkrone zwischen der numerischen
Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_u................... 220
Abb. 5.57: Vergleich der Setzungen vor dem Dammfuss zwischen der numerischen
Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_u (eine
negative Setzung entspricht einer Hebung)....................................................... 220
Abb. 5.58: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks zwischen der
numerischen Berechnung und dem Zentrifugenversuch unter dem Damm für
das Modell wt_v4_u ...........................................................................................221
Abb. 5.59: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks vor dem Dammfuss
zwischen der numerischen Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das
Modell wt_v4_u..................................................................................................221
Abb. 5.60: Vergleich der Setzungsmulde im Zentrifugenmodell mit der numerischen
Berechnung für den verbesserten Sektor wt_v4_v ............................................ 222
Abb. 5.61: Vergleich der Setzungen der Dammkrone zwischen der numerischen
Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_v ................... 222
Abb. 5.62: Vergleich der Setzungen vor dem Dammfuss zwischen der numerischen
Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_v ................... 223
Abb. 5.63: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks unter dem Damm im
Säulenraster zwischen der numerischen Berechnung und dem
Zentrifugenversuch für das Modell wt_v4_v ...................................................... 223
Abb. 5.64: Vergleich der Zeitverläufe des Porenwasserüberdrucks vor dem Dammfuss
zwischen der numerischen Berechnung und dem Zentrifugenversuch für das
Modell wt_v4_v ..................................................................................................224
Abb. 6.1: Vergleich der Zentrifugendaten mit verschiedenen analytischen
Bemessungsmethoden für die Abhängigkeit des Verbesserungsfaktors vom
Flächenverhältnis............................................................................................... 231

7.4 Tabellenverzeichnis
Tab. 2.1: Empfehlungen der Spannungskonzentration für verdichtete Sandsäulen
nach Ichimoto & Suematsu (1981) ...................................................................... 12
Tab. 3.1: Übersicht der besprochenen Arbeiten zur Zentrifugenmodellierung der
Baugrundverbesserung mit Schottersäulen......................................................... 52
Tab. 3.2: Bodenmechanische Klassifikation des Birmensdorfer Seebodenlehms .............. 65
Tab. 3.3: Ausgewählte bodenmechanische Eigenschaften aufbereiteten Birmensdorfer
Seebodenlehms (nach Panduri, 2000; Küng, 2003)............................................ 66
Tab. 3.4: Skemptons A-Parameter für aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehm mit
einer Vorbelastung von 400 kPa (Küng, 2003).................................................... 66
Tab. 3.5: Kennwerte des aufbereiteten normalkonsolidierten Birmensdorfer
Seebodenlehms aus Grossödometerversuchen.................................................. 67
Tab. 3.6: Kennwerte des aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehms aus
Ödometerversuchen im Nachgang der Zentrifugenversuche .............................. 68
Tab. 3.7: Mineralogische Zusammensetzung der Gesamtfraktion des Birmensdorfer
Seebodenlehms, Gewichtsanteile in Massenprozent [%], Angabe des
Mittelwertes und des Streubereichs.....................................................................68

253
7 Anhang

Tab. 3.8: Kationenaustauschkapazität KAK und Wasseraufnahmevermögen (Plötze et


al., 2003)..............................................................................................................69
Tab. 3.9: Kennwerte des Quarzsandes der Schottersäulen der Körnung 0.5 – 1.0 mm..... 69
Tab. 3.10: Kennwerte des Quarzsandes der Drainageschicht (aus Nater, 2005)................. 70
Tab. 3.11: Eigenschaften der verwendeten Modellgeogitter der Firma Tenax ..................... 71
Tab. 3.12: Eigenschaften des Eisenerzes ............................................................................ 71
Tab. 3.13: Kennwerte des Bleischrotes 2 mm Durchmesser ................................................ 72
Tab. 3.14: Konstante Systemparameter aller Zentrifugenversuche...................................... 81
Tab. 3.15: Übersicht der Zentrifugenversuche der Serie 1 im Versuchscontainer................ 82
Tab. 3.16: Übersicht der Zentrifugenversuche der Serie 2 in der Trommel .......................... 82
Tab. 3.17: Modellabmessungen im Versuchscontainer der Versuche v3 und v4 mit
jeweils verbesserter (_v) und unverbesserter (_u) Modellhälfte .......................... 84
Tab. 3.18: Modellabmessungen der Versuchsserie v5 im Trommelkanal ............................ 86
Tab. 3.19: Übersicht der Zentrifugenversuchsdurchführung................................................. 88
Tab. 4.1: Kennwerte des Bodenmodells im Versuchscontainer (siehe Kapitel 3.3.1)......... 93
Tab. 4.2: Kennwerte für aufbereiteten Birmensdorfer Seebodenlehm aus T-Bar-
Versuchen............................................................................................................94
Tab. 4.3: Abhängigkeit des maximalen Säulendurchmessers vom Verdichtungsregime ... 97
Tab. 4.4: Übersicht der Trockendichten der Schottersäule................................................. 99
Tab. 4.5: Porenwasserüberdrücke, die durch den Einbau einzelner Säulen entstanden
sind, siehe Abb. 4.16 .........................................................................................104
Tab. 4.6: Anfangs- und Zwischenwerte der Berechnung nach der Hohlraum-
Expansions-Theorie........................................................................................... 105
Tab. 4.7: Ergebnisübersicht der Berechnung nach der Hohlraum-Expansions-Theorie... 106
Tab. 4.8: Annahmen bei der Analyse der radialen Drainage im Schottersäulenfeld ........ 109
Tab. 4.9: Übersicht der Messwerte der einzelnen Zentrifugenversuche........................... 152
Tab. 4.10: Übersicht der rückgerechneten Bodenparameter des Tonmaterials der
einzelnen Zentrifugenversuche.......................................................................... 153
Tab. 4.11: Setzungsanteile der Tonschicht unter der schwimmenden
Säulenkonstruktion bei einer mittleren Säulenlänge von 100 mm ..................... 154
Tab. 4.12: Kennwerte einer unter Eigengewicht konsolidierten Tonschicht im
Zylinderstandglas unter natürlichen Gravitationsbedingungen .......................... 168
Tab. 4.13: Mineralogische Zusammensetzung des Birmensdorfer Seebodenlehms im
oberen bzw. unteren Schichtbereich einer 2 cm mächtigen Tonlage,
Gewichtsanteile in Masseprozent [%]................................................................ 169
Tab. 5.1: Übersicht der verwendeten Bodenparameter des Hardening-Soil-Modells für
den Ton..............................................................................................................188
Tab. 5.2: Übersicht der verwendeten Bodenparameter des Mohr-Coulomb-Modells für
die Schottersäulen .............................................................................................188
Tab. 5.3: Berechnungsschritte für den initialen Spannungszustand................................. 189
Tab. 5.4: Radien der Einheitszelle in Abhängigkeit des Bewehrungsgrades bei 0.6 m
Schottersäulendurchmesser .............................................................................. 191
Tab. 5.5: Materialeigenschaften des Geokunststoffes als Basisbewehrung..................... 206
Tab. 5.6: Materialkennwerte des Mohr-Coulomb-Modells für die Dammschüttung aus
Bleischrot ...........................................................................................................207
Tab. 5.7: Bodenparameter des Tons für das Hardening-Soil-Modell in der
Vergleichsrechnung des Versuches wt_v4_u .................................................... 208
Tab. 5.8: Bodenparameter des Tons für das Hardening-Soil-Modell in der
Vergleichsrechnung des Versuches wt_v4_v .................................................... 209
Tab. 5.9: Bodenparameter des Mohr-Coulomb-Modells für die Schottersäulen in der
Vergleichsrechnung des Versuchs wt_v4_v ...................................................... 209
Tab. 5.10: Übersicht des Ablaufs der numerischen Berechnungsschritte .......................... 210
Tab. 6.1: Parameter der Vergleichsberechnungen ........................................................... 231

254
7.5 Verzeichnis der Abkürzungen und Symbole

7.5 Verzeichnis der Abkürzungen und Symbole

Symbol Begriff Einheit


A Porenwasserdruckparameter nach Skempton -
A Fläche m2
Ag Querschnittsfläche einer Einheitszelle mit Schottersäule m2
As Querschnittsfläche einer Schottersäule m2
At Querschnittsfläche des Tons in der Einheitszelle m2
ASTM American Society for Testing and Materials
a Zentripetalbeschleunigung m/s2
Verhältnis der undrainierten Scherfestigkeit zur vertikalen
a -
Spannung der Überlagerung im normalkonsolidierten Zustand
a Systemabstand im Schottersäulenraster m
as Flächenverhältnis der Bodenverbesserung As/Ag -
B Systembreite m
Halbbreite des Einheitsschotterschlitzes im ebenen Verzer-
B m
rungszustand
b Beiwert zur Abschätzung der undrainierten Scherfestigkeit -
bs Breite der Störzone im ebenen Verzerrungszustand m
bw Breite eines Schotterschlitzes im ebenen Verzerrungszustand m
CH Ton hoher Plastizität
Cc Kompressionsbeiwert der Erstbelastung -
Ccd Krümmungszahl der Korngrössenverteilung -
Cs Kompressionsbeiwert der Ent- und Wiederbelastung -
Cud Ungleichförmigkeitszahl der Korngrössenverteilung -
c' effektive Kohäsion kN/m2
cv vertikaler Konsolidationsbeiwert m2/s
D Durchmesser der Einheitszelle m
D Lagerungsdichte -
d Durchmesser des Drainagerohres bzw. der Schottersäule m
d Drainageweg m
E Elastizitätsmodul kN/m2
Es Elastizitätsmodul der Schottersäule kN/m2
Äquivalentsteifezahl zur Berechnung des Faktors der Boden-
Es,äq kN/m2
verbesserung
Et Elastizitätsmodul des Tonbodens kN/m2
Eu Elastizitätsmodul des undrainierte Bodens kN/m2
e Porenzahl -
G Schermodul kN/m2
g Erdbeschleunigung, 9.81 m/s2 m/s2
H Systemhöhe m

255
7 Anhang

H Tonschichtdicke m
H1 Mächtigkeit der ersten eingebauten Dammschicht im Modell m
H2 Mächtigkeit der zweiten eingebauten Dammschicht im Modell m
Hb Mächtigkeit der Bodenschicht im Modell m
hv Hebung der Geländeoberfläche durch den Säuleneinbau m
Δhdf Geländehebung am Dammfuss m
IGT Institut für Geotechnik der ETH Zürich
IP Plastizitätsindex -
Ir Steifigkeitsindex -
J Spannungseinflusswerte nach Steinbrenner (1936) -
K Erddruckbeiwert – Verhältnis σ’h / σ’v -
K0 Erdruhedruckbeiwert -
Ka,s aktiver Erddruckbeiwert in der Schottersäule -
Kp,t passiver Erddruckbeiwert im Tonboden -
kh horizontale Durchlässigkeit m/s
kh,s reduzierte horizontale Durchlässigkeit der Störzone m/s
khp horizontale Durchlässigkeit im ebenen Dehnungszustand m/s
reduzierte horizontale Durchlässigkeit der Störzone im ebe-
khp,s m/s
nen Dehnungszustand
L Länge der Schottersäule m
Cam-Clay Bruchparameter, Anstieg der Bruchgeraden im q-
M -
p'-Diagramm
ME eindimensionaler Zusammendrückungsmodul kN/m2
m Faktor der Spannungskonzentration in den Schottersäulen -
n Vielfaches der Erdbeschleunigung -
n Porosität -
Faktor der Bodenverbesserung im Vergleich zum unverbes-
n -
serten Untergrund
Nb Spitzenfaktor des T-Bars -
Tragfähigkeitsfaktor für die Kohäsion bzw. undrainierte Scher-
Nc -
festigkeit
OCR Überkonsolidationsverhältnis -
OCRmax maximales je aufgetretenes Überkonsolidationsverhältnis -
PPT pore pressure transducer – Porenwasserdruckmessgeber
(P0)v,s anfängliche effektive vertikale Spannung in der Säule kN/m2
(P0)v,t anfängliche effektive vertikale Spannung im Ton kN/m2
Änderung der effektiven vertikalen Spannung im Ton gemittelt
(ΔP)*v,t kN/m2
über die projizierte Grundfläche des Tons
Änderung der effektiven vertikalen Spannung ermittelt über
(ΔP)*v kN/m2
die projizierte Grundfläche der Einheitszelle
p' mittlere effektive räumliche Spannung kN/m2
pu maximaler Hohlraumdruck kPa

256
7.5 Verzeichnis der Abkürzungen und Symbole

Deviator-Spannungsdifferenz zur mittleren effektiven räumli-


q kN/m2
chen Spannung in der Deviatorebene des Spannungsraumes
q0 Auflast an der Geländeoberfläche kN/m2
qmax Spannung der maximalen Tragfähigkeit kN/m2
qs Flächenlast an der Geländeoberfläche auf die Schottersäulen kN/m2
qt Flächenlast an der Geländeoberfläche auf den Tonboden kN/m2
qw Ausfluss aus dem Drainagerohr m3/s
qz Durchfluss im Drainagerohr in der Tiefe z m3/s
R Radius der Einheitszelle m
Ri Radius des anfänglichen Hohlraumes m
Rp Radius der plastischen Zone m
Ru Radius der Hohlraumaufweitung m
r Radius m
r0 Radius der Schottersäule m
rs Radius der Störzone mit reduzierter Durchlässigkeit m
rw Radius des Vertikaldrains m
S Sensitivität -
SP schlecht abgestufter Sand
SSIW Schottersäuleninstallationswerkzeug
s0 Setzungen des unverbesserten Bodens m
s1 Gesamte Zeitsetzung nach Einbau der ersten Dammschicht m
s2 Gesamte Zeitsetzung nach Einbau der zweiten Dammschicht m
stot Gesamtsetzung aus Vermessung der Setzungsmulde m
su undrainierte Scherfestigkeit kN/m2
sv Setzungen des mit Schottersäulen verbesserten Bodens m
Differenz der Zeitsetzungsmessung und der Gesamtsetzung
Δs m
aus der Vermessung der Setzungsmulde
Tr Zeitfaktor bei radialer Drainage
Tv Zeitfaktor bei vertikaler Drainage -
t Gründungstiefe m
tk Konsolidationspause zwischen den Dammbauetappen min
Zeitraum zum Erreichen eines Konsolidationsgrades von
t90,p min
90 %, bestimmt aus Porenwasserdruckmessungen
Zeitraum zum Erreichen eines Konsolidationsgrades von
t90,s min
90 %, bestimmt aus Zeitsetzungsmessungen
U Konsolidationsgrad -
u Porenwasserdruck kPa
Δu Porenwasserüberdruck kPa
Δu0 Porenwasserüberdruck zu Beginn der Konsolidation kPa
Δur Porenwasserüberdruck im Radius r der Einheitszelle kPa
Δūr mittlerer Porenwasserüberdruck in der Einheitszelle kPa

257
7 Anhang

w Wassergehalt -
wl Wassergehalt der Fliessgrenze %
wp Wassergehalt der Ausrollgrenze %
z Tiefe der Gleitfuge durch die Schottersäulen m

α Winkel der Böschungsneigung °


α Porenwasserdruckparameter nach Henkel (1959) -
γ Raumgewicht kN/m3
γs spezifisches Raumgewicht der Festsubstanz kN/m3
γs Raumgewicht des Schottersäulenmaterials kN/m3
γt Raumgewicht des Tonbodens kN/m3
δ Differenzialoperator
θ Rotationswinkel in der Zentrifuge °
θ Lodewinkel rad
Cam-Clay Entlastungsbeiwert, Anstieg der Ent- und Wieder-
κ -
belastungsgeraden im v- ln p'- Diagramm
Cam-Clay Kompressionsbeiwert, Anstieg der Erstbelastungs-
λ -
und Bruchgeraden im v- ln p'- Diagramm
μc Spannungskonzentrationskoeffizient des Tons -
μs Spannungskonzentrationskoeffizient der Schottersäule -
νu undrainierte Querdehnzahl - 0.5 -
ν' effektive Querdehnzahl -
ρ Dichte g/cm3
ρ' Dichte unter Auftrieb g/cm3
ρd,max maximale Trockendichte g/cm3
ρd,min minimale Trockendichte g/cm3
ρg Dichte des gesättigten Bodens g/cm3
ρs Dichte der Festsubstanz g/cm3
σ totale Spannung kN/m2
σ' effektive Spannung kN/m2
σ'h effektive horizontale Spannung kN/m2
σr totale radiale Spannung kN/m2
σ'r effektive radiale Spannung kN/m2
σs totale vertikale Spannung in der Schottersäule kN/m2
σ's effektive vertikale Spannung in der Schottersäule kN/m2
σt totale vertikale Spannung im Ton kN/m2
σ't effektive vertikale Spannung im Ton kN/m2
σ'v effektive vertikale Spannung kN/m2
Änderung der totalen vertikalen Spannung aus der Dam-
Δσv,l kN/m2
mauflast, bestimmt mittels Lasermessung
σ'θ effektive tangentiale Spannung kN/m2

258
7.5 Verzeichnis der Abkürzungen und Symbole

äquivalenter Scherwiderstand des Stopfsäulen-Boden-


τs,t kN/m2
Gemisches
ϕ'cv effektiver kritischer Reibungswinkel °
ϕ's effektiver Reibungswinkel der Schottersäulenmaterials °
ω Eigenkreisfrequenz Hz

259
7 Anhang

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