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Juli 1975 Mauerziegel Hochfeste Ziegel und Klinker CClay-bricks; high-strength and clinker bricks Nach der ,Ausfuhrungsverordnung zum Gesetz ber Einheiten im MeSwesen' vom 26. Juni 1970 dirfen die bisher Ublichen Krafteinheiten Kilopond (kp) und Megapond (Mp) nur noch bis zum 31. Dezember 1977 verwendet werden, Bei der Umstellung auf die gesetzliche Krafteinheit Newton (N) (1 kp ~ 9,80665 N) sind im Rahmen des Anwendungs- bereiches dieser Norm fur L kp ~ 0,01 KN, fir 1 Mp = 10 kN und flr 1 kpjem? = 0,1 MN/m2 = 0,1 N/mm? 2u setzen, Diese Angaben sind im Text vorliegender Norm in Klammern hinzugefugt. Mage in mm 1. Giitebestimmungen, 1.1, Allgemeines LLLLL. Hochfeste Ziogel und Klinker werden aus Ton, Lehm oder tonigen Masten mit oder ohne Zusatz von ‘Magerungsmittein oder porenbildenden Stoffen geformt ‘und gebrannt. 1.1.2. Hochfeste Ziegel und Klinker missen eine mittlere Druckfestigkeit von mindestens 450 kp/em? (45 N/mm2) aufweisen. Ist die Frostbestindigkelt von Ziegeln nach- gevviesen, so gelten sie als Vormauerziegel. Ziegl, die bis ‘zur Sinterung gebranat sind, werden Klinker genann Sie missen frostbestindig sein und eine mittlere Scherben Rohdiehte von mindestens 1,9 kg/dm? aufweisen, 1.2. Ziegelmatte und VorzugsgrdBen 1.2.1, Die Ziegelmate sind in Tabelle 1 angegeben. Sie entsprechen DIN 4172 ,.MaGordnung im Hochbat 1.2.2. Abweichungen von den NennmaBen sind bis zu +3 aulssg. Die sich daraus ergebenden Kleinst- und GréGtmage enthélt Tabelle 1 Innerhalb einer Lieferung fur ein Bauwerk diirfen sich die Mae der grGten und kleinsten Ziegel héchstens um die in der Tabelle 1 angegebene MaBspanne f unter- scheiden, ‘Tabelle 1. Ziegeimatie 1.2.8..Von den Ziegelmaten nach Tabelle 1 sind in der Rogel die in Tabelle 2 angegebenen Groen (Vorzugs- ren) herzustellen und zu verwenden. ‘Tabelle 2. -Vorzugsgrétien Zeile Format Diinnformat DF Normalformat NF} ja NF = 2 DF. 2/4 NF = 3DF SNF =4DF 39/4 NF=5 DF 1.3. Art und Gestalt 1.8.1. Hochfeste Ziogel und Klinker kénnen als Vol- oder Hochlochziegel hergestelt werden und milssen die Gestalt «ines von Rechtecken begrenzten Kérpershaben. An den ‘Stofflichen sind 2ur besseren Vermértelung Rilleno. &. lis. Voliziegel kénnen ohne oder mit Léchern hergestellt werden. Der Gesamtquerschnitt dart dabei 15% der Lagerfliche nicht Uberschreiten. Bel Hochlochziegoln a ° ile = ‘Abmessung Mallspanne Lange baw. Breite Fortsetzung Seite 2 und 3 Fachnormenausschuf} Bauwesen (FNBau) im Deutschen Normenausschu (DNA) ‘Arbeltsgruppe Einheltliche Technische Baubestimmungen (ETB) des FNBau Seite 2 DIN 105 Tei 3 mus der Querschnitt der senkrecht zur Lagerfliche ver~ Jaufenden Lochkanile zwischen 15 und 35 % der Lager fiche betragen. 1.3.2, Die Lécher sollen méglichst gleichmabig uber die Lagerfliche verteilt werden. Thre Querschnittsform Ist beliebig. Der Einzellochquerschnitt darf nicht groGer als 6 cm?, der Durchmesser yon Kreisléchern hichstens 20 mm und die kleinere Kante von Rechteckléchern ‘échstens 15 mm sein. Hochlochziegel kénnen mit Lochung A nach DIN 105 (Einzellochquerschnitt heh stens 2,5 em2) oder Lochung B nach DIN 105 (Einzel- Tochquerschnitt héchstens 6 cm2) hergestellt werden. Bei Vormauerziegeln und Klinkern mu die Dicke der ‘Aulenwandungen mindestens 20 mm betragen, 1.8.8, Bei den Formaten bis 11/2 NF kénnen, bei den Formaten grbBer als 11/2 NF miissen Grifthilfen senk recht zur Lagerfliche angeordnet werden. + GrifMitfen sind bevorzugt als Griffschlitze auszubilden. Sie sollen mindestens 75 mm, hichstens 110 mm lang ‘und mindestens 30 mm, hchstens 45 mm breit sein. Gritfldcher solien einen Durchmesser von mindestens 30 mm, hichstens 40 mm haben. Die Formgebung der Griffhifen ist innerhalb dieser GrenzmaGe freigestellt. 1, Ziogel-Rohdlichte Fs gelten folgende Rohdichtegruppen, Die angegebenen Mitelwerte und groBten Binzelwerte der Ziegel-Rohdichte dirfen nicht iibersehrtten werden. 41,20 kgm? (gre Einaelwert 1,30 kg/dm®) 1,40 kg/d (grBter Binzelwert 1,50 kg/ém8) 160 kg/des® (grdBter Binzelwert 1,70 kg/dm®) 1,80 ka/dm® (groBter Binzelwert 1,90 kg/ém?) 2,00 kglm® (griBter Einzelwert 2,10 kg/dm®) 2,20 kgldm® (griter Einzelwert 2,50 kg/dm®) Vollklinker und Hochlochklinker missen eine mittlere Scherben-Rohdiehte von mindestens 1,90 kg/dm3 (klein ster Binzelwert 1,80 kg/dm®) haben. 1.5. Druekfestigkelt, Es gelten folgende Druckfestigkeitsgruppen. Die angege- benen Mittelwerte und die kleinsten Einzelwerte der Druckfestigkeit durfen nicht unterschritten werden, ‘Tabelle 3. Druckfostigkeit ‘Druckfestigkeit in kp/em? (N/mm2) Mittelwert Kileinster Binzelwert 450 (45) 390 (39) 600 (60) 520 (52) 750 (75) 660 (66) 1.6. Frostbestindigkeit, nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 1.6. 17 Gehalt an ausblihfahigen Salzen und schidlichen, treibenden Einschliissen 1.7.1. Mauerziegel miissen frei von treibenden Einschlissen, und allen schiidlichen Stoffen sein, die Abblittern und schiiliches Ausblihen der Ziegel verursachen. 1.7.2, Vormauerziegel und Klinker missen auGerdem frei von Salzen sein, die 2u Ausbluhungen fuhren, welche das Aussehien der unverputzten Mauerfliche dauernd beein- trichtigen. 1.7.8, Falls nach Augenschein der Verdacht besteht, da die Ziegeltreibende Einschlisse oder wasserldsliche Salze in unaulissigen Mengen enthalten, sind Prifungen nach Abschnitt 2.7 durchzufuhren, Der Gehalt an schidlichen Salzen gilt bei hochfesten Mauerziogein als unbedenklich, wenn bei der an unver- ‘mauerten Proben durchgefthrien Prifung nach Ab- schnitt 2.7 der getrennt ausgewiesene Anteil an Magnesium- sulfat (MgSO) 0,06 Gew.-% nicht iberstelgt. Bei hoch- festen Maueraiegeln und Klinkern sind erfahrungsgemiS dauernde Beeintrichtigungen des Ausschens der Ansichts- {lich der Ziegel nicht zu erwarten, wenn der Gesamt- anteil des flammenotometrisch nachgewiesenen Natrium. und Kaliumsulfats (als NagSO4 + K S04) 0,04 Gew-% nicht Gbersteigt. 1.8. Kennzeichnung 1.8.1. Simtliche Ziegelarten (auBer Vormauerziegel und Xiinker) sind mit einem Werkszeichen (Heratellerzeichen) zu versehen, aus dem der Hersteller festzustellen ist. 1.8.2. Die Ziegel missen nach dem Brand je nach Festig- eit mit elner Farbmarkierung entsprechend DIN 105 nach Tabelle 4 gekennzeichnet werden. ‘Tabelle 4. Farbmarkierung Farbmarkierang Festigkeitakianse in violetter Streifen 450 (45) ‘wei schwarze Streifen 600 (60) dei sehwarze Streifen 780 (75) 1.9. Bezeichnung sinngemiS nach DIN 195, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 1.8 2. Priifverfahren 2.1. Probenahme nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 2.1. 2.2. Bestimmung der Mae und Form nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 2.2. 2.8, Bestimmung der Ziegel-Rohdichte nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 2.3. 2.4, Bestimmung der Scherben-Robdichte nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 2.4. 2.5. Bestimmung der Druckfestigkeit (Druckversuch) nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 2.5, 2.6. Bestimmung der Frosthestindigkeit (Frostversuch) nach DIN 105, Ausgabe Juli 1969, Abschnitt 2.6. 2.7, Priffung auf tretbende Einschlisse und wasserlisliche Salze 2.7.1. Zur Prifung auf treibende Einschlisse werden Proben 16 Stunden lang bei mindestens 105 °C getrocknet und unmittelbar nach der Entnahme aus dem Trocken- schrank in noch erhitztem Zustand in einem Behilter aut einen Rost gesetzt, der sich iber kochendem Wasser be- findet. Der Behalter wird mit einem Deckel lose ver- schlosten, so da die Proben stindig einem Wasserdampt von nahezu 100 °C und dem Atmosphiirendruck aus- gesetzt sind. Die Proben verbleiben 8 Stunden lang tber dem kochenden Wasser. Die Prifung auf treibende Binschlisse gilt als nicht be- standen, wenn an mehr als 2 von 10 gepriften Ziegeln bis zu 2 leichte Absprengungen von einem Durchmesser zwischen 2 und § mm oder wenn an mehr als 1 von 10 gepriften Ziegeln bis zu 2 Absprengungen von einem Durchmesser bis 2u 10 mm iber Einschllisen auftreten. Die Prifung gilt ebenfalls als nicht bestanden, wenn Ab- sprengungen von einem Durchmesser von mehr als 10 ram auftreten, 2.1.2. Der Gehalt an MgSO, wird nach DIN 51100, der Gohait an NagSOq und KyS0q wird flammenfotome- teisch bestimmt. 3. Uberwachung (Giiteiberwachung) 8.1, Allgemeines Die Einhaltung der in den Abschnitten 1.2 bis 1.8 ge- nannten Anforderungen ist durch eine Uberwachung. (Gitetiberwachung), bestehend aus Eigen- und Fremd- LUberwachung, zu prifen. Die dazu erforderlichen Pri- fungen sind nach Abschnitt 2 durchzufuhren, 8.2, Eigentberwachung 3.2.1. Der Hersteller hat die Higenschaften der hochfesten Ziegel und Klinker nach DIN 105 Blatt 3 im Werk 2u lUberwachen, und zwar Mafie, Form und Rohdichte an 3 Steinen wichentlich. Die Druckfestigkeit ist an mindestens 6 Steinen 1/4 jar- lich zu prifen; ferner dann, wenn die gemessenen Werte fiir die Abmessungen nicht innerhalb des jewells durch die MaBspanne nach Tabelle 1 festgelegten Bereiches liegen, ‘oder die Rohdichte von dem aus 30 Einzelmessungen er- rechneten Mittelwert um mehr als 0,1 kg/dm® abyeicht, Wird die Rohdichte an frisch gebrannten Proben bestimmt, ist eine Trocknung nicht erforderlich. 3.2.2, Nach ungenligendem Prifergebnis sind vom Her- steller unverziglich die erforderlichen MaSnahmen zur Abstellung der Mingel zu treffen; wenn es zur Vermeidung, etwaiger Folgeschiiden erforderlich ist, sind die Abnehmer ‘zu benachrichtigen. Nach Abstellen der Méngel sind — soweit erforderlich — die betreftenden Prifungen zu wiederholen. Mauerziegel, die den Anforderungen nicht entsprechen, sind auszusondern, 8,2,3, Die Ergebnisse der Prfungen sind aufzuzeichnen ‘und — soweit méglich —statistisch auszuwerten. Die Auf- zeichnungen sind mindestens finf Jahre aufzubewahren und der fremduberwachenden Stelle (siehe Abschnitt 3.3) auf Verlangen vorzulegen. 8.3, Fremdiberwachung 3.3.1, Art, Umfang und Hiufigkeit 3.8.1.1. Im Rahmen der Fremdiberwachung sind durch tine hierfir anerkannte Uberwachung-/Giteschutzgemein- schaft oder aufgrund eines Uberwachungsvertrages durch hierfir anerkannte Prifstelle!) die Eigeniberwachung sowie die personellen und geritemaSigen Voraussetzungen ‘mindestens zweimal jahrlich 2u iberprifen. ‘Auflerdem sind folgende Prifungen nach Abschnitt 2 urchzufthren: a) Mage, ») Rohdichte, ©) Druckfestigkeit, 4) Frostbestiindigkeit. 8.8.1.2. Der Hersteller hat der fremdiiberwachenden Stelle schriftlich mitzutelle 4) die Inbetriebnahme des Werkes, ) Name des technischen Werkleiters, ©) das Produktionsprogramm mit Angabe der vorgesehenen Festigkeits- und Rohdichteklassen, 4) die Durchfuhrung der Eigeniberwachung. DIN 105 Teil 3. Seite 3 3.8.1.8, Vor Aufnahme der Fremduberwachung hat die fremdiberwachende Stelle eine vollstindige Erstprifung nach den Abschnitten 8.2.1 und 3.3.1.1 durchzufthren ‘und festzustellen, ob die Mauerziegel den Anforderungen von Abschnitt 1.2 bis 1.8 entsprechen. Sie hat sich auch davon zu Uberzeugen, daB die personelien und gerite- ‘maiBigen Voraussetzungen fur eine stindige ordnungs- gemae Herstellung und tYberwachung gegeben sind. 3.8.1.4, Nach wesentlichen Beanstandungen oder unzu- reichenden Prifergebnissen sind unverziglich Wiederholungs- prifungen durchzufuhren. Mange, die im Rahmen der Eigeniberwachung festgestellt und unverziglich abgestellt ‘worden sind, kénnen unbeanstandet bleiben. 8.8.2, Probenahme Die Proben sind vom Prifer oder Beauftragten der fremd- liberwachenden Stelle aus einem méglichst groBen Vorral, ‘oder aus der Fertigung zu entnehmen; sie sollen dem Durchschnitt der Herstellung entsprechen. Vom Hersteller als fehlerhaft bezeichnete Mauerziegel sind nur dann von der Probenahme auszunehmen, wenn sie als solche deut- lich gekennzeichnet und getrennt gelagert sind. Die Proben sind sofort unverwechselbar zu kennzeichnen. ‘Uber die Entnahme der Proben ist von dem Probenehmer in Protokoll anzufertigen, abzuzeichnen und vom Werk- leiter oder seinem Vertreter gegenzuzeichnen, Das Protokoll mu mindestens folgende Angaben ent- halten: a) Hersteller und Werk, ) Entnahmestell ©) Bezeichnung des Mauerziegels und Hlerstellungsdatum, 4d) Angabe iber die Kennzeichnung der Proben, ¢) Ortund Datum der Entnahme. 3.8.8. Oberwachungsbericht Die Ergebnisse der Fremdiberwachung sind in einem (ber. ‘wachungsbericht festzuhalten. Der Uberwachungsbericht muB unter Hinweis auf diese ‘Norm folgende Angaben enthalten: a) Hersteller und Werk, b) Bezeichnung des Mauerziegels, ¢) Bewertung der Bigeniiberwachung, 4) Angaben iber die Probenahme, ) Ergebnisse der durchgefUhrten Priffungen und Vergleich mit den Anforderungen, £) Gesamtbewertung, ) Ort, Datum und Unterschrift. Der Bericht ist beim Hersteller und bei der fremdliber- wachenden Stelle mindestens finf Jahre aufzubewahrer, 4. Lieferschein Nach dieser Norm hergestellte und tberwachte Mauer- Ziegel sind mit Lieferscheinen auszuliefern, die folgende ‘Angaben enthalten: a) Hersteller und Werk, ) Werkkennzeichen — soweit vorhanden ~, cc) Anzahl und Bezeichnung der gelieferten Mauerziegel, 4) fremdiiberwachende Stelle —z. B. Zeichen ) Tag der Lieferung, 1) Empfiinger. 4) Verzeichnisse der bauaufsichtlich anerkannten Uber- wachungs-Giteschutzgemeinschaften und Prifstellen werden unter Abdruck des Uberwachungszeichens (Gitezeichens) beim Institut fur Bautechnik, IfBt, gefuhrt und in seinen Mitteilungen (zu beziehen beim Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, 1 Berlin 31, Hohen- zollerndamm 170) veréffentlicht,

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